Jesus, der Christus
Einleitung
Die Gottheit Jesu wurde von vielen Menschen immer wieder in Frage gestellt. Die einen lehnen Jesus als Gesalbter (Christos) ab. Andere nehmen ihn teilweise an als einen grossen Propheten. Wieder andere glauben zwar an seine Gottheit, aber sie beten ebenso die Mutter Jesu und andere für sie heilige Personen an.
Auch die Mehrzahl der Juden lehnten Jesus als Gottheit ab. Im Johannes 10 lesen wir, wie die Situation fast eskalierte: Johannes 10,30-33.
In den Augen der Juden war die Aussage Jesu, er und der Vater sind eins, eine Gotteslästerung, eine Beleidigung Gottes. Wäre Jesus bloss ein Mensch gewesen, dann hätten die Juden Recht behalten. Denn wenn ein Mensch den Platz beansprucht, der allein Gott zusteht, dann lästert er und macht sich so des Todes schuldig (siehe Agrippa I in Apg 12,20-23). Im Gesetz Mose heisst es (Lev 24,16): „Wer den Namen des Herrn lästert, der soll getötet werden; die ganze Gemeinde soll ihn steinigen.“ Doch weil Jesus der vom Vater ausgesandte Sohn Gottes ist und den Auftrag hatte den Menschen diese Tatsache zu verkünden, machte er sich mit dieser Behauptung nicht schuldig.
Selbst unter seinen Jüngern, musste Jesus immer wieder den Beweis antreten, dass er nicht bloss ein Prophet ist, sondern die fleischgewordene Gottheit auf Erden. Dies wird an folgenden Beispielen deutlich: Martha glaubte, dass der verstorbene Lazarus einmal auferstehen wird: Johannes 11,23-27.
Sie glaubte noch nicht an die göttliche Macht Christi! Sonst hätte sie Jesus nicht gewehrt, als Er zur Gruft ihres Bruders ging und befahl, dass man den Stein wegrollen soll: Johannes 11,38-44.
Der Körper des Verstorbenen war nach vier Tagen bereits dem Verwesungsprozess nahe. Die Beteiligten warteten, nachdem Martha ihre Bedenken äusserte. Doch Jesus stellte seine Gottheit allen, die dabei waren, unter Beweis. Nach seiner Auferstehung erschien Jesus seinen Jüngern: Lukas 24,36-43.
Obschon Jesus sie vorbereitet hatte und mehrmals auf seinen Tod und seine Auferstehung hinwies, glaubten seine Jünger nicht daran, selbst als es geschah. Als Beweis seiner Auferstehung ass er vor ihnen einen gebratenen Fisch. Vermutlich war Thomas an diesem Abend nicht dabei, so dass er den Zeugenaussagen mehrerer Jünger nicht glaubte und sagte (Joh 20,25): „Wenn ich nicht an seinen Händen das Mal der Nägel sehe und lege meinen Finger in das Mal der Nägel und lege meine Hand in seine Seite, werde ich es nicht glauben.“ Als Jesus nach acht Tagen durch die verschlossenen Türen hindurch ging und seinen Jüngern erschien, forderte er den ungläubigen Thomas auf, seine Hand in seine Seite zu legen. Gleichzeitig bestätigte Jesus, dass er die Forderung des Thomas hörte, obschon er gar nicht in leiblicher Gestalt anwesend war: Johannes 20,28-31.
Lasst uns anhand der Bibel die Gottheit Jesu unter die Lupe nehmen! War Jesus Gott, oder war er bloss ein Mensch oder ein guter Prophet? Diese Frage ist sehr bedeutend für unseren Glauben und für alles was wir tun!
Alttestamentliche Prophezeiungen (bezogen auf die Gottheit Jesu)
Jesaja 9,6
Jesaja wirkte als Prophet im Süden Israels in der Zeit zwischen 740 - 700 v.Chr. Mit dieser prophetischen Aussage weist er auf den kommenden Messias hin. Dabei nennt er Jesus „Wunderrat, starker Gott, Ewigvater, Friedefürst.“ Durch den heiligen Geist getrieben macht Jesaja mit diesen Begriffen deutlich, dass der kommende Messias höchste göttliche Autorität besitzen wird.
Micha 5,2
Diese prophetische Aussage deutet nicht nur auf den Geburtsort Bethlehem hin, sondern besagt auch, dass der Ursprung Jesu weit zurück liegt. Dies deutet auf seine Gottheit und ewige Existenz d.h. vor der Schöpfung hin.
