Grundlagen-01: Die Bibel als Offenbarung Gottes

Grudlagen des Evangeliums

Arbeitsblatt 1

 

 Warum sollten wir uns mit der Bibel beschäftigen?

Die Schrift berichtet uns von Gott, unserem Schöpfer, und seiner Liebe zu uns (Genesis 1,1-27; Johannes 3,16). Dieser Bericht ist keine philosophische Überlegung von Menschen, sondern die sichere und zuverlässige Selbstoffenbarung des Allmächtigen. Die Bibel sagt: „Das ist aber das ewige Leben, dass sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen“ (Johannes 17,3).

In der Bibel begegnen wir Jesus Christus, unserem Heiland, und lernen von seinem freiwilligen Opfertod für die Sünden der Welt (Johannes 11,25-26; 1. Johannes 2,1-2). Von diesem Herrn Jesus erfahren wir, wie armselig und verloren wir Menschen sind und wie sehr wir einen Erlöser brauchen, der uns von aller Schuld befreit.

Nur aus der Bibel können wir den Heilsplan Gottes zur Erlösung der Menschheit kennen-lernen (Römer 1,16-17; 1. Korinther 1,18-21; Hebräer 2,1-4). In der Bibel wird die wichtigste Frage der Welt behandelt: Was muss ich tun, damit ich gerettet werde? Nur Narren zeigen kein Interesse an dieser bedeutsamen Frage. Sie sollte uns noch wichtiger sein als das Ringen um das tägliche Brot!

Das Wort Gottes ist der Massstab, nach dem unser Leben am Jüngsten Tage gerichtet wird. „Wer mich verachtet und nimmt meine Worte nicht auf, der hat schon seinen Richter: Das Wort, welches ich geredet habe, das wird ihn richten am Jüngsten Tage“ (Johannes 12,48; Apostelgeschichte 17,30-31; Römer 14,10; 2. Korinther 5,10; Offenbarung 20,12). Es liegt daher in unserem eigenen Interesse, das Mass kennenzulernen, mit dem wir am Ende der Zeit gemessen werden. Dieses Wort entscheidet, ob wir bestehen oder verworfen werden. Grund genug, die Bibel gründlich kennenzulernen!

Trotz aller Kritik und Versuche, die Bibel zu vernichten, ist sie das eine, unzerstörbare Buch der Menschheitsgeschichte geblieben (Matthäus 24,35; 1. Petrus 1,24-25). Juden, Heiden, Ketzer, Moslems, Päpste und Ungläubige wie Voltaire oder Pain haben ihre Hände an Gottes Wort gelegt. Dennoch lebt die Bibel, allen Feinden zum Trotz und allen Gläubigen zum Trost. Wahrlich, Gott hat seine Hand über seine Heilige Schrift gehalten.

Kein anderes Buch hat einen solchen gewaltigen Einfluss zum Guten auf die Menschheit ausgeübt. Alles, was man der Bibel an Verbrechen fälschlicherweise zur Last gelegt hat, stammt vielmehr aus einem Mangel an Beachtung der göttlichen Lehre. Die gottlosen und törichten Anschläge einer verblendeten „Christenheit“ haben die Welt mit den Kreuzzügen, der Inquisition und den Glaubenskriegen verflucht. Niemals können wir die Bibel für diese Auswüchse, die im Namen der „christlichen Religion“ stattfanden, verantwortlich machen.

 

 Enthält die Bibel wirklich eine vollkommene Lehre?

Schon im Alten Testament erhebt Gott für seine Lehre den Anspruch der Vollkommenheit und verbietet den Israeliten, seine Lehre durch Hinzufügen oder Weglassen zu verändern: „Ihr sollt nichts dazutun zu dem, was ich euch gebiete, und sollt auch nichts davontun, dass ihr bewahrt die Gebote des Herrn, eures Gottes, die ich euch gebiete“ (Deuteronomium 4,2; Sprüche 30,5-6).

Kurz vor seinem Tode verhiess Christus seinen Jüngern, dass der Heilige Geist sein begonnenes Lehramt übernehmen und sie in alle Wahrheit leiten würde (Johannes 14,26). Jesus sagte: „Ich habe euch noch viel zu sagen, aber ihr könnt es jetzt nicht ertragen. Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, kommen wird, wird er euch in alle Wahrheit leiten. Denn er wird nicht aus sich selber reden; sondern was er hören wird, das wird er reden und was zukünftig ist, wird er euch verkündigen“ (Johannes 16,12-13). Wir erfahren, dass der Heilige Geist am ersten Pfingsttag nach Jesu Auferstehung tatsächlich den Aposteln geschenkt wurde und dass sie daraufhin ihren Auftrag ausführten, indem sie die Welt über den Willen Gottes unterrichteten (Apostelgeschichte 2,1-4). Durch das Wort der Apostel erhalten wir daher eine vollständige Lehre, die uns heute in unfehlbarer Weise zu Gott führt. Sie lehren uns mit der Vollmacht, die Christus ihnen gab: „Wer Gott erkennt, hört auf uns [Apostel]; wer nicht von Gott stammt, hört nicht auf uns [Apostel]. Daran erkennen wir den Geist der Wahrheit und den Geist des Truges“ (1. Johannes 4,6; Zürcher-Übersetzung).

