Hebräer-01: Die Herrlichkeit Christi

Christus ist besser als der alte Bund

 

 

 I.   Jesus ist höher als die Propheten (Verse 1-2a)

Gott hat damals durch die alttestamentlichen Propheten zu den Menschen gesprochen, d. h. während der Zeit des mosaischen Gesetzes (Mt 22,31-32; Joh 10,35). Wenn wir wissen wollen, was Gott sprach, dann können wir die ganze alttestamentliche Geschichte lesen und die Prophetenbücher studieren (3,7; Ps 95,7). Im AT war Gott bekannt als Elohim (Einzahl, Eloah): der Allmächtige (Gen 1,1.26). Später offenbarte sich Gott dem Mose als Yahweh (Ex 3,14; 6,3): Der Ewigseiende, oder der existierende und lebendige Gott, der „Ich bin“ (YHWH). „Ich bin, der ich bin“ (Elberfelder). „Ich werde sein, der ich sein werde“ (Zürcher). Weil „YHWH“ eine Form der dritten Person ist, wird mehr auf die zukünftigen Taten Gottes in der Geschichte Bezug genommen als auf seine ewige Existenz. Es geht also nicht so sehr um einen bestimmten Namen, den sich Gott gibt. Es geht vielmehr um ein Wortspiel, das Gottes Wirken beschreibt. Wie z. B. im Hesekiel immer wieder betont wird (Ez 6,7): „... ihr werdet erkennen, dass ich der Herr bin!“

Doch nun ist ein neues Zeitalter angebrochen: Die Zeit nach dem Gesetz Mose.

Die Bibel unterscheidet zwischen drei Zeitepochen (Röm 5,13; Gal 3,23-25):

- Die Zeit vor dem Gesetz (Gen 1 - Ex 20).

- Die Zeit während dem Gesetz (Ex 20 - Mt 28).

- Die Zeit nach dem Gesetz (Apg 2 - Offb 22).

Sie begann zu Pfingsten, nach der Auferstehung Christi. Sie endet mit der Wiederkunft Christi. In der Zeitepoche nach dem Gesetz bis zur Wiederkunft Christi spricht Gott auch zu uns, d. h. zur ganzen Welt aller Generationen. Diese Zeitepoche wird als „Ende dieser Tage“ bezeichnet (1Petr 1,20; Jud. 18). Die apostolischen Schreiber bezeichnen diese letzte Zeitepoche auch als „die letzten Tage“ (Apg 2,17; Jak 5,3). Die Zeit nach dem Gesetz kann als das messianische Zeitalter betrachtet werden. Diese biblischen Ausdrücke offenbaren uns ganz deutlich, dass es keine weiteren letzten Tage mehr geben wird, wie z. Beispiel das tausend jährige Friedensreich. Der alte Bund fand ein Ende in Jesus (Röm 10,4). Im Gegensatz dazu steht der neue Bund, der niemals ein Ende finden wird. Der neue Bund hat einen ewigen Charakter. Er spricht von der ewigen Leiterschaft, Priesterschaft, Sohnschaft usw.

Gott hat zu uns geredet (die Zeitform des Verbs „reden ist der Aorist), d. h. dass Gott seine Rede abgeschlossen hat und nicht länger zu den Menschen spricht. Gott sprach zu uns durch seinen Sohn (Mt 21,38). Gottes Sohn, der höher ist als die Propheten, sprach direkt zu uns (Joh 12,49-50). Gottes Sohn sprach durch seine Apostel und Propheten (Eph 3,3-6; 1Joh 4,6). Es gilt nur noch auf den Sohn zu hören (Mt 17,1-8; Mk 9,2-7; Lk 9,28-36). Alles, was für uns aufgeschrieben wurde, im Kanon der Bibel, ist Gottes Wort. Jesus Christus hat seinen Aposteln den Auftrag gegeben in seinem Namen zu uns zu sprechen (Apg 1,8; 1Thess 4,15; 1Kor 7,10; 14,37). Das taten seine Diener in mündlicher und schriftlicher Form (siehe Paulus, Petrus, Johannes usw.). Wer die Apostel und Propheten hört, der hört Jesus (Mt 10,40). Als sie starben, endete die mündliche Verkündigung der Offenbarungen Gottes an die Menschen. Gottes Offenbarungen sind abgeschlossen und aufgeschrieben worden für uns. Sie bedürfen keine weiteren Ergänzungen (Jud 3; 2Petr 1,3). Sie können alle im Kanon der Bibel nachgelesen und studiert werden (Gal 6,16; 1,9). Wer behauptet es brauche auch heute weitere Offenbarungen Gottes, der sagt, dass Gott durch seinen Sohn noch nicht alles abschliessend kundgetan hat (2Petr 2,1-3; 3,2). Damit wird Tür und Tor geöffnet für ein verdrehtes Evangelium (Mt 15,9). Für alle Nachfolger Jesu gilt in Seinen Worten zu bleiben (Mt 24,35; Joh 8,31-32). Der einzige Weg zum Vater führt über den Sohn (Joh 14,1-6).

