Wachsen-A02: Fragen & Entwicklungstabelle

Im Glauben wachsen

 

 

Einleitung

Nichts bleibt stehen in diesem Leben, alles verändert sich:

Unser ganzes Sonnensystem ist in ständiger Bewegung. Unsere Erde rast mit einer Geschwindigkeit von ca. 100 000 Std./km durchs All. Für den durchschnittlichen Betrachter sieht der Sternenhimmel jede Nacht gleich aus, aber nicht für die Astronomen.

Die Oberfläche der Erde verändert sich. Wir wissen heute, dass Erdbeben oft mit der Verschiebung der grossen Kontinentalplattenblatten zu tun haben. Amerika und Europa entfernen sich zentimeterweise voneinander. Der durchschnittliche Betrachter kann diese Veränderungen nicht wahrnehmen, aber die Spezialisten mit ihren Geräten schon.

Auch wir werden jeden Tag älter und es bleibt nur eine kurze Zeit, dann ist es mit unserem Leben auf dieser Erde für immer vorbei. Wie sieht es aber mit meinem Glauben aus? Nimmt mein Glaube zu oder ab? (Vielleicht merken wir es kaum, weil es nur zentimeter- oder gar millimeterweise vorwärts geht.)

Wie die Zeiten sich ändern, merken wir besonders, wenn wir auf die Kleidermode, die Frisuren und Brillen blicken, die heute in Mode sind. Was einmal ein Hit war, wirkt heute in den Augen jüngerer Generationen lächerlich.

Der Kurs basiert auf der Tatsache, dass der Wiedergeborene nach wie vor sündigt und oft nicht weiss, wie er sein Fleisch durch den heiligen Geist unter Kontrolle kriegt. Wer sich im Singwettbewerb als „Superstar“ fühlt, aber überhaupt nicht singen kann, wird unnötige Leiden durchmachen, bis er auf den Boden der Tatsachen ankommt. Es ist daher ratsam, auch im Glaubensleben ein gesundes Selbstbild zu entwickeln.

Deshalb stellen wir uns folgende Fragen und versuchen eine ehrliche Antwort zu finden:

- Wie entwickelt sich mein Glaube in der letzten Zeit?

- Hat sich mein Leben als Christ zum Guten verändert?

- Mache ich Fortschritte im Glauben?

- Wie kann ich im Glauben weiterwachsen?

- Was sind meine Stärken und Schwächen?

 

 I.   Das Herz

Ist unser geistiges Herz ausgeglichenen zwischen Verstand, Wille und Gefühle? Gefühle dürfen auf gar keinen Fall unseren Glauben und unsere Wahrnehmungen in Bezug auf die Tatsachen bestimmen. Auch der Wille darf nicht über unsere Gefühle oder unser Verstand dominieren. Der Verstand muss viel weiter gehen als unsere Logik. Unser Glaube baut sich nicht nur auf dem intellektuellen Verständnis auf. Der Mensch kann vieles verstehen, ohne zu wissen, wie etwas genau funktioniert.

 

 II.   Der Glaube

Wir alle wünschen uns einen standhaften Glauben, eine grenzenlose Hoffnung, eine unsterbliche Liebe. Viele haben sehr gut begonnen, aber enden schlecht (z. B. Salomo). Viele können mit dem Segen nicht richtig umgehen (siehe David mit Batseba). Leider wird der Glaubenstank von vielen mit den Jahren immer leerer. Warum?

- Weil der Glaube zur Tradition geworden ist.

- Weil der Glaube allein auf intellektuelles Verständnis beruht.

- Weil der Glaube nicht gelebt wird und die praktischen Erfahrungen fehlen.

- Weil der Glaube kein verändertes Leben bewirkt.

