Hebräer-06b: Die sechs Anfangsgründe

Christus ist bsser als der alte Bund

 

 

 1.  Umkehr (aus „Was ist biblisches Christentum?“, 12. Umkehr, Seite 17)

In der Verkündigung Jesu über das Reich Gottes, nahm die Einsicht oder Umkehr einen wichtigen Teil ein (Mt 3,2; 4,17; Mk 1,15; 6,12). Auch in den frühen Gemeinden wurde darüber oft gepredigt (Apg 2,38; 3,19; 26,20). Bevor Jesus in den Himmel entrückt wurde, sagte er, dass in seinem Namen allen Völkern von der Umkehr verkündigt werden wird (Lk 24,47). Da die Sünde universal ist, ist auch die Umkehr universal. Das heisst, dass Gott alle Menschen auf der ganzen Welt zur Umkehr ruft, wie Paulus predigte (Apg 17,30). Ohne reumütige Umkehr, ist es unmöglich gerettet zu werden (Apg 2,38; 3,19; 11,18). Das ist der Grund, weshalb Gott möchte, dass alle Menschen umkehren. Dabei ist der Herr geduldig und schenkt jedem Menschen viele Gelegenheiten umzukehren (2Petr 3,9). Im Himmel herrscht grosse Freude, über einen einzigen Sünder der umkehrt (Lk 15,7.10).

Was ist mit Umkehr gemeint? Das griechische Wort für Umkehr bedeutet ein verändertes Denken, Reue, Sinnesänderung, Bekehrung, der Anfang eines neuen Lebens. Umkehr beginnt mit dem Bedauern unserer Sünden. Paulus sagt (2Kor 7,10): „Die Betrübnis, die nach dem Willen Gottes ist, bewirkt eine Umkehr zum Heil, die niemand bereut“, oder bereuen muss. Viele, die an diesen Punkt kommen, sind verwirrt. Es gibt unterschiedliche Arten von Bedauern. Viele Menschen bedauern nur, dass sie für ihre Sünde erwischt wurden. Andere bedauern, dass sie für ihre Sünden bestraft werden. Wenn aber unser Bedauern nicht weiter geht, dann sind wir nicht wirklich umgekehrt. Wahre Umkehr bedeutet, dass wir uns in unserer Haltung verändern. Wir bedauern den Fehltritt so sehr, dass wir uns fest vornehmen, ihn nie zu wiederholen (Mt 21,28-31). Damit verändern wir unsere Richtung im Leben. In der Bibel werden Gläubige ermutigt, so zu handeln, dass andere sehen, dass sie wirklich umgekehrt sind von ihrem falschen Lebenswandel (Mt 3,8; Lk 3,8; Apg 26,20). Umkehr kann leicht definiert aber nicht leicht in die Tat umgesetzt werden. Sie ist der Moment, an dem wir anfangen, nicht mehr für uns selbst zu leben, sondern Gott zu gehorchen.

 

 2.  Glaube (aus „Was ist biblisches Christentum?“, 11. Glaube, Seite 16)

Es ist wichtig, das biblische Konzept richtig zu verstehen, das uns zeigt, wie wir durch den „Glauben“ gerettet werden (Eph 2,8; Röm 1,16). Jesus sagte: „Denn wenn ihr nicht glaubt, dass ich es bin, werdet ihr in euren Sünden sterben“ (Joh 8,24; Apg 15,9). Die Grundvoraussetzung ist, dass wir glauben, dass Gott existiert (Hebr 11,6) und dass Jesus der Sohn Gottes ist (1Joh 5,1; Röm 10,9-10). Wer an Jesus glaubt, im Sinne von gehorchen, wird nicht verloren gehen, sondern ewiges Leben haben (Joh 3,16.18.36; 6,35; 11,26; 20,30-31; Apg 10,43; 16,31). Durch unseren Glauben werden wir also gerecht gesprochen (Röm 3,24.28; 5,1; Gal 2,16; 3,24). Der Glaube spielt eine zentrale Rolle bei unserer Rettung.

Glaube beginnt mit der Erkenntnis. Das heisst, der Glaube muss mental verstanden und bejaht werden. Paulus fragte (Röm 10,14-17): „Doch wie sollen sie den anrufen, an den sie nicht glauben? Wie sollen sie an den glauben, von dem sie nichts gehört haben? Wie sollen sie hören, wenn niemand da ist, der verkündigt? ... Also kommt der Glaube aus der Ver-kündigung, die Verkündigung aber geschieht durch das Wort von Christus.“

Glaube beginnt mit dem Hören von Gott und Jesus Christus und setzt voraus, dass wir einverstanden sind mit dem, was wir in der Bibel über die Gottheit erfahren. Der Glaube der uns rettet, geht jedoch viel weiter. Das ist bloss die Grundkenntnis über den Glauben. Genauso kann ich glauben, dass zum Beispiel eine Ärztin durch ihren Doktortitel und die entsprechende Praxis, Krankheiten richtig diagnostiziert. Ich kann ihr vertrauen, dass sie mir die richtige Medizin verschreibt für meine Krankheit. Doch mein Vertrauen ist vergeblich, wenn ich die verschriebene Medizin nicht einnehme. Genauso wenig nützt uns der Glaube an die Existenz Gottes etwas, wenn wir dem Herrn nicht vertrauen und nicht hören auf das, was er uns durch sein Wort zu sagen hat. Jakobus sagt (Jak 2,19): „Du glaubst, dass es einen einzigen Gott gibt? Da tust du recht – auch die Dämonen glauben das und schaudern!“ Die Dämonen glauben auch, dass Gott existiert, aber es nützt ihnen nichts. Sie fürchten sich vor Gottes Macht und zittern vor Angst, aber sie gehorchen Gott nicht und lassen sich nicht retten.