 

 II.   Einleitung zu den Versen (Verse 2b-3)

Es werden sieben Aussagen gemacht. Alle Sieben geben Auskunft über Jesus Christus, seine göttliche Natur und Herrlichkeit. Lasst uns diese göttlichen Eigenschaften im Zusammenhang mit unserer Beziehung zu Christus betrachten.

 

 III. Jesus ist der Erbe aller Dinge (Vers 2b)

Wenn wir in der Welt an einen Erben denken, dann hat das immer den Tod des Vorgängers, d. h. des Vaters zur Folge. Doch Gott stirbt nie, denn ER ist ein ewiger Vater, der nicht altert. Trotzdem übergab Gott seinem einzigen Sohn die volle Erbschaft.

Jesus hat alles geerbt, was es zu erben gibt, sei es im Himmel oder auf Erden. Gott vertraute ihm alle Bereiche seiner Herrschaft an (Ps 2,8). Jesus ist auch das Haupt der Gemeinde (Kol 1,18; Eph 1,22-23). Alles hat Gott IHM „unter die Füsse gelegt“ (Hebr 2,5-9). Christus hat ein Eigentumsrecht an uns und an allen Dingen.

Darum gehören wir Christus, Christus aber gehört Gott. Alles, was nun Christus gehört, wird auch uns gehören. Paulus sagt (1Kor 3,23): „Alles ist euer, ihr aber gehört Christus, Christus aber Gott.“

Es ist überwältigend, was für eine Herrlichkeit Gott uns bereit hält im Himmel! Wir sind die Erben seines wunderschönen Reichs (Jak 2,5). Wir sind Söhne und Töchter Gottes geworden, durch Jesus Christus (1Joh 3,1).

 

 IV. Jesus ist der Schöpfer der Welten (Vers 2c)

Mit den Welten ist nicht bloss die Erde, sondern das ganze Universum gemeint. Jesus hatte Teil an der ganzen Schöpfung und nichts wurde ohne seine Zustimmung geschaffen (1Kor 8,6). Jesus war schon von Anfang an dabei, denn ER ist das Wort (Joh 1,1-3). Durch Gottes Wort, d. h. durch Jesus Christus wurden die Welten geschaffen (Hebr 11,3).

Ein Priester aus Alexandria, mit dem Namen Arius (250-336 n. Chr.), behauptete, dass Jesus bloss ein geschaffenes Wesen sei. Der griechische Patriarch Athanasius (293-373 n. Chr.) entkräftete diese Behauptung, mit dem ersten Kapitel aus dem Johannesevangelium. Er sagte, wenn Jesus der Schöpfer der Welten war, dann kann er kein geschaffenes Wesen sein. Jeder, der heute noch behauptet, dass Jesus ein geschaffener Erzengel sei, dem können wir das mit denselben biblischen Argumenten (aus Joh 1) widerlegen. Ein klarer Hinweis auf die Gegenwart Jesu bei der Schöpfung liegt im Wort Elohim (ist plural von Eloah = Allmächtiger Gott), wo gesagt wird: „Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde“ (Gen 1,1). „Lasst uns Menschen machen als unser Bild ...“ (Gen 1,26). Der Vater und der Sohn können voneinander nicht getrennt werden.

Gottes überwältigende Schöpfermacht darf auch nicht auf unseren kleinen Menschen-verstand beschränkt werden. Vieles werden wir als Menschen nie richtig verstehen. Diese Schöpfung übersteigt jeden menschlichen Verstand. Nichts ist dem allmächtigen Gott unmöglich! Die Schöpfung soll uns Menschen aufzeigen, wie klein und beschränkt wir sind im Verhältnis zu Elohim. Alles, was die Wissenschaft herausgefunden hat über die Erde und das Weltall, kann uns nur ins Staunen versetzen. Alles Geschaffene erfüllt seinen ganz bestimmten Sinn und Zweck. Es gibt nichts unnötiges, oder unbrauchbares. Gott hat auch nichts dem Zufall überlassen. Wir haben so eine beschränkte Erkenntnis über Gottes Schöpfung, dass es eine Anmassung ist, Behauptungen aufzustellen über ihre Entstehung. Keiner von uns war dabei, als die Welten entstanden. Keiner weiss, wie es geschah. Wir wissen nur, dass es im Schöpfungsbericht immer wieder heisst (Gen 1): „Und Gott sprach und so geschah es.“

Trotzdem Gottes Wesen tausendmal grösser und höher ist als wir Menschen, so ist ER doch nicht zu gross, um sich um seine Geschöpfe zu kümmern. Gott liebt seine Geschöpfe, wie wir unser Neugeborenes Kind oder Enkelkind lieben (Joh 3,16). Gott sorgt sich so um uns, dass jedes Haar auf unserem Haupt gezählt ist (Lk 12,6-7). In Gottes Augen sind wir von unschätzbarem Wert.

 

 V.   Jesus ist der Abglanz von Gottes Herrlichkeit (Vers 3a)

Es wird angenommen, dass die Sprache der ersten drei Verse im Hebräer aus einem Gemeindelied stammt, das früher die Christen gesungen haben.

