Schlüssel-01: Gott, Menscheit & Sünde (Gen 1-3)

Dreizehn biblische Schlüsseltexte

 

 

 Einleitung

Die ersten drei Kapitel der Bibel sind grundlegend wichtig, um den Rest der biblischen Bücher verstehen zu können. Das erste Buch Mose wird Genesis genannt und bedeutet Schöpfung. Es ist das Buch der Entstehung von allem was existiert: Die Erde und das Universum. Das Leben und sogar Sünde und Tod. Diese Erkenntnis ist wichtig, um alle übrigen heiligen Schriften besser zu verstehen. Deshalb ist Genesis 1-3 ein Schlüsseltext der Bibel (von insgesamt 13 Schlüsseltexten).

 

 I.   Im ersten Kapitel wird uns Gott vorgestellt

Wenn jemand uns fragen würde, von wem die Bibel berichtet, dann antworten wir richtigerweise: Von Gott. Von Genesis bis Offenbarung dreht sich alles um Gott. Die Bibel lehrt uns aber auch die Geschichte der Menschheit: Ihre Entstehung und ihr Kampf mit der Sünde. Dazu kommt ihre Erlösung von den Sünden. In einer früheren Lektion haben wir einmal gesagt: Das Zentralthema der Bibel ist die Versöhnung zwischen Gott und den Menschen. Wichtig ist, dass wir uns bewusst sind, dass es in der Bibel nicht hauptsächlich um uns geht, sondern um Gott.

„Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde“ (Gen 1,1). Es ist interessant, dass die Bibel von Anfang an die Existenz Gottes voraussetzt. Sie beginnt nicht damit, die Existenz Gottes zu beweisen. Die Existenz Gottes ist offensichtlich und muss nicht diskutiert werden. Wenn es eine Schöpfung gibt, dann gibt es auch einen Schöpfer. Zum Beispiel: Wenn wir ein gut gebundenes Buch in die Hände nehmen, dann käme niemand auf die Idee, dass dieses Buch das Resultat sei von einer mächtigen Explosion in einer Druckerei. Vielmehr nehmen wir logischer Weise an, dass an diesem Buch mehrere Personen und Maschinen gearbeitet haben. Zuerst eine oder mehrere Personen, die es geschrieben haben. Dann Personen, die die Korrekturen und die Gestaltung vornahmen. Und schliesslich Maschinen, die es gedruckt und alle Seiten zusammengebunden haben usw. Das ist die einzig vernünftige Schlussfolgerung.

Wer das geschaffene Universum mit seinen komplexen Zusammenhängen betrachtet und behauptet, dass es ohne einen Schöpfer entstand, denkt irrational und unvernünftig. Eine Frage, die von Skeptikern bis heute nicht ausführlich beantwortet wurde, ist: Wenn es keinen Gott gibt, wie entstand dann Himmel und Erde? Dass es im Universum vor Milliarden von Jahren einmal eine gewaltige Explosion gegeben haben soll und sich aus Gasen eine Welt mit Leben entwickelte, ist für jeden vernünftigen Menschen eine zu einfache und zu mangelhafte Erklärung. Denn wir wissen im Leben nur allzu gut: aus nichts entsteht nichts, demzufolge muss es einen Verursacher geben. Psalm 14,1: „Der Tor spricht in seinem Herzen: Es ist kein Gott.“ In neueren Übersetzungen wird für Tor, Narr, Dummkopf, Idiot, benutzt. Andere Übersetzungen brauchen Begriffe wie: Unverständige, Menschen, die sich etwas einreden.

Weil es unmöglich ist, dass Narren sich mit der Bibel befassen, beginnt das erste Buch Mose nicht mit schlauen Argumenten, um solche Menschen von der Existenz Gottes zu überzeugen. Genesis 1,1 steht in starkem Kontrast zu dem, was damals die Menschen glaubten über die Entstehung des Universums. Grundsätzlich glaubten die Menschen damals an eine Vielzahl von Göttern, die an der Formation des Universums beteiligt waren. Es gab Geschichten von kosmischen Kriegen unter den Göttern, die angeblich zur Entstehung der Erde geführt haben sollen. In Genesis 1 aber wird gesagt, dass es nur einen Gott gibt.  Er ist der alleinige Schöpfergott. Dieser Gott ist die Quelle allen Lebens. Er allein hat die vielfältige Pflanzenwelt und die grossartige Tierwelt geschaffen. Gott schuf am sechsten Tag auch den Menschen. Aus der Bibel geht deutlich hervor, dass es ohne Gott keine Existenz gibt.

