Wachsen-B05: Woran wird unsere Beziehung zu Christus sichtbar?

Im Glauben wachsen

 

 

 Einleitung

Wir alle leben in einer Dreiecksbeziehung: Da ist einmal Christus, da sind unsere Mitmenschen und da sind wir selbst.

Wie verhalten wir uns nun richtig in dieser Dreiecksbeziehung? Wie verhalten wir uns als Gläubige zum Leben? Welchen Stellenwert erhält unser Mitmensch? Woran wird unsere Beziehung zu Christus sichtbar?

 

 I.   Wie verhalten wir uns als Gläubige zum Leben?

Es ist ganz wichtig, dass wir uns immer bewusster werden, dass das ganze Leben nichts anderes als eine Prüfung ist! Alles, was wir erleben, ist von Gott gewollt! Gott hat die Welt und alle Lebewesen geschaffen. Er hat uns alle ganz bewusst in dieses Umfeld versetzt, in dem jeder einzelne von uns sich heute befindet. Nichts, aber auch gar nichts hat der Schöpfer in seiner Weisheit dem Zufall überlassen! Keine Begegnung mit andern Lebewesen ist Zufall! Keine Lebenssituation, in die wir gestellt sind, darf ausserhalb von Gottes Plan verstanden werden! Bei Gott gibt es keine Zufälle, sondern alles steht unter seiner mächtigen Führungshand.

Der Prophet Jona musste erkennen, dass er niemals von Gottes Angesicht fliehen konnte. In Psalm 139 kommt die Allgegenwart Gottes besonders gut zum Ausdruck (Psalm 139,1-16 aus GN). Es gibt keinen Winkel auf dieser Erde, wo wir uns vor Gottes Augen verstecken könnten. Gott sieht alles und lebt mit jedem einzelnen von uns das Leben von Anfang an bis zum Ende mit! Jede Lebenssituation, in die wir gestellt sind, lässt Gott der Herr ganz bewusst zu! Gott kennt unsere Tage ganz genau, ehe wir geboren wurden! In seiner Macht steht es, uns gross zu machen und uns alles zu geben oder uns alles zu nehmen!

Mose z. B. war ein Mensch wie wir, doch der allmächtige Gott hat ihn für eine besonders grosse und verantwortungsvolle Aufgabe eingesetzt, nämlich; die Israeliten ins gelobte Land zu führen. Wir lesen von Mose, dass er ein sehr sanftmütiger Mensch war, „mehr als irgendein Mensch auf Erden“ (Num 12,3). Doch am Ende durfte Mose das verheissene Land nicht betreten, weil er dem Herrn ungehorsam war und mit seinem Stab auf den Felsen schlug, so dass Wasser herauskam (Num 20,11; 27,14).

Paulus erklärt den Korinthern noch genauer, wie der Ungehorsam des Mose in dieser Lebenssituation betrachtet werden muss. Es heisst in 1. Korinther 10,4, dass der Fels, auf den Mose einschlug, Christus war! Daraus soll uns die Nähe des Vaters und des Sohnes in unserem Leben noch bewusster werden! Alles, worüber wir uns im Leben aufregen oder gar ärgern, bedeutet in den Augen Gottes Auflehnung gegenüber Christus! Der allmächtige Gott sieht uns in jeder Situation des Lebens zu und erlebt alles was wir tun hautnah mit. Nur so kann der Herr am jüngsten Tag einmal ein gerechtes Urteil fällen, weil er uns alle durch und durch kennt und alles was wir getan haben, auch belegen kann.

Deshalb heisst es: Matthäus 12,35-37. Wir können dem allmächtigen Gott nichts vorspielen, denn er sieht alles was wir tun und reden. Seinen Augen entgeht nichts! Deshalb ist es wichtig, dass wir unser ganzes Leben überprüfen und völlig nach Gottes Wille ausrichten! Keiner möchte doch Christus schlagen und dann den Eintritt in das himmlische Land verpassen!

Unser ganzes Verhalten und unsere Einstellung zum Leben das uns Gott geschenkt hat muss im Bewusstsein gelebt werden, dass es keine Zufälle gibt, sondern alles vom Herrn zugelassen wird, damit an unserem Leib Christus verherrlicht werde: Phil 1,19-21.

 

 II. Welchen Stellenwert erhält unser Mitmensch?

Das Umfeld in das wir gestellt sind, hat Gott der Herr ganz bewusst für uns ausgewählt. Es ist deshalb sehr entscheidend bei Gott, wie wir mit unseren Mitmenschen umgehen. Versuchen wir ihnen etwas vorzumachen, dann machen wir Gott selbst etwas vor! Beleidigen, hassen oder verfolgen wir sie, dann verfolgen wir Christus!

Jesus lehrt Petrus, als er ihn verteidigen wollte bei der Gefangennahme im Garten Gethsemane (Mt 26,52): „Alle, die zum Schwert greifen, werden durch das Schwert umkommen.“ Gottes Augen entgeht es nicht, wenn einer einem andern Menschen Leid zufügt. Sei es noch so schlimm, was man uns zugefügt haben mag, der allmächtige Gott ist der gerechte Richter und bestimmt allein, wer am Ende schuldig und wer gerecht gesprochen wird.

Das Beispiel von Ananias und Saphira zeigt deutlich, dass wer Menschen belügt, den Heiligen Geist und Gott belogen hat: Apg 5,1-6. Dieses Beispiel soll uns lehren, wie hautnah Gott an unserem Leben teilhat. Alles, was wir tun gegenüber unserem Mitmenschen, das tun wir gegenüber Gott!

