Kommunikation-04: Stolz zerstört alle Beziehungen

Erfolgreiche Kommunikation

 

 Einleitung

Eine der gefährlichsten Sünde, die uns am besten täuschen kann ist der Stolz. Stolz zerstört alle Beziehungen. Die Beziehung zu Gott, die Beziehung zu unseren Glaubensgeschwistern, und die Beziehungen zu allen anderen Mitmenschen.

Stolz ist die Wurzel jeder Sünde und betrifft alle Menschen, ob alt oder jung, reich oder arm, gläubig oder ungläubig.

Wie können wir unseren Stolz erkennen und abbauen?

 

 I.   Was gibt es für Beispiele von Stolz und seinen Folgen in der Bibel?

Eva: Genesis 3,4-5.
Satan stellt Gottes reine Haltung vor Eva in Frage, indem er ihr klar machen will: „Pass auf, Gott will nur seine Überlegenheit vor Dir beibehalten, darum hat er Euch verboten von der Frucht zu essen!“ „Lasst Euch von Gott nicht unterkriegen noch etwas vormachen, denn Gott will nur nicht, dass ihr ihn durchschaut und ihm gleichgestellt sein werdet!“ Mit dieser uralten Methode versucht der Teufel uns heute noch gegen Gott und gegeneinander in der Gemeinde aufzuhetzen. Mit falschen und bösen Gedanken verletzt er unseren Stolz, so dass wir uns nichts sagen lassen!

Der Turm zu Babel: Genesis 11,4.
Erneut widerstrebt die Menschheit Gottes Gebot, indem sie sich von ihrer Arroganz und von ihrem Stolz manipulieren lässt. Die Folgen sind Verwirrung und Zerstreuung. Noch heute wollen Menschen sich im Leben ein Denkmal setzen.

Aaron und Mirjam: Dtn 12,1-2.
Aaron, der doch durch den Urim und Thummim den Rechtsspruch Gottes auf seiner Brust tragen durfte für das Volk Israel (Ex 28,39)! Mirjam, die doch eine Prophetin Gottes war (Ex 15,20)! Zu beiden hatte der Herr tatsächlich geredet und sie zu grossen Persönlichkeiten unter dem Volk Israel gemacht. Doch leider hatten sie vergessen, dass Gott sie zu dem machte was sie waren und dass sie sich mit ihrem Stolz über Mose überhoben. Die Folge war Aussatz und Ausschluss aus dem Gemeinschaftslager für 7 Tage!

Der König Nebukadnezar: Daniel 4,25-34.
Der König war hochmütig! Hochmütig sprach er von seiner Macht und seinem Ruhm als Majestät. Doch im selben Augenblick kam eine Stimme vom Himmel, die ihm bewusst machen wollte, wem in Wahrheit die höchste Macht und Ehre gebührt. Gott ist es, der mit jedem von uns Geschichte schreibt, wie es ihm gefällt. Unser Schöpfer allein gibt uns die Kraft und Gesundheit, das Gelingen und Misslingen bei allem was wir tun. Unser Leben liegt in seiner Hand, wie David richtig erkannte: 1 Chron 29,10-12.

Auch der König Usia (Asarja) lernte Gottes Allmacht kennen: 2Chron 26,3-5.16-21.
Solange Usia sich an den Gott des Himmels und der Erde hielt, gelang ihm vieles im Leben und der Herr gab ihm Macht und Reichtum. Doch als Usia gottlos wurde und vergass, wer ihm all das was er besass schenkte, konnte ihn auch seine weltliche Macht nicht bewahren vor seinem Fall. Usia tat was dem Herrn missfiel. Statt sich belehren zu lassen und einsichtig zu sein, wurde er in seinem Hochmut zornig auf die Priester, welche ihn zurechtweisen wollten. Seine Strafe war lebenslanger Aussatz.

Die Bibel warnt uns vor Stolz und Hochmut:

Sprüche 16,5: „Jeder Hochmütige ist dem Herrn ein Greuel; die Hand darauf! er bleibt nicht ungestraft.“

Sprüche 16,18-19: „Hochmut kommt vor dem Verderben, und hoffärtiger Sinn vor dem Fall. Besser demütig sein mit Gebeugten als Beute teilen mit Stolzen.“

Sprüche 15,32-33:
Stolz führt zur Überheblichkeit. Stolz hält uns vor Einsicht und Umkehr zurück. Hochmut und Stolz sind die Wurzeln alles Bösen und führt zum Fall und zur Isolierung aus der Gemeinschaft Gottes. Stolz ist eine gefährliche Sünde, vor der wir besonders auf der Hut sein wollen. Das fatale ist: wer stolz ist wird es kaum einsehen und geben!

