Hebräer-06: Die Verheissung Gottes

Christus ist besser als der alte Bund

 

 

 I.   Lasst uns die Anfangslehre über Christus ablegen! (Verse 1-3)

Auch hier könnte das Kapitel mit „Darum ...“ oder „Lasst uns ...“ beginnen, statt mit „Nun“. Weil wir mündig werden wollen im Glauben, darum lasst uns nicht schwerhörig sein! Weil wir die Anfangslehren über Christus kennen, darum lasst weiter gehen! Weil wir nicht länger Milch zu uns nehmen wollen, sondern feste Speise, darum lasst uns wachsen im Glauben! Weil wir fähig sein möchten zu unterscheiden zwischen Gut und Böse, darum lasst unsere Sinne schärfen!

Wenn der Schreiber von „lasst uns“ spricht, dann bedeutet das nicht, dass er sich mit einbezieht! Auch in Kapitel 2, Vers 3 will er nicht andeuten, dass er das grosse Heil missachtet. Es ist nicht auszuschliessen, dass der Apostel Paulus diesen Brief geschrieben hat.

Lasst uns auf die Vollkommenheit (τελειότης) eingehen! Wie können wir vollkommen sein in Christus? Wir können uns noch so lange abmühen, aus eigener Kraft werden wir es niemals schaffen (Bsp. bist du männlich oder weiblich, dann bist du allein schon wegen deines Geschlechts einseitig.) Alle haben gesündigt (Röm 3,23-24). Niemand ist vollkommen, selbst die besten Bibellehrer nicht (Jak 3,2). Wir können nur vollkommen auf die Gnade setzen (1Petr 1,13). Wer mit falschen Erwartungen nach Vollkommenheit strebt tappt in die Falle - des Perfektionismus (Phil 3,12-15), der Selbstgerechtigkeit (Mt 23,23), des Hochmuts oder Stolzes (Jak 4,6), der Überheblichkeit (2Kor 12,7; Spr 18,12). Gott macht uns durch den Tod Jesu und den Glauben an diese Heilstat vollkommen (Kol 1,28). Wir sind auch vollkommen in Bezug auf das was wir einmal sein werden und was Gott für uns bestimmt hat in der Vollendung!

Wenn wir aufgerufen werden vollkommen zu sein (Mt 5,48) dann ist gemeint, dass wir uns zur Vollkommenheit hinziehen lassen, dass wir dem vollkommenen Vorbild Jesu Christi nacheifern, dass wir zur vollen Reife in Christus heranwachsen, dass wir uns der Lehre für geistlich reife Menschen zuwenden. Damit ist nicht gemeint, dass die Grundlagen des Evangeliums nie mehr gepredigt oder gelehrt werden sollen. Wer nicht nach Vollkommenheit strebt, der läuft Gefahr nachlässig zu werden! (Röm 6,1-2).

Offenbar wurde den ersten Christen die folgenden sechs Lehren, als Grundlage des Glaubens (Anfangsgründe, 5,12), vermittelt: Die Umkehr von toten Werken (V. 1). Wir waren tot durch unsere Werke (Eph 2,1.5; Kol 2,13), weil sie das Ziel verfehlten (= Sünde). Wir taten das was alle Ungläubigen tun (Röm 6,21-23). Wir sind von Toten Werken in den Dienst Gottes gestellt worden und haben nun das ewige Leben zum Ziel (Röm 6,22). Auch die Juden waren tot durch ihre Werke die unter dem Gesetz getan wurden (9,14). Umkehr bedeutet auch Busse, Sinnesänderung (griech. Metanoia: Mk 1,4.14-15; Apg 2,38; 3,19; 5,31). Es bedeutet traurig sein über unsere Sünde (Mt 5,4; Ps 51,19). Es bedeutet sich um 180 Grad drehen und in die entgegengesetzte Richtung gehen. Wir sind vom Tod ins Leben hinübergetreten (1Joh 3,14).

Der Glaube an Gott (V. 1)
Die Grundvoraussetzung ist, dass wir glauben, dass Gott existiert (Hebr 11,6) und dass Jesus der Sohn Gottes ist (1Joh 5,1; Röm 10,9-10). Eine weitere Grundvoraussetzung ist, dass wir glauben, dass die Bibel Gottes inspiriertes Wort ist, das verschiedenen Menschen anvertraut wurde damit sie es niederschreiben für kommenden Generationen (Mt 24,35; 2Tim 3,16; Eph 3,5). Durch unseren Glauben an Gott und Sein Wort werden wir also gerecht gesprochen (Röm 3,24.28; 5,1; Gal 2,16; 3,24). Glaube der rettet ist Glaube der vertraut und tut was er glaubt (Mt 7,24-27). In Hebräer 11 werden die Helden des Glaubens erwähnt und als Vorbilder hingestellt (Hebr 11,1-38). Sie alle zeigen, dass Glaube ohne Werke tot ist (Jak 2,14-26). Nur wenn der Glaube aktiv wird nützt er uns etwas (Gal 5,6). Glauben bedeutet Gott beim Wort nehmen (d. h. gehorchen was er uns befiehlt: Joh 3,36; 20,30-31; Apg 10,43; 16,31). Der Glaube spielt eine zentrale Rolle bei unserer Rettung.

