Begriffe1-17: Kalos – gewinnende Güte

Griechische Begriffe 1

17.  Kalos = Gut

von William Barclay

 

Das Wort kalos beschreibt eine charakteristische Eigenschaft des christlichen Lebens. Im NT erscheint kalos nicht weniger als 100mal. Gewöhnlich wird es einfach mit gut übersetzt, gelegentlich aber auch mit ehrbar (Röm 12,17). Ehrbar, ehrenhaft bedeutet in diesem Zusammenhang mehr als nur die Wahrheit sagen; es hat die Bedeutung von schön, nobel, gütig, unbescholten.

Im klassischen Griechisch ist kalos eines der edelsten Wörter und hat auch durch die Jahrhunderte diesen Sinn behalten. Ursprünglich bezog es sich auf die Schönheit der Form. Es konnte für alles Liebliche und Schöne gebraucht werden. Kandaules glaubte, seine Königin sei die schönste - kalliste (Superlativ) aller Frauen (Herodot, 1). Bei Homer ist Nireus der anmutigste - kallistos aller griechischen Männer, die nach Troja kamen (Ilias 2). Die Göttin Athene erscheint Odysseus in der Gestalt einer wunderschönen, grossen Frau (Odyssee 13). Wenn Homer für eine Personenbeschreibung kalos benutzt, geschieht das sehr oft in Verbindung mit dem Wort megas, das gross bedeutet. Die Schönheit, die kalos beschreibt, ist mit Stattlichkeit, mit Würde gepaart. Xenophon beschreibt Kyrus als einen sehr schönen Mann mit einem edelmütigen Herzen (Kyropädie1). In den Memorabilien erzählt Xenophon, wie Kritobulus dem Sokrates von seinem Verlangen berichtet, eine edle Seele und ein schönes - kalos Angesicht zu gewinnen (Memorabilien 2). Kalos wird für jeden Körperteil benutzt, der schön und wohlgeformt ist. Homer beschreibt Menelaus mit seinen wohlgeformten - kalos Beinen und Fesseln, die in der Schlacht mit Blut befleckt waren (Ilias 4); er spricht von der schönen - kalos Hand der Liebesgöttin Aphrodite (Ilias 5). Kalos wird aber nicht nur für Personen gebraucht, sondern auch für jeden Gegenstand, der schön und stattlich ist. Homer benutzt es für einen grossen, wertvollen Innenhof in einem prachtvollen Haus (Odyssee 14), ebenso für einen sehr schön gearbeiteten Schild (Ilias 11), für den prächtigen Mantel und Leibrock, die Kirke dem Odysseus brachte (Odyssee 10), für das reich mit Stickereien verzierte Gewand, das man für die Göttin Athene gemacht hatte (Ilias 6) und für einen ausgedehnten, schönen Obstgarten (Ilias 12). Wo immer dieses Wort angewandt wird, besitzt es einen Klang von Lieblichkeit, Anmut, Güte. Es erfreut gleicherweise Augen und Herz.

Weiter umschliesst die Bedeutung von kalos Liebe und Bewunderung. Die Bürger Athens hörten es gerne, wenn man ihre Stadt die Prächtige - kalos nannte.

Herodot gebraucht kalos in sehr interessanter Weise. Er redet von wirklicher Bescheidenheit, die ein Leben zieren sollte: „Von alters her haben Menschen weise Lebensregeln aufgestellt, damit wir daraus lernen“ (Herodot, 1). Er sagt, dass im Vergleich mit den Persern, die barbarischen Skythen keine Erfahrung in den reizvollen - kalos Dingen des Lebens hätten (Herodot, 1). Kalos beschreibt die Dinge, die das Leben reizvoll, lieblich und angenehm machen.

