Gemeinschaft-05: Die Gemeinde ist ein Team

Gemeinschaft

Fragebogen

 

 

 Einleitung

Als örtliche Gemeinde bilden wir ein geistliches Team! Es gibt eine ganze Menge von Teams in dieser Welt, die nichts anderes als eine zusammengewürfelte Schar von Individualisten sind, die alle ihre eigenen Wege gehen. Das soll hier in der Gemeinde St. Gallen nicht so sein! Wir wollen ein gutes und erfolgreiches Team für den Herrn sein! Wir wollen lernen, wie wir noch besser miteinander zusammenarbeiten können!

Jesus Christus ist das Haupt der Gemeinde (Eph 2,22). Nach seinem Willen setzt er in jeder örtlichen Gemeinde Teamleiter ein, die beauftragt werden, den Missionsauftrag Christi auszuführen (Mt. 28,19), indem sie Seelen für den Herrn gewinnen und sie lehren alles zu halten was der Herr befohlen hat. Dazu kommt, dass anschliessend die Talente der einzelnen Glieder entdeckt und gefördert werden, damit der ganze Leib Christi auferbaut und gestärkt wird (Eph 4,12).

Jeder Mensch ist unterschiedlich begabt und kann mit seinen Talenten zur Auferbauung des Leibes Christi beitragen. Dabei gibt es: Die Ruhigen und die Engagierten, die Bedächtigen und die Kreativen, die Innovativen und die Bewahrenden, die Vorsichtigen und die Organisierenden.

Es gibt zwei typische Fallen, die jede Teamarbeit gefährden können:

Die erste Falle ist, wenn der Fuss sagt: „Ich gehöre nicht zum Leib, weil ich nicht Hand bin“ (1Kor 12,15). Das ist die Haltung dessen, der sich im Vergleich zu den anderen minderwertig vorkommt. Er sagt mit anderen Worten: „Ich kann nicht mithalten mit den Talenten oder Leistungen der anderen, deshalb ziehe ich mich lieber zurück.“

Die zweite Falle ist, wenn das Auge zur Hand sagt: „Ich brauche euch nicht“ (1Kor 12,21). Das ist die Haltung des Starken, der meint, alleine bestens zurechtzukommen. Er braucht die andern nicht, weil er eh alles besser weiss und kann als die anderen.

Beide Einstellungen haben dieselbe Wurzel: Stolz! Während es bei dem einen um verletzten Stolz geht, (was soll ich als Null unter lauter Einsen?), kann beim anderen von einem überheblichen Stolz geredet werden, (was soll ich als Eins unter lauter Nullen?). Das Ergebnis ist beide Male die Zerstörung der Gemeinschaft und als Folge Einsamkeit und persönliche Verarmung. Deshalb wollen wir fragen:

 

 I.   Wie können wir als örtliche Gemeinde ein erfolgreiches Team für den Herrn sein?

Zunächst einmal ist es wichtig, dass wir gemeinsame Ziele haben!
Auch Jesus hatte konkrete Ziele in seinem Leben. Der Grund, warum Jesus auf diese Erde gekommen ist, lesen wir: Lk 19,10. Um die verlorene Welt zu retten, wusste Jesus von Anfang an, dass das Endziel seines Lebens als Sühnopfer am Kreuz enden würde. Diesen Auftrag hat er vom Vater empfangen (Joh 10,17-18). Um zu gewährleisten, dass es nach seiner Himmelfahrt Gemeinden gibt, hat Jesus schon frühzeitig 12 Apostel erwählt und ausgebildet. Er übertrug seine Vollmacht nicht bloss einem, sondern einer ganzen Gruppe von Menschen. In ihr war eine grosse Vielfalt von Charakteren und Temperamenten vertreten. Sie alle hatten ein gemeinsames Ziel: Das Evangelium zu verkündigen und Gemeinden zu gründen. Auch wir brauchen klare Zielsetzungen, die wir gemeinsam anpacken und umsetzen! Unser Hauptziel ist uns allen klar: Wir möchten alle in den Himmel kommen! Um dieses Hauptziel zu erreichen, sind viele kleine Etappenziele nötig. Ein wichtiges Etappenziel in unserem Glaubensleben ist, dass wir uns einer örtlichen Gemeinde anschliessen, wo die Wahrheit gelehrt wird. In der Gemeinde lernen wir im Team mitzuarbeiten und gemeinsame Etappenziele zu erreichen: Philipper 1,27-28.

Indem wir die Wichtigkeit des geistlichen Teams und Kampfes erkennen!
Teamarbeit ist produktiv. Gemeinsam sind wir besser und wirkungsvoller, als allein. Nicht einer allein muss alle Lasten tragen und die ganze Verantwortung auf sich laden, sondern alle helfen mit.

Teamarbeit ist kreativ und prägt den Charakter.
Sprüche 27,17 (Einh.): „Eisen wird an Eisen geschliffen; so schleift einer den Charakter des andern.“ Im Team lernen wir voneinander und werden voneinander geschliffen. Wenn mehrere über ein Ziel nachdenken und ein Problem zu lösen versuchen, wird das Ganze gründlicher und vielseitiger durchdacht und bessere Lösungen können gefunden werden.

