Hoffnung-04: Mache keine weitere Dummheit!

Hoffnung in schweren Zeiten

Gedanken zusammengefasst und ergänzt,
aus dem Buch von Max Lucado: Du wirst es schaffen. 

 

Genesis 39: Josefs Versuchung
Josef war etwa Mitte zwanzig, als er sexuell ziemlich stark versucht wurde. Besonders in der heutigen Zeit hat die Sexualität eine grosse Macht über uns Menschen. So kam es, dass nicht nur Gott ein Auge auf Josef warf, sondern auch die Frau Potifars. Erfolg macht bekanntlich sexy, zudem sah Josef gut aus, denn es heisst, er war „von schöner Gestalt und von schöner Erscheinung“ (V. 6b). Er war ja auch der Sohn, der schönen Rachel, für die sein Vater 14 Jahre lang hart arbeitete (Gen 29,17-18).

Die Frau Potifars genoss den Anblick ihres Dieners und dachte, sie hätte das Recht über Josef zu verfügen. Sie spielte mit ihm und liess ihn für alles Unmögliche rufen. Halb bekleidet rief sie: „Seppi, bringst du mir noch etwas Zucker für meinen Kaffee?“ Am Anfang gab sie ihm sanft zu verstehen, dass er sie jederzeit haben könnte (V. 10). Als das nichts nützte, wurde sie immer deutlicher, bis sie schliesslich ihn täglich aufforderte, sich mit ihr ins Bett zu legen (V. 7).

Was dachte sich Josef dabei? Bestimmt spielten seine Gedanken verrückt und es kamen Stimmen wie: „Lass dich gehen, denn einmal ist keinmal.“ Oder: „Du kannst doch nichts dafür, wenn dich deine Herrin um einen Dienst bittet.“ Oder: „Entspann dich, du hast es verdient für deine harte Sklavenarbeit.“ Die Frau Potifars war sicher ein echter Hingucker und eine starke Versuchung für den jungen Mann mit seinen männlichen Trieben. Die meisten anderen Sklaven hätten sich auf jeden Fall nicht lange bitten lassen. Doch Josef war kein gewöhnlicher heidnischer Sklave. Er wies die Verführerin immer wieder zurück. Er wollte das grosse Vertrauen seines Herrn nicht missbrauchen (V. 8). Er war sich bewusst, dass er damit gegen Potifar und gegen Gott sündigte (V. 9).

Die Frau liess nicht locker und wollte Josef schliesslich zum Sex zwingen. Sie hielt ihn an seinem Kleid fest und zog ihn zu sich. Doch Josef befreite sich von seinem Kleidungsstück und ergriff nackt die Flucht. Diese Demütigung liess die Verführerin nicht über sich ergehen, sondern schrie um Hilfe, als ob sie jemand versucht hatte zu vergewaltigen. Josef hatte schlechte Karten vor seinem Herrn und so wurde er ins Gefängnis geworfen. Damit verlor er seine Vorrechte und seine verantwortungsvolle Anstellung bei Potifar. Er wurde gleich doppelt gestraft für seine Treue und seinen Glauben (= kein Sex und kein Job). Wie so oft im Leben, hören sich die meisten Menschen nur die eine Seite eines Zwischenfalls an und stellen sich dann oft noch auf die falsche Seite.

Buch, Kapitel 4: Eine Dummheit macht noch keine andere wett
Wenn die Stürme des Lebens über uns kommen, dann ist die Gefahr besonders gross, dass wir abdriften vom Glauben und andere Wege gehen, die uns plötzlich verlockend erscheinen. Doch es ist unmöglich, eine Dummheit mit einer anderen wieder gut zu machen. Durch eine Affäre lassen sich keine Eheprobleme lösen. Durch neue Schulden können wir niemals aus einer Schuldenfalle herauskommen. Drogen und Alkohol sind keine Lösung, sondern nur eine Flucht aus dem Alltag, die uns in noch grössere Probleme führen. Der Geist Gottes ruft: „Mach nicht alles noch schlimmer! Halte dich an Gott und tue, was dem Herrn gefällt!“ „Selig der Mann, der die Prüfung besteht, denn wenn er sich bewährt, wird er die Krone des Lebens empfangen, die Gott denen verheissen hat, die ihn lieben“ (Jak 1,12). Ich kann nichts Falsches machen, so lange ich das Richtige tue (Ps 101,6)!

Schlussfolgerungen
Wie sollen wir uns verhalten, dass aus „dumm“ nicht „dümmer“ wird? Besonders in Lebenskrisen sind wir besonders schwach und verletzbar. Wir fühlen uns mental und emotional ausgelaugt und müde. Deshalb ist es wichtig, dass wir uns überlegen: „Wie ausgelaugt und müde fühle ich mich von einer Skala von eins bis zehn?“ Wie kann ich meinen Zustand beschreiben? Wie ein alter Turnschuh? Wie ein ausgetrocknetes Bachbett? Wie ein überhitzter Motor, der auf Hochtouren läuft? Wo verspüre ich einen Mangel und welche Quellen kann ich anzapfen, um wieder aufzutanken? Welche potentiellen Gefahren oder Schäden gehen von meinen Schwächen aus?

Wenn wir uns dem Herrn hingeben, dann dürfen wir auch auf IHN vertrauen (Ps 4,6). Gott sieht alles und regelt die Sache. Wir brauchen uns für nichts zu rechtfertigen oder gar zu rächen. Wichtig ist nur, dass wir allezeit bereit sind zur Einsicht und zur Umkehr, was immer auch geschehen ist. Gott nimmt aktiv auch an deinem Leben teil und möchte dich verändern. Wir befinden uns wie auf einer Bühne und können uns Gottes Blicken nicht entziehen (Ps 139). Alles spielt sich vor Gottes Augen ab und alles was geschieht, lässt Gott ganz bewusst zu. Die Frage ist nur: Sind wir bereit, uns von Gott verändern zu lassen?