Glaube, der rettet ist Glaube, der vertraut. Rettender Glaube entscheidet sich das zu tun, was er glaubt. Im Hebräer 11 werden die Helden des Glaubens erwähnt und als Vorbild hingestellt (Hebr 11,1-38). Sie alle zeigen uns, dass Glaube ohne Werke tot ist (Jak 2,14-26). Nur wenn der Glaube aktiv wird, nützt er etwas (Gal 5,6). Es gibt Religionsführer, die behaupten, es genüge ein kurzes Glaubensbekenntnis nachzu-sprechen oder zu unterzeichnen, um Christ zu werden. Doch der Glaube an Jesus Christus ist viel mehr als ein Lippenbekenntnis. Es bedeutet, die Seiten zu wechseln, die Prioritäten und den ganzen Lebenswandel zu verändern. Nur wer an Jesus glaubt und täglich seinen Fussstapfen folgt, wird gerettet werden (Joh 3,36): „Wer an den Sohn glaubt, hat ewiges Leben; wer aber dem Sohn nicht gehorsam ist, wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihm.“

 

 3.  Taufe (aus „Was ist biblisches Christentum?“, 15. Taufe, Seite 19)

Die Taufe ist sehr wichtig, weil wir durch sie der Gemeinde hinzugefügt werden. Das griechische Wort für Taufe ist „baptisma“. Das Verb ist „baptizo“ oder „baptizein“ und bedeutet völliges Untertauchen im Wasser. Es hat nichts mit Besprengen oder Ausgiessen zu tun. Selbst wenn jemand die Bedeutung des griechischen Wortes nicht kennt, versteht er von selbst, dass die Menschen in der Bibel niemals besprengt wurden, oder dass über ihrem Kopf ein Wasserkrug ausgegossen wurde. Vielmehr wurden sie zum Beispiel am Jordan mit ihrem ganzen Körper unter Wasser getaucht. Die Taufe symbolisiert den Tod eines alten Lebens. Das heisst, ein Mensch der seine Sünden einsieht und umkehrt von seinem gottlosen Lebensstil, wird in der Taufe begraben. Sobald er aus dem Wasser aufsteigt, aufersteht er zum neuen Leben in Christus. Anschliessend folgt er als Christ dem Vorbild Jesu, indem er ein geheiligtes Leben führt (Röm 6,3-6; Kol 2,12).

Im ersten Jahrhundert gab es keine andere Taufe als die, dass Menschen einen Ort mit genügend Wasser aufsuchten, um sich zum neuen Leben untertauchen zu lassen (Joh 3,23; Mk 1,4-5; Apg 8,36). Wäre der Täufling bloss besprengt worden, dann hätten die Wortverkündiger damals Wasserbehälter mit sich herumgetragen. Es hätte sich erübrigt, eine grössere Wasserquelle aufzusuchen. Vielleicht fragen Sie sich: „Was macht das schon für einen Unterschied, ob bei einer Taufe gesprengt oder untergetaucht wird?“ Der Unterschied liegt nicht an der Wassermenge, sondern im Gehorsam gegenüber Gottes Wort. Zudem dient das Untertauchen als Symbol für das Begräbnis des alten und sündhaften Menschen, das Aufsteigen aus dem Wasser aber als Auferstehung zum neuen Leben.

Wer sollte getauft werden? Die Taufe ist nur für die, welche glauben und ihre Sünden bekennen (Mk 16,16; Apg 2,38). Sie ist für alle, die sich freiwillig entscheiden, Christen zu werden, um Christus nachzufolgen. Neugeborene sind gar nicht in der Lage, die Taufe zu verstehen. Die Zeremonie der Kindertaufe mag vielleicht eine sentimentale und schöne Tradition sein, aber sie ist rein menschlichen Ursprungs, weil sie von Jesus und seinen Aposteln nicht angeordnet wurde. Neugeborene müssen nicht getauft werden, da sie von Sünde und von Gott keine Ahnung haben (Mt 18,2-4; 19,13-15; Röm 9,11; 1Kor 14,20; Dtn 1,39). Wenn ein Neugeborenes stirbt, dann wird es in den Himmel kommen und bei Gott sein.

Einige wollen mit Epheser 2,3 und Psalm 51,5 beweisen, dass Kinder mit Sünde geboren werden. Deshalb sollte man sie taufen, weil ihre Sünden von Adam vererbt wurden. Wenn Paulus von „den Söhnen und Töchtern des Ungehorsams“ spricht (Eph 2,3), dann spricht er nicht von Menschen, die seit ihrer Geburt so waren. Vielmehr ist von einer bestimmten Qualität die Rede, die diese „Kinder“ oder „Söhne“ sich selbst aneigneten (Mk 3,17; Joh 12,36; Apg 4,36; 1Thess 5,5; Eph 2,2; 5,6.8). Paulus spricht von erwachsenen Christen, die vor ihrer Bekehrung der Sünde folgten und deshalb „Kinder des Zorns“ wurden. Als Gottlose lebten sie nach ihrer fleischlichen Natur (Gal 2,15; Röm 11,21.24), womit eine erworbene Kondition gemeint ist und nicht die fleischliche Geburt (1Kor 11,14; Röm 2,14). Die Epheser nahmen einen sündhaften Lebensstil an. Sie führten ein gottloses Leben, das für sie ganz natürlich geworden war. Dazu haben sie sich freiwillig entschieden. Dies war keineswegs eine lasterhafte Kondition, mit der sie geboren wurden. Zum Psalm 51,5 kann gesagt werden, dass aus diesen Worten nur hervorgehen soll, wie einfühlsam David in Bezug auf die Sünde war. Schon früh in seinem Leben war er sich bewusst, wie sündhaft die Welt war, in der er geboren wurde (Jes 48,8; 1Sam 20,30). Kein faires Gericht auf der ganzen Welt würde jemanden verurteilen für eine Tat, die er selbst nie begangen hatte. Sünden können niemals vererbt werden!