Wenn von Abglanz die Rede ist, dann bedeutet das nicht ein Abglanz wie z. B. der Mond von der Sonne. Damit würden wir Jesus abschwächen in seinem Wesen als vollwertige Gottheit. Vielmehr ist es so zu verstehen, dass Jesus Gottes Herrlichkeit in vollkommener Weise ausstrahlt.

Kolosser 1,15: „Er ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes.“

Philipper 2,6: „Er, der doch von göttlichem Wesen war“ (er war Gott gleich).

Im AT war Gottes Herrlichkeit ein helles Licht, das noch durch das verhüllte Angesicht Mose hindurchstrahlte, als er aus dem Zelt der Begegnung kam (Ex 34,29-35).

Als Jesus mit ein paar Jüngern auf einen Berg stieg, da wurde er vor ihren Augen verwandelt und es heisst (Mt 17,2): „... und sein Angesicht strahlte wie die Sonne, und seine Kleider wurden weiss wie das Licht.“ Dieser Abglanz Jesu von Gottes Herrlichkeit klärte die Jünger darüber auf, dass sie nicht mehr länger auf Mose, sondern nur noch auf Christus hören sollen. Das bestätigte Gott mit seiner Stimme aus der Wolke, indem er sagte: „Auf ihn [allein] sollt ihr hören!“ Die Herrlichkeit, die hier beschrieben wird zeigt, dass in Christus tatsächlich die ganze Fülle von Gottes Wesen wohnt (Kol 2,9).

Die Herrlichkeit Christi ist herrlicher als das wunderschöne und riesige Tempelgebäude in Jerusalem, das schliesslich zerstört wurde (70 n. Chr.). Gottes Herrlichkeit hatte den Tempel längst verlassen (Ez. 10). Gottes Herrlichkeit erschien erst wieder in seinem Sohn (Joh 1,14; 2,11). Gott hat sich durch seinen Sohn uns Menschen offenbart. Auch wir, die übrigen Gläubigen des Neuen Bundes profitieren von der Herrlichkeit Christi, von dem wir das ewige Heil empfangen (Lk 1,69; Apg 4,12; Eph 1,13).

 

 VI. Jesus ist das Abbild von Gottes Wesen (Vers 3b)

Das Wort Abbild lautet im Griechischen Charakter (χαρακτήρ) und bedeutet nicht dasselbe, wie in der deutschen Sprache. Es bedeutet Siegel oder Stempel, etwas Eingegrabenes. Das Siegel ist der Abdruck, das im Wachs zurückbleibt. Der Abdruck hat genau dieselbe Form wie das Siegel. Bis ins kleinste Detail gibt der Abdruck die Gestalt des Siegels wieder. Genauso ist Jesus das Ebenbild oder Abbild Gottes. In IHM drückt sich Gott aus. Wie der Stempel ein genauer Abdruck des Siegels ist, so erkennen wir wer Gott ist, wenn wir auf Jesus schauen. Wer Jesus gesehen hat, der hat den Vater gesehen (Joh 14,9). Denn Jesus und der Vater sind eins (Joh 10,30; 17,20-21), d. h. von derselben Art, von demselben Wesen (ὑπόστασις).

Wenn Jesus das vollkommene Abbild Gottes ist, dann besitzt ER dieselbe Macht wie Gott, der Vater und vermag uns freizusprechen von der Sünde und vom ewigen Tod.

 

 VII. Jesus trägt das All mit dem Wort seiner Macht (Vers 3c)

Das ist derselbe Gedanke, wie er im Kolosser 1,17 vorkommt: „Und er ist vor allem, und alles hat in ihm seinen Bestand.“ Das Universum ist kein Chaos. Es ist kein Zufall, dass die Himmelskörper bis heute noch nicht zusammengeprallt sind. Es ist kein Zufall, dass bis heute noch kein Komet auf die Erde gefallen ist und alles Leben auf ihr zerstört hat. Es gab zwar vereinzelt Einschläge, aber die zeigen, dass dies möglich wäre. Doch Jesus trägt das Universum durch sein machtvolles Wort, dass alles bewahrt und zusammenhält (2Petr 3,5-7). So wie die Welten durch Gottes machtvolles Wort entstanden sind (Hebr 11,3), so bestehen sie weiter durch das machtvolle Wort Jesu bis zum Weltende. Die Art und Weise wie unsere Erde von den Regierenden bewirtschaftet wird, zeigt deutlich, dass es immer mehr dem Ende zugeht. Doch das Ende der Welt und des Universums wird nicht von Menschen eingeleitet, sondern allein durch Gottes Wort bestimmt.

Wenn Jesus mit seinem mächtigen Wort das All trägt, dann hat er auch die Vollmacht über uns Menschen (Jes 40,21-22). Er bestimmt, wann wir leben, wie lange wir leben, wie wir leben und wann wir sterben. Jesus bestimmt, ob wir weiter leben in seinem Reich oder nicht! Jesus besitzt die Vollmacht über unsere Seelen.