Sacharja 12,10
Der Prophet spricht unter göttlicher Inspiration. Gott selbst wird seinen Geist der Gnade über die Menschheit ausgiessen, indem er seinen Sohn auf die Erde senden wird. Damit erhält Jesus vom Vater bereits ca. 500 v. Chr. seine Gottheit vor den Menschen zugesprochen.
Psalm 110,1
Nebst den direkten Prophezeiungen, gibt es auch indirekte Prophezeiung auf die Gottheit im AT. Die Schriftgelehrten behaupteten, Jesus stamme nur fleischlich von David ab und habe keinen Anspruch auf Göttlichkeit. So versucht er diese falsche Vorstellung über ihn zurecht zu stellen (Mk 12,35-37). Wenn Jesus bloss dem Fleische nach von David abstamme, wie kann ihn dann David „mein Herr“ nennen?! Hier sprach der Vater zum Sohn, den David seinen Herrn nannte. In der Parallelstelle von Matthäus heisst es anschliessend (Mt 22,46): „Und niemand konnte ihm ein Wort antworten; auch wagte es von jenem Tag an niemand mehr, ihn zu fragen.“
Die Geburt Jesu (bezogen auf seine Gottheit)
Jesaja 7,14
Es ist von entscheidender Bedeutung, ob Jesus von einer Jungfrau geboren wurde oder nicht! Die Jungfrauengeburt liefert uns einen notwendigen Beweis für die Gottheit Jesu. Die Tatsache, dass Jesus vom Heiligen Geist gezeugt wurde, lässt auf seinen göttlichen Ursprung schliessen. Zwei neutestamentliche Schreiber zeugen von diesem übernatürlichen Ereignis: Matthäus (Mt 1,21-23). Lukas (Lk 1,26-38). Matthäus berichtet, dass der Engel dem Joseph sagte (Mt 1,20b): „... denn was in ihr gezeugt ist, das ist vom heiligen Geiste.“ Weiter ordnete der Engel an, dass dieses Kind Jesus heissen soll, denn dies bedeutet: Jahwe rettet. Die Rettung von Sünden kommt von Gott. Diese Namensgebung zeugt von der Gottheit Jesu.
Der Begriff „Immanuel“ hat nichts direkt mit der Namensgebung zu tun als vielmehr mit dem Wesen Christi: Mit diesem neugeborenen Kind kam Gottes Gegenwart unter uns Menschen. Mit andern Worten: Die Gottheit wurde Fleisch in Jesus Christus. Johannes drückt das so aus: Johannes 1,1.14.
Weitere Zeugnisse im NT in Bezug auf die Gottheit Jesu finden wir in:
Galater 4,4
Die Worte: „von einem Weibe geboren,“ bezeugen die Fleischwerdung Gottes durch Jesus Christus. So unverständlich es auch klingen mag, man kann sagen: Jesus war 100% Mensch und 100% Gott! Gott sandte seinen Sohn auf diese Welt, indem Maria durch den Heiligen Geist gezeugt wurde und ein menschliches Wesen gebar. Nur ein Gott, der ganz aus Fleisch und Blut war wie wir konnte durch sein Opfer am Kreuz uns Menschen von aller Schuld erlösen!
Ein weiteres Zeugnis finden wir in Römer 1,3-4, wo Paulus einleitend zu seinem Brief erklärt, dass Jesus im Fleisch aus der Nachkommenschaft Davids hervorging und dass er Gottes Sohn ist, dem alle Macht gegeben wurde. Jesus ist also der Sohn Davids, als auch der Sohn Gottes! Der Sohn Davids dadurch, dass seine Eltern beide aus der Nachkommenschaft Davids hervorgingen. Der Sohn Gottes dadurch, dass er vom Heiligen Geist gezeugt wurde.
Philipper 2,5-11
Hier wird deutlich gesagt, dass Jesus „in Gottes Gestalt war“ d. h. Gott nahm Knechtsgestalt an und wurde Fleisch durch Jesus Christus! Abstrakt gesagt ist es so: Sprechen wir vom unsichtbaren Gott im Himmel, dann sagen wir Gott-Vater. Sprechen wir vom fleischgewordenen Gott auf Erden, dann sagen wir Jesus Christus oder Gottes-Sohn. Jesus riss seine Gottheit nicht an sich, wie das viele Irrlehrer tun, um sich über Menschen zu erheben. Jesus erniedrigte sich selbst und war Gott gehorsam bis zum Tod am Kreuz. Darum ist Jesus der Herr unser Gott! Aus all dem Gesagten (zu Punkt II) müssen wir schliessen, dass die Geburt Christi eng verbunden ist mit Seiner Gottheit.
Göttliche Eigenschaften Jesu
Jesus ist Gott gleich: Johannes 1,1.18.
