Lukas-02: Grundlagen zur Bibelarbeit

Jesus, der Menschensohn

Arbeitsblatt

 

 

ÜBERBLICK: Haben Sie sich nicht schon gewundert, WIE ein Buch, die Bibel, einen so gewaltigen Einfluss auf die Zivilisation ausüben kann? Und haben Sie sich nicht gefragt, ZU WELCHEM ZWECK die Bibel durch die Jahrhunderte hindurch so sorgsam erhalten worden ist? Die Antwort darauf muss zweifellos mit der Lehre dieses Buches zusammenhängen. Sicher warten Sie mit Eifer darauf, die Bibel zu lesen und zu studieren. Die vorliegende Lektion wird einige Voraussetzungen behandeln, die zu einer fruchtbaren Bibelarbeit notwendig sind.

 

 I.   DER URSPRUNG DER BIBEL

Die Betrachtung jedes Buches sollte mit einer Erkundigung über dessen Herkunft beginnen, denn diese Ermittlung trägt wesentlich dazu bei, in welcher Weise und mit welchem Geist das Studium betrieben wird. Die Beweise, die die Handschriften liefern, deuten darauf hin, dass die Bibel in einer Zeitspanne von über SECHZEHN JAHRHUNDERTEN (ca. 1500 v. Chr. - 100 n. Chr.) verfasst worden ist. Etwa vierzig Männer waren mit dem Schreiben der Bibel beschäftigt. Unter ihnen befanden sich Hirten, Bauern, Zeltmacher, Zöllner, Soldaten, Fischer und Gefangene. Da diese Männer in den verschiedensten Ländern lebten, ist es verständlich, dass sie nicht alle in derselben Sprache schrieben.

Allein das blosse Vorhandensein dieses Buches, zusammengesetzt aus verschiedenen Teilen in verschiedenen Ländern und von verschiedenen Männern in verschiedenen Sprachen geschrieben, ist sehr ungewöhnlich. Jedoch alle, die sich mit diesem Buch befassten, haben erkennen müssen, dass zu seiner Entstehung mehr Faktoren beigetragen haben als nur diese geschichtlichen Tatsachen. Die erstaunliche Einheit in Absicht und Inhalt, die diesem Buch eigen ist, schafft eine glaubwürdige Grundlage für die Überzeugung, dass es sich hierbei um MEHR ALS NUR EIN MENSCHLICHES WERK handelt. Die Wunder, die die Bibel und ihr Bestehen bis auf den heutigen Tag umgeben - ihre bahn-brechende Verbreitung, ihr Einfluss auf die Zivilisation, ihre durch die göttliche Vorsehung bewirkte Erhaltung - sie alle weisen unmissverständlich auf das Wirken einer übernatürlichen Kraft bei der Entstehung der Bibel hin.

Die Bibel selbst erhebt den Anspruch auf GÖTTLICHE EINGEBUNG. Dieser Anspruch wird durch ein im Originaltext stehendes Wort mit der wörtlichen Bedeutung „von Gott eingehaucht“ (2. Tim. 3:16) bildlich dargestellt. Gott war die wirkende Kraft bei der Erschaffung der Bibel. Er hauchte in einige ausgewählte Männer seinen Geist (inspirierte sie) und schenkte ihnen dadurch die Fähigkeit, anderen Menschen seinen Willen kundzutun. Wie der Atem eines Menschen in seinen Worten ist, so befindet sich der Atem Gottes in seinem Wort, der Bibel. Dies ist also der Anspruch, den die Bibel erhebt. Gott hat zu Männern gesprochen und diese haben seine Worte zum Wohle ihrer Mitmenschen niedergeschrieben.

Es besteht kein Zweifel darüber, dass der grösste und eindrucksvollste Beweis für die göttliche Inspiration der Bibel darin liegt, was sie für den Einzelnen zu tun vermag. Wenn ein Mensch mit einem ehrlichen und demütigen Herzen die Bibel mit dem Wunsch liest, Gottes Willen kennenzulernen und zu tun, mit der Absicht sich zu ändern und mit einem Hunger und Durst nach Gerechtigkeit - dann wird er an sich selbst erfahren, welche KRAFT DIESEM BUCHE INNEWOHNT. Solch ein Erlebnis bildet eine sichere Grundlage für einen vernünftigen und verständigen Glauben an die göttliche Herkunft der Bibel.

