Exodus-05: Wie genau nimmt es Gott?

Auszug und Bund mit Israel

 

 

 Einleitung

Wie stellen wir uns Gott vor? Was ist Gott für ein Typ, würden junge Leute fragen? Ist er „cool“ oder streng und kleinlich? Wie genau nimmt es Gott mit seinen Geboten und Verordnungen für uns Menschen? Wie ist Gott, wie denkt der himmlische Vater?

Die meisten Menschen haben ein einseitiges und völlig falsches Gottesbild! Sie meinen, dass unter der Langmut Gottes eine Geduld zu verstehen sei, die die Sünde toleriert und einfach nichts sagt. Unter dem Begriff Langmut versteht die Bibel jedoch etwas ganz anderes. Langmut heisst mit dem Endgericht zuwarten, um die Zeit zur Belehrung und Verkündigung zu nutzen. Göttliche Langmut üben heisst, immer wieder die Wahrheit zu sagen, ob die Menschen sie hören wollen oder nicht. Gott ist kein antiautoritärer Vater, der um jeden Preis Frieden und Versöhnung schaffen will: Allversöhnung! Wir haben es zwar mit einem sehr gnädigen und barmherzigen Gott zu tun, „der will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen“ (1Tim 2,4), gleichzeitig aber auch mit einem peinlich genauen und gerechten Gott, wie die folgenden Beispiele aus der Bibel deutlich machen sollen (Mt 7,21-23).

 

 I.   Wenn Gott etwas gebietet, dann will er, dass sich die Menschen bis ins kleinste Detail an seine Anweisungen halten!

1. Mose 2,16-17 (Garten Eden)
In der heutigen Zeit würden viele Gott hadernd fragen: Warum ausgerechnet von diesem einen Baum nicht? Ist das eine Schikane? Ist Gott wirklich so kleinlich und schikaniert er uns absichtlich?

1. Mose 6,13-22 (Noahs Arche)
War es Gott gleichgültig, wie Noah die Arche bauen würde? Wir würden vielleicht sagen: „Nimm doch nicht alles gleich so ernst!“ „Das ist doch egal wie die Arche aussieht!“ Wir wollen ja damit nicht an einem Schönheitswettbewerb teilnehmen!“ Doch Gott gibt dem Noah ganz genaue Anweisungen, wie die rettende Arche gebaut werden soll. Nur die peinlich genaue Ausführung konnte die Rettung Noahs, samt seiner Familie und allen Tieren, garantieren!

2. Mose 25,1; 8-9; 40 (Mose und der Priesterdienst)
Gott gibt Mose Anweisungen bis ins kleinste Detail. Genau so wie Gott es ihm gezeigt hatte, hatte er das heilige Zelt zu bauen und nicht anders (Heb. 8,5). Was tat Mose? Antwortete er dem Herrn auflehnend: „Du musst doch nicht alles so eng sehen, Mensch!“? Nachdem Mose alle Arbeiten verrichtet hatte, lesen wir: Kapitel 40,16.

Auch die Vorschriften bezüglich der Priester und des Gottesdienstes mussten peinlich genau eingehalten werden: Der Priesterdienst: 2. Mose 28,31-32.35. Gott wollte also, dass man die goldenen Schellen klingeln hörte. Denn der Herr duldete kein Herumschleichen in seinem Heiligtum, „damit er nicht sterbe...“

- Das Kleid des Priesters durfte nicht zu kurz sein: Kap. 28,42-43.

- Die Priesterweihe (2. Mose 29,1-3; 3. Mose 8,35-36).

- Der Opferdienst (3. Mose 10,1-2; 9-11; 3. Mose 16,1-2). War Gott mit den zwei Priestersöhnen viel zu streng? Sie wollten doch dem Herrn nur etwas opfern und meinten es gut?

- Das Sabbatgebot (2. Mose 31,12-15). Die Nichteinhaltung des Sabbatgebots wurde mit dem Tode bestraft. Will denn Gott nicht, dass wir im Schweisse unseres Angesichts arbeiten (1. Mose 3,19)? Ist es denn so schlimm, wenn jemand mit einem guten Willen, sogar an seinem verdienten Ruhetag bereit ist, etwas Kleines zu erledigen?