Die Lehre vom Taufen (V. 2)
Es ist ausgeschlossen, dass sich der Begriff „Taufen“ (in der Mehrzahl) auf jüdische Waschungen (Mk 7,4-5) oder auf Proselytentaufen bezieht, da ja von den christlichen Anfangslehren die Rede ist. Obschon die neutestamtliche Gemeinde nur eine Taufe kennt (Eph 4,5), ist im NT von verschiedenen die Rede: Die Johannestaufe (Apg 19,3-4). Die Taufe auf Jesus (1Petr 3,21). Die Geistes- und Feuertaufe (Mt 3,11). In der NGÜ steht: „... über die Bedeutung der Taufe im Unterschied zu anderen Waschungen.“ Die Taufe zählte zu den Grundlehren des Evangeliums (Apg. 2,38). Die Hebräer waren gläubige und getaufte Christen, die genau wussten, wann und wie sie sich bekehren liessen, ohne dass sie erneut darüber gelehrt werden mussten.

Das Auflegen der Hände (V. 2)
Diese alttestamentliche Praxis wurde zur Zeit Jesu (NT) weitergeführt, an Kindern, um sie zu segnen und zu heilen (Mt 19,13; Mk 5,23), an Kranken, um sie zu heilen (Apg 28,8; Jak 5,14-16), bei der Erwählung und Aussendung von Mitarbeitern (Apg 13,3), bei der Übertragung von Geistesgaben durch die Apostel (Apg 6,6; 8,14-17; 19,1-6; Röm 1,11), bei der Einsetzung zu besonderen Diensten (Apg 6,6; 1Tim 5,22). Die Auflegung der Hände wurde durch Gebete begleitet (Apg 8,14-17; 19,1-6). Nur die Apostel waren fähig die übernatürlichen Geistesgaben andern weiter zu vermitteln. Offenbar wurden die ersten Christen damals über die verschiedenen Handauflegungen und deren unterschiedlichen Wirkungen genau unterrichtet.

Die Auferstehung der Toten (V. 2)
Das ist eine zentrale Lehre des christlichen Glaubens. Die meisten Juden glaubten an die Auferstehung. Die Sadduzäer glaubten nicht daran (Mt 22,23-33; Apg 23,8). Es geht um die leibliche Auferstehung im biblischen Zeitalter. Tote wurden wieder lebendig (Joh 11,24-25; Mt 27,51-53). Ohne die leibliche Auferstehung Christi wäre unser Glaube an unsere Auferstehung tot (1Kor 15). Es geht um die Auferstehung am jüngsten Tag (in der Zukunft). Alle Verstorbenen werden auferstehen (Joh 5,28-29; Apg 24,15). Viele Menschen damals (wie heute) glaubten nicht daran (Apg 17,31).

Das ewige Gericht (V. 2)
Auch das ist eine zentrale Lehre des christlichen Glaubens. Jeder wird früher oder später vor Gottes Thron stehen (2Kor 5,10; Röm 14,10). Mit dem ewigen Gericht ist Gottes Gericht gemeint am jüngsten Tag das für jeden ganz persönlich eine ewige Konsequenz beinhalten wird (Mt 25,31-46). Dieser Tag kommt unerwartet, wie ein Dieb über die ganze Erde (Mt 24,29-36.44; 1Thess 5,1-11; 2Petr 3,1-13). Die Bibel spricht unmissverständlich vom ewigen Tod und vom ewigen Leben (Offb 20,10-15; 21,1-8).

Diese sechs Lehren können in drei Gruppen eingeteilt werden: Anfängliche Erfahrungen (Umkehr und Glaube). Symbolische Ausdrücke (Taufen und Handauflegungen). Zukünftige Dinge (Auferstehung der Toten und das Gericht).

Wir wollen diese Anfangslehren hinter uns lassen, sofern Gott das zulässt. Geistliches Wachstum schenkt Gott allein und deshalb liegt es in seiner Hand und in seinem Willen, uns geistlich wachsen zu lassen zur vollen Reife im Glauben. Geistliches Wachstum ist jedoch kein Wunder, sondern ein natürlicher Prozess, der auch viel Arbeit und Fleiss beinhaltet (2Kor 3,18; Jak 1,23-25). Es ist von „tun“ die Rede, nicht von einer automatischen Entwicklung. Dabei geht es hauptsächlich darum die Theorie gut kennen zu lernen wie sie in die Praxis umgesetzt wird!

