Lukas-04: Das Kommen des Messias

Jesus, der Menschensohn

Arbeitsblatt

 

ÜBERBLICK: Die ersten drei Lektionen des Bibellehrganges waren dazu bestimmt, in die Bibel einzuführen. Lektion 3 endete mit einer Besprechung des Vorwortes zum „Evangelium des Lukas“ (Lk. 1,1-4). Lukas erklärt hierin, dass er nach gründlicher Erforschung der Tatbestände sich entschlossen habe, eine zusammenhängende Abhandlung über das Wirken Christi zu schreiben. Zuverlässiges Wissen allen jenen zu vermitteln, die diesen Bericht lesen würden - besonders Theophilus - ist der Zweck, den Lukas damit verfolgt.

 

 I.   DER HINTERGRUND DES BERICHTS

Ein kurzer Blick auf den Text lässt uns erkennen, dass der inspirierte Schreiber die Gescheh-nisse in seinem Bericht sehr SORGFÄLTIG DATIERTE.

- Lukas 1,5 verlegt den Beginn des Evangeliumsberichts in die Zeit vor dem Tode Herodes des Grossen (4 v. Chr.).

- Lukas 1,24-26 zieht einen Vergleich zwischen dem Alter Jesu und dem des Johannes.

- Lukas 2,1-4 legt nicht nur das Datum der Geburt Jesu fest, sondern erklärt auch, wie es kommt, dass Jesus in Bethlehem geboren wird, obwohl die Heimatstadt seiner Eltern Nazareth war.

- Lukas 2,42 datiert die einzige überlieferte Begebenheit aus der Kindheit Jesu.

- Lukas 3,1-2 erwähnt die Zeit, in der Johannes seinen Dienst als Prediger beginnt. Das Jahr war wahrscheinlich 27 n. Chr.

Auf der letzten Seite dieser Lektion finden Sie eine Landkarte von Palästina zur Zeit Jesu. Da die Karte die meisten Städte, die von Lukas erwähnt werden, enthält, bitten wir Sie, auch in den verbleibenden Lektionen auf diese Bezug zu nehmen. Beachten Sie bitte die ORTE, die Lukas am Eingang seines Berichts erwähnt.

• BETHLEHEM liegt sieben Kilometer von Jerusalem entfernt an der Hauptstrasse, die nach Hebron und Ägypten führt. Auf den nahegelegenen Hügeln haben Engel die frohe Botschaft von der Geburt des Heilands den Hirten verkündigt.

• JERUSALEM war der Ort, wo der Tempel stand. Hier wurde Jesus als Knäblein dem Herrn dargestellt (Lk. 2,22-38).

• NAZARETH, eine unbedeutende Stadt in Galiläa, war die Heimatstadt des Joseph und der Maria. Von hier aus unternahmen die Eltern Jesu mit ihrem zwölfjährigen Sohn eine Pilgerreise nach Jerusalem. Wir nehmen an, dass Jesus während seines Aufenthalts in Nazareth die örtliche Synagoge besuchte, das Zimmermannshandwerk erlernte und das tat, was in Lukas 2,52 beschrieben wird.

• DIE WÜSTE ist wahrscheinlich der unbewohnte und unkultivierte Landstrich im östlichen Teil von Judäa, wo das Land zum Jordan hin abfällt.

Es ist unmöglich, die gelehrte Sorgfalt zu übersehen, mit der Lukas an die Arbeit geht und uns die GESCHICHTLICHEN HINTERGRÜNDE für seinen Bericht des Lebens Jesu - des verheissenen Erlösers - schildert. Vergessen wir nicht, dass sein Bericht ca. 400 Jahre nach dem Abschluss der alttestamentlichen Geschichte beginnt, in der Zeit also, in der die Juden in Palästina unter römischer Herrschaft leben.

 

 II.   HAUPTTHEMA DES BERICHTS

In den ersten Kapiteln (1,5 - 4,13) seines Berichts legt Lukas besondere Betonung auf DAS KOMMEN DES MESSIAS. Man sollte nicht vergessen, dass das eine grosse Thema der Bibel Erlösung heisst. Bei der Beschreibung der Heilsgeschichte verfolgte das Alte Testament die Verheissung eines Erlösers bis an das Ende der jüdischen Geschichte. Viele Jahre später greift Lukas die gleiche Verheissung auf und zeigt ihre wunderbare Erfüllung in dem eigentlichen Kommen des Messias. Während Lukas über dieses grosse Ereignis berichtet, erteilt er uns Auskunft über verschiedene Einzelpersonen. Wie dem auch sei, alle erwähnten Personen spielen nur insoweit eine Rolle, als sie auf den kommenden Erlöser hinweisen.

