Jakobus-02: Der Glaube erweist sich in Werken

Wie wird christlicher Glaube gelebt?

 

 

 Glaube ist dem Wort gehorsam (1,19-27)

Verse 19-21: Die Kunst zur rechten Zeit schnell oder langsam zu sein.
Siehe Liste (unten) mit Dingen,
in denen wir uns üben wollen, langsam oder nicht so schnell zu sein, in denen wir lernen wollen, schnell oder schneller zu werden.

 Langsam  Schnell
 - zum Reden  - im Zuhören
- um schlagfertige Antworten zu geben  - im Ertragen und ruhig sein
- zum Verurteilen  - im Vergeben
- zum Zorn  - im Beruhigen
- zum Streit  - im Frieden stiften
- sich erbittern zu lassen  - im Lieben
- von andern etwas zu fordern  - im Helfen
- mit den Füssen dem Bösen nachzulaufen  - im Dienen
- sich durch die Augen gelüsten zu lassen  - im Hinschauen auf Jesus

 

Jakobus gibt uns nur drei Hinweise:

1. Schnell zum Hören.

2. Langsam zum Reden und langsam zum Zorn.

3. Einmal sollen wir schnell sein und zweimal dürfen wir ruhig ein bisschen langsamer werden.

1. Schnell zum Hören:
Was sollen wir denn schnell bereit sein zu hören? Hiphop im Radio? Fluchworte von Menschen, schmutzige Witze? Falsche Lehren in Bezug auf die Bibel?

Es ist ganz klar, dass der Mensch in diesem Vers aufgerufen wird, sich geistlichen Dingen zuzuwenden (Spr. 16,20). Wir sollen schnell sein zum Hören, wenn es um das Wort Gottes geht. Hingegen langsam zum Hören, wenn es um weltliche Dinge geht. Was hören unsere Ohren denn mehr: geistliche oder weltliche Dinge?

Jesus lehrt (Mk 4,24): „Gebt acht auf das, was ihr hört!“
Denn alles was wir hören, kann unser Leben zum guten oder zum schlechten beeinflussen. Wer auf Belehrung und göttliche Weisheit hört, der findet das Leben und erlangt Wohlgefallen beim Herrn: Sprüche 8,32-36.

Jesus ist der gute Hirt und sagt (Joh 10,27): „Meine Schafe hören auf meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir nach.“

Wer für Gottes Worte empfänglich ist, der hört gerne zu und nimmt Belehrung an (Lk 15,1).

Die Ehrfurcht vor Gott besteht im Zuhören und im Lernen wollen wie seine Gebote befolgt werden.

Wir kommen in die Versammlung, um gut zuzuhören und zu lernen: Koh 4,17.

2. Langsam zum Reden:
Es versteht sich von selbst, dass nicht ein langsames Sprechen gemeint sein kann. Lesen wir doch gleich weiter in Prediger (Kohelet 5,1-6). Es geht um das überlegte Reden und Antworten: Sprüche 10,19; 18,13. Wer redet, der kann nicht lernen, weil er nur von dem reden kann, das er bereits in sich trägt. Wer hingegen schweigen und zuhören kann, der hat mindestens drei Vorteile:

- Er gibt der Sünde keine günstige Gelegenheit (Spr 10,19).

- Er behütet sein Leben vor mancher Gefahr (Spr 21,23).

- Er kann vielleicht etwas lernen (Spr 17,27).

3. Langsam zum Zorn:
(Spr 25,28 Elb.): „Wie eine aufgebrochene Stadt ohne Mauer, so ist ein Mann ohne Selbstbeherrschung.“

(Spr 14,17): „Der Zornmütige begeht Torheit, der besonnene Mann bleibt ruhig.“

Es heisst im Jakobusbrief (1,20), dass der Zorn eines Mannes auch vor Gott keine Gerechtigkeit bewirkt, d. h., dass wir damit keine Schätze im Himmel sammeln können (Mt 6,19).

Mit Zorn kann niemals etwas Positives erreicht werden. In den Augen der andern sind wir die Verlierer, wenn wir dem Zorn freien Lauf geben. Deshalb ist es wichtig, dass wir dem Zorn in jedem Fall entgegenwirken, indem wir uns in der Liebe üben, das heisst; Situationen und Menschen besser verstehen und respektieren wollen, nicht mit dem Kopf durch die Wand gehen, denn mit Gewalt und Druck erreichen wir oft gar nichts, nicht nachtragend sein und schneller bereit sein zu vergeben. Gläubige, die wiedergeboren sind, werden ermahnt in Kolosser 3,8-9a.

Wie üben wir uns in der Kunst, zur rechten Zeit schnell oder langsam zu sein?
Indem wir uns mit der richtigen Gesinnung ausrüsten und so allezeit vorbereitet sind, sei es zum Hören oder zum Reden oder keinen Zorn aufkommen zu lassen. Wie macht man z. B. einen guten Kartoffelstock? Man nehme eine Kartoffel und wasche zuerst den Schmutz weg. Dann wird die Kartoffel geschält und in Wasser gekocht. Drittens wird sie mit anderen Kartoffeln zu Brei gehackt und mit Salz, Butter, Milch und ev. Muskatnuss geschmacklich abgestimmt.

