Grundlagen-12: Die ersten Christen

Grundlagen des Evangeliums

Arbeitsblatt 12

 

 Die neutestamentliche Bekehrung

Wie entstanden die ersten Christen? Wie wurden die Menschen damals zu Christus bekehrt? Das sind die zentralen Fragen, um die es in dieser Lektion geht. Das Zeitwort „bekehren“ (epistrephein) steht vierzigmal im Neuen Testament und bedeutet: „sich zuwenden, sich Gott, dem Herrn zukehren“ (Apg 9,35; 1Thess 1,9). Biblisch gesprochen bezeichnet das Wort Bekehrung die innere Wandlung eines Menschen, der sich auf Grund seines Glaubens von der Macht der Finsternis abwendet und sich Gott zuwendet (Apg 26,17-18). Wenn wir die Bekehrungsvorgänge im Neuen Testament sorgfältig vergleichen, so sind folgende Schritte zur biblischen Bekehrung unumgänglich:

Der Mensch muss von Gott lernen. Er muss zuerst einmal das Wort seines Schöpfers hören, ehe er überhaupt an ihn glauben kann. Im Gleichnis vom Sämann (Lk 8,4-15) wird der Same als das Wort Gottes dargestellt. Jedermann weiss, wie wichtig der Same ist. Ohne Samen gibt es kein Leben. Ebenso ist ohne das Wort Gottes neues Leben unmöglich (1Petr 1,23). Der reine Same des Wortes Gottes bringt auf gutem Boden immer lebendige Christen hervor (Joh 1,12).

Auf das Hören des Wortes Gottes erfolgt im Menschenherzen eine Reaktion: Glaube oder Unglaube. Mit dem Wort „Glaube“ im rettenden Sinn ist niemals eine rein verstandesmässige Zustimmung gemeint. Denn auch die Dämonen halten es für wahr, dass es einen Gott gibt und zittern vor Ihm (Jak 2,19). An Jesus glauben heisst, sich seiner Allmacht, seiner Person und seinem Zeugnis anzuvertrauen. Das Vertrauen ist der Kern der Glaubensentscheidung (Mk 16,15-16).

Aus dem Glauben an Gott und sein Erlösungswerk erwächst einerseits die Erkenntnis der göttlichen Liebe und anderseits das Bewusstsein des menschlichen Fehlverhaltens durch die Sünde. Dieser innere Vorgang, der eine Sinnesänderung hervorruft, wird in der Bibel „Busse“ genannt. Das Wort (metanoia), das mit Busse übersetzt wird, bedeutet: Wandlung der Auffassung, der Gedanken, der Haltung. Wer Busse tut, prüft kritisch seine Vergangenheit, bedauert seine Fehler und entschliesst sich, sein Verhalten zu ändern. Die Geschichte vom verlorenen Sohn (Lk 15,11-24) ist die eindrucksvollste biblische Veranschaulichung der Busse (Mk 1,4).

Wenn im Menschen das Verlangen erwacht, dem Bösen absterben zu wollen und dem Willen Gottes nachzustreben, dann legt er vor Gott und der Welt das Bekenntnis seines Glaubens an Jesus als Gottessohn ab (Röm 10,9; 6,1-11).

Schliesslich bildet der Abschluss jeder biblischen Bekehrung die Taufe. Sie ist das Zeichen des Gehorsams (Joh 3,36) und der Übergabe unseres Lebens an den Herrn Jesus Christus (Gal 2,19-20). Beim Wasserbad der Taufe findet ein Herrschaftswechsel statt (Röm 6,4. 7.11-14). Man wird von den Sünden innerlich reingewaschen, geheiligt und gerecht gesprochen (1Kor 6,11) und mit Christus überkleidet (Gal 3,27).

 

 Acht Bekehrungsberichte aus der Apostelgeschichte

Apg 2,36-41: Nachdem die Menschen während der Predigt zu Pfingsten einsahen, dass sie am Tod Jesu schuldig waren und die Apostel fragten, was sie nun tun sollten (Apg 2,37), antwortete Petrus ihnen: „Tut Busse, und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden, so werdet ihr empfangen die Gabe des Heiligen Geistes“ (Apg 2,38). Dann predigte er weiter, gab Zeugnis und forderte die Zuhörer auf, sich retten zu lassen aus der Finsternis der Welt, denn die Verheissung des Propheten Joels (Apg 2,21) gelte allen, die das Wort Gottes annehmen und sich taufen lassen. So wurden an jenem Tage 3000 Seelen bekehrt.