 

 II.   Wie kann der Stolz überwunden werden?

Durch ungeheuchelte Demut!
Ich sage absichtlich „ungeheuchelt“, weil der Stolz bei einzelnen Menschen so stark ist, dass er sich geschickt verbergen kann. Das wäre dann Heuchelei, die sich z. B. mit künstlichen Aussagen vor den andern herunterspielt, damit andere antworten: „Mach’ dich doch nicht so klein! Du bist grösser als du denkst.“ Stolze Menschen können sich aber auch als ruhige und besonnene Lämmlein ausgeben, doch im Herzen sind sie reissende Wölfe (wie die Schrift sagt in Apg 20,29-30). Viele machen andern und sich selbst etwas vor. Deshalb wollen wir uns in der ungeheuchelten Demut üben! Viel einfacher ist es den Stolz zu erkennen, wenn er sich in Prahlerei und Herrschsucht äussert.

Es gibt aber andere Zeichen, die unmissverständlich auf Stolz hindeuten: Woher kommen Streitigkeiten unter uns Menschen? Es ist der Stolz der uns gegeneinander aufhetzt, nicht die Demut. Während der eine sich in seinem Stolz verletzt fühlt und den andern schlecht behandelt, wird der andere durch die respektlose Behandlung wiederum in seinem Stolz getroffen und so entsteht Streit. Jeder Streit wird letztendlich durch den Stolz ausgelöst. Floyd McClung schreibt in seinem Buch, Freundschaft mit Gott: „Es sind stolze Christen, die die Kirche spalten. Sie murren gegen ihren Leiter, richten ihre Glaubensgeschwister und unterstützen aktiv Spaltungen. Nicht nur, dass sie sich selbst und ihre Gemeinde kaputtmachen, sie stossen auch Aussenstehende ab, die auf den Leib Christi als ein Beispiel tätiger Einheit sehen.“

Darum, lasst uns nicht denselben Fehler machen, wie ihn so viele Christen in der Vergangenheit gemacht haben und durch ihren Stolz die Auferbauung und das Wachstum der Gemeinde gehindert haben! Lasst uns an der Demut arbeiten und jede Form des Stolzes gemeinsam bekämpfen und begraben. Was bringt es denn, wenn ich mich in der Demut übe?

Jesus lehrt:

Mt 5,3: „Selig sind die geistlich Armen [=Demütigen]; denn ihrer ist das Reich der Himmel.“

Mt 5,5: „Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Land besitzen.“

Gott belohnt die Demütigen: Sprüche 22,4.
Gott schenkt seine Gnade nur den Demütigen: 1. Petrus 5,5b-6. Gott kann uns nur erhöhen, wenn wir uns demütigen in dem Sinne, dass wir unsere Sünden einsichtig erkennen und bekennen. Deshalb wollen wir umso mehr an uns arbeiten, damit wir jede Art von Stolz und Überheblichkeit an uns und in uns erkennen und versuchen mit Gottes Geist abzulegen (= eine gesunde Selbsteinschätzung pflegen!).

Jakobus ermahnt (5,16): „So bekennt nun einander die Sünden und betet füreinander, damit ihr gesund werdet!“ Wer seine Mängel vor den andern verbergen will, kann nicht gesund werden in seiner Seele. Im Gegenteil! Wir pflegen so nur noch mehr unseren Stolz! Wem es aber Ernst ist mit der Last seiner Sünde, der tut alles, um von ihr loszukommen! Dabei ist das Bekenntnis und die Ehrlichkeit eine grosse Hilfe!

Ein demütiger Mensch hat Ehrfurcht vor dem andern! Viele Menschen in der heutigen Zeit haben die Ehrfurcht und den Respekt vor Gott und ihren Mitmenschen verloren. Sie wissen alles besser und sind der Meinung, dass sie wie ein Held in einem Film immer die Guten spielen, die kompromisslos das Böse bekämpfen müssen, ohne Rücksicht auf Verluste.

In 2. Timotheus 3,1-3a lesen wir:
Die Bibel warnt uns speziell in Bezug auf die letzten Tage, bevor der Herr wiederkommt. In den letzten Tagen werden die religiösen Menschen, die eine äussere Form von Frömmigkeit an den Tag legen (V. 5), besonders stark von Selbstsucht und Hochmut geprägt sein! Sie sind regelrecht erfinderisch im Bösen und ihr ganzes Denken läuft darauf hinaus, wie sie den grössten Nutzen aus dem Leben ziehen können. Viele Handlungen werden von ihrer Geldgier getrieben. Mit ihrer Arroganz haben sie manchmal auch noch Erfolg im Leben. Sie sind von sich selbst so überzeugt, dass sie der Wahrheit geschickt aus dem Weg gehen und sich mit denen solidarisieren, bei denen sie in ihren Sünden Unterstützung finden. Übrigens: im sinnverwandten Wörterbuch wird Stolz auch mit Selbstbewusstsein definiert, was ja in unserer heutigen Zeit besonders gross geschrieben wird und besonders in den Kindern gefördert wird (= grosse Gefahr der Überdosis!). Stolze Menschen pflegen eine stille Opposition gegen jede Art von Führung, sind gottlos, lieblos und unversöhnlich und verleumden ihre Mitmenschen.