Einer der Hauptgründe, weshalb nur Erwachsene getauft werden sollen, liegt in der Sündenvergebung. Ein Neugeborenes ist ohne Sünde und braucht deshalb auch keine Taufe. Durch die Handlung allein, kann niemand gerettet werden. Es ist der Geist des Vertrauens und des Gehorsams im Herzen derer, die sich taufen lassen (1Petr 3,21). Die Taufe eines Neugeborenen, das gar nicht weiss, was mit ihm abläuft, ist nutzlos und ungültig. Es wird später, wenn es älter ist nur verwirrt, wenn es durch die „Konfirmation“ seine Kindertaufe von damals bestätigen soll. Die Taufe ist nur für Menschen, die alt genug sind, an Jesus zu glauben, ihre Sünden zu bekennen, um aus eigener Entscheidung Christus nachzufolgen (Apg 8,12.36; 16,33; 18,8).

Wozu ist die Taufe notwendig? Es geht um den Gehorsam gegenüber dem Vater und dem Sohn (Mt 28,18-19). Es geht um die Vergebung unserer Sünden (Apg 2,28), denn in der Taufe waschen wir unsere Sünden ab (Apg 22,16; Hebr 10,22). Es geht um den Heiligen Geist, der in uns Wohnung nimmt (Apg 2,28; 5,32; Röm 8,15; 2Kor 1,22; 5,5; Gal 4,6; Eph 1,13-14). Es geht um unsere Errettung (Mk 16,15-16; 1Petr 3,21). Durch die Taufe werden wir mit Christus vereint (Röm 6,3-6), ziehen Christus an (Gal 3,26-27), werden Glieder seines Leibes, d. h. seiner Gemeinde (Eph 1,22-23), werden heilig und rein (Eph 5,25-27) und wiedergeboren durch den Heiligen Geist (Joh 3,5; Tit 3,5).

Die reine Taufhandlung, ohne Glauben und Umkehr, vermag uns nicht zu retten. Äussere Handlungen können unsere Seelen oder unseren Geist nicht reinigen (1Petr 3,21; Joh 3,3-8). Der Grund, weshalb die Taufe uns rettet, liegt darin, dass wir unseren Glauben in die Tat umsetzen und zeigen, dass wir Gott vertrauen und damit seinen Namen anrufen (Apg 22,16; Röm 10,13). In der Taufe bitten wir Gott um ein reines Gewissen (1Petr 3,21) und werden mit Christus gekreuzigt, „damit der von der Sünde beherrschte Leib vernichtet werde und wir nicht mehr Sklaven der Sünde seien“ (Röm 6,3-6). Zudem werden wir mit Christus auferweckt und tragen die Hoffnung des ewigen Lebens in uns (1Petr 3,21).

Durch die ganze Geschichte des Christentums, verstanden die treuen Nachfolger Jesu die Taufe schon immer als klare Abgrenzung vom alten zum neuen Leben, d. h. vom verlorenen zum geretteten Zustand. Mit der Taufe wurde man Christ und zählte zur Gemeinde der Geretteten.

Vor der Taufe mag ein Mensch ein gewisses Glaubensmass besitzen und Jesus nachfolgen, aber er wurde noch nicht vereint mit Christus (Röm 6,3-6; Gal 3,27). Die Taufe ist wie eine Hochzeitsfeier. Am Tag der Vereinigung bekennen wir unseren Glauben an Jesus Christus und versprechen ihm unsere lebenslange Treue (1Tim 6,12-13; 1Joh 4,2-3.15; Mt 10,32-33; Lk 12,8-9; Röm 10,9-10). Vor der Taufe befinden wir uns immer noch ausserhalb seines Leibes und leben ohne Hoffnung, fern von ihm (Eph 2,12). Erst in Christus besitzen wir alle geistlichen Segnungen (Eph 1,3), d. h. das Heil (2Tim 2,10) und die Vergebung unserer Sünden (Eph 1,7; Kol 1,14). Die Taufe ist der Schnittpunkt, an dem Gott uns aus der Finsternis der Welt ins Licht Christi hineinführt (Eph 2,13; 5,8; Röm 6,3; Gal 3,27).

Die Taufe ist nur für die, welche an Christus glauben (Mk 16,16), die ihre Sünden bekennen (Apg 2,38) und die ihr Leben ihm versprechen wollen (1Petr 3,21). Glauben Sie an Jesus Christus, den Sohn Gottes? Dann sollten Sie nicht länger zögern und Christus anziehen in der Taufe, um ein Glied seiner Gemeinde zu werden. Suchen Sie eine Gemeinde oder einen Prediger in Ihrer Nähe, der die biblische Taufe durch Untertauchen lehrt und praktiziert. Widmen Sie ihr Leben keinem anderen Glaubensbekenntnis als nur der Bibel. Wenn man Ihnen versucht, Ihnen die Taufe auszureden, indem man behauptet, sie sei nicht notwendig für Ihr Heil in Christus, dann gehen Sie weiter. Halten Sie sich an die folgenden Schlüsselstellen der Bibel über die Taufe (Mk 16,16; Apg 2,38; 22,16; 1Petr 3,21). Wenn Sie niemanden finden, der Sie nach der Wahrheit des Evangeliums will, dann fragen Sie einen Freund oder Verwandten, der das tut.