Jakobus erklärt das auf dem geistlichen Gebiet so: Jakobus 1,21.
Wenn wir uns mit der richtigen Gesinnung ausrüsten lassen wollen, dann lassen wir zuerst unsere Herzen von allen unsauberen Gedanken und von aller Bosheit reinigen. Anschliessend nehmen wir mit Sanftmut die Ermahnungen des Wortes Gottes an. Reinheit und Sanftmut sind also die Voraussetzung zur richtigen Gesinnung, die uns ausrüstet zur rechten Zeit schnell oder langsam zu sein: 1Thess 2,13.

Verse 22-25: Bereitschaft, dem Wort Gottes zu gehorchen.
Wenn Zuhörer dem Wort Gottes nicht gehorsam sein wollen, dann kommen sie oft mit der Anklage:
„Diese Predigt hast Du absichtlich wegen mir gemacht!“ Ich antworte dann: „Ja, genau wegen Dir und wegen mir und wegen den andern!“

Andere kommentieren nach der Predigt: „Das waren sehr gute Worte, die mich sehr berührt haben!“ Ich denke dann: „So und was willst Du in Deinem Leben heute noch verändern?“

Was nützen die schönsten Predigten und die besten Erkenntnisse, wenn wir schon am Montag keine Ahnung mehr haben, was wir eigentlich aus der Anbetung am Sonntag gelernt haben und nun in die Tat umsetzen möchten? Jakobus vergleicht solche Zuhörer mit einem Menschen, der vor dem Spiegel stand und kurz danach vergass, wie er aussah. Es gibt immer wieder Menschen, die meinen, dass das Hören einer Predigt allein sie schon zu guten Christen mache. Das wäre ja gleich zu setzen wie mit einer Köchin, die Rezepte aus dem Betty Bossi Buch studiert und am Ende sich einbildet, gegessen zu haben. Oder wer will behaupten, dass er durch den Ferienkatalog eine Traumreise erlebte und nun keine Ferien mehr buchen muss?

Menschen die so denken, in Bezug auf die Predigt, betrügen sich selbst und verschliessen die Augen vor der Tatsache, dass alles was sie in der Gemeinde hören, auch in die Tat umgesetzt und gelebt sein will. Jesus lehrt: Lukas 6,47-49 (Gleichnis vom Haus auf dem Felsen).

Als eine Frau die Mutter Jesu seligpries, erwiderte Jesus: Lukas 11,27-28.

Die meisten missverstehen den Sinn und Zweck einer Gemeindeversammlung völlig! Sie verstehen nicht, dass es in erster Linie darum geht, dass Gott angebetet werden will! Sie verstehen nicht, dass die Gemeinschaft der Glaubensgenossen notwendig ist, um voneinander zu lernen und einander im Glauben zu ermutigen. Sie verstehen auch nicht, dass es darum geht, dass sie die so dringend benötigte geistliche Speise zu sich nehmen sollen, die ihnen die Kraft gibt für die kommende Woche. Die Gemeinde ist wie ein Fussballklub oder Skiklub usw. wo regelmässig trainiert wird, um in den „Spielen“ des täglichen Lebens zu gewinnen.

Ohne Gemeinde wären wir hoffnungslos verloren und wüssten gar nicht genau, wie wir uns auf den Gegner einstellen müssten. Für alles im Leben gibt es eine Anleitung, nur für den Wandel im Glauben meinen viele ohne Anleitung zu wissen, was zu tun ist. Jesus predigte: Matthäus 28,20; 7,21-25; 12,50.

Das vollkommene Gesetz der Freiheit ist das Evangelium von Jesus Christus. Dieses Evangelium enthält für uns wichtige Anleitungen: 2. Timotheus 3,16-17. Wer sich Ausrüsten lässt nach dem Evangelium, wer regelmässig trainiert und das Gehörte in die Tat umsetzt, der wird in all seinem Tun glücklich sein. Wer das Gesetz der Freiheit hält, erlangt wahre Freiheit. „Denn Gott gehorchen, ist Freiheit“! Wer seinen eigenen Leidenschaften, Gefühlen und Begierden gehorchen muss, ist ein Sklave. Wirklich frei wird der Mensch erst, wenn er sich dem Willen Gotte beugt!

Verse 26-27: Der wahre Gottesdienst.
Welcher Gottesdienst ist beim Herrn wohlgefällig? (drei Dinge!)

1. Wer die Zunge im Zaum hält.

2. Wer Waisen und Witwen besucht.

3. Wer sich von der Sünde der Welt absondert und sich nicht befleckt.

Jakobus will hier nicht sagen, dass die Anbetung am Sonntag überflüssig ist! Er erklärt, dass die Anbetung ohne die Anwendung der Belehrung nichtig ist.