Im Schöpfungsbericht offenbart sich Gottes Wesen. Dabei muss Gottes Charakter nicht beschrieben werden. Denn er offenbart sich durch seine Handlungen. Später lehrt Jesus, dass ein Baum an seinen Früchten zu erkennen ist (Mt 7,20). Das ist ebenso wahr in Bezug auf den allmächtigen Gott.

Gottes Macht: Im Schöpfungsbericht lernen wir Gottes Allmacht kennen. Gott spricht - und dann geschieht etwas. Gottes Worte sind absolut wirksam und erfolgreich. Im Gegensatz zu uns Menschen, wo Reden und Tun zwei Dimensionen sind. Im Psalm 33,6: „Durch das Wort des Herrn sind die Himmel gemacht und durch den Hauch seines Mundes ihr ganzes Heer.“ Der Prophet Jesaja erklärt Gottes Wesen so (Jes 55,10-11): „Denn wie der Regen und der Schnee herabkommen vom Himmel und nicht dorthin zurückkehren, sondern die Erde tränken und sie fruchtbar machen und sie zum Spriessen bringen und Samen geben dem, der sät, und Brot dem, der isst, so ist mein Wort, das aus meinem Mund hervorgeht: Nicht ohne Erfolg kehrt es zu mir zurück, sondern es vollbringt, was mir gefällt, und lässt gelingen, wozu ich es gesandt habe.“ Wer das über Gott einmal verstanden hat, der weiss, dass wenn Gott spricht, es besser ist, wenn wir gut zuhören und zusehen, was anschliessend passiert. Denn alles was Gott sagt hat Konsequenzen, die etwas geschehen lassen. Sein Wort verhallt nicht im Leeren.

Gottes Intelligenz: Aus Genesis 1-3 lernen wir auch Gottes unübertreffliche Intelligenz kennen. Wenn wir den Schöpfungsbericht lesen, dann erfahren wir vom sorgfältigen Planen und vom Ordnen alles Geschaffenen. Genesis 1, Vers 2 zeigt, dass Gott aus einem Kaos Ordnung schuf. Er schuf die leblose Materie, er schuf Pflanzen, Tiere und den Menschen. Die Schöpfung beruht nicht auf einem Zufall oder auf einem Unfall, sondern auf perfekter Logik und durchdachter Ordnung. Die Art und Weise, wie die Welt und das Leben auf ihr gestaltet wurde, zeugt von einem genialen Erfinder. Alles, was Gott geschaffen hat, hat seinen ganz bestimmten Sinn und Zweck. Zudem ist alles einzigartig, d.h. es gibt keine Kopien, sondern nur Originale. Gottes Kreativität und Intelligenz ist unübertrefflich und unfassbar für unseren beschränkten menschlichen Verstand.

Gottes Güte: Die ersten drei Kapitel im Buch Genesis zeugen auch von Gottes Güte. Am Ende von Kapitel 1 lesen wir (Gen 1,31): „Und Gott sah alles an, was er gemacht hatte, uns sieh, es war sehr gut.“ Gott ist gut und deshalb kann aus gutem nur gutes entstehen. Paulus bezeugt dem Timotheus (1Tim 4,4): „Alles, was Gott geschaffen hat, ist gut ...“. Es besteht nicht im Geringsten irgendwelche Zweifel, ob Gott gut oder böse sei. In den Pastoralbriefen lesen wir immer wieder von der gesunden Lehre, die Gott uns durch sein Wort schenkt, das uns ausrüstet mit einem gesunden Glauben, der sich in guten Werken ausdrückt (1Tim 4,6; 2Tim 3,17). Auch wenn wir Menschen uns diesem Gott immer wieder quer stellen, so können wir durch die ganze Bibel beobachten, wie unser Schöpfer uns liebt und umsorgt und nur das allerbeste für uns im Sinn hat.