In der Bibel finden wir nirgends eine genaue Anleitung, wie eine Taufe durchgeführt werden soll und welche Worte dazu gesprochen werden. Die folgenden Hinweise können eine Hilfe sein: Beten Sie zu Gott und bekennen Sie sich als Sünder. Bekennen Sie Ihren Glauben an den allmächtigen Schöpfergott und seinen Sohn Jesus Christus. Bitten Sie um Aufnahme in sein Reich. Versprechen Sie dem Herrn, lebenslang seiner Wahrheit zu folgen. Sie können einen Fluss aufsuchen, ein Wasserbecken oder einen kleinen See. Sie können auch eine Badewanne mit Wasser füllen, die gross genug ist, um untergetaucht zu werden. Die Person, die Sie tauft, kann vor der Taufe die Worte sprechen: „Weil du glaubst, dass Jesus Christus der Sohn Gottes ist, der für deine Sünden gestorben und auferstanden ist, taufe ich dich im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes, zur Vergebung deiner Sünden“ (Mt 28,19; Apg 2,38). Dann können Sie nach vorne, nach hinten oder für einen Moment nach unten gedrückt, –, um anschliessend wieder aus dem Wasser gehoben werden. In dem Augenblick, in dem Sie aus dem Wasser aufstehen, sind Ihre Sünden abgewaschen und Sie empfangen den Heiligen Geist als Siegel Ihrer Gotteskindschaft (Eph 1,13). Am schönsten ist es, wenn andere Gläubige einer Gemeinde an Ihrer Taufe teilnehmen und geistliche Lieder singen, während Sie aus dem Wasser steigen und sich trockene Kleider anziehen. Danken Sie anschliessend Gott für seine Gnade und feiern Sie Ihre Wiedergeburt, wenn immer möglich, mit anderen Gläubigen.

Wenn Sie einmal getauft wurden, dann sind Sie ein neugeborenes Kind Gottes (1Petr 2,2). Der Heilige Geist wohnt nun in Ihrem Herzen und hat Sie heilig gemacht (1Kor 6,11; Eph 5,25-27; 1Kor 3,16-17; 6,19-20). Sie sind ein Glied der Gemeinde geworden, für die Jesus gestorben ist (Mt 16,18; Apg 20,28). Ihr Name ist nun aufgeschrieben im Buch des Lebens, so dass für Sie im Himmel ein Platz reserviert ist (Offb 20,15). Ihre Sünden sind abgewaschen (Apg 22,16). Das heisst jedoch nicht, dass Sie nie mehr eine Sünde begehen werden (Röm 7,15-25). Versuchungen aller Art werden das ganze Leben lang über Sie kommen. Wenn Sie sich versündigen, dann müssen Sie sich nicht jedes Mal taufen lassen. Sie brauchen Ihre Sünden bloss zu bekennen und Gott um Vergebung zu bitten (1 Joh 1,6-10). Alles was Sie brauchen, ist eine Gemeinde von Gläubigen, in der Sie mit anderen Christen anbeten können und im Glauben ermutigt werden.

 

 4.  Handauflegung (aus „Was ist biblisches Christentum?“, 22. Heiliger Geist, Seite 32)

Durch die Macht des Heiligen Geistes tat Gott viele Wunder, von denen uns die Bibel berichtet. Der Zweck dieser Wunder diente hauptsächlich der Beglaubigung des Wortes Gottes (Mt 9,4-5; 12,28-29; Mk 2,10-11; 16,17-20; Lk 5,24; Joh 21,24-25; Apg 2,32-33; 2Kor 12,12). Im Hebräerbrief wird uns erklärt, wie der allmächtige Gott uns Menschen sein Heil überlieferte (Hebr 2,3b-4): „Dieses [Heil] nahm seinen Anfang mit der Verkündigung durch den Herrn und wurde uns von denen, die sie hörten, verlässlich weitergegeben und zugleich von Gott bestätigt durch Zeichen und Wunder und vielerlei machtvolle Taten und Gaben, die der heilige Geist nach seinem Willen austeilt.“ Nachdem Gottes Offenbarung in Christus vollständig überliefert wurde, erübrigten sich auch die Zeichen und Wunder, denn sie hatten ihren Zweck erfüllt. In der Bibel kann festgestellt werden, wie die Zeichen und Wunder im ersten Jahrhundert immer mehr abnahmen, bis sie schliesslich im zweiten Jahrhundert ganz verschwanden.

Die modernen Zeiterscheinungen, in denen verschiedene Religionen ihre Wunder versuchen zu rechtfertigen, sind im Vergleich zu damals äusserst schwach. Vieles basiert auf manipulierten psychischen Wahrnehmungen. Oft wird auch von einem Wunder geredet, ohne dass ein übernatürliches Phänomen stattfand. Andere Behauptungen von Wundererfahrungen in der heutigen Zeit, können leicht erklärt werden, da sie ganz normale oder natürliche Erscheinungen sind. Zum Beispiel die Behauptung, in Zungen reden zu können, ist nicht mit den neutestamentlichen Gaben zu vereinbaren. In Zungen zu reden, bedeutete in der Zeit des Neuen Testaments, in fremden nie erlernten Sprachen sich auszudrücken (Apg 2,6.8). Doch die vielen modernen Zungenredner, die frei daher Babbeln und von ihren angeblichen Übersetzern willkürlich interpretiert werden, täuschen nur ihre Zuhörer. Sie werden einmal für ihre unrechten Taten Gott Rechenschaft geben müssen. Vieles basiert auf Verführungen und fernöstlichen Tricks. Tausende von naiven und leichtgläubigen Menschen wurden schon verzweifelt zurückgelassen. Sie alle hofften vergebens, von ihren Lähmungen oder anderen schweren Krankheiten geheilt zu werden. Immer wieder werden diese schändlichen Spiele von Wissenschaftlern oder Medienleuten aufgedeckt. Das alles schadet dem Christentum. In der heutigen Zeit besitzt kein Mensch mehr die Macht, Wunder zu bewirken, Kranke zu heilen, in anderen Sprachen zu sprechen, oder Tote zu aufzuerwecken.