1. Wer die Zunge im Zaum hält:
Wer Gott gefallen will, der setzt das Gehörte in die Praxis um, indem er seine Zunge zügelt und lernt sie immer besser im Zaum zu halten (Eph 5,4). Wer von uns will nicht glücklich sein und schöne Tage sehen? Was ist das Rezept für ein glückliches Leben? 1. Petrus 3,10-12.

2. Wer Waisen und Witwen besucht:
Jede Anbetung am Sonntagmorgen ist in Gottes Augen nichtig, wenn sie nicht bewirkt, dass wir das Gute tun und unsere Liebe zum Herrn leben wollen. Es ist für jede Gemeinde ein grosser Segen, wenn sie Waisen und Witwen hat. Denn durch Waisen und Witwen kann der Gottesdienst erst richtig in die Praxis umgesetzt werden. Gott will, dass niemand zu kurz kommt in der Gemeinde (Sach 7,6-10)! Denn (Ps 68,6): „Ein Vater der Waisen und ein Anwalt der Witwen ist Gott in seiner heiligen Wohnung.“ Gott will, dass wir alle lernen zu dienen, denn das ist vollkommener Gottesdienst (Mi 6,6-8)!

Wie können wir denn Waisen und Witwen dienen?
Indem wir sie lieben und respektieren (Gal 5,6; 6,9-10). Indem wir sie besuchen in ihrer Trübsal. Indem wir ihnen sogar finanziell helfen, wenn nötig: 1Joh 3,17-18. Alles, was wir einem der „geringsten“ Geschwister gutes tun, das haben wir für Jesus getan (Mt 25,34-46.40): „Was ihr einem dieser meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“

3. Wer sich von der Sünde der Welt absondert und sich nicht befleckt mit ihr:
Auch an unserer eigenen Person haben wir einen Gottesdienst zu üben, wenn wir keine Heuchler sein wollen. Denn die Freundschaft mit dem unkeuschen Lebenswandel der Menschen in der Welt, ist Feindschaft mit Gott (Jak 4,4). Wer das gottlose und vergängliche Treiben dieser Welt liebt, der kann den lebendigen Gott nicht lieben (1Joh 2,15-17). Die Welt und ihre Lust werden vergehen. Nur Gottes Wille bleibt in Ewigkeit!

Gott will, dass wir das Gehörte und das Gelernte am Sonntag und am Mittwoch aus dem Wort Gottes im Alltag anwenden, damit uns das neue Leben in Christus wirklichen Segen bringen kann: Römer 12,1-2. Wenn wir einen starken Drang besitzen, uns Gott hinzugeben und uns umwandeln zu lassen, dann ist unser Gottesdienst echt. Wer sich den Massstäben der Welt und ihrer Lust nicht anpassen will, sondern dem Massstab Gottes, der wird die Welt überwinden: 1Joh 5,1-5.

Aus dem ganzen Abschnitt von Jakobus 1,19-27 lernen wir folgendes:

1. Glaube ist dem Wort Gottes gehorsam!

2. Echter Glaube sucht nicht bloss nach Erkenntnis, sondern auch nach Werken!

3. Nur wer wirklich glaubt, dass Gott gut ist und sein Wort uns reichlich mit Erkenntnis segnet, ist wissensbegierig und will das Verstandene auch versuchen richtig anzuwenden.

 

 Das Thema „Reichtum, respektive Armut und Glauben“ im Jakobusbrief:

Der Reiche soll sich seiner Niedrigkeit rühmen (1,9-10).

Wahrer Gottesdienst kümmert sich um Waisen und Witwen (1,27).

Wer Gottes Gesetz erfüllen will, darf den Armen nicht verachten (2,6.13).

Glaube ohne praktische Hilfeleistung für Arme ist tot (2,15-17).

Warnung an die Reichen vor Unterdrückung der Armen: Jakobus 5,1-6.

In unserem Abschnitt (2,1-13) werden falsche Vorurteile erwähnt, die wir als Gläubige an Christus untereinander nicht aufkommen lassen dürfen.

 

 Glaube macht keine Parteiungen (2,1-13)

Verse 1-4: Bei Gott gibt es kein Ansehen der Person.
Ansehen der Person heisst; jemandem Vorschub leisten, vor ihr kriechen oder ihr besondere Aufmerksamkeit schenken, weil die Person reich und einflussreich ist.

Die Menschheitsgeschichte zeigt, dass Menschen immer wieder mit diesem Problem auf unterschiedlichster Weise zu kämpfen hatten:

Z. B. der Prophet Samuel, der vom Herrn damit betraut wurde, einen neuen König für Israel zu salben. Als er zum Haus Isai gesandt wurde und ihm die Söhne vorgestellt wurden, fiel ihm sofort der gutaussehende und grossgewachsene Eliab auf. Er dachte, dass Gott bestimmt ihn als König ausgewählt hatte, doch der Herr sprach zu ihm: 1. Samuel 16,7.

