Gleichnis-17: Vom Schaf, Drachmen, Sohn (Teil 1)

Gleichnisse Jesu

 

 

 Einleitung

Im Lukasevangelium lesen wir folgendes (Lk 15,1-2): „Alle Zöllner und Sünder suchten seine Nähe, um ihm zuzuhören. Und die Pharisäer und Schriftgelehrten murrten: Der nimmt Sünder auf und isst mit ihnen.”

Darauf erzählt Jesus drei Gleichnisse:

- Das erste Gleichnis berichtet von einem verlorenen Schaf (Lk 15,3-7) das ein Hirte nach intensivem Suchen wiederfand.

- Das zweite Gleichnis handelt von einem verlorenen Geldstück (Lk 15,8-10) das eine Frau zu ihrer Freude wiederfand.

- Das dritte Gleichnis erzählt vom verlorenen Sohn (Lk 15,11-24), der wieder zum Hause seines Vaters zurückkam.

Diese drei Gleichnisse enthalten eine Steigerung und gehören deshalb zusammen.

Es geht um die Steigerung der Verlorenheit. Das verlorene Schaf hatte sich vermutlich verlaufen. Die verlorene Drachme wurde vermutlich verlegt. Aber der verlorene Zustand des Sohnes war Absicht; eine bewusste Entscheidung!

Jesus fordert die Pharisäer und Schriftgelehrten mit jedem dieser Gleichnisse noch mehr heraus. Denn sie sind es, die an ihm heftig Anstoss nehmen. Sie murren laut und klagen über ihn, indem sie unverständlich die Köpfe schütteln und untereinander sagen:

- Wie kann ein Sohn Gottes mit Zöllnern und Sündern verkehren?

- Wenn dieser Gott sein will, wie kann er zu ihnen überhaupt nur reden?

Jesus kennt ihre Gedanken ganz genau und deshalb erzählt er diese Gleichnisse, um allen Anwesenden eine wichtige und hilfreiche Lektion zu erteilen.

Dieses tiefsinnige Gleichnis sollte eigentlich nicht als das Gleichnis vom verlorenen Sohn bezeichnet werden, weil hier der Sohn gar nicht der Held der Geschichte ist. Vielmehr sollten wir es das Gleichnis „Vom liebenden Vater“ nennen. Denn es sagt mehr über die Liebe des Vaters aus, als über die Sünde des Sohnes. In diesem Gleichnis erfahren wir sehr viel von der Vergebung Gottes. Bestimmt hat sich jeder von uns schon gefragt, ob der heilige Gott uns tatsächlich annehmen und vergeben kann für das, was wir im Leben alles angestellt haben. In diesem Gleichnis erhalten wir eine klare Antwort auf unsere berechtigten Zweifel!

 

 I.   Das Verhältnis der Juden zu den Zöllnern und Sündern

Zur Zeit Jesu war die Weltmacht nicht Amerika, sondern der römische Staat. Diese römische Besetzungsmacht, die den Juden ihr Land weggenommen hatte, stellte jüdische Zöllner an, um Steuern einzutreiben. Das ganze jüdische Volk fühlte sich ohnehin gedemütigt, weil ihr Land von einer fremden Macht besetzt wurde, weil sie dafür noch Geld zahlen mussten, damit dieser fremde Staat Macht über sie ausüben und sie regieren konnte. Juden, die sich der römischen Armee verkauften, indem sie sich als Zöllner anstellen liessen, wurden somit zu Verrätern. Deshalb führten Zöllner ein entwürdigendes und erniedrigendes Leben, weil sie von ihren eigenen Brüdern und Landsleuten für den römischen Staat Geld eintrieben. Doch damit nicht genug!

Der Zöllner, der ja ein Jude war, lebte von den Einnahmen seiner Landsleute sehr gut, weil er zusätzliche Abgaben einforderte, die er für sich gebrauchte. Ein Zöllner hatte grosse Autorität vom römischen Staat! Es gab kaum eine grössere Sünde gegen das hebräische Volk (das Volk Gottes) als die, ein Zöllner zu sein. Jeder Jude, der diesen Weg einschlug wusste, dass er damit seiner Familie und seinem Volk den Rücken zuwandte.