Apg 8,1-12: Die Verfolgung, die über die Gemeinde kam, diente Gottes Plan, das Evangelium in die ganze Welt hinauszutragen. So zerstreuten sich die Gläubigen in die umliegenden Städte. Philippus aber, ein Mann „voll Glaubens und Heiligen Geistes“ (6,5), ging nach Samarien, predigte von Jesus und tat grosse Zeichen. Was aber taten die Männer und Frauen, die dem Evangelium glaubten? Sie liessen sich im Wasser taufen wie die dreitausend Seelen am Anfang zu Pfingsten.

Apg 8,26-40: Dann führte der Heilige Geist Philippus zu einem Hofbeamten (Kämmerer der Königin Kandace), der sich auf dem Weg von Äthiopien nach Jerusalem befand. Dieser las für sich laut aus dem Propheten Jesaja vor (Jes 53,7-8). Er konnte jedoch den Inhalt der Schriftstelle nicht verstehen. Philippus aber, der ihm auf dem Wege begegnete, legte ihm diese Schriftstelle aus und benutzte so die Gelegenheit, ihm das Evangelium von Jesus zu verkündigen. Was war schliesslich die Reaktion des Hofbeamten? Er wünschte getauft zu werden. So liess er den Wagen sofort anhalten und stieg mit Philippus ins Wasser hinab. Was beinhaltete wohl das Evangelium von Jesus? Wie kam der Hofbeamte überhaupt auf die Idee, sich von Philippus taufen zu lassen? Offenbar beinhaltete das Evangelium Jesu: Glaube, Busse und Taufe. Auch Markus bestätigt in seinem Evangelium, dass Jesus gesagt hatte: „Wer da glaubt und getauft wird, der wird selig werden“ (Mk 16,16).

Apg 9,1-22: Dieser Bericht handelt von einem wichtigen Mann namens Saulus, der von einem Verfolger zu einem Jünger Christi bekehrt wurde. Hananias (oder Ananias), „ein gottesfürchtiger Mann, der sich an das Gesetz hielt“ (22,12), wurde vom Herrn nach Damaskus beordert, um Saulus zu verkündigen, dass der Herr ihn zum Apostel für alle Heiden einsetzen möchte. Da wurde ihm bewusst, dass er sich auf dem Weg des Irrtums befand. Nachdem Hananias ihn von seiner physischen und geistigen Blindheit geheilt hatte, liess er sich sogleich taufen und erhielt zusätzlich eine besondere Gabe des Heiligen Geistes, die nur die Apostel empfangen konnten (9,17). Alsbald fing er an, das Evangelium von Jesus, dem Sohne Gottes, zu verkündigen. Dabei ver-schwieg er seine Bekehrung nicht, sondern bekannte freimütig, dass Hananias ihn gelehrt hatte, wie man den Namen des Herrn anruft und seine Sünden abwaschen lässt, nämlich in der Taufe (Apg 22,16) Später lehrte Paulus (13,9) auch in seinen Briefen an die Galater, Korinther, Römer, Epheser, Kolosser, dass die Taufe ein wesentlicher Bestandteil des Evangeliums von Christus ist.

Apg 10,1-48: Kornelius, ein heidnischer Hauptmann, hörte samt seinen Verwandten und Freunden die Botschaft vom Heiland. Alsbald geschah es, dass Gott seinen Heiligen Geist über diese zuhörenden Heiden ausgoss. Dieser Geist war jedoch eine besondere Gabe, die der Herr ihnen zukommen liess, um den anwesenden Judenchristen zu zeigen, dass alle Nationen zu Gottes Reich Zugang erhalten sollten. Diese Gabe befähigte sie weder mit der Kraft, die die Apostel zu Pfingsten kriegten, noch waren sie dadurch gerettet. In den abschliessenden Versen dieses Kapitels lesen wir, dass sie trotzdem getauft werden mussten, wie alle andern auch, um Vergebung von ihren Sünden und den Geist der Sohnschaft zu empfangen (Apg 2,38; Gal 3,26-27; 4,4-7).

Apg 16,14-15: Lydia, eine Purpurhändlerin, war ebenfalls eine gottesfürchtige Frau. Nachdem sie zuerst gut zuhörte, was Paulus ihr über den Willen Gottes und seinen Sohn lehrte, wurde auch sie gläubig und liess sich taufen zur Vergebung ihrer Sünden (wie in Apg 2,38).