Z. B. Die Juden, die den Verfolgungen wegen des Evangeliums ausweichen und ein gutes Ansehen haben wollten, versuchten den Christen die Beschneidung aufzuzwingen (Gal 6,12). Viele Werke taten sie, um von den Menschen gesehen zu werden (Mt 23,5: breite Gebetsriemen, grosse Quasten, legten beim Fasten schmutzige Kleider an und streuten Asche aufs Haupt, Mt 6,12). Sie liebten auch den obersten Platz bei den Mahlzeiten und den Vorsitz in den Synagogen (Mt 23,6). Sie wollten von den Leuten in der Öffentlichkeit „Rabbi“ genannt werden (Mt 23,7), usw. Sie waren ständig um ihr eigenes Ansehen besorgt.

In unserem Abschnitt ist jedoch vom Bevorzugen anderer die Rede, vom Einschleichen oder Anstaunen, um einen persönlichen Vorteil daraus zu ziehen.

Jakobus gebraucht für die Versammlung das Wort Synagoge (συναγωγή), weil hier wahrscheinlich besonders die Judenchristen angesprochen waren. Bei ihnen waren Vorurteile aller Art an der Tagesordnung: Die Heiden waren alle unrein und unlauter (siehe Gleichnis vom Zöllner und Pharisäer: Lk 18,9). Die Armen, sowie Waisen und Witwen wurden vernachlässigt und ungerecht behandelt, besonders in ihren Versammlungen. Wir wissen auch, dass die Frauen damals oft miserabel behandelt wurden (z. B. Scheidebrief, weil etwas Hässlich an ihr gefunden wurde: 5. Mose 24). Juden staunten oft die einflussreichen Personen an: Judas 16.

Beim gerechten Gott aber gab es noch nie ein Ansehen der Person! Der Herr befahl den Richtern in Israel: 3. Mose 19,15; 5. Mose 1,17; 16,18-20. Die Juden hatten vergessen, woher sie einmal kamen. Gott hätte sich auch die Ägypter oder ein anderes reiches Volk erwählen können, doch er hat sich ein armes Volk ausgesucht, das schwer unter seinem Sklavendienst litt. Gott half immer den Geringen, Bedrängten, Verachteten: 1Kor 1,26-29. Deshalb ruft Jakobus dringend auf, kein Ansehen der Person zu machen, indem wir in den Versammlungen reichere und einflussreichere Besucher besonders vorzüglich behandeln, während ärmere nicht einmal einen Stuhl erhalten. Das wäre nicht Recht und wir stünden im Widerspruch mit unserem Glauben an Jesus.

Verse 5-7: Die Armut der Reichen und der Reichtum der Armen.
In Jesus Christus gesellt sich Gott erneut zu den Armen:
Jesus selbst wurde nicht in einem reichen Haus geboren. Im Gegenteil! Er wurde bei armen Leuten geboren. Seine Eltern fanden am Tag der Geburt nicht einmal eine Unterkunft. Jesus lebte besonders während seiner Lehrtätigkeit ein einfaches Leben, war mit einem einfachen Tuch bekleidet und schlief oft im Freien. Er sagte (Mt 8,20): „Der Sohn des Menschen hat keinen Ort, wo er sein Haupt hinlegen kann.“ Obwohl er reich war im Himmel, erniedrigte er sich selbst und wurde Mensch, ja noch mehr, er wurde arm um unseretwillen, damit wir reich würden (Phil 2,5-11). Jesus ist die Erfüllung der prophetischen Verheissung, die lautet: „... er hat mich gesandt, den Armen frohe Botschaft zu bringen, den Gefangenen Befreiung zu verkündigen und den Blinden das Augenlicht, die Zerschlagenen zu befreien ...“ (Jes 61,1-2; Lk 4,18-19). In seiner Bergpredigt lehrt Jesus (Lk 6,20): „Selig seid ihr Armen; denn euch gehört das Reich Gottes.“

Ohne Zweifel gab es in den frühen Gemeinden soziale Unterschiede (z. B. beim Abendmahl in Korinth gab es Parteiungen: 1. Korinther 11,19.22). Die Armen wurden in der Gemeinde, in der Jakobus lebte, unterdrückt. Jakobus klagt an und sagt in Vers 6: „Ihr habt den Armen verachtet.“ Mit andern Worten erklärt er den damaligen Christen: „Das ist töricht von euch, dass ihr die Armen geringschätzig behandelt. Denn Gott macht sie durch den Glauben reich und zu Erben seines Himmels! Habt ihr denn noch nicht gemerkt, dass es gerade die Reichen in der Welt sind, die euch unterdrücken und vor die Gerichte ziehen? Denn oft sind gerade sie es (= Ungläubige Reiche), die Jesus Christus verhöhnen und den Namen lästern, auf den ihr getauft worden seid. Also, gesellt euch nicht zu den Reichen“ (Spr. 22,1-2). Die Gemeinde soll der Ort sein, an dem alle Unterschiede ausgelöscht sind. Denn vor Gott, dem Herrn der Herrlichkeit kann es keine Unterscheidungen der Menschen nach Rangstellung, Ansehen und Geld gehen: Apg 10,34-35.