 

 II.   Lasst uns die Gefahr des Abfalls vom Glauben bewusst sein! (Verse 4-8)

In unserem Text ist eindeutig und klar von Christen die Rede! Wie schon erwähnt wurde der Hebräerbrief an jüdische Christen geschrieben, die schon länger im Glauben standen (5,12; 10,32; 13,7). Dies steht natürlich im Widerspruch zur Vorherbestimmungslehre. Deshalb hört man manchmal die Rechtfertigung über einen Abgefallenen, er habe von Anfang an nicht richtig geglaubt. Es gibt genügend Beispiele in der Bibel die zeigen wie viele gut begonnen haben aber schlecht geendet (siehe Salomo und andere Könige). Auch eine Ehe kann zum Beispiel erfolgreich beginnen, aber das garantiert noch lange nicht ihren weiteren Verlauf.

Wer nicht wächst im Glauben der steht in höchster Gefahr abzufallen.
Der Glaube muss immer in Bewegung bleiben. Es gibt nur ein Vorwärts oder ein Zurück. Wer stillsteht ist gefährdet. Wachstumsschübe sind nicht immer angenehm, besonders bei Kleinkindern nicht, wenn sie Zahnen. Deshalb ist geistliches Wachstum oft mit Kampf und Leiden verbunden. Jeder wird herausgefordert seinem Glaubensstand entsprechend Probleme und Hindernisse zu überwinden (1Kor 10,13). Es gibt keine Abkürzungen auf dem Weg zum geistlichen Wachstum!

Es gibt fünf Gefahren im Glauben nicht zu wachsen:

1. Wir lassen uns entmutigen (5,12-14)
Unser Herz ist wie der Boden, auf dem Disteln und Dornen wachsen (Mt 13,7). Zu den Dornen zählt alles, was Christus aus dem Leben verdrängt. Bsp. Beziehungsprobleme, Sorgen im Leben, Arbeit und Geld. Wir lassen uns durch allerlei Probleme entmutigen. Wir lassen uns von Äusserlichkeiten ablenken.

2. Wir bleiben im Kindesalter (5,12-14)
Wir wollen nichts hören was in die Tiefe geht, sondern nur allgemeine Wahrheiten (Milch, statt feste Speise). Wir kümmern uns nur um uns selbst und wollen andern nicht dienen (Schüler statt Lehrer).

3. Wir entwickeln uns nicht weiter (5,12-14)
Wir wollen nicht erwachsen werden im Glauben, um andern ein Vorbild sein zu müssen. Wir wollen keine Verantwortung tragen

4. Wir bringen keine Frucht (6,4-8)
Wenn, dann nur Dornen und Disteln, die niemandem etwas nützen. Unkraut ist unbrauchbar und wird ins Feuer geworfen.

5. Wir ziehen uns zurück (6,4-8)
Wir sind zu keiner Umkehr bereit. Wir fallen vom Glauben ab.

Christen können vom Glauben abfallen.
Wir können am Ziel vorbeitreiben (Hebr 2,1). Wir können vom lebendigen Gott abfallen (Hebr 3,12). Wir können schwerhörig werden (Hebr 5,11). Wir können abfallen und uns Christus noch einmal kreuzigen lassen (Hebr 6,6). Wer meint, der stehe, der sehe zu, dass er nicht falle! (1Kor 10,12). Wer meint, er habe es geschafft, der befindet sich im Irrtum (Phil 3,13-14). Christen sind Täter des Wortes Gottes und nicht bloss Hörer (Jak 1,22). Es gibt viel zu tun, packen wir es an!

Mit welchen fünf Tatsachen sind Christen gesegnet worden?

1. Christen sind erleuchtete Menschen!
Jesus ist das Licht der Welt (Joh 8,12), der uns aus der Macht der Finsternis entrissen hat (Kol 1,13; Eph 5,8). Wer im Licht wandelt, ist erleuchtet und hat Gemeinschaft mit allen, die im Licht sind (1Joh 1,7). Das Licht ist ein Symbol für Erkenntnis und Verständnis über gut und böse. Christen werden als „Kinder des Lichts“ bezeichnet (1Thess 5,4-5).

2. Christen haben die himmlische Gabe geschmeckt!
Die, welche nicht verstehen wollen, dass Christen vom Glauben abfallen können, sagen: „Solche Leute hätten bloss geschnuppert, aber nie wirkliche Rettung erfahren.“ Wir lesen in Hebräer 2,9, dass Christus durch Gottes Gnade für jeden den Tod „geschmeckt“ hat (= dasselbe griech. Wort). Hat er nun den Tod bloss geschnuppert oder wirklich erfahren? Die himmlische Gabe geschmeckt bedeutet volle Erfahrung gemacht zu haben! Was ist mit der himmlischen Gabe gemeint? Das Heil in Jesus Christus (Joh 4,10). Die Vergebung von unseren Sünden und der heilige Geist (Apg 2,38). Die Hoffnung auf das ewige Leben (Röm 6,23; Tit 1,2).