 

 VIII. Jesus hat die Reinigung von den Sünden geschaffen (Vers 3d)

In diesem Satz liegt der Kern des Evangeliums. Unter dem Gesetz Mose gab es ohne Blutvergiessen keine Vergebung der Sünden (Hebr 9,22). Deshalb hat Jesus durch sein Opfer am Kreuz die Reinigung von unseren Sünden vollbracht. Im Gegensatz zu den Tieropfern im Alten Bund, die immer wieder stattfinden mussten, weil das Volk fortwährend sündigte, ist das Opfer Jesu vollständig. Es braucht keine weiteren Opferungen mehr, denn Jesus ist einmal für die ganze Menschheit gestorben und hat damit eine bleibende Reinigung der Sünden geschaffen (Hebr 9,26; 10,10).

Jesus kam also nicht bloss als Moralapostel auf diese Welt, als Vorbild, als grosser Prophet oder als religiöser Lehrer. Er starb auch nicht als Märtyrer. Jesus kam auf diese Welt, um uns von den Sünden zu befreien, damit wir ewiges Leben haben. Jesu Ziel war es, uns Menschen mit Gott zu versöhnen (2Kor 5,18-21). Jesus kann auch heute noch für uns eintreten bei Gott, weil er lebt (Hebr 7,25). Kein Hoher Priester konnte eine bleibende Vergebung schaffen. Die Tieropfer, die durch die Priester dargebracht wurden, hielten jeweils höchsten ein Jahr lang.

 IX. Jesus hat sich zur Rechten der Majestät Gottes gesetzt (Vers 3e)

Jesus ist unser Erlöser! Nachdem er die Reinigung von den Sünden geschaffen hatte, setzte er sich zur rechten Seite, auf den Thron Gottes (1,13; 8,1; 10,12-13; 12,2). Das bestätigt uns Stephanus, der von den Juden gesteinigt wurde und kurz vor seinem Tod sagte (Apg 7,56): „Ich sehe die Himmel offen und den Menschensohn zur Rechten Gottes stehen.“ Im Hebräer wird betont, dass Jesus nun auf dem Thron sitzt und nicht länger steht. Das heisst, dass sein Erlösungswerk vollendet ist und es keine weiteren Opferungen mehr braucht. Im Gegensatz dazu standen die Priester täglich im Dienst, um die Opferungen darzubringen, die durch das Gesetz geboten waren (Hebr 10,11). Im Heiligtum gab es keine Stühle. Die jüdischen Priester arbeiteten hart, um eine mangelhafte Erlösung zu erlangen. In Hebräer 10,10 steht: „In diesem Willen sind wir ein für alle Mal geheiligt durch die Darbringung des Leibes Jesu Christi.“ Das Erlösungswerk Jesu ist vollbracht. Jesus kann sich ausruhen, denn er hat sich auf den Thron gesetzt. Er regiert nun zur Rechten der Majestät Gottes (Apg 2,33-36). Der Psalm 110 wurde zur Hauptbeweisquelle der frühen Gemeinde für Jesus den Messias (Mk 12,37; Apg 2,34; 1Kor 15,25; Eph 1,20).

Gott hat Jesus Christus zum König und Retter für die ganze Menschheit gemacht (Apg 5,31). Jetzt liegt es an uns, wie weit wir diesem Wort glauben. Es liegt an uns, wie weit wir bereit sind uns mit unserem ewigen König einzulassen. Das Erlösungswerk ist geschaffen. Das Gastmahl im Himmel steht bereit. Die entsprechenden Kleider zum grossen Fest werden jetzt ausgeteilt. Der König und alle seine Diener erwarten uns als geladene Gäste. Sind wir bereit im irdischen Leben etwas zu erdulden und auf uns zu nehmen für dieses wunderbare himmlische Ereignis mit dem Vater, dem Sohn, dem Heiligen Geist und allen himmlischen Wesen?

 

 X.   Schlussfolgerungen

Die Herrlichkeit Christi übertrifft alles, was wir je gesehen haben mit unseren irdischen Augen. Die Nähe zu Jesus durch sein verheissungsvolles Wort erfüllt unsere Seelen schon heute mit grosser Freude. Niemand ist grösser und besser als Jesus! Jesus ist der Erbe aller Dinge. Jesus ist der Schöpfer der Welten. Jesus ist der Abglanz von Gottes Herrlichkeit. Jesus ist das Abbild von Gottes Wesen. Jesus trägt das All mit dem Wort seiner Macht. Jesus hat die Reinigung von den Sünden geschaffen. Jesus hat sich zur Rechten der Majestät Gottes gesetzt.

Darum, lasst uns unserem König dienen mit Freude, denn gross ist er und erhaben über alles!

 

 XI. Jesus ist höher als die Engel (Vers 4)

In den Versen 1-3 ging es um den Beweis, dass Jesus allen Propheten überlegen ist.