Es ist keine Sünde reich zu sein, noch will Gott durch das Evangelium, dass alle sozial auf derselben Stufe stehen, im Gegenteil! Jeder soll in seinem Stand bleiben und wird ermahnt, sich christlich zu verhalten. Z. B. schreibt Paulus den Ephesern: Epheser 6,5-9. Es ist und bleibt eine Tatsache, dass es ein Reicher viel schwerer haben wird ins Himmelreich zu kommen, denn Jesus lehrt (Mt 19,24): „Es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr geht als ein Reicher ins Reich Gottes.“ Das Problem ist, dass der Reiche oft zu sehr besorgt sein muss um sein Geld und wie er es vermehren kann. Denn wenn es sich nicht vermehrt, vermindert es sich bis nichts mehr übrig ist und plötzlich gerät man ins Minus, verschuldet sich und kann den Lebensstandard nicht mehr länger aufrechterhalten. Viele wünschen sich im Lotto einen Gewinn von einer Million, doch das ist töricht, denn das Geld muss sofort klug investiert werden (wegen der Vermögenssteuer und der Geldentwertung).

Durch den Reichtum verfällt man in viele gefährliche Versuchungen, die die Menschen nur ins Verderben stürzen (1Tim 6,9). Das Schlimmste aber ist, wenn Glaubensgeschwister in der Gemeinde wegen ihrem unterschiedlichen sozialen Stand parteiisch sind und einander ungerecht behandeln!

Verse 8-13: Wer barmherzig ist, wird von Gott Barmherzigkeit empfangen.
Die Judenchristen könnten vielleicht jetzt antworten:
Aber es heisst doch: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ Ja, sagt Jakobus. Das ist in der Tat ein königliches Gesetz, das von grosser Bedeutung ist. Doch das gilt auch für den Umgang mit den Armen. Es wäre falsch zu meinen, dass dieses Gesetz nur auf eine bestimmte Gruppe von Menschen anzuwenden sei. Die Juden neigten in ihrem Denken sich zu rechtfertigen und zu meinen, wenn sie dieses Gebot anwandten, dann hätten sie bereits das ganze Gesetz erfüllt. Doch Jakobus macht sie darauf aufmerksam, dass sie noch lange nicht das ganze Gesetz erfüllt hätten, denn wenn sie sich in einem einzigen Punkt verfehlen, trotzdem vor Gott schuldig sind und als Übertreter des Gesetzes gelten.

Was ist in diesen Versen der Schwerpunkt?
Es wird nicht gesagt, wenn du einmal gesündigt hast, dann gib auf und sündige weiter, denn du wirst es nie schaffen! Es wird vielmehr erklärt, dass es keine grossen und kleinen Sünden gibt, keine bedeutenden und unbedeutenden Sünden. Auch heute noch verfallen Geschwister demselben fatalen Fehler, indem sie meinen, das Gesetz Christi gehalten zu haben, wenn sie getauft seien und regelmässig die Versammlungen besucht hätten, wenn sie das Abendmahl am Sonntag feiern und in Geist und Wahrheit anbeten usw. Dabei stehen sie in ständigem Streit mit den Geschwistern, behandeln sie respektlos, hassen sie und haben sich von einzelnen in den Gemeinden gar zurückgezogen. Solche haben völlig ausser Acht gelassen, dass der Heilige Geist uns lehrt: 1. Johannes 3,14-18.

Das Evangelium Christi legt uns aber auch die Not der Armen ans Herz. Als ein reicher Jüngling zu Jesus kam, fragte er ihn: Matthäus 19,16. Jesus fordert den reichen Jüngling heraus: Matthäus 19,21-22. Jesus warnt alle seine Nachfolger vor der Liebe zum Geld und zum weltlichen Reichtum. Denn Reichtum kann leicht zu unserem Götzen werden. Es ist unmöglich, Gott ganz dienen zu wollen und gleichzeitig dem Geld (Mt 6,24). Selbstverständlich kann es auch nicht darum gehen, dass wir Arbeitsverweigerer unterstützen. In unserem Land ist kaum jemand wirklich arm. Die, welche es sind, haben sich manchmal selbst verschuldet. Aber es ist auch gefährlich und billig zu behaupten, dass alle, die arm sind in unserem Land selber schuld sind! Das wäre zu einfach und würde uns nur vor der Verantwortung, zu helfen, entheben. Wichtig ist aber auch zu betonen, dass es hier in diesem Abschnitt nicht um Hilfe für alle Armen in der ganzen Welt geht, sondern in erster Linie um die Glaubensgenossen! Galater 6,9-10. Nur wer selbst in jeder Hinsicht barmherzig umgeht mit seinen Glaubens-genossen, wird auch bei Gott Barmherzigkeit erlangen! Im Bsp. von Lazarus erklärt Abraham dem reichen Mann im Hades: Lukas 16,25.

Lektion:
In welcher Hinsicht sind wir noch parteiisch und pflegen das Ansehen der Person? Wie weit halten wir unser Geld zurück, wo wir doch damit vielmehr den armen Glaubensgeschwistern in dieser Welt helfen könnten? Was ist uns eigentlich das Himmelreich und Christi Gemeinde wert?