3. Christen haben Anteil bekommen am heiligen Geist!
Es ist hier ganz bestimmt nicht von einer übernatürlichen Geistesgabe die Rede, sondern vom heiligen Geist den wir bei der Taufe empfangen (Apg 2,38). Es ist der Geist der Sohnschaft gemeint (Röm 8,14-17; Gal. 4,6). Der heilige Geist ist das Siegel der Gotteskindschaft (Eph 1,13-14). Dieser Geist erfüllt uns mit Freude und Zuversicht. Der Geist kommt durch das Evangelium in unser Herz und lässt unseren Glauben wachsen (Joh 6,63; Röm 10,17; Eph 6,17). Jesus versprach diesen Geist allen die an ihn glauben (Joh 7,37-39). Glauben bedeutet Jesus beim Wort nehmen. Sein Wort erzieht uns zum Gehorsam (Röm 8,6-10). Christen lassen sich führen durch den Geist des Gehorsams der ihnen in allen Lebensentscheidungen und Situationen zum Segen wird.

4. Christen haben das Wort Gottes geschmeckt!
Wir sind durch den unvergänglichen Samen des Wortes Gottes neu geboren worden (1Petr 1,22-23). Gottes Wort enthält viele göttliche Weisheiten, die uns unterscheiden lassen was gut und böse ist (Spr 1,1-7; 2,1-10). Wie die Israeliten haben auch wir erfahren, dass der Gehorsam gegenüber Gottes Wort uns schon hier auf Erden ein besseres Leben schenkt (Jos 21,45; 24,15b).

5. Christen haben die Kräfte der kommenden Welt geschmeckt!
Was ist damit gemeint? Wir müssen uns in die Hörer der damaligen Zeit hineinversetzen. Ihnen standen die kommenden Jahrtausende noch bevor, die wir heute hinter uns haben. Sie standen am Anfang dieses neuen Zeitalters und hatten keine Ahnung, wie lange es andauern würde. Die Juden bezogen die Kräfte der kommenden Welt auf das christliche Zeitalter in der das Evangelium überall gepredigt wird.

Auch Abraham und Mose sahen in die Zukunft und sahen Christus (Joh 8,56). Abraham sah die himmlische Stadt bevor er dorthin kam (Hebr 11,10).

Mose hielt sich an den unsichtbaren Gott als ob er ihn sehen würde (Hebr 11,27). In diesem Sinn haben auch Abraham und Mose die Kräfte der bevorstehenden Welt geschmeckt. Von unserer Perspektive aus betrachtet, könnte sich diese Aussage gut auf die himmlische Zeit beziehen. Wir glauben fest an die himmlischen Kräfte, die bald an der ganzen Erde wirksam werden (2Petr 3,9-10). Wir glauben sogar, dass wir den Tag der Wiederkunft Christi beschleunigen können (2Petr 3,11-13). Was immer damit genau gemeint sein mag, Christen glauben an Gottes uneingeschränkte Macht.

Wer alle diese Segnungen in Christus erfahren hat und sich trotzdem abwendet von der Gemeinde und vom Glauben, für den gibt es keine Hoffnung mehr. Es ist wichtig, dass wir diese Worte nicht abschwächen, sondern so stehen lassen. Es wird hier in aller Dringlichkeit gewarnt vor dem Glaubensabfall. Offenbar hat der Schreiber Erfahrungen mit solchen, die im Glauben Schiffbruch erlitten haben (1Tim 1,19). Die Betonung liegt hier nicht auf einer möglichen oder unmöglichen Umkehr, sondern auf dem Abfallen. Wer nicht dankbar ist für die Gnade und die Segnungen in Christus nicht schätzt, der wird vom Glauben abfallen! Wer vom Glauben abfällt bringt Schande über Christus und seine Gemeinde (Gal 1,8-9). Wer vom Glauben abfällt kreuzigt Christus erneut. Jesus kann nicht buchstäblich erneut gekreuzigt werden. Jesus sitzt auf dem himmlischen Thron beim Vater und wartet bis ihm alle Feinde zu Füssen liegen (1Kor 15,25). Mit einem Glaubensabfall spotten wir über das Kreuz Christi und setzen Jesus von neuem der öffentlichen Schande aus. Ungläubige werden spotten: „Mehr vermochte Christus nicht zu bewirken?“

Diese Verse nehmen Bezug auf die unmündigen Hebräer, die lethargisch geworden sind. Noch sind sie nicht abgefallen! Wenn sie sich warnen lassen und aktiv werden kann ihr Glaube gerettet werden. Wir können für Christus und seine Gemeinde Licht sein in dieser Welt (Mt 5,16), oder Spott und Schande sein. Mit Christus und dem Glauben gilt es nicht zu spassen! Es gibt einen Zeitpunkt an dem es kein Zurück mehr gibt. Es ist, wie wenn wir uns zu sehr ins Meer hinaus wagen und wir von der Strömung erfasst werden.

Im Hebräerbrief werden vier Unmöglichkeiten genannt:

1. Es ist unmöglich einen Abgefallenen erneut zur Umkehr zu bringen (6,6).

2. Es ist unmöglich, dass Gott lügt (6,18).

3. Es ist unmöglich durch das Blut von Stieren und Böcken Sünden zu tilgen (10,4)

4. Es ist unmöglich sich Gott zu nähern und IHM zu gefallen ohne zu glauben (11,6).

Von welcher Gesinnung werden Christen ganz besonders geprägt?