Obwohl kalos die Bedeutung von Schönheit innewohnt, drückt es aber auch Brauchbarkeit aus. Die Schönheit, die kalos beschreibt, ist nicht nur dekorativ, sie ist dem Menschen auch nützlich. So sagt Homer in seiner Beschreibung der Stadt der Phaiaken „Ein trefflicher - kalos Hafen liegt zu beiden Seiten der Stadt“ (Odyssee 6). Er benutzt es auch für einen günstigen Wind: „Und sie steuerten im Wahn des reinen beständigen - kalos Nordwinds über Kreta dahin“ (Odyssee 14).

Thukydides beschreibt mit kalos ein gut angelegtes Lager (Geschichte des Peloponnesischen Krieges, 5). Xenophon gebraucht kalos, um Münzen zu beschreiben, die aus reinem Silber geprägt, nicht gefälscht, beschmutzt, abgenutzt oder beschädigt sind (Memorabilien 3). Die Griechen redeten oft von einer kalos chronos, der guten oder gelegenen Zeit, etwas Bestimmtes auszuführen.

Kalos bedeutet auch schön und ehrenhaft in sittlicher Beziehung. Homer sagt von habgierigen Menschen: „Wär’s doch weder gerecht noch schön, des Telemach Gäste irgend zu schmälern“ (Odyssee 20). Als Antigone den Leichnam ihres Bruders Polyneikes in Ehren bestatten will, obwohl man ihr diese letzte Ehrerweisung verboten hatte, antwortet sie den Freunden, die sie vor den Folgen eines solchen Schrittes warnten: „Muss ich gleich dann sterben: sterbe ich schön - kalos“ (Sophokles, Antigone 72). Platon beschreibt mit diesem Wort die gute Führung eines Jungen, der eine Ehre für die Stadt Athen ist, in der er erzogen wurde (Platon, Symposion 183 d). Kalos beschreibt die Schönheit, die in einer guten, ehrenhaften Tat liegt.

Am besten sehen wir vielleicht die Bedeutung von kalos, wenn wir im Gegensatz dazu agathos, das allgemein gebräuchliche griechische Wort für gut betrachten. Agathos bezeichnet das praktisch und moralisch Gute. Kalos dagegen ist nicht nur nützlich und moralisch gut, sondern auch ästhetisch, lieblich, dem Auge angenehm. Hort kommentiert kalos an Hand von Jak 2,7 folgendermassen: „Das Gute von kalos kann man sehen, es macht einen direkten Eindruck auf die, die damit in Berührung kommen. Nicht nur sein Resultat ist gut; dafür würde man agathos benutzen.“ Im Schöpfungsbericht lesen wir: „... und Gott sah, dass es gut war.“ Auch hier finden wir im Griechischen für gut das Wort kalos.

Kalos hat ganz eindeutig eine edle Bedeutung. Es beschreibt das Schöne, das Liebe und Bewunderung hervorruft und nützlich und ehrenhaft ist. Kalos ist das Wort für liebenswerte Güte, die nicht nur das Gewissen befriedigt, sondern auch das Herz beglückt und dem Auge wohlgefällt.

Nachdem wir den Sinn des Wortes kalos im klassischen Griechisch studiert haben, wollen wir uns nun seiner Bedeutung im NT zuwenden.
1. Kalos beschreibt im NT ebenso wie im nichtreligiösen, griechischen Sprachgebrauch die Dinge, die in allen Lebenslagen nützlich und schön sind. In Lk 21,5 zeigt es, aus welchen Steinen der Tempel erbaut ist. Es beschreibt die Früchte des guten, fruchtbaren Baumes (Mt 3,10 vgl. Lk 3,9; Mt 7,17-19; 12,33; Lk 6,43). Ebenso bezeichnet es den guten Boden (Mt 13,8.23 vgl. Mk 4,8.20 und Lk 8,15), den guten Samen (Mt 13,24.27.37.38), die guten, essbaren Fische (Mt 13,48). Vom Salz ist gesagt, dass es kalos ist (Mk 9,50). In Joh 2,10 kennzeichnet es den guten Wein und in Lk 6,38 ein gutes Mass, das grosszügig gemessen wird. Auch das Gesetz ist kalos (Röm 7,16; 1 Tim 1,8), ebenso der Name Christi (Jak 2,7). Kalos ist die charakteristische Beschreibung aller guten, nützlichen und angenehmen Dinge des Lebens.

