Taufe-25: Was die Taufe nicht zu tun vermag

Die Taufe

 

 I.   Einleitung

Es gibt einige Perspektiven, die wir über die biblische Taufe betrachtet haben: Wie wir Vergebung unserer Sünden empfangen. Wie wir unseren fleischlichen Leib ausziehen und Christus anziehen. Wie wir das fleischliche Leben auf die Seite legen und das geistliche Leben. Wie wir den Heiligen Geist empfangen usw.

Wer ehrlich suchend ist, lässt sich gerne taufen und erfindet keine Ausreden. Denn die Taufe ist ein grossartiges Ereignis für die ganze Gemeinde, die sich freut über jeden Sünder, der gerettet wird. Zudem gibt es noch wesentlich mehr zu lernen von und aus der Bibel. Die Taufe zählt zu den „Anfangslehren” (Hebr 6,1). Welcher Schüler möchte sich schon ein Leben lang in der ersten Schulklasse aufhalten?

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- Die Frucht des Geistes

- Der Glaube ist der Sieg

- Schlüsseltexte der Bibel

- Christentum-10: Durch Gnade gerettet

Kürzlich las ich ein Traktat, darin stand, dass wir werden sollen wie die Kinder (Mt 18,14). Der Schreiber sagte wortwörtlich, dass wir den Willen Gottes nur erkennen könnten, wenn wir unseren Verstand, unsere Vernunft und unsere Gefühle ablegen, denn sie seien ein Hindernis, das Wort Gottes kindlich anzunehmen. Was für eine Lüge! Das ist so antichristlich. Unbelesene fallen leicht auf solche unmündigen Aussagen hinein (Mt 15,14). Paulus sagt den Korinthern (1 Kor 14,20; NGÜ): „Geschwister, seid doch nicht wie Kinder, wenn es darum geht, die Dinge zu beurteilen! Wie Kinder sollt ihr nur in Bezug auf das Böse sein; in eurem Urteilsvermögen erweist euch als erwachsene Menschen! 

In der allgemeinen evangelikalen Welt wird leider die Liebe und Gnade Gottes dermassen überbetont und jede Form von Werken des Glaubens ausgeblendet. Deshalb wird gerne behauptet, dass die Taufe ein Werk sei, wir aber bei Gott ohne Werke gerettet werden (Eph 2,9). Das ist so einseitig. Obschon wir uns das Himmelreich nicht durch Werke verdienen können, will Gott nicht bloss Lippendienst, sondern Gehorsam des Glaubens. (Siehe Christentum-06: Die Lehre Christi!)

Selbstverständlich ist die Taufe kein Werk, mit dem wir unser Heil verdienen, sondern sie ist ein von Gott und seinem Wort geforderter Gehorsamsakt. Wer an den Sohn glaubt und gehorcht, wird ewiges Leben haben (Joh 3,36). Schon Abraham erwies seinen Glauben durch Gehorsam (Hebr 11,8). Glauben heisst, Gott beim Wort nehmen! (Siehe Christentum-13: Der Gehorsam!)

Jeder ehrlich Suchende weiss, dass Jesus die Menschheit nicht nach ihrer Erkenntnis, sondern nach ihren Werken richten wird (2 Kor 5,10, NGÜ): „Denn wir alle müssen vor Christus erscheinen, wenn er Gericht hält. Dann wird jeder Mensch bekommen, was er verdient, je nachdem, ob er in seinem irdischen Leben Gutes getan hat oder Schlechtes.” 

Jakobus warnt vor Glauben ohne Werke (Jak 2,26, NGÜ): „Genauso wie der menschliche Leib ohne den Lebensgeist tot ist, so ist auch der Glaube ohne entsprechende Taten tot.”

Die Bibel spricht an verschiedenen neutestamentlichen Stellen ganz klar von Werken, die im Glauben an Christus getan werden müssen, um gerettet zu werden. (Siehe Jakobus 2!)

 

 II.   Werke des Glaubens retten

Weil ich momentan gerade die Offenbarung des Johannes studiere, zitiere ich Stellen aus diesem Buch.

Offb 2,2.5:
„Ich kenne deine Werke und deinen Einsatz … kehr um zu den Werken des Anfangs.”
Trotzdem sagt der Heilige Geist der Gemeinde, dass sie umkehren soll zu den Werken, die sie zu Beginn getan hat. Die Gemeindeglieder in Ephesus haben die erste Liebe zum Herrn verlassen und sind wieder zu ihren fleischlichen Werken, vor ihrer Bekehrung, zurückgekehrt.

Offb 2,19:
„Ich kenne deine Werke – die Liebe, den Glauben, die Hilfsbereitschaft – und deine Beharrlichkeit, und ich weiss, dass deine letzten Werke zahlreicher sind als die ersten.”
Offenbar genügten die guten Werke dem Herrn noch nicht, obschon sie zugenommen hatten. Viele wurden aufgerufen, von ihren Werken umzukehren (2,22). Weil die Glieder der Gemeinde in Thyatira sich von einer Prophetin verführen liess, wurde jeder auf Herz und Nieren überprüft und nach seinen Taten gerichtet.