 

 II.   DER PLAN DER BIBEL

Selbst bei flüchtiger Betrachtung erkennt man sofort, dass die Bibel ein Buch ist, das aus vielen kleinen Büchern zusammengesetzt ist. Diese einzelnen Bücher bilden ZWEI HAUPTTEILE. Der erste Hauptteil wird „Das Alte Testament“ oder „Der Alte Bund“ genannt. Er berichtet uns über das Verhältnis zwischen Gott und den Menschen von der Schöpfung an bis zur Geburt Christi. Der zweite Teil, „Das Neue Testament“ genannt, beleuchtet das Leben Jesu und zeigt uns, wie Gott mit den Menschen heute verkehrt.

Alle die KLEINEN BÜCHER erhielten besondere Namen, von denen uns die meisten fremd klingen werden. Einige dieser Bücher sind nach Personen benannt, andere nach bestimmten Orten. Es ist interessant zu erfahren, dass diese Bücher fast den gesamten Bereich der Literatur einschliessen. Einige sind Gesetzbücher, andere Geschichtsbücher, einige sind Briefe und andere wiederum Gedichte. Diese Lektion enthält eine nützliche Aufstellung der Bücher der Bibel, geordnet nach den zwei Hauptteilen und auch nach der Art der Literatur. Hinter dem Titel eines jeden Buches steht eine entsprechende Abkürzung.

Die Bücher der Bibel sind dann weiterhin in KAPITEL eingeteilt. Da die einzelnen Bücher verschieden lang sind, wechselt natürlich auch die Anzahl der Kapitel. Viele Menschen sind überrascht, wenn sie herausfinden, dass die einzelnen Kapitel nochmals unterteilt sind in kleine Abschnitte, VERSE genannt. Die Verse sind sehr kurz. Sie enthalten gewöhnlich nur einen oder zwei Sätze. Diese Einteilung ist sehr vorteilhaft; besonders dann, wenn man eine bestimmte Schriftstelle zitieren will. Zum Beispiel: „Was von Anfang an war, was wir gehört, was wir mit unseren Augen gesehen, was wir geschaut und unsere Hände betastet haben in bezug auf das Wort des Lebens“ (1. Joh. 1:1). Die angegebene Schriftstelle in der Klammer bedeutet, dass das Zitat aus dem 1. Johannesbrief, 1. Kapitel, Vers 1, stammt. Diese Art der Kennzeichnung von Schriftstellen wird in dem gesamten Kurs gebraucht werden.

Die Bibel erhielt ihre ALLGEMEIN ÜBLICHE BEZEICHNUNG erst viele Jahre, nachdem sie geschrieben wurde. Die Bedeutung dieser Bezeichnung wird darin offenkundig, dass das Wort „Bibel“ aus dem Griechischen stammt und „biblia“ „Bücher“ bedeutet. Obwohl die Bibel sich diese Bezeichnung nicht selbst zugelegt hat, ist sie doch richtig, weil die Bibel in Wirklichkeit eine kleine Bibliothek aus 66 Büchern umfasst. Andere Bezeichnungen, die die Bibel für sich gebraucht, sind „Die Schrift“ oder „Das Wort Gottes.“

 

III. DER ZWECK DER BIBEL

Viele haben die Frage gestellt: „Warum sollte Gott ein Buch benützen, um mit den Menschen in Verbindung zu treten?“ Stellen Sie sich einmal vor, es gäbe keine Bibel. Es ist wahr, dass der Mensch ohne die Bibel zu der Überzeugung gelangt, dass es ein höheres Wesen gibt. Tatsache ist, dass die Vorstellung von einem Gott seit jeher in den menschlichen Herzen vorhanden ist. Eine kurze Betrachtung über den Zweck, die Ausführung und die Harmonie, die im gesamten Universum vorherrschen, wird zu der Überzeugung führen, dass es ein höheres Wesen mit ungeheurem Verstand und grosser Macht geben muss.

Man wird zugeben müssen, dass die Offenbarung Gottes allein durch die Natur vielfach dazu geführt hat, dass es unter den verschiedenen Völkern der Erde eine verzerrte Auffassung über Gott gibt. Es ist auch wichtig einzusehen, dass es über Gott und sein Wesen viele Dinge gibt, die man niemals aus der Natur allein erfahren kann. Ausserdem war der Mensch immer bestrebt, Näheres über seine eigene Herkunft, seinen Zweck auf Erden und seine Zukunft zu erfahren - „Woher komme ich? Wozu bin ich hier? Wohin gehe ich nach diesem Leben?“ Ohne die Bibel würden diese und andere Fragen des Menschen unbeantwortet bleiben.

Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, dass es neben der Offenbarung durch die Natur eine besondere und in nähere Einzelheiten gehende Offenbarung über Gott und seinen Willen an die Menschen geben muss. Die Bibel erfüllt diese Anforderung. Gott inspirierte die ursprünglichen Schreiber der Bibel, so dass sein Wille ohne Irrtum und Fehler niedergeschrieben werden sollte, um leichter aufbewahrt und späteren Generationen unverändert übermittelt werden zu können. Wir können mit Gewissheit behaupten, dass die Bibel den Willen Gottes der heutigen Menschen offenbart.

VORSCHAU: Mit der dritten Lektion beginnt das eigentliche Studium im Lukasevangelium unter dem Titel: „Die grösste Geschichte, die je erzählt wurde.“ Besondere Aufmerksamkeit wird dabei der Hauptperson der Bibel - Jesus Christus - gewidmet.

 

DAS NEUE TESTAMENT
GESCHICHTSBÜCHER UND BIOGRAPHISCHE BÜCHER

Das Evangelium nach Matthäus (Mt)

Das Evangelium nach Markus (Mk)

Das Evangelium nach Lukas (Lk)

Das Evangelium nach Johannes (Joh)

Die Apostelgeschichte (Apg)

 

EPISTEL ODER BRIEFE

Der Brief an die Römer (Röm)

Der erste Brief an die Korinther (1Kor)

Der zweite Brief an die Korinther (2Kor)

Der Brief an die Galater (Gal)

Der Brief an die Epheser (Eph)

Der Brief an die Philipper (Phil)

Der Brief an die Kolosser (Kol)

Erster Brief an die Thessalonicher (1Thess)

Zweiter Brief an die Thessalonicher (2Thess)

Der erste Brief an Timotheus (1Tim)

Der zweite Brief an Timotheus (2Tim)

Der Brief an Titus (Tit)

Der Brief an Philemon (Phlm)

Der Brief an die Hebräer (Hebr)

Der Brief des Jakobus (Jak)

Der erste Brief des Petrus (1Petr)

Der zweite Brief des Petrus (2Petr)

Der erste Brief des Johannes (1Joh)

Der zweite Brief des Johannes (2Joh)

Der dritte Brief des Johannes (3Joh)

Der Brief des Judas (Jud)

 

PROPHETISCHES BUCH

Die Offenbarung des Johannes (Offb)

 

DAS ALTE TESTAMENT
GESCHICHTS- UND GESETZBÜCHER

Das erste Buch Mose/ Genesis (1Mos/ Gen)

Das zweite Buch Mose/ Exodus (2Mos/ Ex)

Das dritte Buch Mose/ Leviticus (3Mos/ Lev)

Das vierte Buch Mose/ Numeri (4Mos/ Num)

Das fünfte Buch Mose/ Deuteronomium (5Mos/ Dtn)

Das Buch Josua (Jos)

Das Buch der Richter (Ri)

Das Buch Rut (Rut)

Das erste Buch Samuel (1Sam)

Das zweite Buch Samuel (2Sam)

Das erste Buch der Könige (1Kön)

Das zweite Buch der Könige (2Kön)

Das erste Buch der Chronik (1Chr)

Das zweite Buch der Chronik (2Chr)

Das Buch Esra (Esr)

Das Buch Nehemia (Neh)

Das Buch Ester (Es)

 

POETISCHE BÜCHER UND BÜCHER DER WEISHEIT

Das Buch Hiob (Hiob)

Die Psalmen (Ps)

Die Sprüche (Spr)

Der Prediger oder Kohelet (Pred / Koh)

Das Hohe Lied (Hld)

 

PROPHETISCHE BÜCHER

Jesaja (Jes)

Jeremia (Jer)

Die Klagelieder Jeremias (Klgl)

Hesekiel oder Ezechiel (Hes/ Ez)

Daniel (Dan)

Hosea (Hos)

Joel (Jo)

Amos (Am)

Obadja (Obd)

Jona (Jon)

Micha (Mi)

Nahum (Nah)

Habakuk (Hab)

Zephanja (Zef)

Haggai (Hag)

Sacharja (Sach)

Maleachi (Mal)