Grundlagen-10: Auferstehung und Himmelfahrt

Grundlagen des Evangeliums

Arbeitsblatt 10

Wiederholungsübungen

 

 Die Bedeutung der Auferstehung Jesu Christi

Die Auferstehung unseres Heilands von den Toten ist mit Recht als das bedeutsamste Ereignis der Menscheitsgeschichte bezeichnet worden. Es war nicht nur die christliche Antwort auf die tiefsinnigen Grübeleien der Philosophen des Altertums, sondern bildete auch die besondere Grundlage für die Hoffnung der Menschen auf ihre eigene Auferstehung. Die Jünger des Herrn bauten ihre zuversichtliche Erwartung des ewigen Lebens nicht auf eine theoretische Überlegung, sondern auf die von ihnen erfahrene Tatsache der Auferstehung ihres Heilands. Jesus wollte den Menschen bereits zu seinen Lebzeiten zu verstehen geben, dass er selbst die Auferstehung und das Leben ist (Joh 11,25-26).

Der Apostel Paulus gibt uns eine kurze Zusammenfassung des Evangeliums von Christus, das für ihn aus drei fundamentalen Ereignissen besteht: Christi Tod, Begräbnis und Auferstehung (1Kor 15,1-4). Was wäre aber der Tod und das Begräbnis ohne die tröstliche Wahrheit seiner Auferstehung? Deshalb verstehen wir auch, warum die Predigten des Heidenapostels immer wieder in der Auferstehung gipfeln.

- Predigt in Antiochien: Apg 13,30-37.

- Paulus in Athen: Apg 17,18.31-32.

- Paulus vor Felix: Apg 24,15.21.

- Paulus vor Festus und Agrippa: Apg. 26,23.

Wie gross die Bedeutung der Auferstehung Jesu für den christlichen Glauben ist, erkennen wir erst an der Erwägung der Folgen, die sich aus ihrer Verneinung ergeben würden. Paulus schrieb an seine Brüder in Korinth (1Kor 15), als dort Zweifel an der Wirklichkeit der Auferstehung des Herrn aufgetaucht waren: „Ist aber Christus nicht auferweckt worden, so ...“

... ist unsere Predigt vergeblich (V. 14).

... werden wir als falsche Zeugen Gottes befunden (V. 15).

... ist euer Glaube nichtig (V. 17).

... seid ihr noch in euren Sünden (V. 17).

... sind auch die in Christus Verstorbenen verloren (V. 18).

... sind wir die elendsten unter allen Menschen (V. 19).

... lasst uns essen und trinken, denn morgen leben wir ja so wieso nicht mehr (V. 32).

Man kann ruhig behaupten, dass alle, die die Auferstehung Christi ablehnen, auch das ganze Evangelium verwerfen, da dieses ohne die Auferstehung seinen Sinn verliert.

Wenn wir die Berichte der vier Evangelisten und den des Apostels Paulus an die Korinther vergleichen, ergibt sich folgendes Bild von der Auferstehung Jesu und seinen darauffolgenden Erscheinungen:

Nach seinem Tod, der an einem Freitag war, wurde Jesus von Joseph aus Arimathäa und Nikodemus begraben (Joh 19,38-42).

Am nächsten Tag (Sabbat) wurde das Grab versiegelt und durch römische Soldaten scharf bewacht (Mt 27,62-66).

Am dritten Tag (das ist am Sonntag, auch 1. Tag der Woche, genannt) kamen die Frauen zum Grab, um den Leichnam einzubalsamieren, und fanden das Grab leer. Zwei Engel verkündigten ihnen, dass Jesus auferstanden sei (Lk 24,1-10).

Auf Maria Magdalas Nachricht hin von dem verschwunden Leib Jesu kamen auch Petrus und Johannes zu dem leeren Grab (Joh 20,1-10).

Nach diesem Vorfall erschien Jesus seinen Anhängern verschiedene Male in einem Zeitraum von 40 Tagen (Apg 1,3), um sie von der Wirklichkeit seiner Auferstehung zu überzeugen. Das Neue Testament berichtet von folgenden Personen, die den Herrn sahen:

• Maria aus Magdala (Mk 16,9).

• Die andere Maria, die mit zum Grab gekommen war (Mt 28,1-9).

• Zwei Jünger auf dem Wege nach Emmaus (Lk 24,13-35).

• Petrus (Lk 24,34; 1Kor 15,5).

• Zehn der Apostel (Joh 20,19-25).

• Die elf Apostel, insbesondere Thomas (Joh 20,26-29).

• Sieben Jünger am See Tiberias (Joh 21,1-24).

• Die elf Apostel auf einem Berg in Galiläa (Mt 28,16-20).

• Mehr als 500 Jünger (1Kor 15,6).

• Jakobus (1Kor 15,7).

• Alle Apostel (letzte Erscheinung vor der Himmelfahrt (Lk 24,44-45).