Der Glaube kann nicht in einem einzigen plötzlich auftretenden grossen Sturm, der zum Desaster führt, verloren gehen (wie im Gleichnis vom Haus auf dem Sand; Mt 7,27). Wir verlieren unseren Glauben täglich in kleinen Schritten, wenn wir nichts tun! Deshalb müssen wir besonders darauf acht geben, dass wir täglich wachsen! Glaube kann nicht an einem einzigen Tag aufgebaut werden, sondern nur in kleinen Portionen (wie das Eisen im Blut!). Gesundheit kommt nicht von teuren Hightech-Pillen, sondern von einem soliden Lebenswandel (wie rechtes Essen, genügend Schlafen, regelmässige Bewegung). Genauso muss der Glaube langsam und stetig aufgebaut werden, damit er tiefe Wurzeln schlägt und in allen Richtungen starke Äste entwickelt, die süsse Früchte hervorbringen (Eph 3,14-21).

 

 III. Stärken und Schwächen

Um unseren Glauben gleichmässig und gesund entwickeln zu lassen, ist es wichtig, dass wir unsere Stärken und unsere Schwächen kennen.

Welche Stärken und Schwächen habe ich und wie gehe ich mit ihnen um?

(Wie schätzt mich mein Lebenspartner oder eine nahestehende Person ein?)

(Stärken und Schwächen notieren!)

 

 IV. Entwicklung oder Wachstum meines Glaubens

Paulus schreibt –

- den Philippern (Phil 1,9): „Und ich bete dafür, dass eure Liebe reicher und reicher werde an Erkenntnis und zu umfassender Einsicht gelangt ...“ Wie können wir in der Liebe, der Erkenntnis und Einsicht wachsen? Wir können nur wachsen, wenn wir in die Tiefe tauchen! Wer immer an der Oberfläche herumschwimmt, der macht mit der Zeit keine Entdeckungen mehr. Ein Tiefseetaucher schwärmt von der Schönheit der Korallenriffe, der Farbenpracht und von allem was er am Meeresgrund entdecken darf. Das heisst, wir müssen in die Bibel eintauchen und uns um Details kümmern. Wir dürfen nicht bloss Zuhören und anderen Nachreden, sondern müssen uns Notizen machen und jede Bibelstelle immer wieder von neuem Aufschlagen. Auch wenn ich die eine oder andere Bibelstelle schon gehört habe und meine zu kennen, möchte ich sie immer wieder in einem neuen Licht und Zusammenhang betrachten, etwas anstreichen oder notieren usw.

- den Kolossern (Kol 1,10): „Denn ihr sollt ein Leben führen, das des Herrn würdig ist und in allen Dingen sein Wohlgefallen findet: Ihr sollt Frucht bringen in jedem guten Werk und wachsen in der Erkenntnis Gottes ...“ Wir können keine neue Frucht bringen, wenn wir der Meinung sind, dass wir eigentlich alles schon kennen und ganz gute und liebe Menschen sind! Wir können uns niemals verbessern, wenn wir nicht kritisiert werden! Wir werden nicht wachsen, wenn wir im Glauben kaum herausgefordert werden!

- den Thessalonichern (1Thess 3,12): „Euch aber lasse der Herr wachsen und reicher werden in der Liebe zueinander und zu allen Menschen, wie auch wir sie zu euch haben.“ In der Liebe reicher werden bedeutet, beziehungsfähiger werden mit unseren Mitmenschen, mit dem Ehepartner, aber vor allem mit Gott (z. B. im Gebet). Unsere zwischenmenschlichen Beziehungen sind nur ein Schatten zu unserer Beziehung, die wir mit Gott pflegen. Wer sich im Glauben nicht abmüht und kämpft für das Gute, der hat seinen Glauben bereits tot geschrieben! Glaube muss sich ständig weiterentwickeln, sonst stirbt er ab! Damit der Glaube sich weiterentwickeln kann, braucht er viele Herausforderungen, die manchmal mit grossen Entbehrungen und Leiden verbunden sind.

