Hebräer-04b: Gehören wir zu einer Minderheit?

Christus ist besser als der alte Bund

 

 

 Einleitung

Als Jesus auf dem Weg nach Jerusalem war, wurde er von einem Jünger folgendes gefragt: Lukas 13,23-30. Warum lautet die Frage: „Herr sind es wenige ...“ und nicht: „Herr, sind es viele die gerettet werden?“ Offensichtlich wurde den Begleitern Jesu bewusst, als sie die Reaktionen der Menschen sahen, dass es nicht die Mehrzahl sein kann, die gerettet wird! Jesus verbrachte Tag und Nacht damit, Menschen mit dem Heilsplan Gottes bekannt zu machen, doch die Meisten wollten sich nicht umkehren von ihren Sünden! Den meisten Menschen war ihr alter verdorbener Lebensstil lieber, als eine ungemütliche Veränderung. Viele wollen zwar schon einmal in den Himmel kommen, doch sie sind nicht bereit die Welt loszulassen.

Jesus sagt dazu nur: „Ringet ...!“ oder: „Setzt alles daran ...“ Das griech. Wort für „Ringet“ ist (ἀγωνίζομαι =Agonie), und wurde in unsere deutsche Sprache übernommen. Was verstehen wir unter Agonie? Es bedeutet Todeskampf, Qual, Marter auf höchster Schmerzstufe. Jesus sagt, dass wer zu den Geretteten gehören will, der muss mit Agonie ringen um das ewige Leben. Die oberflächliche Hoffnung, die viele Menschen heutzutage besitzen, genügt nicht, um gerettet zu werden. Viele behaupten: „Keiner kann sagen, was einmal sein wird!“ Jesus lehrt uns jedoch ganz klar darüber, was einmal sein wird. Jesus beruhigt uns nicht mit Worten, dass jeder irgendwie Rettung findet, sondern er ruft uns auf zum unermüdlichen Kampf gegen die Sünde! Es geht um Leben oder Tod! Es geht wie bei einem Wettkampf um den ersten Platz! Ein Schnellläufer oder ein Skifahrer drückt seinen Oberkörper mit letzter Kraft über die Ziellinie (oft entscheiden Millimeter); das ist voller Einsatz. Zum Schluss dieses Abschnitts sagt Jesus mit andern Worten: Viele Heiden, die später den Glaubenskampf aufnehmen, werden vor den Juden ins Himmelreich kommen und so als zuletzt Gestartete die Ersten sein, die die Ziellinie überschreiten (V. 30).

Wie gross ist die Schar der Geretteten? Wird die Mehrheit gerettet werden? Oder gehören wir einer Minderheit an?

 

 I.   Wird die Mehrheit der Menschen gerettet werden?

Der schmale Weg: Matthäus 7,13-14.
Leider ist es so, dass die Mehrheit lieber auf dem breiten Weg geht, denn der ist wesentlich bequemer. Nach Gottes Wille zu leben, scheint den meisten Menschen auf den ersten Blick zu unbequem zu sein, weil es Veränderung verlangt.

Der Glaube ist nicht jedermanns Ding: 2. Thessalonicher 3,1-3.
Mit andern Worten: Nicht jedermann ist am Glauben interessiert. Es gibt viele Gegner des Glaubens und der Gläubigen.

Bedingungen zur Jüngerschaft: Lukas 14,27.33.
Jesus nachzufolgen bedeutet manchmal Leiden und Schmach zu ertragen, die aber eine grosse Belohnung hat (siehe z. B. die Fussballfans, die Regen und Kälte erdulden). Es bedeutet auch, sich keine Schätze auf Erden zu sammeln, weil wir uns bemühen für den Himmel Schätze zu sammeln (Mt. 6,19-21). Es bedeutet Gewaltlosigkeit gegenüber dem Bösen (Mt 5,38-41) und Bereitschaft zur Vergebung (Mt 18,21-22; 6,14-15). Das alles ist die Mehrheit nicht bereit auf sich zu nehmen und einzutauschen deshalb findet sie auch keine Rettung!

Das Wort vom Kreuz ist für viele ein Ärgernis und eine Torheit: 1. Korinther 1,18.
Die Mehrheit verachtet den Glauben an Gott. Was soll die regelmässige Anbetung eines Gekreuzigten. Doch für uns ist das Kreuz das unvergessliche Zeichen der grausamen Sünde, die uns zu Tode führt. Durch die Auferstehung Christi von den Toten, ist das Kreuz uns zu einer unbändigen Glaubenskraft und ewigen Hoffnung geworden!

