Gottes Plan-12: Geldprobleme

Gottes Plan für die Ehe

 

 Einleitung

Jede Ehe wird ab und zu ihre Konflikte haben. Auch finanzielle Konflikte sind in einer Ehe nicht ausgeschlossen. Das Geld ist die Wurzel vieler Probleme.

Welche finanziellen Probleme können zum Beispiel in einer Ehe auftauchen?

Ein Paar hat nicht genügend Einkommen, so dass sie sich nicht leisten können, was sie zum Leben brauchen. Weil sie knapp bei Kasse sind, hat der Mann zwei Nebenjobs angenommen. Die Folge ist, dass zu wenig oder gar keine Zeit mehr übrigbleibt für seine Frau.

Ein Paar gibt mehr aus als es einnimmt. Als Folge geraten sie in Verschuldungen und können ihre anfallenden Rechnungen nicht mehr zahlen. Beide klagen einander an für jeden Rappen, den sie ausgeben.

Ein Paar kommt in die glückliche Situation, dass ihr Einkommen steigt. Sie geben immer mehr aus und leisten sich zu viel Luxus und geraten so in eine Spirale, in der sie kaum mehr herauskommen. Das Glück scheint in greifbarer Nähe zu sein, trotzdem werden sie mit allen Errungenschaften nie richtig befriedigt. In ihrem materiellen Rausch vergessen sie die menschlichen Qualitäten, die eine Ehe ausmacht. Während ihre materiellen Güter sich vermehren, schrumpft ihre Liebe immer mehr, bis sie in Nichts aufgelöst ist.

All diese Probleme wirken sich auf die Ehe aus. Je mehr sich ein Paar über Geldprobleme auseinander setzen muss, desto weniger Zeit und Energie hat es, um eine erfolgreiche Ehe aufzubauen. Unzufriedenheit mit dem Ehepartner wegen finanzieller Probleme, die sich ausbreiten, können die Liebe eines Paares auffressen wie Termiten die Grundstruktur eines Hauses.

Geldprobleme sind eine grosse Belastung für eine Ehe. Sie können eine Ehe zerstören!

 

 Was lehrt die Bibel in Bezug auf das Geld?

„Setzt es euch zum Ziel, ein geordnetes Leben zu führen, euch um eure eigenen Angelegenheiten zu kümmern und selbst für euren Lebensunterhalt zu sorgen“ (1Thess 4,11; NGÜ). Die Bibel lehrt uns Gläubige, dass wir mit den eigenen Händen arbeiten sollen, um unseren Lebensunterhalt zu verdienen. Wer nicht arbeiten will, soll auch nicht essen (2Thess 3,10). Wenn sich jemand nicht um seine Familie kümmert, verleugnet er seinen Glauben und ist schlimmer als jemand, der nicht an Christus glaubt (1Tim 5,8). Die Gemeinde ist verpflichtet, einen Arbeitsverweigerer, der „unordentlich wandelt“ zu ermahnen (2Thess 3,6-15; alte Zwingli). Wenn aber das Glied nicht auf die Ermahnung hört, dann soll sich die Gemeinde von ihm zurückzuziehen, d. h. sie soll ihm die Gemeinschaft entziehen. Es ist Gottes Wille, dass wir Christen hart arbeiten und niemandem zur Last fallen.

„Wer stiehlt, stehle nicht mehr, sondern arbeite und tue etwas Rechtes mit seinen Händen, damit er etwas hat, das er dem Notleidenden geben kann“ (Eph 4,28). Die Bibel lehrt uns Gläubige zu arbeiten, damit wir andern, die in Not sind, helfen können. Das ist ein weiterer Grund, weshalb wir arbeiten sollen. Wir sollen also für unsere Ehe oder Familie aufkommen und für andere sorgen.

„Sammelt euch nicht Schätze auf Erden, wo Motte und Rost sie zerfressen, wo Diebe einbrechen und stehlen“ (Mt 6,19). Christen sollen sich keine vergänglichen Schätze auf Erden anhäufen. Christen sind keine Materialisten. Sie verdienen ihr Geld nicht nur für sich selbst. Jesus hat uns gelehrt, dass im Geben viel grösserer Segen liegt, als im Nehmen (Apg 20,35). Geld zu verdienen ist nicht mehr unser primäres Ziel, seit dem wir unser Leben Christus übergeben haben.