1. Von der Gesinnung der Einsicht und der Umkehr von bösen Werken (1Joh 1,7-10).

2. Das Herz eines Wiedergeborenen wird von einer vergebenden und versöhnenden Gesinnung geprägt.

3. Ein verstocktes und stolzes Herz wird in seinen Sünden verharren und somit nicht mehr umkehren. Der Hebräerschreiber nennt das vorsätzlich sündigen (Hebr 10,26-29). Jesus spricht von der Sünde gegen den Heiligen Geist (Mt 12,31-32). Johannes spricht von der Sünde zum Tod (1Joh 5,16-17). Petrus sagt, dass es für solche am Ende schlimmer sein wird als vor der Bekehrung, denn sie sind wie Schweine, die sich gebadet haben und sich erneut im Dreck wälzen (2Petr 2,20-22).

Um das Ganze praktisch zu illustrieren, wird ein Vergleich gemacht zwischen zwei Böden. Beide empfangen denselben Regen, doch nicht beide bringen dieselbe Frucht. Der eine Boden bringt Dornen und Disteln hervor (Jes 5,1-10; Jer 2,21). Der andere Boden bringt nützliches Gewächs hervor (Mt 13,23). So ist es mit dem Glauben: Es gibt Gläubige die wachsen in der Gnade des Herrn (2Petr 3,18). Andere fallen in ihre Sünden zurück, indem sie die Welt wieder lieb gewinnen (2Tim 4,10; 1Joh 2,15-17). Jeder Mensch ist selbst dafür verantwortlich ob er Werke des Fleisches ausüben oder die Frucht des Geistes hervorbringen will (Gal 5,19-23). Wie bringen wir gute Frucht für den Herrn? (Joh 15,2.5-6). Im Gleichnis vom Sämann warnt Jesus seine Zuhörer, dass es einige gibt die sich vom Teufel bestehlen lassen und vom Glauben abfallen (Lk 8,5-15). Jesus sagt zum Schluss (Lk 8,18): „Gebt also acht, dass ihr genau zuhört! Denn wer hat, dem wird gegeben werden, und wer nicht hat, dem wird auch das genommen werden, was er zu haben meint.“ Es gilt, unsere Berufung und Erwählung in Christus zu festigen! (2Petr 1,10).

 

 III. Lasst uns eifrig sein bis ans Ende! (Verse 9-12)

Der Schreiber des Hebräerbriefs brachte seine Leser bis an den Klippenrand. Er liess sie über die Kante hinunterschauen, damit sie sich die Gefahr eines tödlichen Sturzes in die Tiefe bewusst wurden. Denn sie sind nicht gewachsen im Glauben (5,11-14). Sie wussten nicht wie sie das Wort hören und studieren sollten (V. 11). Sie waren nicht fähig andere im Wort anzuleiten (V. 12,a). Sie wollten nicht mehr lernen (V. 12b-13). Sie vermochten nicht zu unterscheiden was Gut und Böse ist (V. 14).

Dann zieht er sie zurück und spricht sie an mit „meine Geliebten“ (6,9). Das ist das erste und einzige Mal, dass die Empfänger so angesprochen werden. Der Schreiber spricht die Wahrheit aus Liebe zu seinen Lesern, mit dem Ziel, dass sie gerettet werden. Leider werden Warnungen oft als „Angstmacherei“ aburteilt. Bsp. Ein Elektriker befestigt auch nicht ein Warnschild, um den Leuten Angst zu machen, sondern vor tödlichen Elektrostössen bei Berührung zu warnen. Es wäre fahrlässig nicht zu warnen, wenn es um Leben oder Tod geht.

Der Schreiber sagt mit andern Worten: „Weil ich euch liebe habe ich euch gewarnt vor der tödlichen Gefahr.“ Dann fährt er weiter: „Trotz den Warnungen sind wir überzeugt, dass eure Rettung nicht in Frage gestellt ist.“ Der Autor wies auf die Mängel hin und auf die Gefahr des Abfalls. Er ist aber zuversichtlich und vertraut auf ihre gute Gesinnung wie Paulus bei den Römern (Röm 15,14). Diese Christen befanden sich trotz ihrer Nachlässigkeiten noch im geretteten Zustand und werden ermutigt nicht träge zu werden. Mit diesem „wir“ könnte sehr gut Paulus und seine Mitarbeiter gemeint sein (siehe auch 13,18.23-24).

Gott ist nicht ungerecht (6,10).
Sie haben noch Kredit beim Herrn (10,32-39). Sie haben viel Gutes getan. Sie haben ihre Liebe bewiesen. Sie unterstützen Heilige (d. h. Gläubige). Gott vergisst nicht, wenn wir etwas Gutes getan haben für sein Reich (Apg 10,1). Wir können uns zwar das Himmelreich nicht durch gute Werke verdienen, trotzdem sind gute Werke ein wichtiger Bestandteil unseres Glaubens und unseres Heils (1Kor 15,58). Denn Glaube ohne Werke ist tot (Jak. 2,26). Wir werden einmal nach unseren Werken gerichtet (Röm 2,6; Offb 20,12).