Als Christen wollen wir jedoch voreinander die Ehrfurcht und den Respekt pflegen! Wir wollen es der Welt nicht auf irgendeiner Weise nachmachen! Vielmehr wollen wir die Liebe und die Einheit untereinander fördern, indem wir einander Vertrauen schenken! Jeder schätzt den andern höher als sich selbst (Phil 2,3). Keiner unter uns ist der Grösste und der Beste! Sondern jeder denkt von sich selbst, dass er der Schlimmste sei, weil er sich und seine Fehler am besten kennt! So pflegen wir die Demut und gehen ehrfurchtsvoll und respektvoll miteinander um! Wir brauchen einander, um uns im Guten anzuspornen. Praktisch gesehen heisst das:

- dass wir vorsichtig und liebevoll einander auf die Fehler aufmerksam machen, damit sich möglichst keiner verstockt (oder verhärtet),

- dass wir einander ergänzen statt korrigieren,

- dass wir einander grundsätzlich darin vertrauen, dass jeder von uns wiedergeboren ist und noch mehr von Gottes Geist erfüllt werden will.

Ich möchte ein weicher Ton sein, der formbar bleibt, nicht hart und spröde! (Durch lieblose Anklagen verhärtet sich der Mensch und ist nicht mehr lernbereit.)

Ein demütiger Christ dient andern selbstlos, immer mit dem Ziel zu bewahren und nicht zu zerstören, wie das in der Welt gehandhabt wird! Epheser 4,29-32. Wie kann der Stolz in uns gebrochen werden? Wenn wir einander heruntermachen und demütigen, wie das die Welt tut? Wenn wir gegeneinander bitter sind und Groll in uns herumtragen? Wenn wir einander nicht verstehen wollen, sondern Vorwürfe machen und nicht zur Versöhnung bereit sind?

Paulus versucht die Glieder in der Gemeinde von Ephesus genau vom Gegenteil zu überzeugen! Unsere christliche Gemeinschaft ist nur dann möglich, wenn jeder darauf achtet, wie er den Nächsten mit auferbauenden Worten motiviert und fördert. Die Frage ist doch: Wie helfen wir einander im Glauben voranzukommen? Wir wollen einander bewahren und nicht zerstören! Durch die Taufe haben wir Gott und einander zugegeben, dass wir Sünder sind, aber jetzt wollen wir den Heiligen Geist an uns arbeiten lassen! Darum, lasst uns einander behilflich sein im Kampf gegen die Sünde! Es ist wichtig, dass jeder von uns sich dem andern gegenüber verantwortlich fühlt und wir so einander gemeinsam zur Besserung verhelfen. Die weltlichen Menschen zerstören ihre Beziehungen durch negative Kritik und herabwertende Bemerkungen, wenn sie miteinander nicht einverstanden sind. Doch unser Ziel ist völlig entgegengesetzt von dem was sich in der Welt abspielt! Darum, lasst uns einander lieben und in aller Demut helfen, den menschlichen Stolz zu besiegen, auf dass Christus in uns noch mehr Gestalt gewinnen und so endgültig siegen darf!

 

 Schlusssfolgerungen

Der Stolz steckt in jedem von uns und zählt zu den heimtückigsten Sünden, die zu verheerenden Folgen führen. Das schlimmste beim Stolz ist, dass er nichts einsehen noch zugeben kann! Stolz ist das grösste Hindernis, im Glauben zu wachsen!

- Er zerstört unsere Beziehung zum Herrn.

- Er zerstört unsere Beziehung zu den Glaubensgeschwistern.

- Er zerstört unsere Beziehungen zu all unseren Mitmenschen.

Wer den zerstörenden Charakter des Stolzes erkannt hat, der unternimmt alles, um von diesem geistigen Krebsgeschwür völlig geheilt zu werden. Darum wollen wir uns mit Demut gürten! Indem wir mit Ehrfurcht und Respekt einander begegnen! Lasst uns einander dienen durch die Liebe mit dem Ziel einander zu bewahren!

Jesus ruft uns auf (Mt 11,29): „Nehmt mein Joch auf euch und lernt vorn mir, denn ich bin sanft und demütig; und ihr werdet Ruhe finden für eure Seele.”