Kommunikation-09: Richtige Kommunikation will gelernt sein

Erfolgreiche Kommunikation

 

 

 Einleitung

Hebräer 6,1-3:
Der Schreiber des Hebräerbriefes versucht zu erklären, dass es nicht bloss um die Anfangslehren geht im christlichen Leben. Viele Christen neigen damals wie heute bei den Anfangslehren stehen zu bleiben. Sie lesen sich gegenseitig jeden Sonntagmorgen dieselben Bibelstellen vor. Sie machen die Anbetung Gottes zu einer langweiligen Tradition, ja sogar zu einem sakramentalen Ritual. Doch es geht nicht bloss um die Taufe, die Auferstehung von den Toten und um das ewige Gericht!

1. Korinther 13,1-3:
Paulus erklärt, dass die höchste biblische Erkenntnis nichts nützt, wenn sie uns nicht dazu motiviert, einander mehr und besser zu lieben. Die göttliche Liebe ist ein unerschöpfliches Thema und muss von uns immer wieder von neuen Seiten her entdeckt und analysiert werden. Die Liebe fordert uns nicht nur intellektuell, sondern auch emotionell und physisch sehr heraus. Jeder Christ muss ständige Fortschritte in der Liebe machen, wenn er es Ernst meint mit Gott und der Gemeinde!

Jakobus 1,19-27:
Es gehört zur grossen Kunst des christlichen Lebens, zur rechten Zeit schnell und zur rechten Zeit langsam zu sein! Diese Kunst muss hart trainiert und eingeübt werden, bis wir sie wie ein Jongleur in der Arena des Lebens beherrschen und andere damit zum Staunen bringen. Jakobus erklärt in diesem Abschnitt, dass wahrer Glaube sich nicht bloss in Erkenntnis präsentiert, sondern in guten Werken!

Um das gute Werk der Liebe in uns noch weiter zu fördern, haben wir gemeinsam diesen Feedbackkurs besucht. Dieser Kurs sollte uns Anregungen geben und Aspekte aufzeigen, wie wir miteinander noch besser umgehen können. Wenn wir mit weltlichen Menschen und mit fleischlichen Christen zusammenkommen, dann stellen wir fest, dass sie oft nicht den geringsten Anstand haben, einander zuzuhören und in der Liebe zu begegnen. Sie haben sich zwar schon mit vielen Dingen im Leben auseinandergesetzt und auf dem einen oder anderen Gebiet vielleicht sogar ein Diplom empfangen.

Leider haben sie sich oft noch kaum mit den einfachsten biblischen Grundregeln des menschlichen Verhaltens und Zusammenlebens auseinandergesetzt. Weil sie überall Probleme haben, sind sie ständig auf der Flucht vor andern Menschen. Obschon sie gerne eine langanhaltende Beziehung hätten, bleibt ihnen dieses Glück oft verwehrt, weil sie sich zu wenig damit auseinandersetzen, was sie denn falsch machen. Das soll bei uns hier in der Gemeinde nicht so sein! Wir wollen lernen mit Gott und den Menschen richtig umzugehen. Wir wollen den Fehler nicht bei den andern suchen, sondern bei uns selbst. Ich gebe zu, dass dies ein hohes Ziel ist und sicher nicht immer einfach es im Auge zu behalten, da es immer wieder Menschen und Situationen gibt, die uns herausfordern.

 

 I.  Folie 1: Wie gebe und empfange ich Rückmeldungen?

Rückmeldungen sind Feedbacks!
Es bedeutet, dass ich mich nicht nur auf Senden - sondern auch auf Empfangen einstelle! Es bedeutet, dass ich lerne, in allem was ich tue oder sage mich auf eine Rückmeldung einzustellen.

Gott hat uns interessanterweise zwei Hauptempfangsantennen (Ohren) gegeben, aber nur eine Sendestation (Mund). Der Grund ist, dass wir Menschen lernen schnell zu sein im Zuhören und langsam zu sein im Reden. Aus den Sprüchen lernen wir: Sprüche 18,13. Wer ein Feedback gibt, ohne zuerst eingehend zugehört zu haben, dem ist es Torheit und Schande. Auf der andern Seite, wer redet und redet, ohne eine Rückmeldung zu erwarten, ganz zu schweigen jemanden geduldig anzuhören, dem ist es ebenso Torheit und Schande.