Apg. 16,25-34: Der Gefängnisaufseher in Philippi wurde dem Evangelium gehorsam, als er von Paulus die frohe Botschaft vernahm. Es heisst: „Und er liess sich und alle die Seinen sogleich taufen“ (V. 33b). Befürworter der Kindertaufe führen oft diese Stelle an, um anzudeuten, dass Kinder bei dieser Taufe dabei gewesen sein könnten. Doch dies lässt sich nicht mit Sicherheit sagen.

Apg 18,8: Wie wurden viele der Korinther gläubig? Indem sie sich taufen liessen!

 

 Der Heilige Geist und die Taufe

Es ist wichtig, dass wir die Rolle des Heiligen Geistes bei der Taufe im Wasser von allen anderen Taufen, die im Neuen Testament erwähnt werden, klar unterscheiden. Die Predigt des Petrus zu Pfingsten ist die Schlüsselstelle (Apg 2,38-41), die uns von den ersten Christen in der Menschheitsgeschichte berichtet. Sie bildet die Grundlage der neutestamentlichen Bekehrung und ist auch für uns heute noch massgebend. Alle andern Stellen, die von einer Taufe im Zusammenhang mit dem Heiligen Geist sprechen, sollten genaustens anhand der erwähnten Schlüsselstelle untersucht und verglichen werden. Folgende Unterschiede können festgestellt werden:

Die Taufe des Johannes (Apg 19,1-4). Sie wurde nur aufgrund der Busse vollzogen und war bis zur Einsetzung der Taufe Jesu gültig (Mt 28,19-20). Wer jedoch auf den Namen Jesu getauft wurde, empfing den Heiligen Geist als Siegel der Gotteskindschaft, welcher auch „Geist der Sohnschaft“ genannt wird (Röm 8,15). Deshalb liessen die Johannesjünger sich nochmals taufen auf den Namen Jesu. Bei dieser Bekehrung handelte es sich nicht um eine zweite Erfahrung, sondern um die Eingliederung der ehemaligen Johannesjünger in den Leib Christi. Da sie auch noch nichts von der Ausgiessung des Heiligen Geistes zu Pfingsten gehört hatten, sollten sie ohne jeglichen Zweifel davon überzeugt werden, dass der Anbruch der Heilszeit geschehen ist. Darum legte Paulus ihnen die Hände auf und vermittelte ihnen zusätzlich zwei der besonderen Gaben, die der Geist den Jüngern auch am Pfingsttag verliehen hatte: die Sprachenrede und die Prophetie. Aufgrund dieser einzigartigen Ereignisse wäre es falsch anzunehmen, dass jeder Täufling mit einer zusätzlichen Gabe des Heiligen Geistes ausgestattet wird. Die Apostelgeschichte berichtet auch von vielen Fällen von Bekehrungen ohne Zungenreden.

Die Taufe mit dem Heiligen Geist (Apg 2,1-4; 10,44-48). Für viele pfingstlerische Gruppierungen sind die Ausdrücke „vom Geist getauft“ und „vom Heiligen Geist erfüllt zu sein“ dasselbe. Andere aber glauben, dass dies zwei Schritte seien, die in umgekehrter Reihenfolge die zweite Erfahrung kennzeichnen würden. Was aber sagt die Bibel? Wie hätte Gott den Beginn der Heilszeit für Juden und Heiden ankündigen sollen? Hätte die Wahrheit auch ohne den Heiligen Geist überliefert werden können? Nein! Denn der Geist musste die Apostel leiten (Joh 16,12-13). Die Taufe des Heiligen Geistes war nicht für alle Menschen bestimmt, noch ist sie eine zweite Erfahrung, die heute noch einzelnen vom Geist Erfüllten vorbehalten sein soll. Sie ist lediglich die Erfüllung der Verheissung des Propheten Joel und das Zeichen, der damit begonnen Heilszeit (Joel 2,28-32). Sie darf auch nicht mit der Wassertaufe gleichgestellt werden! Die Taufe des Heiligen Geistes geschah nach dem Bericht des Lukas in der Apostelgeschichte nur zweimal:

• Erstens zu Pfingsten, als der Heilige Geist sich über die Zwölf ausgoss (Apg. 2,1-4), wie es Jesus seinen Aposteln mehrmals verheissen hatte (Joh 14, 26; Lk 24,49; Apg 1,2-8).

• Zweitens im Hause des Kornelius (Apg. 10,44-48), als Zeichen dafür, dass auch die Heiden vor Gott berechtigt sind, das Heil in Christus anzunehmen.