Jesus sagt im Gleichnis vom königlichen Hochzeitsmahl (Mt 22,14): „Viele sind berufen, aber wenige auserwählt.“
Gott will am liebsten, dass alle Menschen einsehen was für ein Riesengewinn uns im Himmel erwartet und dass alle gerettet werden (2Tim 2,4). Deshalb wird das Evangelium von Christus bis zum jüngsten Tag auf dem ganzen Erdkreis gepredigt werden. Jeder hat die freie Wahl und wird zu nichts gezwungen! Leider waren es immer nur wenige, die Gottes Gnadengeschenk annahmen.

 

 II.   Was lehrt uns die Geschichte?

Beim ersten grossen Gericht (2348 v. Chr.) wissen wir, dass nur acht Seelen von der Sintflut verschont blieben (2Petr 2,5).

Beim Untergang von Sodom und Gomorra und den umliegenden Städten war es nicht anders: Die Mehrheit kam um während drei Seelen gerettet wurden. Die Bibel warnt uns, dass es auch bei der Wiederkunft so sein wird: Lk 17,26-33.

An der Mehrzahl des Volkes Israel hatte Gott kein Wohlgefallen: 1. Korinther 10,5-6.
Immer wieder lehrt uns die Geschichte, dass dort wo Menschen versuchten aus dem fleischlichen Leben einen Gewinn zu ziehen, damit bestraft wurden, dass sie es verloren und das ewige Leben dazu. Wir sollen daraus lernen, indem wir uns nicht nach der vergänglichen Welt und ihrem grossen Bluff ausrichten, sondern bei Gott unseren Gewinn suchen!

Gideon konnte nur wenige für den Krieg gegen die Midianiter gebrauchen (Ri 7,1-8).
Die grosse Mehrheit des über 20 000 Mann zählenden Kriegsheer war untauglich. Nur 300 Krieger waren entschlossen und tapfer genug für Gottes Reich zu kämpfen! Es waren immer nur wenige, die den Glauben an den allmächtigen Gott auch in stürmischen und bedrohenden Zeiten bewiesen haben. Wir wollen zu diesen wenigen gehören, und nicht feig zurückweichen! Wir wollen zu den 300 mutigsten Kämpfern Christi zählen, denen Gott den Sieg schenkt!

Der Prophet Elia ist mit 7000 Seelen von einem Millionenvolk übriggeblieben: 1. Könige 19,18.

Drei Gottesmänner im Feuerofen: Daniel 3,15-18.
Was für ein tiefer Glauben und was für grossen Mut bewiesen doch diese drei Gottesmänner. Sie liessen sich von der Mehrzahl nicht beeindrucken. Sie wussten, dass wenn der allmächtige Gott und Schöpfer auf ihrer Seite stand, dann waren sie nicht wirklich in der Minderheit. Auch wir wollen diesen unerschütterlichen Glauben pflegen, dass Gott uns beisteht und hilft, tut Er es aber nicht, so wollen wir dennoch festhalten am Herrn!

Auch Jesus, der Sohn Gottes, musste erleben, wie ihn viele Jünger, die sich falsche Vorstellungen machten über den Messias, wieder verliessen: Johannes 6,60.66-69. Die Mehrheit ist auch heute an der Nachfolge Christi nicht interessiert. Die Meisten suchen ihre Erfüllung in andern Dingen des Lebens. Die Wenigen, die zwar daran glauben, dass es einen Gott gibt, sind nicht bereit ihre Eigenwilligkeit und ihr störrisches Verhalten abzulegen und dem Evangelium gehorsam zu werden (Jak 2,19-20).

In der Apg 2 lesen wir, dass zu Pfingsten nur 3000 Seelen bereit waren, sich aus dem verkehrten Geschlecht retten zu lassen: Tausende von Juden kamen zum Pfingstfest nach Jerusalem. Über eine Million Juden kannten die Schriften und warteten auf den Messias. Als ihr Retter endlich da war, erkannten sie ihn nicht, sondern nagelten ihn ans Kreuz. Mit grosser Macht zeugte Gott durch die Apostel zu Pfingsten von diesem Ereignis. Doch nur eine kleine Schar glaubte an Gottes Wort und liess sich taufen.

Als Paulus mit viel Eifer und grosser Überzeugung den Athenern das Evangelium predigte, wurden nur wenige gläubig: Apg 17,32-34.