In den folgenden Versen geht es um Jesu Vorrang über die Engel. Die Menschen waren schon immer fasziniert von den Engeln. Sie fragen: Wer sind sie? Was tun sie? usw. (Siehe sieben Lektionen Kurs über Engelwesen!) Im Hebräer werden einige Aussagen über Engel gemacht: Kapitel 1,4.5.7.13.14. Kapitel 2,2.5.7.9.16. Kapitel 12,22; 13,2.

Der Glaube an die Engel gewann damals eine immer grössere Bedeutung. Besonders bei den Juden entwickelte sich eine Engellehre, die dazu führte, dass Engel als höchste Wesen betrachtet und verehrt wurden (Kol 2,18). Das führte dazu, dass jüdische Christen die Engel dem Sohn Gottes gleich stellten. Im späteren Judentum wurde Michael als dienender Priester im himmlischen Heiligtum angesehen. Weil das Gesetz durch Engel verkündigt wurde, hielt man sie in Ehren und war fasziniert von ihnen (Ex 20,22; Apg 7,53; Gal 3,19).

Wie interessant die Engel auch sein mögen, sie können nicht mit Jesus verglichen werden. Der Schreiber des Hebräerbriefs entkräftet die Irrlehren über die Engel mit den Worten: Jesus ist weit erhabener als die Engel (V. 4). Er hat einen viel höheren Namen geerbt als die Engel (Phil 2,8-11). Hier kommt das griechische Schlüsselwort kreiton (κρείττων) zum ersten Mal vor, das den ganzen Hebräerbrief prägt. Es bedeutet besser, hervorragender, vorzüglicher, höhersteigend, nützlicher, vorteilhafter (mächtiger, tüchtiger, gewaltiger). Jesus steht über jedem Regiment, jeder Macht, jeder Gewalt, jedem Namen, sei er im Himmel oder auf Erden (Eph 1,20-21). Im Neuen Bund brauchen wir Gläubigen weder Menschen noch übernatürliche Wesen, um Zugang zu Gott zu erlangen. Jesus Christus hat alle Hindernisse aus dem Weg geräumt und uns den direkten Zugang zu unserem lebendigen Schöpfergott ermöglicht (Kol 2,14b; Mt 27,51). In Kapitel 1 werden sieben alttestamentliche Zitate erwähnt, die einstimmig bestätigen, dass Jesus über sämtliche Engelwesen gestellt ist.

 

 XII. Die sieben alttestamentlichen Zitate (Verse 5-14)

Vers 5a: „Zu welchem Engel hat er [Gott] denn je gesagt: Mein Sohn bist du, heute habe ich dich gezeugt“? (Psalm 2,7). Nichts Ähnliches wurde je zu einem Engel gesagt. Das heisst, kein Engel wurde vom höchsten Gott je als Sohn bezeichnet und anerkannt (Mt 3,17; 17,5).

Vielleicht nahmen die Juden an, dass diese Psalm Stelle auf einen Engel bezogen sei, da Engel öfters als Söhne Gottes bezeichnet wurden (Hiob 1,6; 2,1; 38,7). Mit dieser Schriftstelle will der Schreiber den Hebräern beweisen, dass die Engel dem Sohn untergeordnet sind. Die prophetische Aussage von Psalm 2,7 bezieht sich nicht auf die Fleischwerdung Christi, sondern auf seine Auferstehung: Die Auferstehung Christi wird als Zeugung verstanden (Apg 13,33). Die Heiligen Schriften erachten die Auferstehung Christi als viel bedeutungsvoller als seine Fleischwerdung. Es kann sich deshalb nicht um die fleischliche Zeugung Jesu durch den Heiligen Geist handeln (Lk 1,35). Im Neuen Testament wird nicht die fleischliche Geburt Jesu durch Maria betont, sondern seine Auferstehung von den Toten (Röm. 1,4). Ein möglicher Unterschied mag auch darin liegen, dass Engel nicht gezeugt wurden, sondern geschaffen. Der Psalm 2 kann auch auf folgende Stellen in der Offenbarung angewandt werden (Offb 2,27; 12,5; 19,15;).

Vers 5b: „Und an anderer Stelle: Ich werde ihm Vater sein, und er wird mir Sohn sein?“ (2Sam 7,14).

Diese Stelle bezog sich ursprünglich auf Davids Sohn (Salomon). Wie so oft in der Prophetie, handelt es sich hier um eine doppelte Aussage, die sich auch auf Jesus Christus bezieht. Siehe folgende Beispiele: Das Volk Israel stellt hier Jesus in Ägypten dar (Mt 2,15 aus Hos 11,1). Die bronzene Schlange in der Wüste, deutet auf Christus am Kreuz (Joh 3,14; aus Num 21,8-9). Die Versorgung mit Wasser und Nahrung für Israel in der Wüste war ein Symbol auf Jesus (1Kor 10,1-4). Jedes Passalamm das geschlachtet wurde, deutete auf Jesus (1Kor 5,7). Die Jungfrauengeburt hatte eine spezielle Bedeutung in Jesajas Zeit, aber die grössere Erfüllung lag in Jesus Christus (Mt 1,21-23, aus Jes 7,14).