Gott rechnet uns die Liebe an (Mt 25,34-40).
Sie haben mit den Gefangenen gelitten (Hebr 10,34). Besondere Betonung wird gegenüber den Glaubensgeschwistern in der örtlichen Gemeinde gelegt (Gal 6,10; 1Kor 12,26). Gott lässt sich nicht bezahlen oder beschenken, als ob er etwas bedürfte von uns (Mk 10,29-30; Apg 17,25; Ps 50,8-12). Die ersten Christen waren ein Herz und eine Seele (Apg 4,32-35). Die ersten Christen kümmerten sich besonders um die Armen (Apg 15,4; Gal 2,10). Das alles haben sie im Namen Jesu Christi getan (Kol 3,16).

Wie tun wir etwas im Namen Jesu Christi? Wir können viel Gutes tun - aus uns selbst heraus, d. h. um vor Gott oder den Menschen besser dazustehen, oder im Namen Christi, d. h. indem wir andern dienen aus der Liebe zu Christus ohne etwas zurückzuerwarten. Durch ihre Taten und ihre Liebe haben die Hebräer gezeigt, dass ihr Leben Gott geweiht ist.

Sehnlicher Wunsch des Hebräerschreibers und seines oder seiner Mitarbeiter (6,11-12).
Jesus fühlte denselben sehnlichen Wunsch (ἐπιθυμέω) dass Passa mit seinen Jüngern zu essen (Lk 22,15). Mögen die Leser bis ans Ende ihres Lebens um die Erfüllung ihrer Hoffnung eifern. Mögen sie alle denselben Eifer (σπουδή) an den Tag legen (2Petr 1,10-11). Mögen sie gemeinsam ihren Vorfahren nacheifern (siehe Kapitel 11), die durch Glauben und Geduld ihr Lebensziel, das ewige Leben, erreicht haben. Ein Christ kennt keine Ferien vom Herrn. Ein Christ eifert und kämpft im Glauben bis er das Ziel erreicht hat. Ein Christ ist bereit für dieses Ziel Leiden zu erdulden (Hebr 12,6-7).

Mit der Erfüllung der Hoffnung ist nicht bloss Wunschdenken über die Zukunft gemeint, sondern die Gewissheit die Verheissungen Gottes zu erben (Joh 10,28). Im Neuen Testament bedeutet Hoffnung zuversichtliche Erwartungen, Gewissheit. Diese Gewissheit wächst aus dem aktiven und tätigen Glauben. Hoffnung und Glaube gehen Hand in Hand zusammen mit der Geduld.

Schlussfolgerungen: Wie wachsen wir im Glauben?

Wir wachsen im Glauben,

    - wenn wir den Anfang der Lehre über Christus verstehen,

    - wenn wir andern diese Grundlehren vermitteln können,

    - wenn wir die Schriften studieren und immer detaillierter kennen lernen,

    - wenn wir Gutes tun im Namen Jesu und immer mehr lieben lernen,

    - wenn wir an der lebendigen Hoffnung geduldig festhalten bis an unser Lebensende, auch wenn es durch Leiden geht.

Was können wir tun, wenn wir müde werden, wenn uns die Bibel nicht mehr so interessiert wie früher, wenn wir zu faul sind um zu beten, wenn wir der Predigt am Sonntagmorgen nicht mehr zuhören mögen usw.?

Wir sind nicht die Ersten, die manchmal Wachstumsprobleme haben! Vor uns haben schon viele Gläubige dieselben Gefahren erlebt und Leiden durchgemacht (1Petr 4,12-14). Wichtig ist, dass wir standhaft bleiben und unseren Eifer neu versuchen zu entfachen, indem wir etwas Gutes tun, im Namen Jesu. Wenn wir andern helfen, dann sollten wir nicht denken, dass wir wie Christus geworden sind. Wir sollten vielmehr in der Person, die unsere Hilfe beansprucht Christus sehen, die uns erlaubt dem Herrn zu dienen. Vielleicht finden wir jemand, dem wir das Evangelium verkündigen können. Andere zu Ermutigen kann unseren Eifer für den Herrn neu entfachen. Für andere und für uns zu Beten kann vieles bewirken in uns. Gottes Wort neu zu entdecken kann einen Wachstumsschub bewirken. Gott wird uns niemals verlassen, wenn wir IHM treu bleiben (Dtn 31,6). Darum, lasst uns eifrig bemühen im Glauben zu wachsen!

 

 IV.  Lasst uns an der Hoffnung festhalten! (Verse 13-19)

Wer ist uns durch Glauben und Geduld zum Vorbild geworden? Wir lesen von den Propheten und Hiob, die uns in den Leiden und der Geduld ein Beispiel geworden sind (Jak 5,10-11). Wir lesen von zahlreichen Glaubenshelden die uns zum Vorbild geworden sind (Hebr 11). Der Hebräerschreiber aber nimmt bewusst Bezug auf Abraham, der durch seinen Glauben die Verheissung Gottes erlangte. Ein Grund dafür ist, dass Abraham der Vater aller Gläubigen ist (Röm 4,11-12). Die Verheissung an Abraham erfüllte sich in Jesus Christus (Gal 3,26-29). So ist Abraham allen Gläubigen zum Segen geworden (Mt 8,11).

