Hoffnung-12: Der Prinz ist dein Bruder

Hoffnung in schweren Zeiten

Gedanken zusammengefasst und ergänzt,
aus dem Buch von Max Lucado: Du wirst es schaffen. 

 

Genesis 45: Josef gibt sich seinen Brüdern zu erkennen (Verse 1-15)
Josef hörte der Rede Judas ganz genau zu (Gen 44,18-34). Es berührte ihn zutiefst. Er sah in Juda wahre Liebe und Besorgnis für Benjamin und den Vater Jakob. Juda war bereit, sein Leben für das seines jüngsten Bruders zu geben. Er hatte sich ja beim Vater für ihn verbürgt. Die Brüder lagen mit dem Gesicht auf dem Boden und konnten nur noch auf Josefs Gnade hoffen.

Josef befahl allen, den Saal zu verlassen, damit er alleine mit seinen Brüdern sein konnte. Da konnte sich Josef nicht mehr länger halten und heulte laut. Josef wurde von seinen Gefühlen überwältigt und weinte so laut, dass die Ägypter, die sich im Haus befanden es hören konnten. Auch im Haus des Pharaos hörte man Josef weinen. Eine 22-jährige Trennung nahm ihr Ende. Das Duell zwischen Wut und Liebe wurde damit beendet; die Liebe hatte gesiegt. Josef gab sich seinen Brüdern zu erkennen und sagte: „Ich bin Josef. Lebt mein Vater noch?“ „Ich bin Josef, euer Bruder, den ihr nach Ägypten verkauft habt.“ Bestürzt standen die Brüder vor dem ägyptischen Herrscher, der plötzlich behauptete, ihr Bruder zu sein. Josef fuhr fort mit den Worten: „Habt keine Angst, denn Gott hat mich vor euch her gesandt.“ Mit anderen Worten: „Hinter dieser Leidensgeschichte steckt viel mehr.“

Josef versuchte seinen Brüdern zu verstehen zu geben, dass dies alles Gottes Plan war (V. 5a). Damit brachte Josef seinen tiefen Glauben an den lebendigen Gott zum Ausdruck. Es war Gottes Plan, die Nachkommen Abrahams zu bewahren und später auf wundersame Weise in das verheissene Land zu führen (Gen 15,13-16). Deshalb machte der Herr Josef zum Herrscher über Ägypten. Deshalb liess der Herr eine grosse Hungersnot über Kanaan kommen, so dass die Familie gezwungen wurde, nach Ägypten umzusiedeln. Weil Josef dem Herrn vertraute, bekam sein Leben einen tieferen Sinn. Josefs Leben wird zum Musterbeispiel für wahre Versöhnung. Wahre Versöhnung endet in der Wiedervereinigung. Josef wollte seinen Vater unbedingt wiedersehen und die ganze Familie bei sich haben. Da die Hungersnot noch weitere sieben Jahre dauern würde, schlug er vor, dass die ganze Sippe nach Ägypten umziehe. Er konnte und wollte für die ganze Familie sorgen in ihrer Not. Interessanterweise nahm Josef nicht mit einem Wort Bezug auf seine merkwürdigen Träume, die er damals hatte und die nun in Erfüllung gingen. Es brauchte keine Rechtfertigung mehr, denn alles lag offen vor ihnen. Josef fiel seinen Brüdern um den Hals und küsste sie. Dann schickte er sie los, eilends ihren Vater aus Kanaan zu holen, damit möglichst schnell die ganze Familie wieder vereint und sicher leben konnte.

Buch, Kapitel 12: Der Prinz ist dein Bruder
Viele Situationen des Lebens nehmen uns oft so sehr ein, dass wir allzu leicht vergessen, dass Gott hinter dem Ganzen steckt. Alles was wir im Leben durchmachen, darf nicht nur vordergründig betrachtet und auf Menschen bezogen werden, sondern in erster Linie auf Gott! Gott ist es, der alles nach seinem Willen zulässt oder verhindert. Gott kann aus Schlechtem Gutes entstehen lassen. Die Fragen, die wir dem Herrn stellen sollten, lauten: „Was hast du mit mir vor, Herr?“ „Was ist dein Plan für mich?“ „Wenn es dein Wille ist, möge diese Situation schadlos an mir vorüber gehen? Doch nicht wie ich will, sondern wie du willst“ (Mt 26,39).

Was die Brüder im Palast Josefs gefunden haben, finden wir bei Jesus Christus. Der Prinz ist unser Bruder (Eph 1,20-22). Jesus antwortete, als man ihm mitteilte, dass seine Eltern vor dem Tempel standen und nach ihm fragten (Mt 12,49-50): „Seht, das sind meine Mutter und meine Brüder! Denn wer den Willen meines Vaters im Himmel tut, der ist mein Bruder, meine Schwester und meine Mutter.“ Im Hebräer wird gesagt (Hebr 2,11b): „Aus diesem Grund schämt sich Jesus auch nicht, sie als seine Geschwister zu bezeichnen.“ Jesus bekennt sich zu uns vor allen Lebewesen, seien sie im Himmel oder auf Erden. Alle Gläubigen haben denselben Vater und bilden mit Jesus Christus eine einzige Familie. Hören wir die Worte unseres Herrschers: „Ich bin Jesus, dein Bruder“? Jesus ruft uns zu sich und sagt (Mt 11,28): „Kommt zu mir, ihr alle, die ihr euch plagt und von eurer Last fast erdrückt werdet; ich werde sie euch abnehmen.“ Jesus will, dass wir ihm ganz nahe kommen und in sein Reich einziehen. Jesus sorgt schon jetzt für uns in diesem Leben. Paulus erklärt (Phil 4,19): „Und was eure eignen Bedürfnisse angeht, so wird derselbe Gott, der für mich sorgt, auch euch durch Jesus Christus mit allem versorgen, was ihr braucht - er, der unerschöpflich reich ist und dem alle Macht und Herrlichkeit gehört.“ Darüber hinaus hat Jesus bereits für uns vorgesorgt im himmlischen Leben (Joh 14,3).

Schlussfolgerungen
Gott hat heute einen viel grösseren Plan mit uns Menschen! Es ist sein Traum, sein Volk zu erlösen und zu befreien. Von Ewigkeit her war es sein Ziel, eine geistliche Familie vorzubereiten, die sein Königreich bewohnen sollte. Gottes Plan ist unser Heil! Trotz allen Rückschlägen und Ausrutschern im Leben, hat der Herr für unsere Zukunft nur das Beste bestimmt. Jedes Ereignis im irdischen Leben bringt uns Gott und unserer Bestimmung einen Schritt näher.

Alles in unserem Leben steuert auf einen Höhepunkt zu. Wenn andere uns in ein Loch werfen, stehen wir wieder auf. Wenn andere uns verkaufen, dann machen wir das Beste daraus. Wenn andere uns anschuldigen und verlassen, dann spricht uns Gott gerecht und verlässt uns niemals. Wir mögen stolpern, aber wir fallen nicht. Wir mögen fallen, aber wir bleiben nicht am Boden liegen. Denn unser grosser Bruder hilft uns immer wieder aufzustehen. Du wirst es schaffen! Nicht, weil du so stark bist, sondern weil dein Bruder so stark ist. Nicht, weil du so gut bist, sondern weil dein Bruder so gut ist. Nicht, weil du so gross bist, sondern weil dein grosser Bruder der Prinz ist und für dich sorgen wird, wohin du auch gehst!