Jesu Worte in Matthäus 6 sind eine Warnung an alle Gläubigen und gelten nicht nur Ehepaaren. Jesus lehrt uns auf himmlische Ziele Wert zu legen. Alles Weltliche ist vergänglich und wird früher oder später verderben. Jemand hat einmal gesagt: „Du kannst nichts mitnehmen, aber du kannst es vorausschicken.“

Die Schätze, die wir uns bei Gott sammeln, sind himmlische Schätze und gehen uns in die Ewigkeit voraus. Sie vergehen nicht. Was sind himmlische Schätze? Alles, was dem Reich Gottes und seiner Gemeinde förderlich ist. Alles, was unserer Beziehung zum Herrn und zum Ehepartner förderlich ist. Es geht in erster Linie um geistliche Werte!

Es geht dem Herrn um die Frage: Wo hängt dein Herz? Unser Herz kann nicht Gott dienen und gleichzeitig dem Mammon. Gott prüft unsere Herzen und sieht ganz genau, was oder wer grössere Aufmerksamkeit in unserem Leben kriegt.

Nicht ohne Grund warnt Paulus (1Tim 6,9-10): „Die aber reich werden wollen, geraten in Versuchung und in die Schlingen vieler törichter und schädlicher Begierden, die die Menschen ins Verderben und in den Untergang stürzen. Denn die Wurzel aller Übel ist die Liebe zum Geld; von ihr getrieben, sind schon manche vom Glauben abgekommen und haben sich selbst viel Leid zugefügt.“

Christen pflegen eine Haltung der Dankbarkeit und Genügsamkeit (V. 6). Die Bibel verbietet den Reichtum nicht, sondern sie warnt nur vor den Gefahren des Reichtums! Wegen des Geldes gibt es viel Streitigkeiten und Sorgen (Mt 6,31-34). Viele sind schon wegen des Geldes vom Glauben abgefallen.

Es gab schon immer reiche Christen oder Juden, zum Beispiel: Lydia, die Purpurhändlerin (Apg. 16), Abraham, David, Salomo usw. Paulus richtet ein Mahnwort an die Reichen (1Tim 6,17-19): „Den Reichen in der gegenwärtigen Welt aber gebiete, nicht überheblich zu sein und ihre Hoffnung nicht auf den flüchtigen Reichtum zu setzen, sondern auf Gott, der uns alles in reichem Masse zukommen und es uns geniessen lässt. Sie sollen Gutes tun, reich werden an guten Werken, freigebig sein und ihren Sinn auf das Gemeinwohl richten. So verschaffen sie sich eine gute Grundlage für die Zukunft, die dazu dient, das wahre Leben zu gewinnen.“

Hier ist von (Schweizer-) Christen die Rede! Reiche Christen sollen nicht überheblich sein. Sie sollen ihre Hoffnung nicht auf den unbeständigen Reichtum setzen. Sie sollen ihre Hoffnung auf Gott setzen. Sie sollen sich bewusst sein, dass alles von Gott kommt. Sie sollen Gutes tun und ihren Besitz mit andern teilen. So sammeln sie sich Schätze im Himmel.

Es geht also um die richtige Haltung zu dem, was Gott uns vorübergehend im Leben anvertraut hat. Es geht darum, die, welche immer noch mehr haben wollen und sich ständig neue weltliche Ziele setzen, zu warnen (1Tim 6,9). Es ist ein Unterschied, ob ich reich bin oder ob ich noch reicher werden will, wie die meisten Weltmenschen. Weshalb war der reiche Jüngling so traurig, als Jesus ihn aufforderte: „Folge mir nach!“ (Lk 18,22). Weil seine Liebe an seinem Reichtum hing.

Die Begüterten werden es schwer haben ins Reich Gottes zu kommen. Wir Christen in der Schweiz zählen zu den reichsten Menschen auf Erden und sind deshalb mit dieser Warnung ganz besonders betroffen. Es ist auch ein Unterschied, ob ein Ehepaar frisch verheiratet ist und deshalb viele Anschaffungen machen muss, oder ob ein langverheiratetes Ehepaar ständig neue Sachen anschafft, teure Ferien geniesst und geizig ist, wenn es um das Gemeinwohl geht. Gott sieht in unser Herz und ER erkennt unsere Liebe und unseren Glauben in allem was wir mit unserem Geld anfangen.

„Dient einander - ein jeder mit der Gabe, die er empfangen hat - als gute Haushalter der vielfältigen Gnade Gottes“ (1Petr 4,10). Die Bibel lehrt, dass wir bloss Haushalter sind von allen weltlichen Gaben, die wir von Gott empfangen haben. Schon Hiob hatte erkannt, dass Gott gibt und Gott nimmt (Hiob 1,21b). Alles, was wir besitzen, gehört in Wirklichkeit Gott. Dem Herrn gehört die Erde und alles was sie erfüllt (Ps. 24,1). Dem Herrn gehört das Silber und das Gold auf dieser Erde (Hag 2,8).