 

 Glaube erweist sich in Werken (2,14-26)

Verse 14-17: Glaube ohne Werke ist unbrauchbar.
Jakobus erklärt ein Beispiel mit einem Bruder oder einer Schwester in der Gemeinde, der oder die dringend warme Kleidung und Nahrung braucht.
Wir umarmen diese Person und geben ihr unser aufrichtiges Mitleid zum Ausdruck. Dann verabschieden wir sie nach der Versammlung und sagen zu ihr: „Ich hoffe, dass Du bald irgendwie Kleider kriegst und nicht mehr frieren musst.“ „Wir beten, dass Du heute noch irgendjemand findest, der Dir zu Essen und zu Trinken gibt, damit Du nicht noch verhungerst.“ Es hört sich fast sarkastisch an, wenn wir so reden. Jeder merkt sofort, dass solche Worte heuchlerisch sind. Was würden solche Worte einer Person in ihrer Not nützen? - Nichts! Genauso, erklärt Jakobus, ist auch der Glaube ohne Werke unbrauchbar! Sprüche 3,27-28.

Oder welche Frau würde sich mit dem Lippenbekenntnis ihres Geliebten: „Ich liebe dich!“ ihr ganzes Leben lang zufrieden geben? Möchte sie nicht in die Arme genommen und gedrückt werden? Möchte sie nicht einen klaren Liebesbeweis sehen, indem sie zuerst Blumen geschenkt kriegt, dann einen Verlobungs- und später sogar einen Ehering? Frauen können sehr gut erkennen, wie sehr der Angebetete sie wirklich liebt! Liebe drückt sich nicht nur in Worten aus, sondern vor allem in Taten. Diese Taten beinhalten nicht bloss einzelne Geschenke, sondern eine ganze Reihe von Handlungen und Bemühungen, die sich über etliche Monate und Jahre mit aller Ausdauer und Liebe unter Beweis stellen.

Genauso, erklärt Jakobus, ist es auch mit dem Glauben. Es gibt nichts schlimmeres als ein blosses Lippenbekenntnis zum Glauben an Jesus, das aber keinerlei Konsequenzen in der Praxis nach sich zieht. Mt 7,21. Die Welt verurteilt solche Gläubige zu Recht als „Heuchler“. In Jak 1,22 haben wir bereits gelesen, dass wer nur Hörer des Wortes Gottes ist, aber nicht Täter, der betrügt sich selbst am meisten! Denn ein solcher Glaube ist unbrauchbar, er kann nicht retten und führt somit auch nicht zum ewigen Leben (Joh 6,47)  Der allmächtige Gott, der in alle unsere Herzen sieht, kann sehr wohl erkennen ob wir ein erzwungenes, verkrampftes, heuchlerisches Christentum leben, oder ob wir immer mehr den Heiligen Geist an uns arbeiten lassen.

Der Apostel Johannes lehrt, was glauben bedeutet: 1. Johannes 2,3-6.
Wie kannst Du erkennen, ob Du Jesus erkannt hast und wirklich an ihn glaubst?  Alleine daran, ob Du auch tun willst, was Jesus und seine Apostel gelehrt haben! Im Glauben wachsen können wir erst dann, wenn wir die Bibel zur Hand nehmen und die Anleitungen Gottes für unser Leben kennenlernen wollen. Wer behauptet, dass er gläubig sei, aber nicht interessiert ist, sein altes und gottloses Leben im Gehorsam unter Gottes Wille und Gebote zu stellen, macht sich selbst etwas vor!

Glauben heisst,

- Gott beim Wort nehmen (Mk 1,15),

- Gott gehorchen: Johannes 3,36,

- die Welt mit ihrer Sünde überwinden (1Joh 5,1-5),

- Gott wohlgefällig leben durch Bekenntnis und gute Werke (Röm 10,9-10).

Der Glaube wird erst durch unsere Hingabe zu guten Werken erkennbar und nützlich!

Verse 18-20: Glaube ohne Werke kann eine Person nicht verändern!
Ein möglicher Einwand könnte sein, dass jemand denkt:

„Glaube ist etwas Schönes, und Werke sind etwas Schönes.“

„Beide sind Ausdrucksmöglichkeiten des christlichen Glaubens, aber das heisst nicht, dass jeder beides besitzen muss.“

„Der eine hat den Glauben, der andere die Werke und so sind doch beide religiös.“

Jakobus macht in diesen Versen deutlich, dass es nicht entweder - oder zwischen Glauben und Werken geben kann, sondern nur sowohl - als auch! Bsp. Es ist wie mit einem übergewichtigen Menschen, der an ein bestimmtes Diätprogramm glaubt. Solange er bloss daran glaubt, dass z. B. weniger Futtern und mehr Bewegung sein Gewicht wieder normalisieren kann, wird ihm sein Glaube nichts nützen und keine Veränderung bringen. Bsp. Es ist wie mit einem Bodybuilder, der die gewünschten Traummasse erzielen möchte und an ein bestimmtes Fitnesstraining glaubt, aber nicht bereit ist, die Trainingsanleitungen täglich auszuüben.