Es entspricht nicht Gottes Plan, dass Zeichen und Wunder in allen Zeitaltern stattfinden. Wunder waren dazu da, um die neue Botschaft, die allen Menschen galt, zu bestätigen und den Heilsplan Gottes zu unterstützten. Nachdem diese Verkündigung vollendet war, sollten die Menschen an die für sie speziell aufgeschriebenen Wunder glauben (Joh 20,30-31). Gott will nicht, dass die Menschen sich an zusätzliche Hilfen klammern, um glauben zu können. Gott will, dass die Menschen ihren Weg „im Glauben“ gehen und „nicht im Schauen“ (2Kor 5,7). Nachdem die Botschaft Jesu Christi für alle Gläubigen der künftigen Generationen niedergeschrieben wurde, brauchte es keine weiteren Wunder mehr. Deshalb stellte Gott die Wunder ein. Das machte die Gemeinde reif und erwachsen. Sie verhielt sich nicht mehr wie kleine Kinder, deren Glauben ständig durch Wunder bestätigt werden musste. Paulus nimmt darauf Bezug, wenn er vom „Vollkommenen“ spricht (1Kor 13,8-13; Eph 4,11-16). Wer in der heutigen Zeit noch immer nach Wundern fragt, kehrt zum Kindesalter der Gemeinde zurück, als sie unmündig war (Mt 12,38-39; 1Kor 13,11). Selbst wenn es damals in der neutestamentlichen Gemeinde noch Wunder gab, bezeichnete sie Paulus als weniger wichtig und erklärte die Agape-Liebe im christlichen Leben als viel wichtiger (1Kor 12,29 - 13,13). Was unbedingt überleben sollte, durch das ganze christliche Zeitalter hindurch war der Glaube, die Hoffnung und die Liebe. Paulus erklärte: „Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei. Die grösste unter ihnen aber ist die Liebe“ (1Kor 13,13; Mt 22,36-40).

 

 5.  Auferstehung (aus „Was ist biblisches Christentum?“, 9. Auferstehung Christi, Seite 13)

Nachdem Jesus am Kreuz gestorben war, wurde er in einer Grabhöhle beigelegt. Mit einem grossen Stein wurde der Eingang verschlossen. Zusätzlich wurde die Grabstätte von Soldaten bewacht. Doch am ersten Tag der Woche wurde Jesus auferweckt und verliess sein Grab (Mt 28,1-15; Mk 16,1-18; Lk 24,1-49; Joh 20,1-29; Gal 1,1; Eph 1,20). Die Auferstehung Christi hat nichts mit der Lehre der Reinkarnation oder der Seelenwanderung zu tun. Die Bibel lehrt nirgends von mehrfachen Geburten in verschiedenen Körpern und von mehr als einem Leben. Gemäss der Bibel leben und sterben wir nur einmal (Hebr 9,27). Nach unserem Tod werden wir alle auferstehen und vor Gottes Thron erscheinen, wo wir unsere ewige Bestimmung empfangen (Joh 5,29).

Es gibt einige Gründe, weshalb Christen behaupten, dass Jesus auferstand und ins Leben zurückkehrte. Zum einen war sein Grab leer; sein Körper wurde nicht etwa gestohlen (Apg 2,29; Mt 28,13). Zum andern gab es auch viele Zeugen, die Jesus nach seiner Auferstehung lebend gesehen hatten (Apg 2,32; Joh 20,27-28; 1Kor 15,4-7). Im Leben vieler geschah eine entscheidende Veränderung. Die Auferstehung Christi brachte viele zum Glauben und ermutigte einige, das Evangelium zu predigen (Joh 7,5; Apg 1,14; 4,13-21; 5,42). Die bekannte Bekehrung des Saulus von Tarsus, der später als Apostel auftrat, ist das beste Beispiel dafür (1Kor 15,8-10; Apg 9,1-22; 22,1-16).

Auch wir können nur mit dem Glauben antworten, wenn wir von der Auferstehung Christi hören (Joh 20,27; Röm 10,9-10). In der Taufe sterben wir, werden begraben und auferstehen mit Jesus Christus (Röm 6,1-6; Kol 2,12; 1Petr 3,21). Die Auferstehung Christi ist der Beweis seiner Gottheit, die uns anbetungsvoll auf die Knie fallen lässt (Mt 28,9.17; Röm 1,4; Joh 20,28). Sie erfüllt uns mit grosser Freude und Hoffnung (Mt 28,8; Joh 20,20; Röm 6,9). Damit bewies Gott, dass er auch uns von den Toten auferstehen lassen kann am Ende der Zeit (Röm 8,29; 14,9; 1Kor 15,20.23.51-54; Eph 2,6; Kol 1,18; 2Tim 1,10; Offb 1,5.17-18). Ohne die Auferstehung sind wir verloren und alles, was wir im Glauben tun, ist vergeblich (1Kor 15,14-19). Der Tod und die Auferstehung Christi ist der Beweis Gottes für unsere Erlösung (Röm 4,25; 1Petr 3,21). Denn nur Christus hat die Macht unseren „armseligen Leib“ zu verwandeln und uns eine Heimat im Himmel zu geben (Phil 3,10; Joh 14,19; Röm 8,11; 1Kor 6,14; 2Kor 4,14; 1Thess 4,14; 1Petr 1,3).