David lobte den Herrn vor dem Volk, das für den Tempelbau reichlich spendete (1Chr 29,11-14):

„Denn alles im Himmel und auf Erden ist dein, Herr.“
„Denn von dir kommt alles, und aus deiner Hand haben wir es dir gegeben.“

Gott ist es, der uns Leben und Atem gibt und überhaupt alles (Apg 17,25). So hat Gott uns auf dieser Welt zu Haushaltern gemacht. Haushalter seines Besitzes! (Mt 25,14-30). Was wird von einem Haushalter erwartet? Ein Haushalter muss treu sein und soll nichts entwenden (1Kor 4,2). Er soll über den Besitz verwalten, der ihm vom Hausherrn anvertraut wurde. Es ist nicht so, dass nur die bestimmte Summe dem Herrn gehört, die wir am Sonntagmorgen in die Kollekte einlegen. Dem Herrn gehört unser ganzes Geld und unser ganzes Vermögen! Deshalb sollten wir Christen uns immer gut überlegen, für welche Zwecke wir unser anvertrautes Geld ausgeben wollen, damit wir gute Verwalter Gottes sind und mit unserem Geld gleichzeitig auch himmlische Schätze sammeln.

 

 Praktische Ratschläge im Umgang mit Geld

1. Lasst eure Arbeit nicht vom Geld bestimmen!
Das heisst; es geht nicht in erster Linie darum, wieviel Geld wir in möglichst kurzer Zeit ver-dienen können. Eine solche Denkweise ist sehr gefährlich für uns und unsere Ehe. Sie könnte uns zu Arbeiten verleiten, die wir gar nicht mögen und die am Ende mehr schaden als nützen. Was nützt es zum Beispiel, wenn ich eine Arbeitsstelle antrete, bei der ich viel Geld verdiene, aber nach ein paar Jahren gesundheitlich am Ende bin? Die Bibel lehrt uns genügsam zu sein und mit dem zufrieden zu sein, was wir haben (Hebr 13,5).

2. Gebt nicht mehr aus als ihr einnehmt!
In der Fernsehsendung „Raus aus den Schulden“ wird gezeigt, wie Paare in Verzug geraten, weil sich die Ausgaben nicht mit ihren Einnahmen decken. Dabei wäre es so einfach: Zähle alle Ausgaben von ca. drei Monaten zusammen und vergleiche sie mit deinen Einnahmen. Wenn du mehr Ausgaben als Einnahmen hast, dann musst du deinen Gürtel sofort enger schnallen und deinen Verhältnissen anpassen. Als Christen machen wir uns des Diebstahls schuldig, wenn wir Waren und Leistungen beziehen, ohne sie zu bezahlen.

Gottes Geist lehrt uns Dankbarkeit und Disziplin. Viele junge Leute in der Welt haben heute grosse Mühe auf eigenen Beinen zu stehen, weil sie bei den Eltern alles kriegten, was ihr Herz begehrte. Den Meisten wird erst später bewusst, dass sie sich auf Kosten der Eltern bereichert haben. Aber spätestens wenn sie heiraten, kommt das grosse Erwachen. Entweder, sie lernen ihre Wünsche einzuschränken, oder sie geraten in die Schuldenfalle. Kreditkartenunternehmen machen es vielen Ehen und Familien nicht gerade einfach in Schulden zu geraten.

Schulden sind für die Beziehung einer Ehe eine grosse Belastung. Es gibt genügend andere Probleme, die gelöst werden müssen, gerade in einer jungen Ehe. Schuldenprobleme sind das allerletzte was eine Ehe braucht. Deshalb ist ein Monatsbudget unumgänglich. Auch die monatliche Kollekte für die Gemeinde sollte klar budgetiert werden. Denn auch die Gemeinde kann nicht ohne Budget auskommen. Wenn die Ein- und Ausgaben jeden Monat stark variieren, dann ist es ebenso schwierig, ein vernünftiges Budet aufzustellen.

Ganz am Anfang unserer Ehe haben meine Frau und ich ein Kassabuch geführt und jede Quittung aufgeführt. Dies hat uns sehr geholfen, ein genaueres Budget zu machen. Denn die Gefahr eines Budgets ist, dass man sich einer Selbsttäuschung hingibt und sich am Ende völlig verschätzt.

