Heiliger Geist-05: Die Taufe mit dem Heiligen Geist

Wie wirkt der Heilige Geist?

 


 I.  Verheissung und Erfüllung der Geistestaufe

Matthäus 3,11 (Mk 1,8)
Was ist die Geistestaufe? Ist sie für alle bestimmt, die an Jesus glauben? Oder ist sie eine besondere Erfahrung im Glauben, die nur einzelne erleben können?

Die Verheissung des Heiligen Geistes durch die Propheten:

Der Heilige Geist wird ausgegossen werden (Jes 32,15).

Gott wird seinen Heiligen Geist ausgiessen (Jes 44,3).

Der Geist wird über das Haus Israel ausgegossen werden (Ez 39,29).

Der Geist wird über alles Fleisch (auch über Heiden) ausgegossen werden: Joel 2,28-32 (Elberfelder Joel 3,1-4).

Jesus wird mit dem Heiligem Geist taufen (Mk 1,8).

Das Zeitalter des Heiligen Geistes durch das Kommen des Messias:

Johannes erkannte die Erfüllung der Zeit durch das Auftreten Jesu (Joh 1,29-34).

Das prophetische Schriftwort hat sich teilweise erfüllt durch das Kommen Christi (Lk 4,18-21).

Jesus wählte die zwölf Jünger, um sie in die ganze Welt auszusenden (Joh 17,18).

Der Beistand, den Jesus seinen Jüngern verspricht.

Der Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann (Joh 14,15-18).

Der Geist wird die Jünger lehren was sie reden sollen (Joh 14,26).

Nicht die Jünger sind es die reden, sondern der Geist des Vaters (Mt 10,19-20).

Der Geist der Wahrheit soll sie in die ganze Wahrheit leiten (Joh 16,13).

Viele werden noch am Leben sein, wenn sich die Worte Jesu erfüllen (Mk 9,1).

Die Verheissung des Vaters ist der heilige Geist aus der Höhe (Lk 24,49).

Die Apostel sollen mit dem heiligen Geist getauft werden und von Jesus Zeugnis ablegen (Apg 1,4-8).

Erste Zusammenfassung

Die Taufe mit dem Heiligen Geist war nicht für alle Menschen bestimmt, noch ist sie eine besondere Erfahrung, die nur einzelne erleben können!

Die Taufe mit dem Heiligen Geist bezieht sich auf die besondere Ausgiessung, die schon durch die Propheten vorausgesagt wurde.

Diese Ausgiessung versprach Jesus jedoch nur seinen Jüngern! Sie sollten den Beistand von oben erhalten, den Geist der Wahrheit. Dieser Geist sollte sie an alles erinnern, was Jesus sie in den letzten drei Jahren gelehrt hatte: Johannes 2,19-22. Diesen Geist erhielten sie, um vor der Welt von Jesus Zeugnis abzulegen (Apg 1,8). Sie war lediglich das Zeichen der angebrochenen Heilszeit. Sie ist eine Verheissung, kein Gebet, und erfüllte ihren Zweck im apostolischen Zeitalter.

Von diesem Zeitpunkt an konnte jeder, der den Namen des Herrn anrief, gerettet werden, bis heute (Apg 22,16).

 

 II.  Die Ausgiessung in Jerusalem: Apg 2,1-13.

Wie wurde diese Art von Geistesausgiessung genannt? Siehe Apg 1,4-8:

- Die Taufe mit dem Heiligen Geist (gem. Mt 3,11).

- Die Verheissung des Vaters (gem. Lk 24,49).

Wurden die Apostel im Wasser getauft? Apg 1,5:
Nein, nicht bei der Ausgiessung! Sie sollten mit dem Heiligen Geist getauft werden.

Wurden bei dieser Ausgiessung die Hände aufgelegt? Apg 1,4:
Nein! Die Apostel hatten nur die Anweisung Jesu zu befolgen. Sie mussten in Jerusalem bleiben und auf die Verheissung warten.