Jesus ist der grössere Salomon. Der zweite Teil des Verses (2Sam 7,14b) kann sich nicht auf Jesus beziehen. Jesus war ohne Sünde (Hebr 4,15). Der König David war ein Schatten auf Jesus, aber nicht in allem, was er tat. Wenn z. B. Hesekiel von David spricht, dann meint er Jesus und nicht den bereits verstorbenen David (Ez 34,23-34). Der Schreiber des Hebräerbriefs bezieht diese Stelle (2Sam 7) als Verheissung auf den kommenden Messias. Denn Jesus ist beides; der Sohn Gottes und der Nachkomme Davids. Diese Verheissung steht in einem messianischen Zusammenhang, den der Heilige Geist Gottes so auslegt und nicht Menschen. Das kommt auch im folgenden Vers 6 zum Ausdruck, wenn es heisst: „... sagt er“, damit ist Gott gemeint, der spricht.

Vers 6: „Und für die Zeit, da er den Erstgeborenen wieder in die Welt hineinführt, sagt er: Und beugen sollen ihre Knie vor ihm alle Engel Gottes (Psalm 97,7b; Dtn 32,43).

Die unterschiedlichen Worte in den Zitaten rühren daher, dass der Hebräerschreiber die Septuaginta (LXX) als Quelle benutzte und nicht den hebräischen Text des ATs. Die Septuaginta ist das Alte Testament in Griechisch (entstand 300-200 v. Chr.). Der Schreiber des Hebräerbriefs benutzt die Septuaginta als Quelle und nicht den hebräischen Urtext. Paulus benutzte auch oft die Septuaginta als Quelle für seine Zitate. Das Zitat stimmt besser mit den Worten in Dtn 32,43 (LXX) überein. Dort wird gesagt, dass alle Engel Gottes anbeten sollen. In Psalm 97 ist von Göttern die Rede, mit denen die Engel gemeint sind, die sich beugen. Das Lied Mose schaut in die Zukunft, in der Israel über seine Feinde triumphieren wird. Dieser Triumpf wird damit auf Jesus Christus übertragen, der als Erstgeborener alle Macht besitzt. Deuteronomium 32,43 wird auch in Römer 15,10 zitiert.

Jesus wird der Erstgeborene genannt. In Kolosser 1,15.18 beziehen sich die Verse auf den Erstgeborenen von den Toten, was auch im Hebräer der Fall sein könnte. Weil Jesus nicht mehr stirbt, trifft diese Bezeichnung voll auf ihn zu. Lazarus, wie auch andere, auferstanden zwar vor Jesus von den Toten (Joh 11; Mt 27,52-53), doch sie mussten alle wieder sterben. Jesus bewies als erster und einziger die Macht über den Tod, das ist der Teufel (Heb. 2,14). Beim Titel „Erstgeborener“ geht es nicht so sehr um die Reihenfolge der Geborenen als vielmehr um die Rangordnung und Heiligkeit (Ex 4,22; 13,2). David wird auch so genannt (im Ps 89,28), obschon er nicht als erster geboren wurde.

Als Jesus geboren wurde betete das ganze himmlische Heer Gott an (Lk 2,13-15). Damit unterwarfen sich die Engel nicht nur Gott im Himmel sondern auch dem neugeborenen Kind (Immanuel), das Gottes Gegenwart, d. h. Gottes Friede auf die Erde brachte. Das Jesus höher gestellt ist als die Engel, wird darin sichtbar, dass das Höhere vom Geringeren angebetet wird (Mt 4,11). Die Engel liessen es nicht zu, angebetet zu werden (Offb 22,8-9).

Vers 7: „Von den Engeln heisst es: Der seine Engel zu Winden macht und seine Diener zu feuriger Flamme“ (Psalm 104,4).
Gott benutzt manchmal Sturm, Blitz, Wind und alle Kräfte der Natur, wenn er seine Engel aussendet (z. B. am Sinai, Ex 19,16-19). So werden seine Engel zu machtvollen Winden und feurigen Flammen, wenn sie Gott dienen (als dienende Geister, Vers 14).

Im AT sowie im NT sehen wir, wie Gott nicht selbst, sondern oft durch Engel wirkte: Sodom und Gomorra (Gen 19,1-26). Würgengel in Ägypten (Ex 12,23). Gesetzgebung am Sinai (Apg 7,53; Hebr 2,2). Davids Strafe für die Volkszählung (24,15-17). Stürzen der Regierung des Sanherib von Assur (2Kön 19,35). Verkündigung der Geburt Jesu (Lk 2,8-15). Verkündigung der Auferstehung Jesu (Mt 28,1-8). Tod des Herodes Agrippa I. (Apg 12,23).

Verse 8-9: „Zum Sohn aber sagt er: Dein Thron, o Gott, steht von Ewigkeit zu Ewigkeit, und das Zepter des Rechts ist Zepter deines Reichs. Geliebt hast du Gerechtigkeit, und die Missachtung des Gesetzes hast du gehasst; darum, o Gott, hat dich dein Gott gesalbt mit dem Öl der Freude wie keinen deiner Gefährten“ (Psalm 45,6-7).