Offb 2,26:
„Wer den Sieg erringt und meine Werke bis ans Ende bewahrt, dem werde ich Macht geben über die Völker …”

Von der Gemeinde in Sardes heisst es (Offb 2,1b):
„Ich kenne deine Werke und weiss, dass es von dir heisst, du lebst, und bist doch tot.”

Offb 14,13:
„Selig sind die Toten, die im Herrn sterben von jetzt an! Ja, spricht der Geist, sie sollen ausruhen von ihren Mühen, denn ihre Werke begleiten sie.”

 

 III. Was die Taufe nicht zu tun vermag

Die Taufe vermag ein sündhaftes Verhalten nicht in ein gutes Werk zu verändern. Sünde bleibt Sünde, auch für einen getauften Gläubigen. Gläubige sind also nach wie vor der Sünde ausgesetzt. Sie müssen sich täglich gegen das Fleisch und für den Geist Gottes entscheiden (siehe Fleisch oder Geist, Einleitung A und Einleitung B).

Die Taufe vermag uns nicht vom Virus der Sünde immun zu machen. Sie ist keine Impfung, wie die gegen Virusse oder gegen Krankheiten. Der Apostel Johannes schreibt den Gläubigen in seinem ersten Brief (1 Joh 1,9): „Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, ist er so treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit.”

1 Joh 2,1-2: „Meine Kinder, das schreibe ich euch, damit ihr nicht sündigt. Und wenn einer doch sündigt, haben wir einen Fürsprecher beim Vater, Jesus Christus, den Gerechten. Er ist die Sühne für unsere Sünden, aber nicht nur für unsere, sondern auch für die der ganzen Welt.” Auch Getaufte können noch sündigen und ihre Sünde verleugnen. Die Taufe ist bloss der Anfang einer neuen Lebenseinstellung. Im Gegensatz zu den ungläubigen Menschen, sind Gläubige durch den Heiligen Geist bereit,

- sich selbst zu prüfen,

- ihre Sünden einzusehen,

- vor Gott ihre Sünden zu bekennen,

- bei Gott um Vergebung zu bitten.

Die Taufe verändert uns nicht von selbst. Sie ist kein Wundermittel. Sie verändert uns nicht von selbst, sondern allein das Verhältnis zu unserem Gott. Wir müssen uns schon selbst verändern zum Guten und Gottwohlgefälligen. Deshalb mahnt der Apostel Paulus die gläubig gewordenen Römer mit den Worten (Röm 6,12): „Lasst also die Sünde nicht herrschen in eurem sterblichen Leib, sonst werdet ihr seinem Begehren gehorchen.” Den Kolossern erklärt er (Kol 3,5-6): „So tötet nun, was in euren Gliedern irdisch ist: Unzucht, Unreinheit, Leidenschaft, böse Begierde und die Habgier – sie ist Götzendienst! Um solcher Dinge willen kommt der Zorn Gottes.”

Kol 3,12: „So bekleidet euch nun als von Gott auserwählte Heilige und Geliebte mit innigem Erbarmen, Güte, Demut, Sanftmut und Geduld!” Gott schenkt uns den Heiligen Geist bei der Taufe, aber wir sind schliesslich selbst verantwortlich, diesen Geist in unserem Leben wirken zu lassen und nach seinem Willen zu leben.

 

 IV. Schlussfolgerung

Die Bibel sagt uns ganz klar, was die Taufe für uns tut, aber sie verändert unser sündhaftes Leben nicht von selbst. Sie vermag uns nicht wie durch ein Wunder zum Guten zu verändern. Sie ist auch keine Garantie dafür, dass wir nicht mehr sündigen können. Sie vermag unsere falschen Gewohnheiten und Werke nicht zum Guten zu manipulieren.

Wiedergeborene in Christus sind selbst dafür verantwortlich, irdische Gewohnheiten abzulegen und das geistliche Leben anzuziehen.

Obschon die Taufe einiges für uns zu tun vermag, muss gerechter Weise auch gesagt werden, was sie nicht zu tun vermag. Es ist falsch, die Taufe zu verleugnen. Genauso falsch ist es, die Taufe als ein Wunderheilmittel hinzustellen, das sie nicht ist. Die Taufe allein rettet nicht (siehe Heilsbedingungen zur Rettung, Lektion 6: I. Rettung in Jesus).

Die Taufe ist keine Garantie dafür, dass ein Mensch für immer gerettet bleibt. Wir können auch vom Glauben wieder abfallen (Schiffbruch erleiden, 1 Tim 1,19). Auch davon spricht die Bibel ein deutliches Wort (siehe letzter Punkt aus Lektion 6: IV. Einmal gerettet, immer gerettet?).

In dem Sinne wünsche ich allen Lesern, dass sie den Geist Gottes nicht von sich weisen, der zu ihnen spricht, sich taufen zu lassen, auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes, zur Vergebung ihrer Sünden. Es ist eine wunderbare Erfahrung, die ich nicht missen möchte und an die ich mich mein Leben lang erinnere. Lassen wir uns doch nicht von menschlichen Lehren, Traditionen und von der Mehrheit blenden (Mt 15,9)!

 

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