Reich Gottes-02: Die Berufung Abrahams und seine Nachkommenschaft

Wann kommt das Reich Gottes?

 

 

 I.   Gottes Verheissung an Abraham

Alles begann mit der Berufung Abrahams: 1. Mose 12,1-9. Als Gott dem Abram erschien, segnete er ihn und seine Nachkommen. Dann gebot ihm der Herr aus seinem Heimatland auszuwandern. Abraham zog aus dem gottlosen Land hinweg, ohne zu wissen wohin es genau gehen würde (Heb. 11,8). Er vertraute ganz auf die Führung des Herrn. Als er im Lande Kanaan ankam versprach ihm der Herr, dass er ihm und seinen Nachkommen dieses Land zum Erbe geben wird.

Gottes Versprechen und Bund mit Abraham: 1. Mose 15,1-21. Der Herr versprach Abram einen leiblichen Sohn, der sein Nachkomme und Erbe sein wird. Weil Abram den Zusagen Gottes glaubte, fand er Anerkennung beim Herrn. Der Herr sagte ihm voraus, dass sein Geschlecht zuerst 400 Jahre lang als Sklaven unterdrückt werden, bevor sie das verheissene Land empfangen. Gott versprach auch, dass die Grenzen des Landes vom Euphratstrom bis zum Bach Ägyptens ausgedehnt sein wird.

Als Abraham 99 Jahre alt war, erging erneut das Wort des Herrn an ihn: 1. Mos. 17,1-22. Gott gab ihm den Namen „Abraham“ (Vater vieler Völker) und versprach ihm, sein und seines Nachkommen Gott zu sein. Gott schloss mit Abraham einen ewigen Bund; der Bund der Beschneidung. Der Herr versprach Abraham einen Sohn, den er Isaak (Lacher) nennen soll. Aus Isaak sollen 12 Fürsten (Stämme) hervorgehen.

Gott bestätigte auch Isaak die Verheissung, das Land zu besitzen (1. Mos. 26,3).

Ebenfalls erhält Jakob die Verheissung von Gott zugesprochen (1. Mos. 28,13; 35,12).

 

 II.   Die Nachkommenschaft Abrahams im AT

Die Geburtsstätte Israels war in Ägypten:
Joseph erzählte seine seltsamen Träume der ganzen Familie (1. Mos. 37,1-11). Die 12 Stammhalter verkauften Joseph an ägyptische Sklavenhändler (1. Mos. 37,28). Gott segnete Joseph in Ägypten, so dass er zum Pharao eingesetzt wurde (1. Mos. 41,41). Durch eine grosse Hungersnot getrieben, zog es die Familie Jakobs nach Ägypten (1. Mos. 46).

Ägyptische Sklavschaft:
Das Volk Israel wurde zahlreich im fremden Lande, so dass ein neuer Herrscher sie zum Sklavendienst einsetzte und alle Knaben töten liess (2. Mos. 1,6-14.22). Moses Geburt und Berufung (2. Mos. 2-4). Die zehn Plagen über Ägypten (2. Mos. 5-11). Das Passamahl und der Auszug aus Ägypten (2. Mos. 12).

Wüstenwanderung:
Wanderung durchs Schilfmeer (2. Mos. 14). Die 10 Gebote am Sinai (2. Mos. 20). Der Bau des heiligen Zeltes (2. Mos. 25-40). Die ausgesandten Kundschafter (4. Mos. 13). Vierzig Jahre Versuchungen und Kämpfe in der Wüste (4. Mos. 14,32-35). Die erste Generation samt Mose durfte nicht in das Land hinein (4. Mos. 20,12).

 

 III. Teilweise Erfüllung der Verheissung

Vorbereitung zur Einnahme des Landes (Jos. 1-5):
Aussendung der Kundschafter (Jos. 2). Durchzug durch den Jordan (Jos. 3-4). Beschneidung (Jos. 5).

Die Eroberung Kanaans (Jos. 6-12):
Einnahme Jerichos (Jos. 6). Weitere Eroberungskämpfe (Jos. 7-12).

Aufteilung des Landes (Jos. 13-22):
Die Aufteilung auf die 12 Stämme wurde durch das Los bestimmt (Jos. 13,6). Der Herr verschaffte dem Volk Ruhe, wie er es geschworen hatte: Josua 21,43-45.

Josuas Mahnreden an das Volk und sein Tod (Jos. 23-24):
Gott wird seine Verheissungen im Segen und im Fluch wahr machen (Jos. 23,14-16, ein Beweis der auch zeigt, dass sie das Land besetzten). Selbstbekenntnis Josuas dem Herrn zu dienen (Jos. 24,15). Aufforderung alle fremden Götter zu entfernen (Jos. 24,23).