Das ist eine wichtige Grundvoraussetzung jeder menschlichen Beziehung! Rückmeldungen zu geben und zu empfangen drückt die gegenseitige Liebe und den Respekt aus, den wir Menschen uns gegenseitig schulden. Gott hat seinen Sohn auf diese Welt gesandt, weil er uns liebt. Wenn Menschen aber seine Liebe nicht kennenlernen und erwidern lernen wollen, dann bleibt die aufopfernde Tat Christi am Kreuz für sie nutzlos. Genauso verhält es sich in der gegenseitigen Hingabe zueinander! In Philipper lesen wir: Philipper 2,1-2.

 

 II.   Folien 2-3: Beispiel in der Welt

Im Verkehr auf der Strasse spiegelt sich oft unsere Beziehungsfähigkeit wider: Es passieren Fehler, viele Fehler! Andere setzen sich egoistisch über die Verkehrsregeln hinweg! Wieder andere Handeln und Denken anders, langsamer oder schneller usw. und das führt zu den täglichen Spannungen oder gar zu grossen Verkehrsunfällen.

Nehmen wir ein Beispiel auf der Autobahn: Auf der Überholspur geschieht oft der Fehler, dass ein anderer Fahrer, der sich auf der rechten Fahrspur befindet und sich einem Lastwagen nähert, abgedrängt wird. Das kann bewusst oder unbewusst geschehen. Dies kann zu einem kleinen Unfall führen, oder sogar zu einer Massenkollision mit tödlichen Folgen.

Im Normalfall geschieht nichts, sondern es bleibt bei einem gegenseitigen Hupkonzert, indem jeder dem andern zu verstehen gibt: Ich bin im Recht und Du bist ein Idiot! Genauso verhält es sich oft im täglichen Leben, wie sie miteinander umgehen. Der Geist Gottes lehrt uns Christen jedoch etwas ganz anderes! Christen üben sich im: zuerst hirnen, dann hornen!

Jakobus 3,9-18: Was heisst das?
Wie säen wir als Christen die Frucht der Gerechtigkeit? Wie zähmen wir Gläubigen (süsse Quelle) unsere Zunge? Wie wandeln wir in der Sanftmut und der Weisheit Gottes?

 

 III. Folien 4-5: Ereignis erfassen

Folie 4: Drei Schritte im Umgang miteinander

1. Ereignis erfassen (Feedback erfassen).

2. Rückmeldung geben (Feedback geben)

3. Rückmeldung empfangen (Feedback entgegennehmen)

Folie 5: Wir befassen uns zuerst mit dem: „Ereignis erfassen.“ Wie geschieht das?
Zuerst fragen wir uns: Was ist geschehen? Wir erfassen und analysieren das Ereignis, bevor wir Handeln! „Wer antwortet ehe er gehört hat, dem ist es Torheit und Schande!“ (Sprüche). Dann überlegen wir uns, wie hoch ist unsere eigene Reizschwelle? Der heilige Geist in uns hat zum Ziel, das Ereignis möglichst sachlich zu bewerten. Bsp. Was sind die Verkehrsregeln in dieser Situation? Bsp. Habe ich das Rotlicht überfahren oder der andere? Wenn ich mir über die Situation Klarheit verschafft habe, dann wähle ich eine Handlung aus, die beim andern auch das Ziel erreicht. Dabei ermahnt Paulus in Philipper 2,3.

 

 IV. Folien 6-9: Ereignis erfassen

Folie 6: Ereignis analysieren
Was erregt meine Aufmerksamkeit (Beleg erbringen)? Wie kann ich ruhig und sachlich bleiben (Zeit nehmen und zählen: 1 - 2 - 3)? Bin ich Löser oder Auslöser des Konflikts (zuhören - beobachten - überlegen)?

Folie 7: Eigene Reizschwelle erkennen
Toleranzgrenze. Kurzzeitgedächtnis. Langzeitgedächtnis (Trauma). 1. Petrus 5,8-9.