2. Eine der interessantesten und bedeutsamsten Anwendungen von kalos ist der wiederholte, beständige Gebrauch für die guten Taten, die das Leben der Christen kennzeichnen sollten. Wir sollen unser Licht vor den Menschen so leuchten lassen, dass sie unsere guten Werke sehen (Mt 5,16). Jesus erzeigte seinen Feinden viel Gutes (Joh 10,32-33). Paulus kann nicht das Gute - kalos tun, das er gerne tun möchte (Röm 7,16). Die Korinther werden aufgefordert das Gute - kalos zu tun. Die Galater sollen nicht müde werden, Gutes - kalos zu tun (Gal 6,9). Den Thessalonichern wird geraten, alles zu prüfen und das Gute - kalos zu behalten (1 Thess 5,21). Der Christ soll ein Beispiel sein im Tun guter Werke und sie fleissig üben (Tit 2,7.14). Er muss begierig sein, gute Werke hervorzubringen, die sein Leben kennzeichnen sollen (Tit 3,8.14). Christen sollen sich gegenseitig zur Liebe und guten Werken anspornen (Hebr 10,24); sie müssen ein gutes Gewissen haben (Hebr 13,18).

Diese Anwendung des Wortes kalos zeigt uns besonders deutlich, wie das Leben der Christen beschaffen sein soll. Es soll nicht nur tadellos, sondern auch anziehend für seine Mitmenschen sein. Das Gute, finster und lieblos präsentiert, ist sicher auch Gutes, aber es wirkt eher abstossend als anziehend. Die guten Werke der Christen hingegen werden in herzlicher gewinnender Weise getan. Wirkliches Christentum soll immer anziehend und nie abstossend wirken. Bei allem Ringen nach Heiligung darf der Christ doch nicht hart und abweisend werden; er soll immer die gewinnende Schönheit eines wahrhaft heiligen Lebens vor Augen haben.

3. Aus dieser grundsätzlichen Bedeutung des Wortes kalos entsteht der Aufruf, der durch das ganze NT geht. Der gewinnende Wert des wahren Christentums wird darin immer wieder hervorgehoben. Es wird sehr stark betont, dass die überzeugende Liebe eines wahren christlichen Lebens der stärkste Befürworter des Christentums ist.

Der Apostel Paulus fordert die Christen in Rom auf, sich der Ehrbarkeit kalos gegenüber allen Menschen zu befleissigen (Röm 12,17). Das lateinische Wort würde hier honestus - schön, passend, wohlgefällig heissen. Paulus bittet in 2 Kor 8,21, nicht nur vor Gott, sondern auch vor den Menschen redlich (Luther) zu wandeln (Pattloch: das Rechte, Zürcher: das Gute). Die Pastoralbriefe bestehen auf einem guten Leumund derjenigen Christen, die einen Dienst in der Gemeinde ausüben (1 Tim 3,7). Die Witwen sollen bekannt sein für ihre guten Werke (1 Tim 6,18). Jakobus ermahnt die Gläubigen, ihren Glauben durch ihre guten Werke zu beweisen (Jak 3,13). Petrus bittet die Christen einen guten - kalos Wandel unter den Heiden zu führen (1 Petr 2,12). Die beste Art zu missionieren ist die, ein wahrhaft christliches Leben zu führen. Das NT sagt uns, dass die Menschen viel eher durch einen christlichen Wandel, als durch drängende Worte gewonnen werden. Im Leben der Christen sollten nicht nur gute Werke, sondern auch jene Liebenswürdigkeit zu finden sein, die in jedem den Wunsch nach einem gleichen Leben wachruft.