Konnten die Apostel die Ausgiessung selbst herbeiführen? Apg 1,7-8:
Sie wussten weder Zeit noch Stunde.Sie mussten warten, bis der Herr eingriff.

Wer empfing diesen Geist zu Pfingsten, die 12 Apostel oder die 120 Leute (Apg 1,15)?
Jesus versprach den 12 Jüngern, dass sie an Pfingsten den Geist empfangen werden, weil sie Augenzeugen waren, weil sie von Anfang an bei ihm waren: Johannes 15,26-27. Auch aus dieser Stelle ist deutlich ersichtlich, dass Jesus nur seinen Aposteln den kommenden Beistand versprach: Johannes 16,5-8. Anstelle des Verräters musste ein anderer Augenzeuge gewählt werden: Apostelgeschichte 1,21-26. Damit waren die Zwölf für den grossen Pfingsttag bereit: Apostelgeschichte 2,1.

Hatten die Apostel den Auftrag, diese Art der Ausgiessung und Empfang des Heiligen Geistes weiter zu predigen?

Markus 16,15-18: Nein, sie hatten nur den Auftrag, Busse zu lehren und das Evangelium vom Reich Gottes zu predigen (Mt 4,17).

Hebräer 2,3-4: Die Apostel bekräftigten den Anfang des Heils durch Zeichen, Wunder, machtvolle Taten und Gaben des Heiligen Geistes (Joh 20,22).

Lukas 24,44-48: Jesus öffnete seinen auserwählten Aposteln den Sinn, damit sie Gottes Heilsplan verstehen konnten.

1. Korinther 15,3-5: Selbst der Apostel Paulus hielt sich in erster Linie an das überlieferte Evangelium, das er von Christus empfing (Gal 1,11).

Was empfingen die Apostel zu Pfingsten genau?

Apg 2,33: Sie erhielten von Jesus den verheissenen Heiligen Geist, den er vom Vater empfing und über seine zwölf Apostel ausgoss.

Apg 2,5-13: Sie konnten plötzlich in nicht erlernten Sprachen reden. Es handelte sich hier nicht um eine unverständliche Zungenrede (ein heidnisches Lallen)! Vielmehr ging es um eine Sprachenrede, die die Betreffenden sprechen konnten, ohne sie gelernt zu haben.

Johannes 2,22: Sie erhielten das Erinnerungsvermögen an alles, was Christus sie in den drei Jahren seines Wirkens gelehrt hatte (Mk 9,9).

Sie empfingen die Macht, Wunder und Zeichen zu tun. Dies wurde ihnen nicht erst zu Pfingsten verliehen. Sie erhielten diese besonderen Gaben schon bei ihrer Berufung (Mt 10,1).

Sie erlebten zu Pfingsten keine Wiedergeburt!

Apostelgeschichte 2,37-41: Nach der ersten Predigt des Petrus, liessen sich viele zur Vergebung der Sünden taufen und empfingen den Heiligen Geist, als Gabe, d. h. das Siegel der Gotteskindschaft.

Zweite Zusammenfassung

Die Merkmale dieser Ausgiessung zu Pfingsten sind einzigartig in der Geschichte. Die Ausgiessung ist das Zeichen und der Beginn oder die Einweihung des Neuen Bundes. Die Taufe mit dem Heiligen Geist ist im NT kein Gebot, sondern die Erfüllung der prophetischen Worte des Joels.

Sinn und Zweck dieser Ausgiessung war es, die Welt auf Christus und seine Apostel aufmerksam zu machen, damit die Menschheit auf sie hören: Mt 10,19-20.

Die Apostel erhielten von Jesus ganz genaue Anweisungen, wo sie sich aufhalten sollten, was sie empfangen werden.

Die Apostel wurden beim Empfang der Gnadengaben weder im Wasser getauft, noch wiedergeboren. Sie wurden von Jesus dafür speziell ausgewählt (Mt 10,1-5). Sie gehören zum Fundament der Gemeinde Jesu Christi (Eph 2,20).