Im Neuen Testament weisen die biblischen Schreiber immer wieder auf die Tatsache hin, dass Gottes Offenbarung vollkommen ist:

Paulus: „Alle Schrift, von Gott eingegeben, ist nütze zur Lehre, zur Zurechtweisung, zur Besserung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, dass der Mensch Gottes vollkommen sei, zu allem guten Werk geschickt“ (2. Timotheus 3, 16-17).

Petrus: „Seine göttliche Kraft hat uns ja doch alles, was zum Leben und zur Frömmigkeit erforderlich ist, durch die rechte Erkenntnis dessen geschenkt, der uns durch Seine Herrlichkeit und Vollkommenheit berufen hat“ (2. Petrus 1,4, Menge-Übersetzung).

Jakobus: „Wer aber durchschaut in das vollkommene Gesetz der Freiheit und dabei beharrt und ist nicht ein vergesslicher Hörer, sondern ein Täter, der wird selig sein in seiner Tat“ (Jakobus 1,25).

Judas: „Ihr Lieben, nachdem ich ernstlich vorhatte, euch zu schreiben von unser aller Heil, hielt ich’s für nötig, euch in meinen Briefen zu ermahnen, dass ihr für den Glauben kämpft, der ein für allemal den Heiligen überliefert ist“ (Judas 3).

Auf Grund dieser Schriftstellen sind wir gezwungen, in der Bibel die einzige Quelle religiöser Wahrheit und Autorität zu sehen, nach der wir uns zu richten haben, wenn wir Gott wohlgefällig sein wollen. Wir brauchen keine anderen Glaubensschriften oder Satzungen, keine neuen Propheten, keine Änderungen der Schrift oder Ergänzungen, weil Gottes Wort vollkommen ist.

Johannes schreibt am Ende der Bibel: „Ich bezeuge allen, die da hören die Worte der Weissagung in diesem Buch: Wenn jemand etwas hinzufügt, so wird Gott ihm die Plagen zufügen, die in diesem Buch geschrieben stehen“ (Offenbarung 22,18-19). Obwohl diese Aussage mit dem Hinweis auf das Buch der Offenbarung des Johannes gemacht wurde, lässt sie sich sehr wohl auf die gesamte Heilige Schrift anwenden.

 

 Welche grundlegenden Folgerungen ziehen wir aus dieser Lektion?

1. Die Bibel ist Gottes Wort!

2. Gottes Wort ist vollkommen!

3. Die göttlichen Wege zu verlassen und den Weisungen von Menschen zu folgen, ist deshalb ein schwerer Verstoss:

Paulus: „Auch wenn wir oder ein Engel vom Himmel euch ein Evangelium predigen würden, das anders ist als wir es euch gepredigt haben, der sei verflucht. Wie wir eben gesagt haben, so sage ich abermals: Wenn jemand euch ein Evangelium predigt, anders als ihr es empfangen habt, der sei verflucht“ (Galater 1,8-9).

Johannes: „Wer darüber hinausgeht und bleibt nicht in der Lehre Christi, der hat Gott nicht: wer in dieser Lehre bleibt, der hat den Vater und den Sohn“ (2. Johannes 9).

Christus: „Vergeblich dienen sie mir, weil sie lehren solche Lehre, die nichts sind als Menschengebote. Ihr verlasst Gottes Gebot und haltet der Menschen Satzungen. Und er sprach zu ihnen: Wie fein hebt ihr Gottes Gebot auf, damit ihr eure Satzungen aufrichtet“ (Markus 7,7-9, vgl. Matthäus 15,1-9).

4. Aus unserer ersten Lektion sollten wir eine grundlegende Einstellung gegenüber der Schrift gewinnen und sie als einzige, vollkommene Offenbarung Gottes für die Menschen ansehen, da unser ewiges Heil von der Beachtung der biblischen Lehren abhängt.

Diese Haltung liegt unserem Bibelkurs „Grundlagen des Evangeliums“ zugrunde. Darum wollen wir die Heilige Schrift erforschen mit der edlen Gesinnung der Beröer. „Sie nahmen das Wort bereitwillig auf und forschten täglich in der Schrift, ob sich’s so verhielte“ (Apostelgeschichte 17,11). Dabei können wir nie zu viel Vorsicht, Geduld und Ausdauer entwickeln. Wer Gottes Wort kennenlernen will, der muss es mit ganzem Herzen tun.

Wir wünschen Ihnen, lieber Leser, dass Sie Ihre Bibel mit grösstem Eifer und tiefer Ehrfurcht zur Hand nehmen, um daraus den Weg des ewigen Lebens zu erkennen. Danken wir Gott, dass er uns seinen Heilsplan durch dieses unersetzliche Buch kundgetan hat! Der beste Weg, dem Herrn zu danken ist, dass wir seinen Willen, mit allen Konsequenzen, befolgen wollen, auch wenn wir uns damit nicht auf die Seite der Mehrheit stellen können. Möge der allmächtige Gott Sie dabei stärken und erbauen.