In beiden Fällen ersetzten diese einzigartigen Ereignisse der Ausgiessungen keineswegs die Taufe im Wasser zum Empfang des Heiligen Geistes als bleibenden Beistand (1 Joh 2,1).

Die Wiedergeburt aus Wasser und Geist (Joh 3,1-7) nimmt ohne Zweifel bezug auf die Taufe im Wasser, wie sie in der Apg 2,38-41 praktiziert wurde. Jesus ist es, der als erster von der neuen Geburt spricht. In seinem Gespräch mit Nikodemus besteht er auf der absoluten Notwendigkeit der Wiedergeburt für den Eintritt ins Reich Gottes. Wer in diese Welt hineingeboren wurde, besteht aus vergänglichem Fleisch und Blut und hat so keinen Zugang zum Reich Gottes (1Kor 15,50). Denn das Reich Gottes besteht nicht aus Materie. Um in dieses Reich zu kommen, muss man geistig neu geboren werden, was in der Wiedergeburt durch Wasser und Geist geschieht. Auch im Titus (Tit 3,5) wird die Taufe und die Wiedergeburt nebeneinander gestellt. Im Brief an die Römer erinnert Paulus daran, dass jeder, der getauft wurde, mit Christus begraben und auferstanden ist (Röm 6,1-11). Der alte Mensch wurde in der Taufe beerdigt und durch den Heiligen Geist zu einem neuen Leben in Christus auferweckt.

 

 Fragen zur Taufe beantwortet

Ist die Kindertaufe ungültig? Das Neue Testament verbindet die Taufe immer mit dem Glauben (Mk 16,16). Alle Taufen, von denen wir im Neuen Testament lesen, wurden ausschliesslich an Menschen vollzogen, die das Wort hörten, glaubten und sich aus eigener Überzeugung taufen liessen. Falls bei den Haustaufen (Apg 16,15.33 usw.) Kinder dabei waren, so mussten sie alt genug gewesen sein, um ihre eigene persönliche Entscheidung zu treffen. Dabei wurden sie sicher nicht zur Taufe gebracht. Es gibt keinen deutlichen Fall einer Kindertaufe in der Bibel. Der Ausdruck „euren Kindern“ (Apg 2,39) bezieht sich nicht auf die Kindertaufe, sondern auf die Verheissung, die den kommenden Generationen gilt. Auch die Segnung Jesu: „Lasset die Kinder und wehret ihnen nicht, zu mir zu kommen; denn solchen gehört das Himmelreich“ (Mt 19,13), beinhaltet kein Wort über die Taufe, respektiv Kindertaufe. Diese Worte genügen nicht einmal, um eine „Einsegnung“ biblisch zu begründen. Mit dieser Aussage bestätigte Jesus vielmehr das Gegenteil! Nämlich, dass die Kinder nicht getauft werden müssen, weil sie noch ohne Sünde sind. Sünde wird nicht vererbt, sondern begangen (Ez 18,20). Dazu kommt, dass das griechische Wort für „taufen“ (baptizein) ein- oder untertauchen bedeutet (Joh 3,23), was die Praxis der Kindertaufe durch Besprengung noch mehr in Frage stellt.

Was ist mit dem Schächer am Kreuz, der ohne Taufe gerettet wurde (Lk 23,43)? Bei dieser Frage zeigt sich, wie wichtig es ist, dass wir die verschiedenen Zeitalter und Testamente kennen (siehe Lektion 2+3) und genau wissen, wann sie enden und beginnen, um nicht irregeführt zu werden. Als Christus dem Schächer das Paradies verheissen hatte, war der Neue Bund noch nicht in Kraft, vielmehr galt noch das Alte Testament (Hebr 9,16). Ausserdem besitzt Jesus die Macht als Herrscher, selbst zu entscheiden, wem Er Einlass in sein Himmelreich gewähren will. Er kann vergeben, wem Er will und wie Er will (Röm 9,16). Wir aber haben uns an die Lehre Jesu zu halten, die da lautet: „Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe“ (Mt 28,19-20).

Das Blut Christi ist es doch, das uns rettet, nicht das Taufwasser? (Siehe Heilsbedingungen zur Rettung.) Dieser Ausspruch vergleicht zwei Dinge miteinander, die sich nicht vergleichen lassen. Das Blut Christi ist der Preis, den der liebende Gott für die Erlösung von unserer Sünde mit seinem Tod bezahlte (1Petr 1,18-19). Nur der Tod Jesu und seine Auferstehung kann unser Heil begründen, denn sein Opfer ist vollkommen und hat ewige Kraft (Hebr 10,10-14). Eine ganz andere Frage ist, wem Gott das durch das Blut Christi erworbene Heil schenkt. Hier stellt Gott die folgenden Bedingungen: Er verlangt Glaube, Busse, Taufe. (Siehe "Die Taufe".)