Genauso ist es mit dem Wort Gottes; es ist keine tote Theologie, die in Höhenflügen der Erkenntnisse endet (Tit 1,16). Wenn ein Mensch das Wort Gottes hört oder liest, dann wird er jedes Mal vor eine Entscheidung gestellt, ob er danach handeln will, oder nicht! Das Wort Gottes ist lebendig, wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert, das in unseren Herzen menschliches von göttlichem trennt (Hebr 4,12). Das Wort Gottes überführt uns der Sünde, will uns zur Besserung erziehen und uns zu guten Werken völlig ausrüsten (2Tim 3,16-17). Wer das Wort Gottes hört und wirklich versteht, dem geht ein Stich durch sein Herz und er fragt (Apg 2,37): „Was muss ich tun, Herr?“

Es gibt nichts Gefährlicheres, als ständig schöne Gefühle für Jesus zu haben, ohne je den Versuch zu unternehmen, sich von Jesu Anweisungen verändern zu lassen. Viele sogenannten Christen in der heutigen Zeit erleben Jesus bloss in ihren Gefühlen und Fantasien. Sie hören Stimmen, sie haben Erscheinungen und sie empfinden viel für Jesus. Aber sie kümmern sich überhaupt nicht darum, was Jesus von ihnen verlangt, was er ihnen gebietet, damit ihr gottloses Leben zum Guten verändert wird!

Die meisten Menschen haben überhaupt keine Lust auf Veränderungen in ihrem Leben! Die Juden waren stolz, dass sie an den einen Gott und Schöpfer glaubten, aber sie waren nicht bereit, ihr Leben zu verändern, als Jesus sie dazu aufrief! Sie besassen eine äusserliche Form von Frömmigkeit, ohne Kraft (2Tim 3,5). Sie übten sich in vielen leiblichen Formen der Enthaltung, ohne dabei in der Gottesfurcht zu wachsen (1. Tim. 4,8). Sie hielten viele zusätzliche Gebote von Menschen, doch ihr Herz war weit weg von Gott (Mt 15,9).

Jakobus warnt die Juden und alle Menschen, die einen solchen Glauben besitzen, der sie nicht zu einem veränderten Leben führt. Auch die Dämonen glauben nämlich, dass es einen Gott gibt und zittern vor dem grossen Gericht Gottes (Mt 8,29). Sie sind Engel, die gesündigt hatten und die nun in finstere Höhlen der Unterwelt hinabgestossen wurden, zur Aufbewahrung für das grosse Endgericht (2Petr 2,4). Sie liessen sich nicht bekehren, obschon sie an die Existenz des allmächtigen Gottes glaubten (Mk 5,7)!

Wahrhafter Glaube lässt sich verändern und bekehren vom gottlosen Wandel, bevor es zu spät ist (Bekehrung = Lebensprozess)! Jakobus fragt: Wann willst Du endlich einsehen, Du unvernünftiger, eitler oder törichter (κενός= vergeblich, leer z. B. 1Kor 15,10.14) Mensch ... Es muss betont werden, dass es nicht um einen Glauben mit perfekten Werken geht! Gott wusste von Anfang an, dass Christen oft schwach sind und sündigen werden. Was der Herr sehen will, ist, dass wir uns unermüdlich bemühen, unseren Glauben in die Tat umzusetzen, selbst wenn wir darin viele Fehler machen.

Wahrhafter Glaube will sich verändern und bekehren lassen vom gottlosen Wandel, bevor es zu spät ist! Johannes predigte das Evangelium Gottes und sprach: Mk. 1,15. Jesus befiehlt seinen Jüngern kurz vor seiner Himmelfahrt: Mk 16,15-16. Die Apostel Jesu lehren nach Jesu Tod alle Menschen: Apg 2,38-41.

Verse 21-26: Glaube ohne Werke ist tot!
Jakobus will auf keinen Fall behaupten, dass wir uns den Himmel durch unsere Werke verdienen können!
Wir alle wissen aus den Heiligen Schriften, dass kein Fleisch aus Werken gerecht gesprochen werden kann (Gal 2,16; Röm 3,20). Glaube und Werke gehören beide in ein wohlausgewogenes Leben (wie ein Fisch ins Wasser gehört, oder der Geist in den Leib). Wie es für uns Menschen kein körperliches Leben ohne Geist gibt, so kann der Glaube ohne Werke nicht existieren. Nur durch Werke des Gehorsams kann der Glaube sich beweisen und bestätigen. Und nur durch Glauben kommt es zu Werken des Gehorsams.

Ich erwähne nicht nur das Wort „Werke“, sondern betone absichtlich Werke des Gehorsams! Warum? Weil es nicht um irgendwelche Werke geht bei Gott, die sich jeder selbst aussuchen kann. Wenn Menschen das Christentum so umdefinieren, dass es nichts mehr mit dem ursprünglichen biblischen Christentum gemeinsam hat, dann sind das nicht Werke des Gehorsams: Wir können z. B. ein soziales Evangelium verkünden, mit sozialer Gerechtigkeit für arm und reich, dass jeder gleich viel besitzen soll. Wir können z. B. die Sexualität in der Ehe als schmutzig verkündigen und das Zölibat und die völlige Enthaltung als rein darstellen. Wir können z. B. behaupten, dass gute Werke nur damit zu tun haben, ob ich ein einigermassen „guter Mensch“ bin und andern helfe. Das alles sind falsche und einseitige Vorstellungen von guten Werken des Gehorsams.