Zöllner hatten keine anderen Freunde, als nur andere Zöllner und Prostituierte. Sie waren eine Art Mafia und hatten Bodyguards, damit die eigenen Landsleute sie nicht töten konnten. Wenn ein Pharisäer einem Zöllner auf dem Marktplatz begegnete, dann spie er ihm ins Gesicht. Wenn er mit einem Zöllner in Berührung kam, dann ging er sofort nach Hause, um sich zu baden, weil er unrein geworden war.

Für die Juden war der Beruf des Zöllners eine Menschheitsrechtverletzung im höchsten Mass. In den Augen eines Pharisäers war es ein Dienst an Gott, wenn er einen Zöllner auf irgendeine Weise betrügen oder überlisten konnte. Es gab keine Möglichkeit für einen Zöllner, je gerettet zu werden, denn wenn er anfangen sollte seine Sünden zu bekennen, so würde er damit nicht fertig, bis er gestorben war (heisst es). So dachte der Jude über den Zöllner. Nur die niedrigste Sorte von Menschen verkehrten mit Zöllnern.

Jesus verkehrte mit ihnen, ja er ass sogar mit ihnen.
Das war für sie völlig unverständlich, ein Skandal. Jesus, der sich als Sohn Gottes ausgab und als grosser Rabbi aus Nazareth bekannt war, setzte sich mit Zöllnern und Sündern an den Tisch, um zu essen und zu trinken. Gemeinsam essen war zur damaligen Zeit nicht dasselbe wie in der heutigen Zeit. Wir haben heute keine grosse Ahnung von Gemeinschaftsessen. Wir essen zusammen, weil wir Hunger haben. In der Bibelzeit war ein Essen fast etwas „heiliges“ und die Gastfreundschaft hatte oberste Priorität (siehe Abraham oder Lot). Man ass nicht, weil man hungrig war, sondern weil man mit seinen Tischgenossen ein Bundesmahl bezeugte. Zum Teil halten es heute noch Stämme in Afrika so, dass sie zuerst miteinander essen, um ihre Beziehung zueinander zu finden, zu stärken und auszudrücken. Eine Einladung zum Essen war damals etwas ganz Besonderes. Man ass nicht mit jedem, sondern man suchte sich die Leute vorsichtig aus, mit denen man Tischgemeinschaft pflegte. Denn wenn man einmal mit jemandem zusammen gegessen hatte, dann war man verbunden und einander verpflichtet. Es bildete sich eine besondere Beziehung, eine Freundschaft, in der man einander half (das ist die Begründung zu 2Joh 10-11).

Deshalb gab es für die Pharisäer nichts Schlimmeres als das, was Jesus tat. Die Pharisäer standen als Beispiel für die jüdische Religion da. Sie hielten ihre religiösen Rituale und Gebote alle genau ein. Pharisäer trugen spezielle Kleider (blaue, wie der Himmel). Auf der Stirn befestigten sie eine kleine Schachtel, die Teile der Schriftrollen des Gesetzes enthielt. Der Inhalt musste auswendig gelernt werden und je grösser die Schachtel war, desto mehr konnte der entsprechende Pharisäer aus dem Gesetz auswendig aufsagen und desto geistlicher und angesehener war er vor den andern. Sie wurden von allen bewundert und respektiert wegen ihrer „Heiligkeit“, ähnlich wie das heute viele mit dem Papst, seinen Kardinälen und Bischöfen tun, oder mit dem Dalai Lama. Je gottloser ein Volk ist, desto weniger versteht es wahre Geistlichkeit und desto mehr neigt es alle die zu bewundern, die sich in irgendeiner Form als „Gottgeweihte“ von anderen abheben. Jesus ass mit Zöllnern, Sündern und Prostituierten und die Pharisäer sagten untereinander: „Wie weit hat es die Religion gebracht! Was für eine Blasphemie und was für ein Skandal!“ Auch die Zöllner und Sünder waren befremdet, weil niemand zuvor aus diesem heiligen Lager mit ihnen sprach. Sie wussten nicht, wie sie sich verhalten sollten mit einer „heiligen“ Person.