Israel verlor wieder einen Teil des eroberten Gebietes, weil sie nicht alle Gottlosen aus dem Land vertrieben. Doch schliesslich eroberte David diesen Teil (Jos. 11,13; 2. Sam. 8,3). Aber erst mit Salomo regierte Israel über die ganze Grösse des verheissenen Landes (1. Mos. 15,18; 1. Kön. 5,1)

Der Herr nimmt dem Volk das Land wieder weg und lässt sie schrittweise in die babylonische Gefangenschaft wegführen. Dies war die Folge ihrer Gottlosigkeit und ihres Götzendienstes. Doch der Herr lässt durch seine Propheten verkünden, dass Er sein Volk nicht vergessen hat: Jeremia 29,10-14.

Gottes Plan ist es,

- sein Volk zurückzuführen (Jer. 31,10),

- die Herrschaft neu zu befestigen (Jer. 23,5-6),

- und ihnen Land als ewiges Erbbesitz zu geben (Jes. 60,20-21).

Die endgültige Erfüllung der Verheissung Abrahams liegt nicht im materiellen Land Kanaan, sondern sie ist im Neuen Bund zu suchen!

 

 IV. Endgültige Erfüllung der Verheissung Abrahams

Die wahre Nachkommenschaft Abrahams: Galater 3,16.26-29.
Die Israeliten waren sehr stolz Abrahams Nachkommen zu sein (Joh. 8,33), deshalb führten sie genaue Stammbäume (Mt. 1,1). Nicht das Volk Israel ist Erbe der Verheissung Abrahams, wie die Juden fälschlicherweise angenommen hatten. Sonst wäre es den Israeliten möglich gewesen, Kinder Gottes zu zeugen (Röm. 9,7). Es ist nicht von einer Mehrzahl von Nachkommen die Rede „als von einem“ und der ist Jesus (Vers 16).

Jesus Christus wurde von Gott als rechtmässiger Erbe eingesetzt: Hebräer 1,2.
Alle, die nun an Jesus glauben sind Söhne Abrahams und werden mit ihm gesegnet, ganz gleich aus welchem Volk sie stammen (Vers 26).

Die wahre Nachkommenschaft wird durch den heiligen Geist gezeugt, wie Christus (Vers 27-29): Durch den Glauben an Christus werden wir geistig gezeugt: Johannes 1,13 (1. Pet. 1,23). Wir sind die Kinder der Verheissung, die Gott zu Erben der Verheissung Abrahams gemacht hat (Röm. 9,8). Wer Christus angezogen hat, zählt zur Nachkommenschaft Abrahams!

Was Abrahams Gerechtsprechung mit unserem Glauben verbindet: Römer 4,1-25.
Weil Abraham ohne Gesetz und ohne Beschneidung gerechtgesprochen wurde, werden auch wir durch unsern Glauben an Jesus Christus gerechtgesprochen. So ist Abraham der Vater vieler Völker geworden, nämlich aller beschnittenen und unbeschnittenen Gläubigen (V. 11-12).

Die Verheissung Abrahams findet ihre endgültige Erfüllung nicht im Land Kanaan, sondern im Reich Gottes: Hebräer 11,8-16. Aus Glauben zog Abraham aus seinem Heimatland und siedelte sich „im Lande der Verheissung“ an. Schon Abraham wusste, dass das Land Kanaan nicht das endgültige Ziel war, das Gott ihm versprochen hatte. Er fühlte sich auf Erden als Gast und Fremdling und bekannte, dass er nach dem besseren, das heisst, dem himmlischen Vaterland strebte. Das ganze AT ist nur ein Schatten der zukünftigen Güter (Heb. 10,1). Der Neue Bund ist die Erfüllung, das Endziel des Alten Bundes (Röm. 10,4).

Der Neue Bund ist in vielerlei Hinsicht besser als der Alte (Heb. 8,6; 7,22):

- bessere Verheissungen.

- einen besseren Dienst.

- einen besseren Bundes Mittler und Bürge.

- ein besserer Hohenpriester (Heb. 3,1-6).

- ein besseres Zelt (Heb. 9,11.24).

- bessere Opfer (Heb. 9,23-28).

- eine bessere Hoffnung (Heb. 7,19).

- eine bessere Auferstehung (Heb. 11,35).

- Ein besseres Heimatland und eine bessere Stadt (Heb. 10,34; 11,16): Hebräer 12,22-23.

- Das geistliche Erbe im Neuen Bund ist in jeder Hinsicht besser!

 

Zusammenfassung:

1. Der Aufbau des Reiches Gottes für uns Menschen nimmt seinen Anfang bei der Berufung Abrahams, der von Gott die Verheissung erhielt ein schönes Land zu ererben.

2. Viele Jahrhunderte später ererbte die Nachkommenschaft Abrahams das Land Kanaan, wie es Gott versprochen hatte.

3. Damit war aber die Verheissung Gottes nicht vollkommen erfüllt, da Gott von „einem“ Nachkommen sprach und damit auf seinen Sohn hinwies.

4. Durch Christus Jesus geht Gottes Verheissung in Erfüllung, da Er der rechtmässige Erbe des ewigen Heimatlandes ist.

5. Das Endziel der Verheissung Abrahams ist das Reich Gottes, das ewige und unvergäng-liche Erbe, das der Herr allen Gläubigen aus dem AT und NT verheissen und bereitet hat: Hebräer 12,28.