Hoffnung-01: Du wirst es schaffen

Hoffnung in schweren Zeiten

Gedanken zusammengefasst und ergänzt,
aus dem Buch von Max Lucado: Du wirst es schaffen.

 

Die Träume Josefs
Die Geschichte Josefs befindet sich im Alten Testament, im ersten Buch Mose oder in Genesis 37-50. Vater Jakob hatte zwölf Söhne, von denen er einen bevorzugte: Josef. Josef hatte zwei verschiedene Träume:

1) Im einen Traum ging es darum, dass sich Garben vor ihm verneigten. Diese Garben symbolisierten seine Brüder.

2) In einem anderen Traum sah er sogar, dass die Sonne, der Mond und elf Sterne sich vor ihm niederwarfen. Mit der Sonne und dem Mond waren seine Eltern miteingeschlossen.

Die ganze Familie empörte sich über Josefs arrogant scheinende Träume. Die Brüder hassten Josef noch mehr als zuvor (Gen 37,8.11). Sie waren schon vorher eifersüchtig auf ihn, weil der Vater dem Josef ein schönes Kleid schenkte und ihn mehr liebte als die andern (Gen 37,4-5). So beschlossen die Brüder Josef umzubringen (Gen 37,18). Als der Vater seinen Lieblingssohn (Josef) aufs Feld schickte, um nach seinen Brüdern zu schauen, ergriffen sie die Gelegenheit. Sie nahmen ihn und warfen ihn in eine ausgetrocknete Zisterne. Später verkauften sie ihn an ägyptische Sklavenhändler.

Die Eifersucht der Brüder Josefs
Es ist offensichtlich, dass Jakob seinen Liebling verhätschelte, als sei dieser ein preisgekröntes Kalb. Das kam daher, dass Jakob zwei Frauen hatte: Rahel und Lea. Rachel liebte er mehr als Lea. Josef war ein Kind der Rachel. Während die andern Brüder auf dem Feld nach den Tieren schauten, musste Josef nicht arbeiten und durfte als Papas kleiner Liebling zu Hause beim Vater bleiben. Josef war als Aufpasser über seine Brüder gestellt (Gen 37,2b). Jakob behandelte seinen elften Sohn, als wäre er der Erstgeborene. Dazu kam, dass Josef einen handgenähten, farbenfrohen Mantel mit Ärmeln erhielt, während die übrigen Brüder Kleider aus dem „Secondhand Shop“ trugen.

Was lernen wir aus dieser Situation?
Wenn Du mehr als ein Kind hast, dann liebe sie alle einzigartig! Unser Schöpfer liebt uns Menschen nicht alle gleich, sondern er liebt uns einzigartig, jeden auf seine Art so, wie nur Gott uns lieben kann. Behandle Deine Kinder gerecht, auch wenn Dir das eine oder andere Kind in seiner Wesensart mehr liegt als die andern! Es gibt nichts Schlimmeres, als wenn Eltern eines ihrer Kinder bevorzugen. Damit wird die Eifersucht geradezu gefördert. Gott behandelt uns Menschen gerecht und niemand wird bei IHM bevorzugt oder benachteiligt (Joh 3,16). Es liegt an jedem einzelnen von uns, wie nah wir dem Herrn kommen wollen. In Jakobus 4,8 steht: „Naht euch Gott, und er wird sich euch nahen!“

Josef wird in eine Zisterne geworfen (Gen 37)
Weit weg von zu Hause, auf dem Feld, kam ihnen Josef entgegen um nach dem Rechten zu sehen. Die Brüder waren entschlossen Josef zu töten, aber nicht direkt selbst. Deshalb ergriffen sie ihn und warfen ihn nackt in eine nahe gelegene Zisterne. Dort sollte er von alleine sterben. Dieser Angriff kam für Josef völlig unerwartet. Er ahnte nichts von dieser Verschwörung und konnte sich darauf auch nicht vorbereiten. Er stand am Morgen nicht auf mit dem Gedanken: „Ich ziehe meine Schutzkleidung an, denn heute werde ich in ein Loch geworfen.“