Jesus fordert die Pharisäer auf näher zu kommen und zu zuhören, denn er hat ihnen drei wichtige Gleichnisse zu erzählen, die ihre Weltanschauung und ihr Leben verändern konnten. Gleichnisse, die das falsche Verständnis von Glauben zerstören und die Augen der Sünder öffnen für das was gut, wahr und wohlgefällig ist vor Gott. Gleichnisse, die den himmlischen Vater offenbaren und verherrlichen.

 

 II.   Gleichnis vom verlorenen Schaf und der verlorenen Drachme

Im ersten Gleichnis spricht Jesus vom Schaf das zu kostbar war, um es in den Bergen verloren herumirren zu lassen. Damit erklärt er, dass jede Seele zu wertvoll und zu kostbar ist, ums sie einfach verloren gehen zu lassen. Religion lehrte jedoch die Menschen, dass Sünder mit Wertlosigkeit verbunden sind. (Viele tragen diese falsche Definition heute noch in ihren Köpfen herum.)

Jesus entgegnete:

„Nein! Ihr seid zwar Sünder, aber ihr seid nicht wertlos.“

„Ihr seid alle sehr wertvoll in den Augen Gottes!“

„Aber ihr seid verloren wie das verirrte Schaf, deshalb bin ich auch in die Welt gekommen, um das Verlorene zu suchen und zu retten“ (Lk 19,10).

Im zweiten Gleichnis von der verlorenen griechischen Drachme verhält es sich ähnlich. Die Frau war glücklich, als sie das wertvolle Geldstück wiedergefunden hatte. Der Hirte und die Frau suchten mit Eifer und Sorgfalt. Sie unternahmen alles, um das Verlorene zu finden. Genauso ist Gott in der Suche nach den verlorenen Menschen. Er möchte, dass alle Menschen ihre Verlorenheit einsehen und sich retten lassen aus diesem verkehrten Geschlecht (1 Tim 2,3; Apg 2,40). Der Glaube an Gott ist keine Sklavschaft, sondern die Befreiung aus der Versklavung der Sünde.

 

 III. Gleichnis vom verlorenen Sohn, oder von den verlorenen Söhnen

Vers 11: Zwei Söhne hatten ein Problem mit ihrem Vater.
Sie sahen ihren Vater als Sklaventreiber, wie so viele Menschen den himmlischen Vater betrachten. Sie waren im Unrecht, aber das ist nicht der Punkt, um den es jetzt geht.

Der Ältere von beiden konnte lächeln, obschon er mit Hass erfüllt war.
Er tat alles, was sein Vater von ihm angeblich verlangte. Er sah es als seine Pflicht an, zu Hause zu bleiben und in die Fussstapfen seines Vaters zu treten, weil gute Söhne das so taten. Seine Gefühle blieben tief verborgen. Er quälte sich und gab sich ab mit seinem Vater.

Der Jüngere war ganz anders.
Er konnte seine Gefühle nicht verbergen. Jeder wusste, wann er zornig oder wann er glücklich war. Er entschied sich, diese unterdrückende Situation nicht länger zu ertragen. So packte er seine Sachen u. ging, doch bevor er das tat, ging er zum Vater.

Vers 12: Der jüngere Sohn geht zum Vater und fordert seinen Erbanspruch.
Das jüdische Gesetz enthält genaue Vorschriften über die Verteilung des Erbes (Dtn 21,17). Nach dem Tod des Vaters erhält der älteste Sohn 2/3 und der jüngste Sohn 1/3 des Erbes. Oft verteilte ein Vater schon zu Lebzeiten seine Güter und segnete seine Söhne.