Aus der Bibel erfahren wir, was in Gottes Augen gute Werke sind: Jakobus führt Abraham als Beispiel an. Weil Abraham Gott glaubte, d. h. gehorchte, indem er bereit war seinen einzigen Sohn der Verheissung dem Herrn zu opfern, wurde es ihm zu Gerechtigkeit angerechnet. Er vertraute Gott völlig und gehorchte selbst in der widersprüchlichsten Situation des Lebens. Jakobus gebraucht die Dirne Rahab als Beispiel:

Warum wurde die Dirne samt ihrem Haus bei der Eroberung der Stadt von den Israeliten verschont? Weil sie den Spionen half, unbemerkt aus der Stadt zu entkommen. Sie musste sich aber gehorsam an das abgemachte Zeichen halten, indem sie eine rote Schnur am Fenster befestigte. So wurde sie von den eindringenden Israeliten nicht getötet. Wir könnten die Liste von Beispielen erweitern: Indem wir Noah erwähnen, der eine riesige Arche bauen musste, als es noch ganz trocken war im Lande. Weil er aber Gott glaubte, dass die Sintflut über die Erde kommen werde, baute er eine Arche, genau nach Gottes Anweisungen! In Hebräer 11 lesen wir von vielen Gottes Männern aus dem AT, die aus Glauben grosse Werke taten. Es waren aber alles Werke, die von Gott genau definiert wurden und von den einzelnen viel Vertrauen und Gehorsam forderten!

Genauso werden auch im Neuen Bund Werke des Glaubens definiert. Es geht also nicht um irgendwelche selbstausgesuchten guten Werke, sondern um die Werke, die Gott geboten hat durch sein Wort! Denn Glaube mit falschen Werken ist genauso tot wie Glaube ohne Werke!

Welche Werke des Gehorsams fordert denn Gott im Neuen Bund?

Wenn wir uns nur auf den Jakobusbrief beschränken, dann können wir bereits folgendes erkennen, wie sich unser Glaube in Werken erweist: Mit Freude in Anfechtungen (Jak 1,2). Im standhaften Ertragen der Versuchungen (Jak 1,12). In der Erkenntnis, dass nicht Gott Schuld ist, wenn ich versucht werde, sondern dass ich von meiner eigenen Lust gezogen und gelockt werde (Jak 1,14). Im Gehorsam gegenüber dem Wort Gottes, indem wir keine vergesslichen Hörer, sondern Täter des Wortes werden (Jak 1,25). Im Besuchen von Waisen und Witwen und sich selbst von der Welt unbefleckt zu erhalten (Jak 1,27). Weiter erweist sich der Glaube in Werken, indem wir keine Parteiungen machen und den Armen verachten (Jak 2,13). Im heutigen Abschnitt werden wir gewarnt, dass ein Glauben ohne Werke oder mit falschen Werken tot ist in Gottes Augen. Das nächste Mal werden wir vom Missbrauch unserer Zunge lesen, und wie der Glaube sich im kontrollierten Reden erweist (Jak 3,1-12).

Eines muss hier zum Schluss noch mit aller Deutlichkeit gesagt werden: Bei Gott geht es nicht darum, dass wir als Christen perfekt sein müssen! Auch wenn wir an Christus gläubig geworden sind, so heisst das noch lange nicht, dass wir nun nie mehr z. B. ein böses Wort über die Lippen bringen werden. Gott fordert keine perfekten Werke von den Gläubigen! Niemand wird von Gott verurteilt, wenn Fehler passieren! Gerade Christen müssen lernen einsichtig und reumütig Fehler zuzugeben, die sie begannen haben. Nichts desto trotz halten Fehler sie nicht davon ab, im Glauben weiterzukämpfen und es in Zukunft versuchen besser machen zu wollen (1Joh 2,1).

Glaubensziel:
Alle Gläubigen werden aufgerufen zu einem lebendigen Glauben, der freiwillig bereit ist umzudenken und sein Handeln verändern zu lassen (1Joh 2,15), indem wir die Lust des Fleisches immer mehr ablegen wollen, gegen die falschen Leidenschaften die uns nur Fluch bringen, ankämpfen, und der Gier nach Besitz u. Macht keinen Raum geben in unseren Herzen.

Der lebendige Glaube strebt das gottwohlgefällige Leben an, lässt sich innerlich erneuern und umwandeln von Gottes Geist zu guten Werken: Epheser 4,17-24.

Gott besitzt ein wichtiger Schlüssel, der uns Gläubige freiwillig zu all diesen guten Werken erzieht: seine Gnade: Titus 2,11-15 (Lk 17,11-19).

 

 Link zu Jakobus 3:  Der Glaube erweist sich im Reden