 

 III. Die Ausgiessung in Cäsarea: Apg 10,44-48.

Was ist der Unterschied zwischen der Ausgiessung in Jerusalem zu Pfingsten (Apg 2) und der Ausgiessung im Haus des Kornelius (Apg 10)? Zu Pfingsten wurde der Heilige Geist ausgegossen, um die zwölf Apostel vor den Juden in Jerusalem zu beglaubigen, die das Evangelium von Christus in verschiedenen Sprachen verkündigten. In Cäsarea wurde der Heilige Geist über die Heiden ausgegossen, so dass sie in andern Sprachen redeten, um den Juden klar zu machen, dass auch die Heiden in den Heilsplan Gottes miteinbezogen sind. Im Unterschied zu den Heiden hatten die Apostel den besonderen Auftrag vom Herrn Jesus empfangen, seine Lehre zu verkündigen und durch Zeichen und Wunder zu bekräftigen (Apg 2,42-43).

Konnten die Heiden in Cäsarea diese Ausgiessung durch Gebet oder Handauflegung usw. selbst herbeiführen? Nein! Es wurden weder Gebete gesprochen, noch Hände aufgelegt (Apg 10,44). Für alle Anwesenden war diese Ausgiessung eine grosse Überraschung (10,45). Gott teilt den Geist aus wie ER will (1 Kor 12,11)!

Waren die Heiden nach dieser Ausgiessung wiedergeboren? Siehe Apg 10,47-48. Nein, sie waren nicht wiedergeboren! Diese besondere Gnadengabe konnte sie nicht von ihren Sünden erretten. Deshalb ordnete Petrus nach diesem Ereignis sofort an, dass sie alle auf den Namen des Herrn Jesus getauft werden sollten (gemäss Apg 2,38).

Wie ist das Ereignis dieser Ausgiessung in Cäsarea zu verstehen? Als Petrus den göttlichen Heilsplan endlich verstand, versuchte er ihn seinen beschnittenen Brüdern in Jerusalem zu erklären: Apostelgeschichte 11,15-18. Petrus erinnerte sich an das Wort des Herrn (1,5). Johannes kann mit seiner Aussage unmöglich die ganze Menschheit gemeint haben (Mt 3,11; Apg 1,4-8; Apg 11,16)! Der Geist fiel auf die Heiden, wie „im Anfang“ auch auf die Apostel (2,1-13). Diese Ausgiessung ist einmalig in der Menschheitsgeschichte und hat mit der Erfüllung des Propheten Joels zu tun (Apg 2,17-21). Dieses Zeichen will nichts anderes andeuten, als dass auch die Heiden in Gottes Heilsplan miteinbezogen sind (Apg 11,17-18; 15,8).

Dritte Zusammenfassung

Fast zehn Jahre nach Pfingsten fand eine weitere einmalige Ausgiessung statt; diesmal über die Heiden. Damit erfüllte sich der zweite Teil des prophetischen Wortes von Joel: „Ich will meinen Geist über alles Fleisch ausgiessen“ (Apg 2,17). Alles Fleisch bedeutet: über Juden (Apg 2) und über Heiden (Apg 10). Die Bibel verheisst keine weiteren Ausgiessungen in der Zukunft! Was sich erfüllt hat, braucht keine weiteren Erfüllungen mehr!

In beiden Fällen wurde der Heilige Geist nicht durch menschlichen Willen ausgegossen! Es wurden keine Hände aufgelegt, noch Gebete gesprochen. Niemand erwartete dieses Ereignis. Es wird nicht gesagt, wie man eine solche Ausgiessung heute noch erleben kann. Es wird auch nicht gesagt, dass die Betroffenen von diesem Zeitpunkt an immer in anderen Sprachen sprechen konnten. Noch wichtiger aber ist, dass die Betroffenen durch diese Ausgiessung keinesfalls von ihren Sünden befreit waren, sondern sie mussten sich dafür taufen lassen.

Offensichtlich mussten Petrus und die aus der Beschneidung lernen, dass Gott auch den Heiden „die Busse zum Leben“ verleihen will, wenn sie bereit waren, ihre Sünden im Taufbad abzuwaschen (Apg 11,18; 22,16).