Weil der jüngere Sohn ausziehen und nicht in die Fussstapfen des Vaters treten will, fordert er seinen Anspruch gnadenlos. Die Art und Weise wie er das tut deutet darauf hin, dass er sich mit einem Anwalt abgesprochen haben könnte, um an das Geld des Vaters heranzukommen. Er wäre bereit, seinen Vater vor das höchste Gericht zu führen, um seinen Erbanteil einzufordern. Deshalb geht er selbstsicher zum Vater und sagt mit andern Worten: „Ich kann nicht mehr so lange warten, bis du endlich tot bist. Gib mir meinen Erbanteil, der mir rechtmässig zu steht, damit ich ausziehen kann!“

Was für eine miserable Haltung?! Wie entwürdigend und verletzend?!
Auch wenn ihm nach dem Tod seines Vaters eine gesetzmässige Erbschaft zusteht, so ist das immer noch der erarbeitete Besitz seines Vaters! Es ist und bleibt ein Geschenk, für das er nichts zu tun brauchte!

Ohne Kampf und völlig unerwartet verteilt der liebende Vater seinen Besitz unter seine Söhne. Er weiss, wenn sein jüngerer Sohn überhaupt etwas für sein Leben lernen soll, dann wird er durch eine harte Schule gehen müssen. Es schmerzt ihn zu tiefst, zusehen zu müssen, wie er das Haus verlässt und seinen Besitz verschleudert. Obschon er gesetzlich nicht verpflichtet ist, kommt er dieser Forderung nach.

Verse 13-16: Der Sohn verlässt das Vaterhaus.
So ist es auch mit uns; Gott zwingt niemand bei ihm zu bleiben! Es heisst, „nicht viele Tage darnach“, das bedeutet sofort, so schnell es geht.

Der Sohn zieht hinweg „in ein fernes Land“.
Dieses ferne Land musste nicht unbedingt so fern sein von der Distanz. Vielleicht ging er nur in die nächste Stadt, wo Heiden lebten. Zur Zeit Jesu war Israel vermischt mit vielen fremdländischen Völkern. Fern bedeutete für Juden heidnisch, fern vom Tempel und den Bündnissen Gottes (Eph 2,13.17). Die Tatsache, dass der ältere Sohn wusste, dass der jüngere seinen Besitz mit Dirnen verschleuderte (V. 30) lässt vermuten, dass er gar nicht so fern von zu Hause gewesen sein konnte. Eine umso grössere Schande für den Vater und die ganze Familie! Laut dem synagogischen Gesetz hätte der Vater in diesem Fall aufstehen und seinen Sohn öffentlich verfluchen müssen. Er hätte ihn für tot erklären müssen. Doch der Vater tat das alles nicht.

Der jüngere Sohn vergeudet all sein Vermögen durch ein zügelloses Leben. Er denkt nicht an Morgen, sondern lässt sich damit verblenden, dass er viele Freunde hat. Doch dann kommt eine Hungersnot über das Land und so geht ihm das Geld schnell aus (Spr 6,26). Das Leben besteht nicht nur aus Spass und schon gar nicht aus Ausschweifungen und Schwelgereien. Wer sein junges Leben unvernünftig verschleudert, der wird in Zeiten der Not doppelt Mangel leiden, wie dieser Bauerssohn (Spr 21,17.20).

Was tut ein Bauerssohn, wenn er Arbeit sucht?
Er geht zu einem Bauer, denn auf diesem Gebiet kennt er sich ja aus! Doch die heidnischen Bauern sind anders als die jüdischen; sie züchten Schweine. In Leviticus (Lev 11) lesen wir, dass Schweine für Juden unrein sind. Juden essen kein Schweinefleisch, ja sie würden sogar nicht einmal ein Schwein berühren, damit sie sich nicht verunreinigen. Schweine und Juden haben also nichts gemeinsam. In den jüdischen Dörfern gab es keine Schweinezucht.

Was für eine Schande, als Jesus dies vor den Pharisäern erzählte: Da war ein nichtswürdiger Sohn, der sich nur um das Erbe seines Vaters kümmerte. Er verliess Gottes Bund, liess sich mit Dirnen ein und führte ein gottloses Leben. Er liess sich, zu allem Elend noch, von einem heidnischen Bauern anstellen und landete schliesslich bei den Schweinen. Es gab keine tiefere und entwürdigerende Stufe, als die, welche der Sohn erreicht hatte.