Wir lesen, dass Paulus, bevor er sich bekehrte, die Gemeinde der Gläubigen verfolgte: Apg 8,1; 9,1-6. Paulus, damals noch als Saulus bekannt, hätte sagen können: „Aber ich verfolge doch die Gläubigen!“ „Wer aber bist Du, Herr?!“ Bei Gott gibt es keinen Unterschied! Wenn jemand gegen die Gläubigen des Herrn vorgeht, dann geht er gegen Christus vor! Es ist also äusserst wichtig, wie wir uns mit unseren lieben Geschwistern im Herrn verhalten. Wir alle sind Gottes geliebte Kinder und wenn sich eins wieder das andere auflehnt, dann lehnt es sich gegen Gott auf! Die geschwisterliche Liebe in der Gemeinde ist äusserst wichtig! Unser Verhältnis mit Gott hängt mit unserem Verhältnis zu den Geschwistern ab!

 

 III. Woran wird unsere Beziehung zu Christus sichtbar?

Jesus lehrt seine Jünger das Prinzip der Liebe: Matthäus 25,31-46. Das Reich Gottes ist für ganz bestimmte Seelen zubereitet worden, bevor die Welt geschaffen wurde. Für welche Seelen? Es sind Seelen, die im Leben immer nur das Beste gesucht haben. Es sind Seelen, die sich nicht selbst gelebt haben, sondern in ihren Mitmenschen und Gläubigen Christus erkannten. Es sind Seelen, die sich um andere mit aller Fürsorge kümmerten, sie akzeptierten, respektierten, ermahnten und liebten. In Gottes Augen wird also alles, was wir einander Gutes tun, Christus angetan. Unsere ganze Beziehung zu Christus wird bei Gott an der Beziehung zum Bruder und zur Schwester in der Gemeinde gemessen und sichtbar! Die Liebesgemeinschaft, die wir hier in SG bilden, ist kein Zufall, sondern Gott gewollt! An der Beziehung, die wir zum geistlichen Bruder und Schwester in der Gemeinde haben, wird unser Glaube und unsere Liebe zu Christus und seiner Wahrheit sichtbar!

Unsere Beziehung zu Christus wird auch an unserer Liebe zu seiner Wahrheit sichtbar. Aus den Sprüchen lernen wir folgendes:

„Die Toren verachten Weisheit und Zucht“ (1,7).

„Der Gottlose verfängt sich in seiner eigenen Schuld, wird festgehalten von den Stricken seiner Sünde. Aus Mangel an Zucht geht er zugrunde, ob seiner grossen Torheit taumelt er hin“ (5,22-23).

„Ein Weg des Lebens sind Rüge und Zucht“ (6,23).

„In Armut und Schande fällt, wer Zucht in den Wind schlägt, wer auf Rüge hört, erwirbt Verstand“ (15,32).

Diese Bibelstellen widerspiegeln die Grundeinstellung eines geistlichen Menschen. Wer zu Christus eine engere Beziehung sucht, der sucht die Wahrheit, auch wenn sie manchmal noch so weh tut. Wir wollen uns nicht mehr länger etwas vormachen, uns rechtfertigen wie es in der Welt täglich geschieht, sondern vielmehr unsere Lenden mit Wahrheit gürten. Nur die Wahrheit Gottes kann uns frei machen von aller Sünde! Darum streben wir nach göttlicher Weisheit, Zucht und Rüge, damit wir nicht länger auf dem Weg zum Abgrund gehen!Wenn die Beziehung zu un seren Glaubensgeschwistern manchmal weh tut, dann gibt es zwei Möglichkeiten: Es kann wehtun, wenn jemand mir in der Gemeinde die Wahrheit sagt. Es kann trotzdem wehtun, auch wenn jemand nicht mich verletzt, sondern Christus! Als Christen haben wir uns der göttlichen Wahrheit verschrieben und geweiht und sind auch bereit, für sie zu leiden: Sprüche 27,5-6.

Was ist uns als Christen lieber geworden als alles Weltliche? = Von dem Weg der Wahrheit bis zur ewigen Vollendung nicht mehr zu weichen. Durch Zurechtweisung erwerben wir nicht nur göttliche Weisheit, sondern vertiefen unsere Beziehung zu Christus!

 

 Schlussfolgerungen

Christentum bedeutet, jeden Atemzug unseres Lebens im Bewusstsein auf Christus und seine Gegenwart zu verbringen. Es gibt keinen Winkel auf dieser Erde, wo wir vor Gottes Augen unbeobachtet bleiben. Es gibt keinen Augenblick im Leben, in dem unser Herr uns alleine lässt, sondern ER nimmt an allem was wir reden, denken und tun festen Anteil. Es gibt kein Gedanke in unserer Seele, der Gott verborgen bleibt!

Christentum bedeutet, dass wir an keine Zufälle oder an ein Schicksal mehr glauben wie die Menschen, die Gott nicht kennen wollen. Unser Schöpfer hat all unsere Tage vom Anfang bis zum Ende bestimmt und versetzt jeden von uns in ein bestimmtes Umfeld im Leben. Gott ist es, der uns mit bestimmten Menschen zusammenführt und uns anhand dem beurteilt, wie wir mit ihnen umgehen, wie wir über sie reden und was wir von ihnen denken. Unsere Beziehung zu Christus wird an der Bereitschaft gemessen, wie wir die göttliche Wahrheit hören und in unserem Leben anwenden wollen.

Ein geistlicher Christ will Christus täglich näherkommen und im Glauben wachsen. Das kann er aber nur, wenn er sich mit Wahrheit gürtet. Das heisst, er sagt „ja“ zur göttlichen Belehrung und Zurechtweisung, auch wenn sie manchmal wehtut. Er sucht keine Rechtfertigungen für sein Verhalten, sondern er möchte nie mehr weichen von dem Weg des Lebens bis zur Vollendung: Kolosser 3,1-4.

 

Link:   Gott lieben von ganzem Herzen