Die Worte dieses Psalms waren unter den jüdischen Gelehrten des ersten Jahrhunderts sehr wohl bekannt. In den ersten beiden Jahrhunderten wurden diese Worte als erfüllt betrachtet, durch Jesus Christus. Justin der Märtyrer und Irenäus zitierten diese Verse oft.

Jesus wird in Vers 8 als Gott bezeichnet (Jes 9,6), der vom Gott-Vater zum ewigen König gesalbt wurde. Christus bedeutet Gesalbter in Griechisch (Apg 2,36). Messias bedeutet Gesalbter in Hebräisch (Ps 2,2). Könige, Priester und Propheten wurden bei ihrer Amtseinsetzung mit Öl gesalbt (Lev 8,12; Num 3,3; 1Sam 10,1). Sein Königszepter richtet gerecht, weil Jesus schon immer die Gerechtigkeit liebte (V. 9; 1Petr 2,21-23). Paulus lehrt, dass Jesus bis zum Ende des Gerichts regieren wird, um dann die Herrschaft dem Vater zu übergeben (1Kor 15,24). An andern Stellen wird jedoch gesagt, dass der Sohn mit dem Vater in alle Ewigkeit weiter regieren wird (Lk 1,33; 2Petr 1,11; Dan 7,14).

Niemand anders als Jesus Christus, soll mehr geehrt werden. Vermutlich sind hier mit den Gefährten die Engel gemeint, die Jesus zwar untergeben sind. Obschon die Gläubigen Teilhaber (metochoi = μέτοχοι) oder Gefährte Christi genannt werden (3,14).

Verse 10-12: „Und: Du, Herr, hast im Anfang die Erde gegründet, und die Himmel sind das Werk deiner Hände. Sie werden alle vergehen, du aber bleibst, veralten werden sie wie ein Kleid, und wie einen Mantel wirst du sie zusammenrollen, wie ein Kleider werden sie gewechselt werden, du aber bleibst derselbe, und deine Jahre nehmen kein Ende“ (Psalm 102,26-28).

Diese Stelle wurde im AT auf Gott Yahweh bezogen (Ps 19,1). Doch der Hebräerschreiber hat schon in den ersten Versen bezeugt, dass Jesus der Schöpfer der Welten ist (V. 2). Mit andern Worten; was im AT für Gott-Vater gilt, gilt auch für den Sohn. Aber noch mehr; vieles, was im AT gesagt wird, findet erst in Jesus seine Erfüllung. In diesem Sinne sollten auch diese Psalm Worte messianisch verstanden werden. Obschon der Vater, der Sohn und der Heilige Geist eine Gottheit bilden, so sind sie auch selbstständige Personen. Der Vater hat seine eigene Herrlichkeit (Joh 17,4-5). Der Vater sandte nicht sich selbst in die Welt (1Joh 4,14). Gott sandte den Geist, nicht sich selbst, um die Welt von ihrer Sünde zu überzeugen (Joh 16,7-8). Darum bezieht sich die Pluralform Elohim im AT vermutlich auf den Vater und den Sohn.

Die Zeit kommt, in der Himmel und Erde vergehen werden (2Petr 3,10-13). Wie ein Mantel abgeschüttelt und ausgezogen wird, so wird Jesus das Universum zusammenrollen. Wie wir ein Kleid ausziehen, so leicht ist es für Christus das Universum zu einem Ende zu bringen. Dies kann jederzeit stattfinden und zwar mühelos. Denn die irdische Schöpfung hat ein Ende, nur Jesus bleibt ewig. Mit diesem Zitat wird die Macht Gottes sehr gut dargestellt. In diesem Kapitel ist von den Engeln die Rede. Die Engel haben zwar grosse Macht und Gewalt. Doch die Macht Christi ist noch viel grösser und Seine Fähigkeiten viel gewaltiger.

Vers 13: „Zu welchem Engel hat er [Gott] je gesagt: Setz dich zu meiner Rechten, bis ich hingelegt habe deine Feinde als Schemel für deine Füsse?“ (Psalm 110,1).

Gott hat noch nie einen Engel eingeladen, sich zur Rechten neben sich zu setzen. Für Engel ist eine solche Erhöhung nicht angemessen. Sie sitzen nicht und überblicken alles. Sie sind am Dienen. Nur Jesus wird zur Rechten des Thrones Gottes aufgefordert Platz zu nehmen. Den Psalm 110 zitierte schon Jesus, um auf seine Gottheit aufmerksam zu machen (Mt 22,41-46). Damit bestätigte Jesus, dass der König David aus dem Heiligen Geist sprach. Es ist von zwei Herren die Rede; von Gott-Vater und dem Messias. David nennt den Messias seinen Herrn, obschon er sein Nachfolger ist. Genau darin liegt die Begründung der Gottheit Jesu. In der physischen Nachkommenschaft ist Jesus der Sohn Davids, aber gleichzeitig ist er auch Davids Herr, weil er sein Gott ist. Auch Petrus benutzte den Psalm 110 in seiner Pfingstrede und gebrauchte ein ähnliches Argument (Apg 2,34-35).