War es denn so schlimm, dass der König Saul die besten Schafe und Rinder nicht umbrachte, wie es der Herr befahl, sondern opfern wollte? (In 1 Sam 15,22-23 lesen wir die Antwort.)  Ungehorsam ist Sünde und die Folge der Sünde bedeutet Trennung von Gott! (Röm 6,23). Es gibt keine kleineren und grösseren Sünden! Sünde ist Sünde und trennt uns von Gottes Heiligkeit!

Es gibt viele weitere Beispiele die zeigen, dass Gott alle Menschen, die nicht genau nach seinen Vorschriften handelten, sogar mit dem Tode bestrafte:

- Rahels Lüge: 1. Mose 35,18; 31,32-34 (Ps 101,7)

- Diebstahl: 5. Mose 24,7

- Onans Gesinnung: 1. Mose 38,1-10 (5. Mos. 25,5-10)

- Befreiung von unreinen Zuständen: 3. Mose 15,31-32

- Falscher Genuss der Opfergaben: 3. Mose 22,9

- Der Ungehorsam des Ussa: 2. Samuel 6,6-7 (4. Mose 4,15-19; 18,22; Bundeslade)

- Das Misstrauen der Kundschafter: 4. Mose 14,36-37

- Auflehnung und Götzendienst einiger Israeliten: 4. Mose 16,49; 17,10-13; 21,4-9; 25,9

 

 II.   In der Welt müssen die Gesetze & Vorschriften strickt eingehalten werden!

Es gibt zum Beispiel Wettbewerbsbestimmungen: Wenn ein Schifahrer bei einer Abfahrt ein einziges Tor auslässt, so wird er disqualifiziert, auch wenn er Bestzeit gefahren wäre. Der Dopingskandal bei den Radweltmeisterschaften zeigt deutlich, dass es keine Ausnahmen gibt, wenn es um die Wettbestimmungen geht.

Es gibt aber auch physikalische Gesetze, die eingehalten werden müssen, sonst kann dies tödliche Folgen haben: Wer über einen Krater springen will und den Sprung nicht ganz schafft, fällt tödlich in die Tiefe. Wie oft hat schon ein kleiner Zeiger am Armaturenbrett eines Flugzeuges, der die Höhe nicht richtig angab, zum Absturz einer Maschine geführt? Jeder Pilot, der behauptet es sei ihm egal, ob dieser kleine Zeiger genau funktioniere oder nicht, ist fahrlässig und gehört nicht in ein „Cockpit“. Gerade im Flugbereich ist höchste Präzision auf allen Stufen gefordert, sonst kann das zu verheerenden Auswirkungen führen! Selbst wenn einer es noch so gut meint und nichts dafür kann, so bewahrt ihn diese Tatsache nicht vor den tödlichen Folgen eines physikalischen Gesetzes!

Dann gibt es auch Gesetze in jedem Land, die ohne Ausnahme eingehalten werden müssen. Wie würden wohl die Angehörigen und die Medien reagieren, wenn ein Richter einem Gesetzesübertreter 5 Jahre Zuchthaus auferlegt und einen andern Schuldigen, der dieselbe Tat verübte, freispricht? Wäre ein solcher Richter nicht ungerecht und müsste mit seiner Absetzung rechnen? In den staatlichen Gesetzen gibt es sogar ein Gesetz, das besonders durch-greifend ist, denn es besagt: „Unwissenheit schützt vor Strafe nicht!“ Bsp. Letzte Woche habe ich mein Auto in der blauen Zone geparkt. Dabei vergass ich die Parkscheibe hinter der Windschutzscheibe aufzulegen. Als ich mich ca. 20 Minuten vom Auto entfernte, fiel es mir plötzlich ein. Glücklicherweise war noch kein Polizist dort, da mir keine Erklärung die Busse erspart hätte. Denn das Verkehrsgesetz schreibt vor, dass in den blauen Zonen jeder Autofahrer, der sein Auto dort parkiert, eine Parkscheibe mit der entsprechenden Ankunftszeit und Abfahrtszeit hinter der Windschutzscheibe anbringen muss.

Die weltlichen Gesetze sind sehr oft unangenehm. Sie sind ein Eingriff in unser Leben und in unsere persönliche Freiheit. Viele Gesetze sind schlecht, weil sie umgangen werden können und zum Teil noch das Böse fördern, weil sie oft ungerecht sind, weil sie ganz einfach unvollkommen sind und geändert werden müssen! In der Welt gibt es keine Gerechtigkeit und trotzdem müssen wir uns den gegebenen Vorschriften und Gesetzen beugen, ob wir wollen oder nicht!