In Vers 1 wird gesagt, dass das Wort schon vor der Schöpfung da war d. h. nicht zum Geschaffenen gehört. Gleichzeitig wird gesagt, dass das Wort, Jesus Christus, eine eigene Person ist, die aber in völliger Gleichstellung und Harmonie zu Gott steht. In Vers 18 müsste es wörtlich heissen: „... der einzige von Gott gezeugte Gott ...“ Doch diese wörtliche Übersetzung ist - erstens holperig und schwer verständlich, es könnte zweitens Anlass geben zur Meinung, dass Jesus (das Wort) gezeugt wurde. Jesus wurde nur im Fleisch gezeugt (durch den Hlg. Geist), obschon er immer existierte im Himmel und schon bei der Schöpfung dabei war.
Jesus lebte vor Abraham: Johannes 8,58-59. In verschiedenen Stellen des Neuen Testaments wird Jesus als Gott bezeichnet:
Titus 2,13 (GN): „Vor uns liegt ja die ewige Freude; denn wir warten darauf, dass die Herrlichkeit unseres mächtigen Gottes und unseres Retters Jesus Christus sichtbar wird.“
2. Petrus 1,1 (GN): „Simon Petrus, der Jesus Christus als Apostel dient, schreibt diesen Brief an alle, die nach dem Willen unseres Gottes und Retters Jesus Christus den gleichen kostbaren Glauben empfangen haben wie wir Apostel selbst.“
Römer 9,5 (Bruns): „Die Väter gehören zu ihnen, ja aus ihrer Mitte ist Christus als Mensch hervorgegangen - er, der als Gott über allem steht und gelobt und gepriesen sei durch alle Zeitalter hindurch. Amen.“
Jesu Allmacht ist unleugbar:
Kolosser 1,15-17
Jesus war nicht nur bei der Schöpfung dabei, sondern er hält auch mit seinem Wort das Weltall zusammen (Hebr 1,2-3). In dem Sohn zeigt sich die göttliche Herrlichkeit des Vaters.
Matthäus 28,18
Er hat die Macht über Leben und Tod. Er hat die Macht über jede Krankheit und jedes Gebrechen (Mt 11,5-6). Er hat die Macht Sünden zu vergeben und Gericht abzuhalten (Mk 2,1-12; Apg 17,30-31).
Auch Jesu Allwissenheit ist ein Zeugnis seiner Gottheit.
Jesus kennt die Gedanken der Menschen (Mt 9,4; Joh 2,25; 18,4). Eine Frage drängt sich jedoch auf: Warum wusste Jesus nicht wann der Tag der grosse Gerichtstag sein wird? (Markus 13,32). Beweist diese Stelle, dass Jesus nicht allwissend war? Nein! Diese Stelle ist noch lange kein Beweis gegen seine Allwissenheit! Denn Jesus war ja Gott und Mensch zugleich, d. h.: als er entschied Mensch zu werden, limitierte er sich bewusst und setzte sich den menschlichen Grenzen aus, in göttlicher Hinsicht hingegen ist er keineswegs limitiert.
Jesu Allgegenwärtigkeit ist ein Zeugnis seiner Gottheit:
Matthäus 18,20
Seit Jesus von den menschlichen Grenzen befreit wurde, demonstrierte er seine Allgegenwart als Gottheit im Himmelreich und auf Erden. Wo immer Menschen in seinem Namen versammelt sind, da ist es Jesus möglich, mitten unter ihnen zu sein. Jesus ist und bleibt unser Immanuel = Gott mit uns. Wir sind sündige Menschen und brauchen Jesus, unseren Erlösergott!
Schlussfolgerungen
Jesus Christus war nicht bloss ein Prophet! Er ist die Gottheit, die Fleisch geworden ist. Die alttestamentlichen Prophezeiungen bezeugen die Gottheit Jesu. Die Jungfrauengeburt ist ein weiterer Beweis seiner Gottheit. Aber auch die göttlichen Eigenschaften Jesu zeugen von seiner Gottheit.
Die grosse Frage ist: Glaubst Du, dass Jesus Christus Gott ist? Je fester ich davon überzeugt bin, dass Jesus Gott ist desto mehr werde ich auch mit IHM in meinem Leben rechnen und seine Anweisungen befolgen. Auch Martha glaubte Jesus, doch als das Grab ihres Bruders geöffnet werden sollte, sagte sie: „Halt, er riecht ja schon!“
Jesus kam auf diese Welt, weil Gott den ersten Platz in unseren Herzen sucht! Sind wir bereit IHM den besten Platz in unserem Leben zu geben? Wenn wir Christus in uns wohnen lassen, dann werden wir verändert, so dass wir IHM ähnlicher werden.