Doch Gott gab Abraham mehrere Verheissungen (nicht bloss eine, V. 13): Gott versprach ihm in das Land einziehen zu können (Gen 12,1-7). Gott versprach ihm unzählbare Nachkommen (Gen 15,5). Gott versprach ihm erneut Nachkommen und machte mit ihm einen Bund (Gen 17,5-8). Gott versprach ihm einen Sohn (Gen 17,16). Gott versprach ihm erneut unzählbare Nachkommen und verbürgte sich mit einem Eid (V. 14: Gen 22,15-18).

Warum diese vielen Verheissungen? Wir müssen bedenken, dass diese Verheissungen, die an Abraham ergingen, in einem Zeitraum von mehreren Jahrzehnten geschahen.  Abraham war 75 Jahre alt, als er aus Haran auszog (Gen 12,4). Abraham war 99 Jahre alt, als Gott ihm einen Nachkommen versprach (Gen 17,1). Abraham war (sicher) über 110 Jahre alt, als er seinen Sohn Isaak opfern sollte (Gen 22). Vermutlich brauchte Abraham diese Bestätigungen Gottes, denn Menschen sind sehr vergesslich, weil es sich um einen langen Zeitraum handelte und Geduld forderte. Vielleicht ist das auch der Grund dafür, dass Abraham sich von seiner Frau überzeugen liess zur Magd zu gehen um mit ihr Ismael zu zeugen (Gen 16). Abraham war 86 Jahre alt als Ismael geboren wurde (Gen 16,16). Die erste Verheissung Gottes (Gen 12) lag einige Jahre zurück und geriet in Vergessenheit. Trotzdem spricht der Hebräerschreiber davon, dass Abraham geduldig ausharrte auf die Erfüllung der Verheissung (V. 15). Jedes Mal verstärkte Gott seine Verheissungen, bis es zum Eidschwur kam.

Warum schwor Gott? Jesus hat das Schwören verboten (Mt 5,33-37). Auch Jakobus weist darauf hin (Jak 5,12). Doch das Schwören ist nicht in jedem Fall verboten: Jesus selbst antwortete unter Eid, als er seine göttliche Sohnschaft bezeugte (Mt 26,63-64). Jesus machte ähnliche Aussagen wie: „Wahrlich, wahrlich“ oder „Amen, Amen, ich sage euch ...“ (Mt 5,22.28.32.34.39.44), zur Beteuerung seiner Worte. Paulus rief Gott zu seinem Zeugen auf, was der Absicht eines Eids entspach (2Kor 1,23; 11,31; Gal 1,20). Zudem ist es ein Unterschied, ob Gott schwört oder ein Mensch. Gott darf schwören, weil er im Stande ist seine Eide auch einzuhalten (Ex 6,8; Gen 22,16; 24,7; 26,3).

Der Mensch soll nicht Schwören, weil er unfähig ist seine Versprechen einzuhalten, da er von höherer Macht gesteuert wird (z. B. Jak 4,13-16). Zudem kann es nicht sein, dass jede Aussage ohne Eidschwur zu Recht angezweifelt werden muss. Jesus stellt kein neues Gebot auf, sondern kämpft gegen die Lüge und ruft alle Menschen auf, die Wahrheit zu reden. Bsp. Die Pharisäer unterschieden zwischen verbindlichen und unverbindlichen Eiden (Mt 23,16-22). Der Aufruf nicht zu schwören gilt jedoch nicht vor weltlichem Gericht, wo manchmal ein Eid abgelegt werden muss. Menschen schwören aber auch auf Gott (V. 16) indem sie sich auf Seine Macht berufen, die fähig ist zu strafen, wenn das gesprochene Wort nicht eintrifft. Damit manipulieren sie Gott für ihre Zwecke und deshalb soll das Schwören einmal mehr unterlassen werden. Nur Gott allein kann schwören und zwar auf sich selbst, weil es kein höheres Wesen gibt.

Ist denn Gottes Wort ohne Eid nicht zuverlässig genug? Doch, Gott lügt nicht, sondern jedes Wort aus Seinem Mund ist Wahrheit! Trotzdem schwört Gott oft zur Bekräftigung seiner Aussage. Gott schwört bei sich selbst mit der Eidesformel z.B.: „So wahr ich lebe“ (Num 14,21; Gen 22,16; Am 6,8). Damit verbürgt sich Gott mit einem Eid für die Zuverlässigkeit seiner Zusage (V. 17). Somit bekommt das Versprechen Gottes an Abraham doppelte Kraft: Einmal durch die Verheissung (ἐπαγγελία) selbst (Gen 15). Zum andern durch den Eid (ὅρκος) (Gen 22). Gott will durch „zwei unumstössliche Tatsachen“ unmissverständlich klarmachen, dass nichts seinen Plan für uns Menschen umstossen kann (V. 18). Gottes Schwur kann aber auch einen Fluch beinhalten, wenn z. B. der Bund von seinem Volk gebrochen wird (Dtn 28; 30,19).