 

 II.   Im zweiten Kapitel geht es um die Menschheit

Die Schöpfung des Menschen wird im ersten Buch Mose nicht als Einzelthema behandelt, sondern im Zusammenhang mit dem Schöpfergott. Das erste Mal, wo von einem Menschen die Rede ist (finden wir in Gen 1,26a). Mensch bedeutet im Hebräischen Adam und gilt für Mann und Frau. Gott sprach: „Lasst uns Menschen machen als unser Bild, uns ähnlich ...“ Die Aussage: „Lasst uns ...“ zeugt von einem pluralistischen Gott. Ein Gott der Dreieinigkeit (Vater, Sohn, Heiliger Geist). Die Existenz des Heiligen Geistes erkennen wir schon in Gen 1,2, wo es heisst: „Der Geist Gottes bewegte sich über dem Wasser.“ Dass auch Christus bei der Erschaffung der Welt dabei war, erfahren wir im Johannesevangelium 1,3.10, als auch in Hebräer 1,2b: „Durch den Sohn hat Gott die ganze Welt erschaffen.“

Was aber bedeutet, als Ebenbild Gottes geschaffen zu sein? Es kann sich unmöglich auf die äussere physische Form beziehen. In Gottes Bild geschaffen worden zu sein bedeutet, dem Wesen nach wie Gott zu sein, d. h. geistig unsterblich, im Besitz von Gottes Intelligenz und Kreativität, mit der Fähigkeit zu lieben. Dies widerspricht natürlich den modernen wissenschaftlichen Theorien, die behaupten, der Mensch sei bloss ein höheres Tier.

Doch der zweite Teil von Vers 26 hilft uns noch besser zu verstehen, weshalb der Mensch in Gottes Bild geschaffen worden ist (Gen 1,26b): „Und sie (die Menschen) sollen herrschen über die Fische des Meers und über die Vögel des Himmels, über das Vieh und über die ganze Erde und über alle Kriechtiere, die sich auf der Erde regen.“ Offenbar wurde uns Menschen, als Bild Gottes, die Verantwortung über diese Erde übertragen, indem wir Haushalter sind über alles Geschaffene. Dies wird betont durch die Aussage (Gen 1,28): „Seid fruchtbar und mehrt euch und füllt die Erde und macht sie untertan, und herrscht über die Fische des Meeres und über die Vögel des Himmels und über alle Tiere, die sich auf der Erde regen.“ Der Mensch ist zwar nicht die höchste Instanz über Gottes Schöpfung, aber er ist als Abgeordneter Gottes eingesetzt (als Bauer, der Land gepachtet hat). Wir besitzen die Vollmacht und die Verantwortung über Gottes Schöpfung. Wir dürfen sie brauchen, aber nicht missbrauchen.

Dadurch, dass der Mensch in Gottes Bild geschaffen wurde, ist er höher gestellt gegenüber allen anderen Kreaturen. Das schliesst auch aus, dass der Mensch die Natur anbeten soll (wie das zur Zeit populär ist, obschon es eigentlich nichts neues unter der Sonne ist). Die Erde und der Himmel sind nicht unsere Mutter und unser Vater! Sie sind Teil der Schöpfung Gottes, über die wir im guten Sinn herrschen und sie nutzen sollen, wie es Gott von uns wünscht.

Im zweiten Kapitel vom ersten Buch Mose können wir eine weitere Besonderheit erkennen, die uns Menschen von den übrigen Geschöpfen unterscheidet. Der Mensch wurde geschaffen, um mit dem Schöpfer direkten und persönlichen Kontakt zu pflegen (Gen 2,7): „Da bildete der Herr, Gott, den Menschen aus Staub vom Erdboden und blies Lebensatem in seine Nase: So wurde der Mensch ein lebendiges Wesen.“ Kein anderes Geschöpf wurde ein lebendiges Wesen, indem es den Lebensatem Gottes empfing. Nur das menschliche Leben entstand aus dem Atem Gottes. Alle übrigen Geschöpfe wurden durch Gottes Worte ins Leben gerufen. Zudem betont der Schöpfungsbericht, dass der Mensch geschaffen wurde, um eine Beziehung mit Gott zu geniessen. Auch darin unterscheidet sich der Mensch von anderen Lebewesen. Und die Tatsache, dass Gott dem Menschen Anordnungen und Einschränkungen gab, ist ein weiterer Grund für seine besondere Bedeutung als Ebenbild. Der Mensch empfing ganz spezielle Auflagen, um seine Beziehung mit Gott pflegen zu können.

In der berühmten Rede des Paulus auf dem Areopag erfahren wir etwas über diese speziellen Auflagen, die der Mensch von Gott empfing (Apg 17,24-27). Hier wird bestätigt, dass der Mensch von Gott geschaffen wurde, um mit dem allmächtigen Schöpfergott eine Beziehung zu pflegen. Der Mensch wird aufgerufen, Gott zu suchen, damit er sich als Ebenbild Gottes entdeckt und seiner Bestimmung gemäss leben lernt. Wir können keine wirkliche Erfüllung im Leben finden, bevor wir nicht die Beziehung zu unserem Gott und Schöpfer gefunden haben. Das ist es, was die Bibel uns hauptsächlich lehren will.