Die erste Gemeinde verkündete nicht bloss den Tod Jesu am Kreuz, sondern predigte auch sehr viel von der Auferstehung Christi (Apg 2,24.31; 4,2.10; 5,30; 13,30-33.37; 26,22-23). Das ist nach wie vor wesentlicher Bestandteil des Auftrags der Gemeinde (Lk 24,48; Apg 1,8; 2,32; 3,15; 4,33; 5,32; 10,39-41; 13,47; 1Kor 11,26).

Nachdem Jesus von den Toten auferstand, wurde er in den Himmel entrückt (Lk 24,50-53; Apg 1,6-11). Die Himmelfahrt beendete die Erscheinungen Jesu nach seiner Auferstehung. Es war die Zeit, in der Jesus von seinem Vater erhöht wurde und zur Rechten Gottes auf dem himmlischen Thron Platz nahm (Apg 2,32-36; 7,56; Kol 3,1-2; Hebr 1,3; 8,1). Nachdem Paulus vom Tod Jesu am Kreuz sprach, erklärte er was anschliessend geschah (Phil 2,9-11):

„Deshalb hat Gott ihn auch über alles erhöht und ihm den Namen verliehen, der über allen Namen ist, damit im Namen Jesu sich beuge jedes Knie, all derer, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind, und jede Zunge bekenne, dass Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters.“

Weil Jesus ein sündloses Leben führte, war er das vollkommene Opfer für uns. Deshalb liess ihn Gott vom Grab auferstehen und gab ihm alle Macht im Himmel und auf Erden (Mt. 28,28). Jesus wurde zum Haupt der Gemeinde (Eph 1,20-23; Kol 1,16-18; Apg 4,11; 1Petr 2,7; Mk 12,10). „Gott hat ihn zu seiner Rechten erhöht und zum Fürsten und Retter gemacht“ (Apg 5,31). Das bedeutet: Jesus lebt und seine Herrschaft ist allen Mächten überlegen. Er ist der König der Könige und der Herr der Herren (Lk 1,32-33; Offb 17,14; 19,16). Jesus vermag für uns im Himmel einzutreten im Gebet (Röm 8,34; Hebr 1,3; 7,25; 8,11.34; 1Joh 2,1). Darum lasst uns himmelwärts blicken, auf unseren Herrn und Erlöser Jesus Christus! „Denn ihr seid gestorben, und euer Leben ist mit Christus verborgen in Gott“ (Kol 3,1-3).

 

 6.  Gericht (aus „Was ist biblisches Christentum?“, 20. Die Zukunft, Seite 29)

Von der christlichen Seite betrachtet, hat die Weltgeschichte einen Anfang, an dem alles geschaffen wurde (Gen 1) und ein Ende, an dem Jesus Christus ein zweites Mal erscheinen wird. Nach diesem zweiten Kommen wird jeder vor Gott und Christus gestellt, um gerichtet zu werden. Dort findet entweder ein Freispruch zum ewigen Leben statt, oder eine Verurteilung zur ewigen Verdammnis. Gott herrscht souverän (d. h. unabhängig) und führt die Geschichte nach seinem Willen zum Ziel. Das Ziel ist die Verherrlichung des Herrn Jesus Christus (Phil 2,9-11; Kol 1,16). Das Leben kommt von Gott und die Hoffnung auf das ewige Leben gründet allein auf dem Herrn (1Tim 6,16). Wo werden wir einmal sein? Es gibt keine wichtigere Antwort, als die Gewissheit, was die Zukunft für mich bereithält (Ps 90,12; Jak 4,14; Mt 16,26).

Als menschliche Wesen müssen wir alle früher oder später einmal sterben. Die Bibel lehrt keine Reinkarnation (= leibliche Wiedergeburt) oder Seelenwanderung mit mehreren Leben auf dieser Erde. Es heisst in der Bibel, dass wir alle einmal sterben werden (Hebr 9,27). Weil wir Menschen einen unsterblichen Geist (oder eine Seele) besitzen, werden wir nach dem physischen Tod geistig weiterleben (2Kor 5,1; 2Petr 1,13-14). Der Tod wird in der Bibel als Trennung zwischen Fleisch und Geist beschrieben. Unser Leib lebt nur solange der Geist in ihm ist (Jak 2,26). Wir haben eine ganz natürliche Furcht vor dem Tod, doch das Evangelium schenkt uns Hoffnung und hilft uns, diese Furcht zu besiegen (Ps 39,5; Röm 7,24; Hebr 2,15; 1Kor 15,26; Phil 1,21-23). Aus dem Alten Testament erfahren wir nicht viel über das Leben nach dem Tod. Dieses Thema wurde Jesus Christus überlassen und in den neutestamentlichen Schriften wird ausführlicher darüber berichtet. Paulus sagt über Jesus (2Tim 1,10): „Er hat den Tod besiegt und hat aufleuchten lassen Leben und Unsterblichkeit, durch das Evangelium.“ Durch Jesus wurde „der Stachel des Todes“, das ist die Sünde, unschädlich für uns. „Verschlungen ist der Tod in den Sieg“ dank unserem Herrn Jesus Christus (1Kor 15,54-57).