War denn ein Eid notwendig? Die Bekräftigung durch einen Eid wäre nicht zwingend nötig gewesen. Gott sah es offensichtlich als notwendig an. Es kann sehr wohl sein, dass Gott sich wegen der menschlichen Schwäche eines Eids bediente (siehe Punkt C. 2.). Gott bekräftigte besonders wichtige Zusagen immer mit einem Eid (Gen 12,2; 13,15; 17,17; Dtn 8,1.18). Gottes Eid versicherte Abraham, dass er noch viele Tage leben würde um seine Nachkommen sehen zu können (Abraham wurde 175 Jahre alt, Gen 25,7). Gott versprach ihn zu beschützen, vor allen seinen Feinden. Gott bestimmte ihn zum Vater einer Vielzahl von Völkern - nicht nur physisch, sondern auch im Glauben, für die geistliche Nachkommenschaft (Gal 3,7.26-29).

Die Verheissung und der Eid Gottes sind für uns Gläubige heute ein starker Trost und eine grosse Ermutigung das Ziel des ewigen Lebens zu erreichen. Denn Gott hat sich in der Geschichte immer als treu und zuverlässig erwiesen. Gott kann nicht lügen, weil er sich selbst nicht untreu sein kann (2Tim 2,13). Wenn Gott lügt, dann verleugnet er sich selbst in seinem Wesen. Im Glauben an den Gott Abrahams haben auch wir heute Zuflucht gefunden (Ps 46,1-2). Wir dürfen seinen Verheissungen voll vertrauen! Wir sind wie Asylanten, die beim Herrn Asyl gefunden haben (Num 35; Jos 20). „Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir“ (Hebr 13,14).

Unsere Hoffnung (ἐλπίς) ist fest, wie ein sicherer Anker (V. 19-20a).
Ein Seemann wirft ein Anker ins Wasser um dem Schiff Stabilität zu geben vor den Stürmen der Wellen so dass es nicht fortgetrieben wird. Unser Anker der Hoffnung hat sich im Himmel festgemacht und gibt uns die nötige Stabilität vor den Stürmen des Lebens so dass wir im Glauben nicht fortgerissen werden. Dieser Anker reicht ins Allerheiligste hinein, d. h. in den Himmel wo Gott wohnt (Hebr 9,11-12). Johannes der Täufer war ein Vorläufer Jesu. Jesus Christus ist unser Vorläufer, der uns vorausging in den Himmel und uns eine Wohnung bereitet hat (Joh 14,1-3.6). Als Jesus starb riss der Vorhang im Tempel von oben bis unten auseinander und öffnete allen Gläubigen den Zugang zum Thron Gottes (Mt 27,51). Gegen Ende des zweiten Jahrhunderts war der Anker das Zeichen der Hoffnung. Die Taube war das Zeichen des Geistes. Der Fisch war das Zeichen für den Glauben (griech. ichthüs bedeutet Fisch, die Anfangsbuchstaben für Jesus Christus, Sohn Gottes, Retter). Christliche Gräber wurden damals oft mit einem Anker der Hoffnung ausgestattet (sowie heute das Kreuz als christliches Symbol gilt).

Jesus ist nicht bloss ein gewöhnlicher Priester, sondern ein ewiger Hoher Priester, nach der Weise Melchisedeks (V. 20b). (Was das heisst, werden wir im nächsten Kapitel genauer betrachten.)

Schlussfolgerungen: Gott lügt nicht, sondern macht alle seine Verheissungen wahr! Er hat sich Abraham sogar mit einem Eid verbürgt, indem auch wir miteinbezogen sind. Gottes Verheissungen sind die Grundlage unserer Hoffnung. Wenn Gott seine Verheissungen in der Vergangenheit alle erfüllen liess, wie viel mehr wird Gott seine Zusagen durch seinen Sohn an uns wahr machen. Gott bleibt seinen Worten treu und deshalb besitzen wir die Hoffnung die wie ein sicherer Anker in den Himmel hineinreicht und uns verbindet mit Gottes Thron. Darum, lasst unsere Blicke ausrichten nach dem was im Himmel ist und unsere Hoffnung ganz auf Jesus Christus setzen, nicht auf die irdischen Dinge die vergehen (Kol 3,1-4). Jesus ist unser Anfänger und Vollender des Glaubens (Hebr 12,1-2). Er sitzt auf dem Thron und empfängt uns, wenn wir sterben. Offb 14,13: „Selig die Toten, die im Herrn sterben von jetzt an! Ja, spricht der Geist, sie sollen ausruhen von ihren Mühen, denn ihre Werke begleiten sie.“

 Links:

- Hebräer 6b: Die sechs Anfangsgründe

- Hebräer 7: Das Priestertum Christi