Wie ist es denn möglich, dass ich schon vor meiner Taufe das Zeugnis des Heiligen Geistes hatte (gem. Röm 8,16)? In dieser Stelle des Römerbriefes geht es gerade nicht um ein direktes Zeugnis des Heiligen Geistes in den Herzen der Gläubigen. Dies wäre rein subjektiv und stets von unseren unterschiedlichen Gefühlen abhängig. Wenn unsere Heilsgewissheit davon abhinge, wäre es schlimm um sie bestellt. Das Zeugnis des Heiligen Geistes ist objektiv und geschieht durch das Wort der Heiligen Schrift. Unsere Heilsgewissheit beruht auf der Aussage des Wortes Gottes, das durch die Schriften uns Vergebung und ewiges Leben zuspricht. Somit haben wir nicht Heilsgewissheit, weil wir uns freuen, sondern wir freuen uns, weil wir Heilsgewissheit haben.

Genügt es denn nicht, wenn man Jesus im Gebet als seinen persönlichen Heiland angenommen hat (gem. Apg 2,21)? Es ist lobenswert, falls Sie das, lieber Leser, getan haben sollten, denn das zeigt Ihre liebende Haltung zum Herrn Jesus Christus. Gerade deswegen konnte Sie vielleicht der Herr im besonderen Mass führen, damit Sie heute erkennen mögen, dass es noch weiter geht und der wichtigste Glaubensschritt Ihnen noch bevorsteht. Vertreter der Vorstellung, man könne allein durch Gebet Christ werden, stützen sich unter anderem auf Offenbarung 3,20, wo Jesus an die Tür klopft. Es ist jedoch wichtig, diese Stelle im Zusammenhang zu betrachten. Sie erklärt nicht, wie man Christ, beziehungsweise errettet wird, sondern fordert Christen, die lauwarm geworden sind auf, zu Gott zurückzukehren. Sie ist an Christen gerichtet, die Jesus bereits in Glauben, Busse, Bekenntnis und Taufe Gehorsam geworden sind. Man kann nicht Jesus in sein Herz aufnehmen, ohne getauft zu sein und dadurch seine Sünden abgewaschen zu haben (Apg 22,16).

Was ist mit den Menschen, die ohne biblische Taufe sterben? Das weiss nur Gott! Darüber brauchen wir uns keine Sorgen zu machen. Alles, was uns berühren muss, ist die Tatsache, dass die ersten Christen sich im Wasserbad taufen liessen und so gerettet wurden (1Petr 3,21). Uneinsichtige Menschen fragen oft noch zusätzlich: „Du wirst doch wohl nicht behaupten wollen, dass alle gläubigen Menschen, die nicht richtig getauft waren, verloren sind? Wenn sie aber ohne Taufe selig werden, dann brauchen auch wir nicht unbedingt getauft zu werden.“ Dieser Gedanke ist aber unrichtig. Es weiss ja niemand, was mit den Verstorbenen geschieht. Gott wird sie richten. Er ist zugleich gerecht und barmherzig (Lk 6,36). Sie alle als verdammt hinzustellen, wäre Anmassung und ein Eingriff in die Souveränität Gottes. Sie alle als gerettet zu bezeichnen, ist jedoch das Gleiche! Wir müssen die Toten dem Herrn überlassen. Anders steht es um uns. Wir leben und haben darum Gelegenheit, Gottes Willen genauer zu erforschen und zu tun. Gott wird uns nach dem richten, was wir wissen. Da können wir uns nicht auf andere berufen, die solches Wissen nicht hatten (Mt 11,20-24).

„Selig sind, die ihre Kleider waschen, dass sie teilhaben an dem Baum des Lebens und zu den Toren hineingehen in die Stadt. Draussen sind die Hunde und die Zauberer und die Unzüchtigen und die Mörder und die Götzendiener und alle, die die Lüge lieben und tun“ (Offb 22,14-15).

 

 Links:

- Christentum-15: Die Taufe

- Die Taufe

- Was muss ich tun, damit ich gerettet werde?

- Fragem und Antworten

- Was die Taufe nicht zu tun vermag