Gott schuf uns aber auch, damit wir Menschen eine Beziehung zueinander finden. In Genesis 2,18 gibt Gott bekannt: „Es ist nicht gut, dass der Mensch allein ist.“ Der Mensch braucht nicht bloss einen Kamerad oder eine Kameradin. Er braucht auch ein Lebensgefährte, der zu ihm passt. Ein Partner, mit dem er reden und Entscheidungen treffen kann. Ein Begleiter, der zu ihm passt und mit dem er sein Leben teilen kann. Aus diesem Grund schuf Gott dem Menschen eine „Hilfe“. Diese Hilfe bedeutet nichts erniedrigendes, oder respektloses. Dasselbe Wort wird auch an andern Stellen für Gott gebraucht, der gebeten wird, dem Menschen ein Helfer zu sein (Ps 30,10). So schuf Gott die Frau, und führte sie Adam zu. Zuvor ging Adam alle Tiere durch, doch er fand nichts, was ihm ähnlich war und was zu ihm passte (Gen 2,20). Als er aber die Frau sah, freute er sich sehr und bekannte (Gen 2,23): „Diese endlich ist Gebein von meinem Gebein und Fleisch von meinem Fleisch. Diese soll Frau heissen, denn vom Mann ist sie genommen.“ Endlich hatte Adam eine Lebensgefährtin erhalten, die zu ihm passt und sein Leben mit ihm teilen würde.

Aus den ersten drei Kapiteln des ersten Buch Moses geht hervor, dass Gott unser Schöpfer ist und das Recht hat uns etwas zu gebieten und uns zu richten (Gen 2,15-17). Nebst der Verantwortung, die er uns Menschen übertrug, gab er auch Gebote, die es gilt einzuhalten. Gott macht uns nicht bloss Vorschläge für ein besseres und erfüllteres Leben! Er ist unser Schöpfergott und Herr, dem wir Rede und Antwort zu stehen haben. Interessant ist, dass ausgerechnet der Mensch als Ebenbild Gottes, der über alle andern Geschöpfe gestellt wurde, auch die Fähigkeit besitzt, sich gegen Gott aufzulehnen. Diese Tatsache führt uns zum dritten und letzten Punkt dem Problem der Sünde.

 

 III.  Das dritte Kapitel beinhaltet die Problematik der Sünde

Gott versuchte von Anfang an den Menschen vor der Sünde zu schützen, indem er ihn vor ihr warnte: Im Garten Eden sagte er zu Adam dass er nicht vom Baum der Erkenntnis essen soll, sonst müsse er sterben (Gen 1,17). Auch später in der Geschichte Israels sehen wir immer wieder, dass Gott das Volk (oft durch die Propheten) warnte vor den Konsequenzen der Sünde (Ez 33,11). Sünde bedeutet ja nichts anderes als das Ziel verfehlen. Sünde resultiert aus dem Misstrauen gegenüber Gott.

In Genesis 3,1-7 erfahren wir von der tragischen Verführung durch die Schlange, der Eva nicht widerstehen konnte. Dass die Sünde selten bei einem einzigen Menschen Halt macht, sehen wir daran, dass auch Adam sich anschliessend mithineinziehen liess. Und wie wurden beide in die Sünde hineingezogen? Durch eine Lüge. Die Schlange leugnete, dass Gott ihnen die Wahrheit gesagt habe über Ungehorsam und Tod. „Mitnichten werdet ihr sterben“ (Gen 3,4). Gott will nur nicht, dass ihr wie Gott werdet und Gut und Böse erkennen könnt. Er will über euch stehen und ihr werdet immer von ihm unterdrückt sein. Eva liess sich ködern von dem Gedanken des Misstrauens, dass die Schlange in ihrem Herzen gesät hatte. Hier sehen wir ganz deutlich, dass die Sünde aus dem Misstrauen gegenüber Gott resultiert. Als Adam und Eva vom Misstrauen gegenüber Gott eingenommen waren assen sie von der Frucht und wurden schliesslich ungehorsam.