Selbst in der heutigen Zeit brauchen die meisten Menschen grosse Überwindung, sich in der Nähe von Schweinen aufzuhalten. Denn sogar auf dem Feld riecht man sie Kilometer weit. Sie haben einen ekelhaften und penetranten Gestank, der typisch ist für diese Tiere. Doch dem jüngeren Sohn bleibt nichts anderes mehr übrig, als dankbar die schlimmsten Konditionen zu akzeptieren, wenn er überleben will. Der heidnische Bauer verdammt ihn dazu, die Schweine zu hüten. Vermutlich behandelt er ihn so geringschätzig, weil er ein Jude ist.

Können wir uns den jungen Mann vorstellen, der sich Tag und Nacht auf dem Feld mit diesen Tieren aufhält? Wo Schweine leben, da gibt es kaum mehr grünes Gras, denn sie fressen und zertrampeln alles, bis der Boden nur noch matschiger Dreck ist. Sie fühlen sich sauwohl im Dreck und wälzen sich genüsslich darin. Vermutlich war der Sohn bereits Barfuss mit zerrissenen und schmutzigen Kleidern (V. 22b). Der Geruch geht ihm unter die Haut und bei jedem Schritt spritzt der Matsch zwischen seinen Zehen hindurch.

Die Fütterung ist eine zusätzliche Strafe:
Schweine fressen fast alles, auch die Abfälle, die von uns Menschen übrigbleiben. Sie grunzen fürchterlich und schmatzen unappetitlich beim Fressen. Sie sind auch futterneidisch und kämpfen um ihre Rangstellung. Vielleicht zehren sie ihm an den Hosen oder beissen ihm ins Bein. Wir lesen im Gleichnis, dass eine Hungersnot im Land herrscht. Das heisst; den Schweinen geht es besser als dem Sohn. Sie kriegen nach wie vor ihre Schoten zu fressen. Schoten waren typisches Schweinefutter, das aus Fruchthülsen des Johannesbrotbaumes bestand, der in Palästina häufig war. Dem Sohn wird sogar verboten, das Futter mit den Schweinen zu teilen. Mit anderen Worten sagt der heidnische Bauer: „Du kannst verhungern, aber lass mir die Schweine auf keinen Fall sterben!“ Die Schweine sind dem Bauer mehr wert als ein Menschenleben. Soweit hat es der Sohn gebracht in seinem Leben.

 

 Schlussfolgerung

Das ist die traurige Bilanz eines undankbaren Sohnes, der gerade seine Lebenslektion lernt. Im ersten Teil dieses Gleichnisses wird die Folge der Sünde sehr gut dargestellt. Hier bewahrheitet sich, was in Römer 6,23 steht: „Der Lohn der Sünde ist der Tod.“ Wer sich vom himmlischen Vater und seiner Gemeinschaft entfernt, der verlässt Gottes Segen und wird durch eine harte Lebensschule gehen müssen.

Wie steht es mit dir: Befindest du dich im fernen Land der Sünde?
Bevor wir zum himmlischen Vater nach Hause zurückkehren können, müssen wir unsere Verlorenheit einsehen und zugeben. Wir müssen uns unwohl und verlassen von Gott fühlen, um ein Drang zu verspüren nach Hause zurückzukehren. Bis hierher ist der Titel „das Gleichnis vom verlorenen Sohn“ völlig gerechtfertigt.

Doch das Gleichnis geht weiter und beschreibt die Busse und Rückkehr des Sohnes und die überschwängliche Liebe und Fürsorge des Vaters: Lukas 15,17-24. Leider reicht die Zeit nicht aus, um heute diesen schöneren Teil des Gleichnisses eingehender zu behandeln. Darum möchten wir uns am nächsten Sonntag mit dem zweiten Teil dieser Geschichte näher befassen.