Folie 8: Ereignis sachlich bewerten
Abmessen. Vergleichen. Vier-Augen-Prinzip. Erfahrungen austauschen. Bedienungsanleitung studieren (z. B. die Bibel!). 1. Petrus 3,10-12.

Folie 9: Handlung auswählen
Was liegt im Bereich des Möglichen? Was sind die Möglichkeiten des Gegenübers? Wie viel kann ich selbst dazu beitragen? Was ist mein Beweggrund? Wie sage ich etwas, um das Ziel zu erreichen? Philipper 2,4.

 

 V.  Folien 10-12: Rückmeldung geben

Folie 10: Rückmeldung geben (Feedback geben)

Folie 11: Persönliche Einstellung
Hast Du Zeit? Ich bin nicht besser als Du! Deine Meinung ist mir wichtig! Ich will dich unterstützen! Ich-Botschaft formulieren! Philipper 2,1.

Folie 12: Sachliche Formulierung
Resultat weitergeben aus. Messungen. Vergleichen. Besprechungen. Bereitschaft zu allfälligen Korrekturen zeigen. Letztlich ist nur Gott vollkommen objektiv, sachlich, kompetent und kennt die ganze Wahrheit, weil er auch die Herzen der Menschen kennt. Wir Menschen machen Fehler und sind sehr beschränkt auf uns selbst! Philipper 2,5.

 

 VI. Folien 13-14: Der Beleg

Folie 13: Beleg erbringen
Bei überzeugenden Belegen nicht zuwarten. Beleg nicht aus dem Zusammenhang reissen. Beleg ohne Wertung erbringen. Detailliert vorgehen. Sprüche 16,32.

Folie 14: Lösung präsentieren
Lösung positiv formulieren (halbvoll / halbleer). Bereitschaft zeigen, sich persönlich einzusetzen. Realistische Lösung anbieten (fordern = fördern). Durchsetzbare Lösung präsentieren. Keine übertriebene Lösung vorschlagen. 1. Timotheus 4,16.

 

 VII. Folie 15: Rückmeldung empfangen

Überprüfung der Problemanalyse

Überprüfung der Zielformulierung

Analyse auf Art und Weise der erhaltenen Handlungsanweisung

Sprüche 18,13: „Wer antwortet, bevor er zugehört hat, zeigt seinen Unverstand und wird nicht ernst genommen.“

Sprüche 15,4: „Ein versöhnliches Wort hilft anderen zum Leben; wer unversöhnlich redet, zerstört jede Gemeinschaft.“

Sprüche 15,22: „Pläne ohne Beratung schlagen fehl; durch gute Ratgeber führen sie zum Ziel.“

Sprüche 29,1: „Wer nach jeder Zurechtweisung nur noch widerspenstiger wird, der wird plötzlich so zerschmettert, dass ihm nichts wieder aufhelfen kann.“

Jakobus 1,19-22: „Denkt daran, liebe Brüder: Jeder soll stets bereit sein zu hören, aber sich Zeit lassen, bevor er redet, und noch mehr, bevor er zornig wird. Denn im Zorn tut keiner, was vor Gott recht ist. Legt also alles Gemeine und Schlechte ab und nehmt das Wort demütig an, das Gott euch ins Herz gepflanzt hat.“

 

 Schlussfolgerungen

Nun gilt es diese Theorie in den entsprechenden Alltagssituationen richtig anzuwenden. Die Theorie in die Praxis umzusetzen ist gar nicht so einfach. Dazu braucht es viel Übung und Erfahrung

Der Apostel Paulus betet um göttliche Weisheit (Sophia) mit praktischer Einsicht (Phronesis) für die Kolosser (Kol 1,9): „Darum lassen auch wir seit dem Tag, an dem wir davon gehört haben, nicht ab, für euch zu beten und darum zu bitten, dass ihr erfüllt werdet von der Erkenntnis seines Willens in aller Weisheit und geistgewirkten Einsicht.“ Mögen auch wir erfüllt werden mit göttlicher Weisheit, die uns ausrüstet viele gute Taten zu vollbringen!

 

9. Sechzehn Folien

 

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