Wie schon erwähnt, kommt kalos 100mal im NT vor, davon 24mal in den Pastoralbriefen; das ist vielsagend und bezeichnend. Denn die Briefe an Timotheus und Titus wurden während der Verfolgungszeit geschrieben. Sie entstanden in einer Zeit, als die Gemeinde wie eine kleine Insel von einem Meer des Heidentums umbrandet war, als die Aufgabe der Missionare die grössten Anforderungen stellte. Um diese Situation meistem zu können, musste jedes Glied in einer Gemeinde in allen Dingen tadellos - kalos sein. Man wollte der Welt die ganze Liebe, alles Ansprechende und Gewinnende des Christenglaubens vor Augen führen. Man könnte fast sagen, dass man die Menschen durch Herzlichkeit „bezaubern“ wollte, den christlichen Glauben anzunehmen.

1. Ein Dienst in der Gemeinde ist ein köstliches- kalos Ding (1 Tim 3,1) und soll tadellos ausgeführt werden (1 Tim 3,13). Zu oft wird ein solcher Dienst zu zerstörender Kritik, Selbstgerechtigkeit und Wichtigtuerei benutzt, dagegen sollten seine charakteristischen Merkmale liebevolles Dienen, Ermunterung und Hilfe sein.

2. Der Christ soll ein guter Streiter Christi sein und einen guten Kampf führen, wie der Apostel Paulus von sich selbst sagen konnte (1 Tim 1,18; 6,12; 2 Tim 2,3; 4,7). Er soll in rücksichtsvoller Zuvorkommenheit handeln, nicht in zwangsweiser Pflichterfüllung, sondern in froher Bereitschaft zum Dienst. Er muss durch ein glückliches Leben zeigen, dass ihm der Dienst für Christus, selbst in schwierigster Lage, eine Freude ist.

3. Der Christ soll ein guter Diener Christi sein (1 Tim 4,6). Der Dienst eines Christen für seinen Herrn und an seinen Mitmenschen muss über blosse Pflichterfüllung hinausgehen, wir sollen auch die zweite Meile mit Freuden gehen (Mt 5,41). Wir sind erst tauglich für Christus, wenn wir unseren Leistungen Herzlichkeit hinzufügen, die in kalos immer enthalten ist.

4. Die Lehre der Christen ist eine gute Lehre (1 Tim 4,6). Jede christliche Lehre, selbst die ernsthafteste, muss anziehend und gewinnend bleiben. Robert Louis Stevenson schreibt in seinem Tagebuch, als ob das ein ungewöhnlicher Fall war: „War heute im Gottesdienst nicht deprimiert.“ Clovis G. Chappell sagt: „Niemand hat das Recht so zu predigen, dass seine Zuhörer entmutigt weggehen... Jede entmutigende Predigt ist eine schlechte Predigt ... Ein entmutigter Mensch ist kein Lob für einen Prediger, sondern eine Anklage.“ Die christliche Lehre ist kalos; sie wirbt um den Menschen, sie will ihn nicht mit Drohungen zu Christus zwingen.

5. Das Zeugnis und Bekenntnis der Christen muss kalos sein, ebenso wie es das Zeugnis Christi war (1 Tim 6,12-13). Man kann in zweierlei Weise für Christus zeugen; entweder stösst man durch sein Zeugnis die Menschen ab oder man zieht sie an. Ein wirkliches Zeugnis für Christus ist keine harte, strenge Sache, voller Proteste und Verbote, die die Lebenskraft lähmen und das Dasein fade erscheinen lassen. Wirkliches christliches Zeugnis wirkt durch seine lebendige Leuchtkraft. Eine ihrer Schülerinnen sagt von der grossen Lehrerin Alice Freemann Palmer: „Sie gab mir das Gefühl, in Sonnenschein gebadet zu werden.“ Eine solche Wirkung sollte das Zeugnis des Christen haben.

6. Der Apostel Petrus redet von den guten Haushaltern der Gnade Gottes (1 Petr 4,10). Es ist die Pflicht des Christen, seinen Mitmenschen die Gnade Gottes zu verkündigen. Er soll diese Aufgabe in gewinnender Herzlichkeit ausführen. Er darf nicht den Menschen die Tür verschliessen, sondern muss sie ihnen öffnen, er soll nicht verdammen, sondern mitfühlend sein. Es gibt Prediger, die solche Drohungen und Beschuldigungen aussprechen, dass man den Eindruck hat, sie hassten ihre Zuhörer. Ohne den Menschen unsere Liebe zu zeigen, können wir sie aber nicht für Christus gewinnen. Ein Haushalter der Gnade Gottes soll gütig und freundlich - kalos sein.