3. Entscheidet gemeinsam, wie ihr das Geld ausgeben wollt!
Grundsätzlich sollte in einer Ehe nicht von „seinem Geld“ und von „ihrem Geld“ die Rede sein, wie das in der Welt oft der Fall ist; grundsätzlich. Damit meine ich nicht, dass jeder auch sein eigenes Konto haben darf, für abgesprochene Ausgaben (wie z. B. Taschengeld usw.). Falsch wäre es, wenn jeder sich das Recht herausnimmt, Geld auszugeben, ohne Absprache, weil er der Meinung ist, dass es allein ihm gehöre.

Alles sollte beiden gehören! Alle Ausgaben sollten bei der Budgetplanung abgesprochen werden. Dabei sollte der Wille des Herrn in den Entscheidungsprozess miteinbezogen werden. Besonders auch mit den Gaben für die Gemeinde sollten beide einem bestimmten Betrag zustimmen können. Niemals sollten wir ohne göttliche Führung und ohne Gebet unser Budget planen. Denn im Grunde gehört ja alles dem Herrn und es ist Sein Geld, das wir gemeinsam ausgeben.

4. Denkt bei allen Entscheidungen über die geistlichen Werte nach!
Als Christen haben wir nur ein Ziel: Christus zu dienen und ihn zu verherrlichen! Bei all unseren Entscheidungen gilt es also Christus miteinzubeziehen, indem wir fragen: „Wie kann Gott am besten geehrt werden?“ „Diene ich damit Christus?“ Die Antwort mag nicht immer leicht sein, aber nichts desto trotz, sollten wir uns zuerst als Haushalter Christi gut überlegen, wie wir „das Geld des Herrn“ am besten einsetzen.

5. Investiert eure Anschaffungen in Dinge, die dauerhaft und haltbar sind!
Ich erinnere mich vor Jahren über unsere Entscheidung, als wir ein Auto kaufen wollten. Der Peugeot 205 gefiel mir sehr gut, aber er hatte noch keinen Katalisator eingebaut. Der Opel Corsa hingegen, gefiel mir zwar nicht so gut, aber er belastete die Umwelt weniger als der Peugeot. So entschieden wir uns schliesslich für den Opel Corsa. In allen Käufen haben wir uns für das dauerhaftere und haltbarere Produkt entschieden, selbst wenn es uns weniger gut gefiel.

Je früher wir lernen, richtig mit Geld umzugehen, desto besser. Deshalb ist es gut, schon den Kindern ihr eigenes Taschengeld zu geben. Denn nur wenn sie lernen, wie man mit Taschengeld umgeht, können sie später auch begreifen, dass man pleite geht, wenn man mehr Geld ausgibt, als man einnimmt. Viele Erwachsenen haben das zu Hause nie mitbekommen. Es wurde ihnen auch nie beigebracht, dass jeder Mensch seine Grundlebenskosten hat, mit der er auskommen muss. Niemand lebt umsonst in einer Mietwohnung. Auch der Strom aus der Steckdose und das Wasser muss extra bezahlt werden. Es gibt Steuern, Krankenkassenprämien und Pensions¬kassengelder zu bezahlen. Endlos ist die Liste, die nur den ganz gewöhnlichen Lebensunterhalt abdeckt, ohne zusätzliche Luxuseinkäufe.

 

 Schlussfolgerung

Es ist Gottes Wille, dass wir als Haushalter Christi lernen mit allem, was uns für kurze Zeit zur Verfügung gestellt wurde, richtig umzugehen.
Die Bibel lehrt uns also folgendes in Bezug auf das Geld: Christen arbeiten hart, um niemandem zur Last zu fallen. Christen helfen andern in Not. Besonders denen, die mit ihnen im Glauben verbunden sind (Gal 6,10).

1Joh 3,17 (NGÜ): „Angenommen, jemand, der alles besitzt, was er zum Leben braucht, sieht seinen Bruder oder seine Schwester Not leiden. Wenn er sich ihnen nun verschliesst und kein Erbarmen mit ihnen hat – wie kann da Gottes Liebe in ihm bleiben? ...“

- Christen häufen sich keine vergänglichen Schätze auf Erden an.

- Christen pflegen eine Haltung der Dankbarkeit und Genügsamkeit.

- Christen sind sich bewusst, dass alles was sie besitzen, ihnen für eine kurze Zeit zur richtigen Verwaltung anvertraut wurde und dass alles Gott gehört.