Teamarbeit ist biblisch und fördert das Zusammengehörigkeitsgefühl: Röm 12,4-5.
Wir lernen die Vielfalt von Charakteren und Temperamenten verstehen und schätzen. Wir lernen, dass wir alle nur einen Teil des ganzen Leibes Christi ausmachen und deshalb einander brauchen, wie die Hand den Fuss usw.

Indem wir uns hingeben und unseren Einsatz leisten!
Jede Gemeinschaft hat ihren Preis. Der Mensch ist ein soziales Wesen und braucht die Gemeinschaft. Wenn er nicht einsam verkümmern will, dann ist es besser, den geforderten Preis zu zahlen (z. B. Gemeinschaftsessen gestalten, indem alle etwas mitbringen). Wir lesen von der herzlichen Gemeinschaft der ersten Christen: Apg 4,32-37.

Indem wir lernen, miteinander offen zu reden und gegenseitiges Vertrauen aufzubauen!
Vertrauen entsteht dort, wo wir bereit sind einander zu dienen, wie Jesus. Einander vertrauen bedeutet, offen miteinander reden zu können, ohne Angst zu haben, einander zu verletzen. Wenn wir das gegenseitige Vertrauen zu einander aufbauen wollen, dann ist es wichtig, dass wir einander nicht angreifen und einander niemals bewusst verletzen, dass wir nicht auf Hinterwegen übereinander schlecht reden, dass wir treu, verlässlich und ehrlich sind, dass wir einander unsere Wertschätzung und Sympathie zeigen, indem wir einander gegenseitig ermutigen. Es gibt nichts schöneres, als dass eine Gruppe von Menschen fest zusammenhält und einander im Vertrauen folgendes sagen kann, wie Paulus: Philemon 21.

 

 II.   Wie können wir als örtliche Gemeinde ein erfolgreiches Team für den Herrn sein?

Zu einem erfolgreichen Team gehört ein gutes Zusammengehörigkeitsgefühl!
Wie wird das Zusammengehörigkeitsgefühl gefördert? Indem wir anderen Platz machen und in gewissen Situationen bewusst zurücktreten, um andere zum Zug kommen zu lassen. Indem wir nicht Wetteifern um Positionen und Vorrangstellungen. Indem wir Gemeinsamkeiten herausfinden und versuchen zu fördern. Das Zusammengehörigkeitsgefühl wird dann gefördert, wenn wir gemeinsam an einem Strang ziehen, wenn wir gemeinsam Lösungen für Probleme ausarbeiten, wenn wir gemeinsam als Team neue Zielsetzungen festlegen. Paulus sagt das so: Philipper 2,1-4.

Zu einem erfolgreichen Team gehört die Bereitschaft zur Veränderung!
Veränderung ist unumgänglich, um ein erfolgreiches Team für den Herrn zu sein. Veränderung kann nur durch den Heiligen Geist bewirkt werden. Der Heilige Geist handelt jedoch nicht automatisch. Er steht oft in Konkurrenz mit dem menschlichen Geist der Selbstsucht, Ichsucht und Selbstüberhebung. Paulus erklärt den Galatern: Galater 5,16-18.25. Ein fleischlich denkender Mensch lässt sich niemals verändern. Wer aber Gottes Geist in sich trägt, der ist bereit, sich vom Heiligen Geist führen und prüfen zu lassen, um sich wenn nötig zum Guten verändern zu lassen.

Zu einem erfolgreichen Team gehört die Hingabe zur Konfliktbewältigung!
In der Apostelgeschichte lesen wir, wie die Apostel vorbildlich auf den Heiligen Geist hörten, der ihnen in der Konfliktlösung beistand: Apg 6,1-7. Die griechischen Witwen der Gemeinde hatten den Eindruck, dass sie bei der Versorgung übersehen wurden, und beschwerten sich mit konstruktiver Kritik. Die Apostel nahmen diesen Konflikt ernst und wiegelten ihn nicht als „ungeistliches Frauenproblem“ ab. Sie riefen die ganze Gemeinde zusammen, weil es alle betraf. Dann wurde offen über das Problem geredet. Die Apostel machten einen Lösungsvorschlag, der von allen akzeptiert wurde. Schliesslich wurden sieben Männer berufen, die in Zukunft für die Versorgung zuständig sein sollten. Sie wurden von den Aposteln in ihren Dienst eingesetzt und gesegnet. Die Folge war, dass sich das Evangelium ungehindert weiterverbreiten konnte und viele neue Gemeindeglieder hinzukamen.

 

 Schlussfolgerung

Wir sehen, wie wichtig ein gut funktionierendes geistliches Team ist. Das sind ein paar einleitende Gedanken, die zu einem erfolgreichen Gemeindeteam führen. Lasst uns nun in einem Gruppengespräch Ideen und Gedanken dazu eingeben!

Darum, lasst uns ein gutes und erfolgreiches Team für den Herrn sein!