Wir haben den Sinn und den Gebrauch des Wortes kalos im klassischen Griechisch und im NT untersucht. Zwei Anwendungen des Wortes im NT aber, die am besten seine Bedeutung zeigen, haben wir absichtlich bis zum Schluss übriggelassen.

Einer der ergreifendsten Berichte des Neuen Testaments ist der von der Salbung Jesus in Bethanien im Hause des aussätzigen Simon. Jene Frau liebte den Herrn Jesu, und sie konnte ihre Liebe nur in der geschilderten Weise zeigen. Die gleichgültigen, phantasielosen Zuschauer verurteilten sie wegen der unbekümmerten Verschwendung ihrer Tat. Jesus aber antwortete: „Sie hat ein gutes - kalos Werk an mir getan“ (Mt 26,10; Mk 14,6).

Dieser Vorgang zeigt die ganze, volle Bedeutung des Wortes kalos. Er war eine Demonstration der Liebe. Diese Frau wusste, dass nur das Beste, was sie hatte, gut genug war. Es war eine Tat der Liebe, die nicht auf die Kosten achtete, die auch nicht die blosse Nützlichkeit obenan stellte. Hier offenbarte sich die wahre Liebe, die in ihrem Schenken nicht von rein praktischen, vernünftigen Überlegungen abhängig ist. In einer Tat, die kalos ist, zeigt sich überschwängliche Liebe.

Die andere Verwendung des Wortes kalos, die seine ganze Bedeutung zeigt, ist uns in der Bezeichnung Jesu als dem guten Hirten gegeben (Joh 10,11-14). Ein Hirte kümmert sich um seine Schafe nicht nur aus kaltem Nützlichkeitsdenken. Er achtet auf sie in aufopfernder Liebe. Wenn sich die Schafe in schwieriger Lage befinden, riskiert er sogar sein Leben, um ihnen zu helfen. Er rechnet nicht sorgfältig die Stunden aus, die er bei seiner Herde verbringen muss, sondern er weidet sie den ganzen Tag über und bewacht sie auch in der Nacht, indem er am Eingang zur Schafhütte schläft; so dient er im wörtlichen Sinn als Tür. Der gute Hirte dient seinen Schafen mit Liebe und Heldenmut; da spielt nicht der Lohn die erste Rolle.

Der grundsätzliche Gedanke in dem Wort kalos ist der von gewinnender Schönheit und Güte. Wir müssen erkennen, dass nichts kalos sein kann, wenn es nicht seinen Ursprung in der Liebe hat. Taten, die kalos sind, kommen aus einem Herzen, in dem die Liebe regiert. Die äussere Schönheit der Tat entspringt der inneren Grösse und Liebe des Herzens.

Es gibt in unserer Sprache kein Wort, das die ganze Bedeutung von kalos wiedergibt; es gibt kein Wort, das Schönheit, gewinnendes, anziehendes Wesen, Güte, Nützlichkeit in sich vereinigt, die doch alle in kalos enthalten sind; vielleicht kommt Güte der wirklichen Bedeutung am nächsten.

Gelehrsamkeit kann verwirren, Gelehrtheit irreführen, Tüchtigkeit kann abschrecken, Unter-nehmungsgeist kann Feindschaft erwecken. Aber das, was die Herzen der Menschen zu Christus zieht, ist die gewinnende Art Christi selbst, die auch in all denen lebendig sein sollte, die sich als seine Nachfolger betrachten. Wenn wir Christus in seiner Gemeinde dienen wollen, muss in unserem Leben jene gewinnende Güte zu finden sein, die kalos ist. Dann sind wir selbst kalos.