• Als letztem erschien Jesus dem Paulus (damals noch Saulus genannt) auf seinem Wege nach Damaskus (Apg 26,9-19; 1Kor 15,8).

 

 Die Auferstehung Jesu – Tatsache oder Legende?

Viele Menschen sind der Ansicht, dass der christliche Glaube auf unbeweisbaren Legenden beruht, und dass er ohne gründliche Prüfung ihrer Behauptung einfach „geschluckt“ werden müsse. Dies entspricht jedoch nicht den Tatsachen. Vorurteilsfreie Männer der Vergangenheit haben sich mit der Glaubwürdigkeit des christlichen Zeugnisses befasst und sind zu dem Schluss gekommen, dass es für die Auferstehung Christi mindestens ebenso stichhaltige Beweise gibt, wie für irgendein anderes geschichtliches Ereignis, das uns von Augenzeugen berichtet wird, wie zum Beispiel die Ermordung Julius Cäsar oder dergleichen.

Zwei bedeutsame Fragen in Bezug auf die Augenzeugen der Auferstehung Christi müssen zuerst geklärt werden, ehe wir ihre Berichte als wahr anerkennen können:

Waren sie ehrliche Menschen? Dass die Apostel ehrlich waren, geht aus ihrem Leben hervor. Sie ertrugen willig die grössten Leiden und fast alle erlitten sogar den Märtyrertod für ihre Überzeugung. Andererseits scheiden alle Gründe aus, wofür Menschen lügen und betrügen. Kein Mensch würde das für eine Lüge tun; wir müssen deshalb an ihre Aufrichtigkeit glauben.

Konnten sie sich irren? Wir finden im Neuen Testament mindestens vier unwiderlegbare Beweise dafür, dass die Apostel keiner Sinnestäuschung zum Opfer fielen:

• Sie glaubten anfänglich selbst nicht an die Möglichkeit einer Auferstehung Christi (Lk 24,11). Wenn aber ein Mensch nach anfänglichem Unglauben die Wahrheit einer Tatsache anerkennt, ist sein Glaube ein stärkerer Beweis als die Überzeugung eines Menschen, der niemals gezweifelt hat.

• Jesus wurde nicht nur einmal und von wenigen Personen gesehen, sondern erschien wiederholt einer grösseren Anzahl von Menschen, einmal sogar mehr als 500 Jüngern. Eine solche Anzahl Menschen kann schwerlich einer Sinnestäuschung zum Opfer fallen.

• Einen dritten Beweis für die tatsächliche Auferstehung Jesu finden wir in der Weise, in der sich die Jünger von der Wirklichkeit seiner Erscheinung überzeugen konnten:

• Sie sahen ihn (1Kor 15,5-8).

• Sie redeten mit ihm (Lk 24,13-35).

• Sie assen mit ihm (Joh 21,1-14).

• Sie betasteten ihn (Joh 20,26-29).

• Eine besondere Stärkung erfährt unser Glaube an die Auferstehung durch das Leben des Apostel Paulus. Von grossem Ansehen unter den Juden, verfolgte Paulus mit viel Eifer die Christen, die er für Abtrünnige an der Sache Gottes hielt. Nachdem er bekehrt wurde, wandte er sich selbst der von ihm anfänglich so verachteten Lehre zu und führte – auf Achtung seiner Freunde und jüdischen Glaubensgenossen verzichtend – ein Leben voller Gefahren und Entbehrungen (2Kor 11,23-28), um Zeugnis von der Auferstehung des Heilands abzulegen (Apg 26,1-23). Es gibt dafür nur die Erklärung, die er selbst gibt: der Auferstandene ist ihm erschienen!

Dass die Auferstehung Jesu ein grosses Wunder war, muss immer wieder betont werden. Gott griff in den Ablauf des Weltgeschehens ein, um die krönende Tat im Entwicklungsgang des Heilsplans zu vollbringen.

Auf Grund all dieser Gedanken können wir verstehen, warum grosse Männer nach eingehendem Studium des Neuen Testaments immer wieder zu der Erkenntnis gekommen sind: Wenn wir den Zeugnissen der Apostel von der Auferstehung Jesu nicht glauben können, müssen wir gleichzeitig alle geschichtlichen Überlieferungen der Vergangenheit als un-glaubwürdig ablehnen!

 

 Die Himmelfahrt des Herrn

Nachdem Jesus seine irdische Tätigkeit abgeschlossen hatte, kehrte er - wie von ihm vor-ausgesagt (Joh 20,17) - in seine himmlische Heimat beim Vater zurück.

Das Neue Testament gibt uns drei kurze Berichte von der Himmelfahrt des Herrn: Mk 16,19-20; Lk 24,50-53; Apg 1,9-12.

 

 Links:

- Christentum-09: Die Auferstehung Christi

- Jesus-21: Die Auferstehung