Was wird aus unserer Seele nach dem leiblichen Tod bis zum jüngsten Gericht? Dieser Zustand wird als Zwischenstadium bezeichnet. Einige sind der Meinung, dass die Seele in dieser Zeit schläft bis zum zweiten Kommen Christi. Obschon die Bibel von einem schlafenden Zustand spricht, so ist das vermutlich bloss eine bildliche Beschreibung, die den Unterschied zwischen Lebenden und Toten darstellt (1Thess 4,13). Im schlafenden Zustand ist niemand mehr aktiv in dieser materiellen Welt (Offb 14,13). Andere Schriftstellen führen zum Schluss, dass die Seelen nach dem Tod in vollem Bewusstsein sind (2Kor 5,8; Lk 16,19-31). Die Seele oder der Geist eines Verstorbenen geht in den Scheol oder Hades. Der Hades ist unterteilt in zwei Bereiche (Lk 16,26). Die Gerechten oder Geretteten befinden sich im Paradies (Lk 23,39-43; Apg 2,27), während die Ungerechten oder Verlorenen sich im Bereich der Qualen aufhalten (Lk 16,23). Mit dem leiblichen Tod ist unser ewiges Schicksal endgültig besiegelt. In der Bibel finden wir keinen Hinweis auf eine zweite Gelegenheit nach dem Tod. Auch finden wir nichts über ein Fegefeuer, durch das die meisten gehen müssen, um gereinigt zu werden, bevor sie in den Himmel kommen. Als treue Gläubige brauchen wir keine Angst haben vor dem Tod, denn das Opfer Jesu Christi vermag alle unsere Sünden zu tilgen (1Joh 1,6-10). Leider wird in der römisch-katholischen Kirche durch das Dogma des Fegefeuers fälschlicherweise gelehrt, dass Gottes Vergebung, die wir durch die Taufe empfangen haben, begrenzt sei.

Das Ende der Welt wird sein, wenn Jesus Christus wiederkommt. Niemand kennt den Tag noch die Stunde der Wiederkunft Christi (Mt 24,44). Sogar Jesus sagte, er wüsste nicht, wann dies stattfinden werde, sondern nur der Vater allein (Mt 24,36). Jeder nehme sich in Acht vor denen, die ein bestimmtes Datum festlegen und behaupten, sie könnten die Zeichen lesen und wissen, wann dies alles stattfindet. Der Herr hat versprochen, dass Jesus wiederkommen werde. Seine Versprechen hielt Gott immer alle ein. Auch wenn es viele Zweifler gibt, so wollen wir dem Herrn vertrauen. Einige versuchen bei Gott ihre eigenen menschlichen Pläne durchzusetzen, aber der Herr handelt nach seinem Willen (2Petr 3,1-14). Weil wir nicht wissen, wann Jesus wiederkommt, ist es umso wichtiger, dass wir jederzeit bereit sind für ihn (Mt 24,44). Die Hinweise auf seine Wiederkunft und auf das Ende der Welt, motiviert uns ein heiliges Leben zu führen. Petrus erklärt (2Petr 3,11): „Wenn sich nun dies alles derart auflöst, wie entschlossen müsst ihr dann euer Leben führen, heilig und fromm!“ Die Wiederkunft Christi bedeutet Rettung für unsere Seelen und ein sicheres Zuhause im Himmel. Deshalb wird sie auch als „wunderbare Hoffnung“ bezeichnet (Tit 2,13).

Wenn Jesus in diese Welt zurückkehrt, dann wird die ganze Menschheit, die je auf dieser Erde gelebt hat auferstehen. Jesus sagt (Joh 5,28-29): „Wundert euch nicht, dass es heisst: Die Stunde kommt, in der alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören und herauskommen werden – die das Gute getan haben, zur Auferstehung ins Leben, die aber das Böse verübt haben, zur Auferstehung ins Gericht.“ Alle Verstorbenen werden auferstehen und die noch leben, werden mit ihnen zum Endgericht erscheinen, bevor sie in die Ewigkeit eingehen (1Thess 4,13-18). Unsere Seele oder unser Geist wird an diesem Tag einen neuen geistigen Leib empfangen, der niemals sterben wird (1Kor 15,35-57). Wir wissen nicht, wie dieser Leib sein wird, aber wir wissen, dass er sein wird wie der auferstandene Leib Christi (1Joh 3,2).

Unmittelbar nach der Wiederkunft Christi wird das Ende der Welt sein, an dem alle Menschen gerichtet werden. Dieses Gericht wird von Gott und von Jesus Christus durchgeführt (Joh 5,22.27; Apg 17,30-31; Röm 14,10; 2Kor 5,10; 2Tim 4,1; Hebr 12,23). Wir werden gerichtet aufgrund unserer Werke, d. h. aufgrund dessen, was wir getan oder nicht getan haben. Die Grundlage dafür ist Gottes Wort (Offb 20,12; Joh 12,48; Röm 2,6.16). Dabei werden die Geretteten von den Verlorenen getrennt (Mt 25,31-46). Den Geretteten wird gesagt: „Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters, empfangt als Erbe das Reich, das euch bereitet ist von Grundlegung der Welt an.“ Den Verloren aber wird gesagt: „Geht weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das bereitet ist für den Teufel und seine Engel!“ Für den Gläubigen an Christus ist der grosse Gerichtstag kein Grund zur Angst. Vielmehr ist es der Tag seiner Belohnung (Röm 8,1; Mk 9,41; Lk 6,35).