Die biblische Geschichte zeigt deutlich, dass es immer eine kleine Herde war, die sich dem ewigen Hirten und Behüter unserer Seelen im Glauben anschloss. Jesus tröstet seine kleine Herde in der Welt mit den Worten: „Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn es hat eurem Vater gefallen, euch das Reich zu geben“ (Lk 12,32). Wir lassen uns nicht einschüchtern von der Mehrheit, die verlorengeht! Wir wollen nicht verzagt sein und zweifeln, weil die Mehrheit lieber gottlos wandelt! Denn der Glaube an Christus ist keine Torheit, sondern eine Kraft Gottes, die uns ein besseres Leben schenkt und uns zum ewigen Leben führen wird!

 

 III. Wie gross ist die Schar der Geretteten im Himmel?

In dieser Welt ist es so, dass wir Gläubigen eine kleine Schar ausmachen; eine kleine Minderheit unter der Minderheit. Die Meisten gehen auf dem breiten Weg des Verderbens (Mt 7,13). Selbst unter den sogenannt „Gläubigen“ gibt es viele, die es nicht in den Himmel schaffen werden (Mt 7,21; 12,50). Wenn wir jedoch an die vielen Generationen von Menschen denken, die bis heute auf dieser Welt gelebt haben, dann wird es einmal eine unzählbar grosse Schar von Geretteten geben im Himmel (Offb. (Apg 5,14; Offb 7,9).

Als der Apostel Johannes von Gott eine Offenbarung erhielt sah er eine unzählbare Schar von Geretteten aus allen Generationen und Nationen vor Gottes Thron: Offb 7,4.9-12. Diese Zahl von 144 000 ist rein symbolisch zu verstehen. Sie ist die Vollzahl von 12x12 + Tausende, die diese unzählbare Schar der Geretteten darstellen soll. Hier werden nur die Geretteten aus allen Generationen erwähnt, nicht aber die Zahl der übrigen Engel und der ganzen himmlischen Heerschar! Es ist eine unbeschreiblich gewaltige himmlische Herrschaft, der wir angehören!

Wer zu Jesus Christus gehört, der zählt zur absoluten Übermacht in den himmlischen Regionen: Offb 14,1-5. Bei der Taufe wurden wir alle durch den Heiligen Geist an unserer Stirn gekennzeichnet. Wir gehören zu Zehntausenden von Engeln im Himmel, die sich vom Trug der Welt abgesondert haben und ganz für Gott leben! Es wird eine riesengrosse Festveranstaltung werden, auf die wir uns jetzt schon freuen dürfen (Hebr 12,22-24)! Jesus war sich das bei seiner Gefangennahme völlig bewusst: Matthäus 26,53. Jesus hätte 12 Legionen von Engeln zu Hilfe rufen können, als er gefangengenommen wurde (Mt. 26,53), doch dann hätten wir heute keinen Erlöser für unsere Sünden. Im militärischen Sinn bestand eine Legion damals aus 6 000 Mann. Zwölf Legionen wären dann 72 000 Engel. Aus der Offenbarung und aus andern Stellen wissen wir, dass ein einziger Engel genügte, um den Teufel mit einer grossen Kette zu binden. Wie viel vermögen dann wohl 72 000 Engel?

 

 Schlussfolgerungen

Wir gehören zwar auf dieser Welt zu einer Minderheit von Gläubigen, doch letztendlich werden wir im Himmel in der Mehrzahl sein. Nicht nur das, wer an Gott glaubt und tut was der Herr befohlen hat durch seine heiligen Apostel und Propheten, die durch die Bibel noch heute zu uns sprechen, der hat sich auf die Siegerseite gestellt (2Thess 1,5-10). Wer auf der Seite Gottes steht der zählt zur absoluten Übermacht (Mt 28,18; Ps 24).

Darum wollen wir uns immer wieder daran erinnern, was für eine grosse Belohnung auf uns wartet, wenn wir im Glauben festhalten: Es heisst im Hebräer 10,35: „Darum werfet eure Zuversicht nicht weg, die eine grosse Belohnung hat!“ Es ist eine wirklich riesengrosse Belohnung, die im Himmel auf alle Gläubigen wartet! Jesus verspricht allen seinen Nachfolgern grossen Lohn: Lukas 18,28-30.

 

 Link:

- Hebräer 5:  Der grosse Hohe Priester Jesus