Eine zweite deutliche Betonung des Berichts liegt auf dem GÖTTLICHEN EINGREIFEN in Verbindung mit dem Kommen des Messias. Es ist wahr, dass Gott sich nicht aufs Geratewohl in die Angelegenheit der Menschen eindrängt, er überlässt sie aber auch nicht interesselos ihrem Schicksal. Gelegentlich hat Gott direkt in die Geschichte eingegriffen, um seinen Erlösungsplan durchzuführen. Es besteht kein Zweifel darüber, dass sein Eingriff am deutlichsten im Leben des Messias selbst gesehen werden kann.

Beachten Sie bitte das göttliche Eingreifen beim Kommen des Messias.

- Lukas 1,8-22 berichtet von einer übernatürlichen Erscheinung des Engels Gabriel vor Zacharias.

- Lukas 1,26-38 erwähnt, dass derselbe Engel Maria erschien und ihr ankündigte, dass sie als Mutter des Messias ausersehen war. Auch bei der Verkündigung der Geburt des Heilands tritt göttliches Wirken in Erscheinung.

- Lukas 2,8-20 gibt Kunde, wie Hirten die Geburt Jesu durch Engel verkündigt wird.

- Lukas 2,25-35 berichtet über die Prophezeiung des Simeon hinsichtlich des Messias.

- Lukas 3,1-20 berichtet von der Predigt des Johannes vom kommenden Messias. Beachten Sie bitte besonders Vers 2: „Da erging das Wort Gottes an Johannes:“

- Lukas 3,21-22 erwähnt eine andere göttliche Bestätigung des Messias.

Nachdem Sie die obigen Begebenheiten der göttlichen Eingriffe betrachtet haben, beachten Sie bitte auch, dass Gott bestimmte Personen zur Ausführung seines Willens auserwählte. Es ist offensichtlich, dass Lukas die EIGENSCHAFTEN DER MENSCHEN betont, durch welche Gott bei der Sendung des Messias wirkte.

- Lukas 1,5 beschreibt die Personen, die Gott als Eltern für den Vorläufer Jesu erwählte. Elisabeths Charakter wird näher beschrieben in Schriftstellen wie Lukas 1,25.41-45. Der Glaube und die Liebe des Zacharias für Gott werden in seinem prophetischen Gesang (Lk. 1,76-79) zum Ausdruck gebracht.

- Lukas 1,38 zeigt die Haltung Marias gegenüber der überwältigenden Ankündigung des Gabriel. Ihr Lobgesang veranschaulicht ihre Demut, ihre Liebe und ihr Vertrauen auf Gott (Lk. 1,46-55). Wie Joseph und Maria auf die Ankündigung des Planes Gottes reagieren, kann man in Lukas 2,19.33.50-51 lesen. Ihre genaue Einhaltung des Gesetzes, unter dem sie leben, lässt noch besser ihren Charakter erkennen (Lk. 2,21-14.39.41-42).

- Lukas 3,15-17 lässt erkennen, dass Johannes der Täufer, anstatt die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, die Menschen auf den kommenden Messias hinweist.

Schliesslich zeigt uns Lukas in der eigentlichen Person des Messias selbst ein deutliches Beispiel der übernatürlichen Wirkungsweise Gottes, die sich der Hilfe der Menschen bedient. Das grösste Wunder der Welt ist, dass Gott in der menschlichen Gestalt Jesu Christi auf diese Erde gekommen ist. Beachten Sie bitte, wie Lukas die menschliche Natur Jesu betont. Lukas berichtet, dass Jesus ganz natürlich aufgewachsen ist (Lk. 2,40.52). Sein Stammbaum wird erwähnt, um zu zeigen, dass er sowohl menschlicher als auch göttlicher Herkunft ist (Lk. 3,23-38). Satan versucht Jesus, indem er rein menschliche Begierden in ihm zu wecken trachtet. Dies bezeugt die Wirklichkeit der menschlichen Natur Jesu (Lk. 4,1-13).

VORSCHAU: Als Text für Lektion 5 dient Lukas 4,14 - 6,49. Diese Lektion trägt den Titel „In Galiläa - Erfolg und Widerstand“ (1. Teil) und beginnt mit der Betrachtung des irdischen Wirkens und Lebens Jesu.