Der Himmel ist die Bezeichnung für die Ewigkeit, in der Gott mit seinen treuen Kindern glücklich vereint sein wird. Um den Himmel besser verstehen zu können, gebraucht die Bibel verschiedene Bilder und Gleichnisse. Doch die himmlische Herrlichkeit ist zu wunderbar und das menschliche Auffassungsvermögen zu beschränkt, um in menschlichen Sprachen für jedermann verständlich erklärt werden zu können (Offb 21,1 - 22,5). Es ist, als ob man versuchen würde, einer Ameise das Internet verständlich zu machen. Der Himmel ist ein wunderschöner Ort, wo wir Gläubigen bei unserem Herrn Jesus sein dürfen (Joh 14,1-3; Phil 1,23; 1Thess 4,16-17). Es wird wie ein grosses Fest oder Gastmahl sein (Mt 22,1-14; Offb 19,9). Der Apostel Johannes sah die folgende himmlische Vision (Offb 21,3-4; 22,1-5):

„Und ich hörte eine laute Stimme vom Thron her rufen: Siehe, die Wohnung Gottes bei den Menschen! Er wird bei ihnen wohnen, und sie werden seine Völker sein, und Gott selbst wird mit ihnen sein, ihr Gott. Und abwischen wird er jede Träne von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, und kein Leid, kein Geschrei und keine Mühsal wird mehr sein; denn was zuerst war, ist vergangen.“

„Und er zeigte mir den Fluss mit dem Lebenswasser, der klar ist wie Kristall, und er entspringt dem Thron Gottes und des Lammes. In der Mitte zwischen der Strasse und dem Fluss, nach beiden Seiten hin, sind Bäume des Lebens, die zwölfmal Frucht tragen. Jeden Monat spenden sie ihre Früchte, und die Blätter der Bäume dienen zur Heilung der Völker. Und nichts Verfluchtes wird mehr sein. Und der Thron Gottes und des Lammes wird dort sein, und seine Knechte werden ihm dienen. Sie werden sein Angesicht schauen, und auf ihrer Stirn wird sein Name stehen. Keine Nacht wird mehr sein, und sie brauchen weder das Licht einer Lampe noch das Licht der Sonne. Denn Gott, der Herr, wird über ihnen leuchten, und sie werden herrschen, von Ewigkeit zu Ewigkeit.“

Die Hölle ist die Bezeichnung für die Ewigkeit der Verdammnis, in der sich alle Ungläubigen befinden. Das Wort „Hölle“ bezog sich ursprünglich auf eine Müllhalde ausserhalb Jerusalems. Es war ein Ort, an dem der Abfall Tag und Nacht von Feuer loderte. Es rauchte und stank fürchterlich. Diese bildliche Darstellung dient dazu, dass niemand freiwillig dorthin gehen will. Die bildlichen Beschreibungen über die Hölle sind genauso zu verstehen, wie die über den Himmel. Die Hölle wird von Dunkelheit beherrscht, was Trennung oder Verdammnis von Gott bedeutet (Mt 25,30; 2Petr 2,4; Jud 13). Es ist die Rede von Feuer, Rauch (Mt 13,42; 25,41; Mk 9,48; Offb 20,10-15) und von Qualen (Mt 25,30; Offb 14,11). Wenn eine Person verurteilt wird und in die Hölle kommt, wird sie dort nie mehr herauskommen. Die Verlorenheit ist endgültig und es gibt keine Hoffnung mehr (Mt 25,10.46; Offb 14,11). Das erklärt auch, weshalb Jesus die Menschen vor der Hölle warnte (Lk 12,4-5; 13,28; Mt 5,29-30; 10,28).

Vorsicht vor falschen Lehren wie Prämillenialismus oder Dispensationalimus. Vertreter dieser falschen Lehren legen sich oft mit Daten für die Wiederkunft Christi und das Ende der Welt fest. Sie sprechen auch von einer Entrückung und einer tausendjährigen Herrschaft Christi auf Erden. Es wird aber kein heimliches Verschwinden geben, in denen Gläubige plötzlich entrückt werden, noch wird Jesus wiederkommen, um auf dieser Erde 1000 Jahre zu regieren. Wenn Jesus wiederkommt, werden alle auferstehen. Anschliessend folgt der grosse Gerichtstag, der in die Ewigkeit führt; Himmel und Erde aber werden vergehen (Joh 5,28-29; 1Thess 4,13-17; Hebr 9,28; Offb 1,7; 1Kor 15,23-24).

Prämillenialisten machen zwei grosse Fehler beim Auslegen der Bibel. Erstens meinen sie, das Reich Gottes und die Herrschaft Christi sei materialistisch. Doch das Reich und die Königsherrschaft Christi ist aufgerichtet und existiert in der unsichtbaren Welt (Joh 18,36; Röm 14,17). Jesus ist bereits der König der Könige und das Reich Gottes existiert (Mt 3,2; 11,12; 12,26-28; Mk 9,1; Lk 1,32-33; 16,16; Apg 2,29-33; 7,56; Eph 1,20; Kol 1,13; Hebr 2,9; 12,28; Offb 1,6.9; 11,15). Zweitens nehmen sie viele erfüllte Schriftstellen und behaupten, sie müssten noch in der Zukunft in Palästina erfüllt werden. Doch die meisten Stellen, die zitiert werden, sind bereits erfüllt. Sie wurden entweder bei der Rückkehr Israels aus der babylonischen Gefangenschaft erfüllt oder bei der Zerstörung Jerusalems durch die Römer, 70 nach Christus (Mt 24,1-28; Mk 13,1-23; Lk 21,5-36).

Sie behaupten weiter, das Buch der Offenbarung prophezeie Ereignisse, die noch nicht stattfanden. Doch die Offenbarung des Johannes wurde fast völlig erfüllt, nur die Wiederkunft Christi steht noch aus. Das Hauptthema der Offenbarung ist die Verfolgung der frühen Gemeinden durch das römische Reich (Offb 17,1-2.15-18). Die Gläubigen weigerten sich damals, die Gottheiten und römischen Herrscher anzubeten (Offb 1,9; 2,10.13; 6,9-11; 7,9.13-14; 9,20-21; 12,17; 13,5-6.15-17; 14,9-13; 16,2.5-6; 17,6; 18,24; 19,2.20; 20,4).

 

 Link:

- Hebräer 7:  Das Priestertum Christi