Auch der allmächtige Gott gibt uns Menschen seine Vorschriften und Satzungen, an die wir uns halten müssen, wenn wir nicht bestraft werden wollen! Im Gegensatz zur Welt sind Seine Vorschriften und Satzungen gerecht! Gottes Anweisungen sind nicht aus Profitgier entstanden, sondern aus Liebe zu uns, damit es uns allen besser geht im Leben und wir glückliche Menschen sein dürfen! Gott selbst muss seinen eigenen Vorschriften treu sein, wenn ER gerecht bleiben will! Psalm 119 ist sehr empfehlenswert zu lesen!

Psalm 119,1-16.105-112:
Wohl = Glücklich sind die, die Gottes Gesetz genau befolgen! Wer den überaus grossen Nutzen der göttlichen Vorschriften begriffen hat, der hält sich mit Lust an Seine Satzungen! Ich wünschte, ich könnte dies allezeit von mir sagen! Es geht dem Herrn in seinem Wort nicht darum, dass wir ein bisschen religiöse Gefühle pflegen, jeder auf seine Art! Es geht um ganz klare Vorschriften, die Er auch uns gottlosen Heiden im Neuen Bund gibt, damit sie eingehalten werden! Es geht nicht um sture Gesetzlichkeiten, die uns Schaden zufügen (2.Kor. 3,6)! Bedenken wir, dass im Alten Bund nur die Juden das Vorrecht der Gegen-wart Gottes besassen und die Bündnisse und Verheissungen empfingen. Wir gehörten nicht zum verheissenen Volk! Wir hatten keinen Zutritt zu Gott! Wir hatten keine Hoffnung auf ewiges Leben! Doch nun dürfen wir uns, Dank Christus Jesus, dem heiligen Gott und seinem geistigen Tempel nahen! Auch wir dürfen jetzt dazugehören, wenn wir unseren Eigenwillen ablegen und Seine Weisungen beachten! (Eph 2). Lasst uns also Gottes Gnade nicht herausfordern und missbrauchen! Gottes Gnade sollte uns zu guten Werken erziehen und nicht dazu, gleichgültiger zu werden, indem wir sagen: „Gott wird mir schon irgendwie gnädig sein!“

 

 III. Wer nicht nach Vorschrift kämpft, erlangt den ewigen Kranz nicht!

2. Timotheus 2,1-5
Paulus will sagen, dass es auch bei Gott Vorschriften gibt, die genau einzuhalten sind! Gott sucht nach treuen Menschen, die tüchtig sind in Wort und Tat!

Lukas 14,25-33
Jesu Forderung an seine Nachfolger lautet klar und unmissverständlich! Es geht um alles oder nichts!

Galater 5,1-12
Die Galater wurden von Irrlehrern verunsichert in Bezug auf die Beschneidung. Paulus sagt, dass wer sich beschneiden lässt, kein Anteil am Evangelium Christi hat. Mit andern Worten: Gott drückt kein Auge zu bei denen, die nicht einsehen wollen, dass die Beschneidung im NT wegfällt! Mögen sie es auch noch so gut im Sinne haben und vielleicht denken, doppelt genäht hält besser!

Apostelgeschichte 5,1-11
Ananias und Saphira suchten die Ehre bei den Menschen und nicht bei Gott. Betrug gegenüber den Glaubensgeschwistern, bedeutet, Sünde gegen den heiligen Geist (Mt 12,32). Diese „Kleinigkeit“ kostete beiden das Leben!

 

 Schlussfolgerungen

Wer die Gerechtigkeit Gottes nicht sehen kann oder will, der kann auch mit seiner Gnade und Liebe nicht richtig umgehen! Gott will, dass auch wir seine Vorschriften und Gebote genauestens befolgen. Wir haben gesehen, dass der Herr es mit seinen Geboten peinlich genau nimmt.

In der Welt müssen all die ungerechten Gebote und Gesetze strikt eingehalten werden! Auch bei Gott ist es nicht anders! Wer nicht nach Vorschrift kämpft, erlangt den ewigen Siegeskranz nicht! Wir haben es nicht mit einem gleichgültigen Gott, noch mit einem St. Nikolaus zu tun! Lasst uns also mit viel Eifer und einer edlen Gesinnung, nach Gottes Satzungen fragen!