Wo stehst Du zum jetzigen Zeitpunkt mit der Entwicklung Deines Glaubens? (siehe Tabelle)

1. gottlos = Gott ablehnend, ohne Religion (Röm 1,28-32)

2. ungläubig = mit einer Religion lebend, nicht zu Christus gehörend (Mt 7,13-27)

3. passiv gläubig = bekehrt und wiedergeboren, aber bloss Mitläufer (Hebr 5,11-14)

4. gläubig = biblisch bekehrt und wiedergeboren, aktiv lernend (2Petr 1,5-11)

5. dienstbar = helfend, fördernd, unterstützend, der örtlichen Gemeinde nützlich

6. vorbildlich = dienend, verkündigend, lehrend, leitend, Frucht hervorbringend

7. (vollkommen = das Ziel des ewigen Lebeens erreicht)

Bin ich im letzten Jahr gewachsen im Glauben? Die Stufe der Glaubensentwicklung hängt eng mit der Pflege unserer Seele zusammen! Gott, der uns geschaffen hat und uns seinen Lebensodem in die Nase hauchte (Koh 12,7), verfolgte damit eine ganz bestimmte Absicht. Er programmierte uns zu einem ganz bestimmten Zweck! Nur der Erfinder unseres Lebens kann uns auch Aufschluss über den Sinn und Zweck unseres Daseins erklären.

Unser Schöpfergott gibt uns in der Bibel die Anleitung dazu, wie wir mit unserem geschenkten Leben umgehen sollen, um seelisch glücklich und gesund zu sein. Diese Anleitung liegt im Wesentlichen darin, dass sie uns weg von uns führt - hin zu Gott! Darin liegt der Schlüssel zum glücklichen Leben!

Der Mensch neigt dazu, von fleischlichen Lüsten getrieben, sein Glück in sich selbst zu suchen! Was will ich werden? Wie sehen meine Ziele, meine Träume, meine Vorstellungen von der Zukunft aus? Aber solange wir nur um uns selbst kreisen, werden wir das Ziel unseres Lebens nie wirklich finden. Im Gegenteil!

Wir müssen bei Gott anfangen! Wir existieren, weil Gott will, dass wir leben. Gott hat uns geschaffen, damit wir für ihn leben, nicht für uns selbst! Erst wenn wir das verstanden haben, wird sich unser Leben verändern. Für Gott zu leben, gibt unserem Leben einen tiefen Sinn. Denn nur in Gott, unserem Schöpfer, finden wir unseren Ursprung, unsere Identität, unseren Sinn, unsere Bedeutung und unser Ziel. Jeder andere Weg führt in die Sackgasse!

Aber Vorsicht! Viele Menschen missbrauchen Gott für ihre Selbstverwirklichung. Das ist eine Umkehrung der Tatsachen und zum Scheitern verurteilt. Du bist für Gott geschaffen und nicht Gott für Dich. Leben bedeutet, sich von Gott für seine Ziele gebrauchen zu lassen und nicht, Gott für Deine eigenen Ziele zu missbrauchen.

Römer 8,6; GN: „Was unsere selbstsüchtige Natur will, führt zum Tod. Was der Geist Gottes will, führt zum Leben, zu Heil und Frieden.“

 

 Schlussfolgerungen

Wie wachse ich im Glauben?

Woher komme ich und was ist mein Ziel im Glauben? Wichtig ist, dass ich mich nur mit mich selbst vergleiche und nicht mit andern. Jeder hat eigene Hintergründe, Erfahrungen und wächst unterschiedlich.

Welche konkreten Vorschläge habe ich dazu?

Wo möchte ich zuerst ansetzen?

2. Petrus 1,10-12:
„Darum, meine lieben Brüder und Schwestern, bemüht euch umso mehr, eure Berufung und Erwählung zu festigen; wenn ihr dies tut, werdet ihr niemals zu Fall kommen. Denn so wird euch auf vielerlei Weise grossmütig Zugang gewährt werden zur ewigen Herrschaft unseres Herrn und Retters Jesus Christus. Darum will ich euch dies stets von neuem in Erinnerung rufen, auch wenn ihr es schon wisst und in der Wahrheit, die nun gegenwärtig ist, gefestigt seid.“

 

A02. Entwicklungstabelle

 

wachsen a02e tab