Das zweite Bild in diesem Psalm ist das der Feinde als Schemel für die Füsse. Das ist ein typisches Bild der Antike. Ein siegreicher König setzte seinen Fuss auf den Nacken (oder Kopf) seines besiegten Feindes (Jos 10,24). Jesus wartet nun bis alle Feinde zu seinen Füssen gelegt worden sind (Hebr 10,13).

Vers 14: Engel sind dienende Geister.
Engel haben in der Menschheitsgeschichte eine grosse Bedeutung gespielt (Bsp. Ex 23,20-23). Im AT erschienen sie oft als menschliche Gestalten (Gen 18,2). Im NT erschienen sie den Menschen (Lk 1,13.26-38). Die Engel dienten Jesus, als er auf Erden war, indem sie - Maria die Geburt des Messias ankündigten (Lk 1,26-28), die Hirten über die Geburt Jesu informierten (Lk 2,8-20), Gott priesen, als Jesus geboren wurde (Lk 2,13), Jesus dienten, nachdem er die Versuchungen durch den Teufel erfolgreich überstanden hatte (Mt. 4,11), Jesus stärkten im Garten Gethsemane (Lk 22,43), Jesu Auferstehung verkündeten (Joh 20,12), Jesu Wiederkunft bestätigten (Apg 1,10-11).

Die Engel stehen auch heute noch im Dienst Gottes. Sie dienen uns zum Heil. Engel führen Menschen nicht gegen ihren Willen zum Heil. Wir können sie nicht sehen und wissen nicht, was sie wo tun. Das Konzept eines persönlichen Schutzengels war den Juden unbekannt. Wir suchen es vergebens im Alten und im Neuen Testament. Trotzdem wacht El-Schaddai über alle seine Kinder (mündige oder unmündige) und steht ihnen bei (Mt 18,10; Ps 34,8). Es wird wunderbar sein, wenn wir im Himmel einmal erkennen können, was Engel alles für uns getan haben, damit wir das Heil ererben konnten.

 

 XIII. Zusammenfassung

Weshalb die ganze Diskussion um die Stellung Jesu über die Engel?
Als der Hebräerbrief geschrieben wurde, dachten einige, dass Jesus bloss ein Engel sei. Doch in diesen Versen wird deutlich, dass Jesus viel höher ist als alle Engel im Himmel.

Weshalb ist Jesus höher und erhabener als die Engel?
Weil ER Gottes Sohn genannt wird und die Engel nicht. Zitate: Ps 2,7 und 2Sam 7,14. Beide Zitate haben mit der Abstammung Davids zu tun. Diese Stellen finden ihre Erfüllung in Jesus Christus. Weil ER von den Engeln angebetet wird. Zitate: Ps 97,7b; Dtn 32,43 (aus der LXX). Das Niedrige betet das Höhere an. Der Zusammenhang dieser Stelle weist auf Gott hin. Der Schreiber an die Hebräer zögerte nicht diese Stelle auf Jesus Christus zu beziehen, der das vollkommene Abbild oder Ebenbild Gottes ist (V. 3).

Weil ER über alles gestellt ist und in Ewigkeit regiert. Zitate: Ps 104,4 (aus der LXX), Ps 45,6-7. Die Stelle über die Engel finden wir im Psalm 104, aus der Septuaginta. Die Stelle über den Sohn in Psalm 45 stammt aus dem königlichen Psalm und findet seine Erfüllung in Jesus Christus.

Weil ER der ewige Schöpfer allen Lebens ist. Zitat: Ps 102,25-27. Engel sind keine Schöpfer, sondern sie sind selbst geschaffene Wesen. Auch diese Stelle bezog sich ursprünglich auf Gott und wird vom Hebräerschreiber auf Jesus Christus bezogen, durch den die Welten gemacht wurden (V. 2).

Weil ER über alle Engel regiert und sie ihm dienen. Zitat: Ps 110,1. Der Psalm 110 gilt als Hauptbeweis für die Herrschaft Jesu Christi auf dem Thron Davids. Mit den Dienern sind offensichtlich die Engel gemeint.

Darum, lasst uns Jesus anbeten und IHM treu dienen, denn ER ist unser Gott und Schöpfer, der über allen steht und alle Macht besitzt im Himmel und auf Erden!

Eine andere Zusammenfassung, weshalb Jesus über den Engeln steht (1,4-14). Christus hat einen vorzüglicheren Namen als die Engel (1,4-5). Christus wird von den Engeln angebetet (1,6). Christus hat die Engel erschaffen (1,7). Christus besitzt grössere Eigenschaften und Talente als die Engel, selbst als er Mensch war (1,8-9). Christus lebt seit ewigen Zeiten, Engel nicht (1,10-12). Christus wurde zur Rechten Gottes erhöht, Engel nicht (1,13). Christus ist der Sohn Gottes, während die Engel dienende Himmelsgeister sind (1,14).

 

Links:

- "Engelwesen"

- Hebräer 2:  Die Erniedrigung Christi