Die Sünde zerstörte nicht nur die Beziehung zwischen Gott und Mensch, sondern auch die Beziehung untereinander (Gen 3,8-13). Statt sich über die Gegenwart Gottes zu freuen, versteckte sich das Ehepaar vor ihm. Statt für ihre Sünde die Verantwortung zu übernehmen, gaben beide einem anderen die Schuld (3,12). Das Prinzip des Abschiebens wird leider bis heute unter uns Menschen immer wieder angewandt: wir verstecken uns und schieben andern die Schuld zu. Das ist der Hauptgrund, weshalb gute Beziehungen auf dieser Welt so selten sind. Wenn jeder nämlich dazu neigen würde, immer zuerst bei sich selbst die Fehler zu suchen, dann gäbe es kaum Streit und Trennung.

Die positive Seite an dieser ersten Sünde im Paradies ist, dass Gott den Menschen nie aufgegeben hat. Er vertrieb zwar Adam und Eva aus dem Paradies, doch sein Ziel war es, den Menschen für immer in sein Paradies zurück zu rufen. Dafür lag der Heilsplan in Jesus Christus, schon vor Grundlegung der Welt, bereit. Die erste Prophezeiung auf Jesus finden wir bereits in Genesis 3,15, wo Gott zur Schlange spricht: „Und Feindschaft setze ich zwischen dir und der Frau, zwischen deinem Nachwuchs und ihrem Nachwuchs: Er wird dir den Kopf zertreten, und du wirst ihm nach der Ferse schnappen.“ Diese Aussage kann erst im neuen Testament verstanden werden. Denn Jesus war es, der dem Teufel den Kopf zertrat, auch wenn es ihn für kurze Zeit das Leben kostete.

Ein weiterer Beweis, dass Gott selbst Adam und Eva nicht aufgab, ist die Tatsache, dass der Herr ihnen liebevoll Röcke aus Fell machte und sie ihnen umlegte (Gen 3,21). Er bedeckte ihre Nacktheit und Schande, die sie über sich selbst brachten. Statt den Menschen zu zerstören oder ihm seinen Rücken zuzukehren, kümmerte sich Gott rührend um seine Menschenkinder. Das ist ein wunderbares Zeichen Gottes, dass es nur noch besser werden konnte zwischen ihm und den Menschen. Selbst die Vertreibung aus dem Paradies ist ein sichtbares Zeichen der Liebe Gottes zu seinen Geschöpfen (Gen 3,22.24). Durch Engel liess der Herr den Weg zum Baum des Lebens bewachen. Damit liess er es nicht zu, dass seine in Sünde gefallenen Geschöpfe vom Baum des Lebens essen konnten und damit ewig lebten. Wir können uns vorstellen, welch schrecklicher Ort die Welt wäre, wenn jeder Sünder, der je geboren wäre, immer noch leben würde. Der Baum des Lebens existiert noch, allerdings nicht mehr auf dieser Erde. Der Weg zu ihm wird gut bewacht. Doch allen Gläubigen wird der Zugang zum Baum des Lebens ermöglicht werden (wie wir lesen in der Offenbarung 22,1-5).

Dieser tragische Verlust wurde durch Jesus Christus rückgängig gemacht. Trotz der Sünde hat unser Schöpfer die Kontrolle nicht verloren. Denn die Sünde wird am Ende nicht siegen. Es ist Gottes Welt und wir sind seine Geschöpfe. Gott gibt seine Geschöpfe nicht auf!

 

 Schlussfolgerungen

Der Rest der Bibel spricht über den Lösungsweg des Sündenproblems. Bevor wir die Lösung schätzen können, müssen wir die ganze Problematik verstehen. Wichtig dabei ist, dass wir erkennen, dass es Gott von Anfang an immer gut mit uns gemeint hat.

Wir wurden geschaffen von einem guten und liebenden Gott als Krönung seiner schöpferischen Aktivität. Wir wurden geschaffen, um in einer vertrauenswürdigen Atmosphäre mit unserem Schöpfer zu leben. Gott gab uns sein Wort, damit wir durch unseren Gehorsam diese Beziehung zu ihm nicht zerstören würden. Leider misstrauten wir Gott alle und entschieden uns gegen sein gutes Wort, so dass wir alle gesündigt haben und nun seine Gnade benötigen (Röm 3,21). Dank sei Gott, dass er uns gnädig ist durch seinen Sohn, Jesus Christus, der für unsere Schuld am Kreuz sein Leben hingegeben hat damit wir ins Leben zurück finden dürfen.

Wer die ersten drei Kapitel im ersten Buch Mose verstanden hat, der spürt ein starkes Verlangen nach einem Retter.