Genau so geht es im Leben: Wir werden ohne Vorwarnung in ein Loch geworfen. Josefs Loch war eine ausgetrocknete Zisterne. Was ist Ihr Loch? Das Loch, in dem Sie vielleicht geworfen wurden, ist:

- eine ärztliche Diagnose,

- ein Todesfall in der Familie,

- eine Scheidung oder eine Kündigung,

- eine Misshandlung, eine Depression oder sonst grosser Schmerz, der Ihnen zugefügt wurde.

Es ist wie Sterben und es sieht alles ziemlich hoffnungslos aus. Denn diese Löcher haben keinen Notausgang. Wir zittern um unser Leben. Es tut sehr weh. Dort unten im engen Loch, umgeben von steilen Wänden, fragen wir uns: „Werden diese dunklen Wolken je verschwinden?“ „Wird diese Last jemals leichter?“ Wir haben das Gefühl festzustecken, in der Falle zu sitzen, eingesperrt zu sein. Wir fühlen uns schuldig oder als Versager. Gibt es einen Ausweg aus diesem Loch?

Du wirst es schaffen
Offensichtlich ist das Leben so ausgelegt, dass alle Menschen mindestens einmal im Leben durch das finstere Todestal hindurch müssen (Ps 23,4). Warum? Weil bei Gott unser Glaube zu IHM oberste Priorität hat. In Hebräer 11,6 steht: „Ohne Glauben aber ist es unmöglich, Gott wohlzugefallen; denn wer sich Gott nahen will, muss glauben, dass er ist und denen, die ihn mit Ernst suchen, ein Belohner wird.“

Glauben Sie an Gott?
Vertrauen Sie darauf, dass Gott Sie liebt und dass ER Sie näher zu sich ziehen will? Ja, ich weiss, manchmal sind seine Methoden etwas ungewöhnlich und für uns Menschen oft völlig unverständlich (Jes 55,8). Aber Gott weiss, was er tut und ER meint es nur gut mit uns.

Wohl allen, die Zuflucht suchen bei ihm“ (Ps 2,12b).

„Wer auf den Herrn vertraut, den umgibt er mit Gnade“ (Ps 32,10).

„Vertraue auf den Herrn mit deinem ganzen Herzen, und verlass dich nicht auf deinen eigenen Verstand. Erkenne ihn auf allen deinen Wegen, dann wird er deine Pfade gerade machen“ (Spr 3,5-6).

Die Kunst im Leben ist, hinter allem was wir erleben, Gottes Wege zu erkennen. Was will Gott mir damit sagen? (Hätte Josefs Familie sich fragen sollen!) Was will Gott mich lehren? Es besteht kein Zweifel, dass dem Josef Unrecht geschehen ist. Doch der Herr wollte ihn erziehen und ihn auf eine viel grössere Aufgabe vorbereiten. Dazu musste Josef nur eines tun; auf den Herrn vertrauen und das tat er von ganzem Herzen.

Der allmächtige Gott hat auch mit Ihnen einen Plan! Darum vertrauen Sie IHM, denn mit Gottes Hilfe werden Sie es schaffen. Es wird nicht ohne Schmerzen gehen. Josefs Leben wurde zuerst noch schlimmer, bevor es sich zum Guten wendete. Es wird auch nicht schnell gehen. Es vergingen über 20 Jahre, bis sich die Katastrophe Josefs zum Guten wandte und er seine Familie wieder in den Arm nehmen konnte. Bei Gott sind alle Dinge möglich (Mt 19,26). Der allmächtige Gott kann aus dem grössten Kaos etwas Gutes machen. Gott hat immer einen Plan B und der wird besser sein, als Sie sich ihn vorstellen können.