Wachsen-D01: Unseren Glauben anwenden

Im Glauben wachsen

 

 

 Einleitung

In der Welt gibt es so viele Dinge, die uns vom Glauben an den lebendigen Gott abhalten wollen. Deshalb ist es von grosser Wichtigkeit, dass wir unseren Glauben pflegen, damit wir in der Begeisterung und Leidenschaft für den Herrn immer mehr zunehmen. Jeder ist selbst verantwortlich für seinen Glauben! Meine Aufgabe ist es, Menschen für den Glauben zu begeistern und zu motivieren. Meine Aufgabe ist es, anhand der Bibel aufzuzeigen, was Sünde ist und wie der Mensch von ihr Sünde frei kommt, wer Gott ist und wie wir unseren Glauben an IHN pflegen. Der Rest liegt an jedem einzelnen von Euch: 1. Korinther 3,10-11.

Mein Vorschlag, dass jeder sich Gedanken macht: Was kann ich für meinen Glauben tun? Wie nehme ich im Glauben ständig zu?

 

 I.   Wenn unser Glaube mehr ist, als intellektuelle Logik!

Die christliche Verteidigungslehre wird „Apologetik“ (griech. Apologia) genannt. Vereinfacht ausgedrückt befasst sich Apologetik mit Argumenten, die Gottes Existenz beweisen. Schon Paulus bediente sich dieser Methode, als er in Athen auf dem Areopag predigte (Apg 17,16-33). Die Apologetik enthält starke Argumentationen und wissenschaftliche Beweisführungen, dass es Gott gibt, aber sie ist einseitig und beschränkt.

Wer seinen Glauben nur mit Verteidigungsargumenten nährt, macht einen grossen Fehler. Denn intellektuelles Führwahrhalten, dass es Gott gibt, darf nicht mit dem praktischen Glauben vertauscht werden. Unser Glaube lebt von der Erkenntnis als auch von der Liebe und der Beziehung zum Herrn und zu den Glaubensgeschwistern und zu den Menschen im Alltag.

Glaube ohne Praxis ist graue Theorie, wie ihn die Sadduzäer gelebt haben (Mk 12,18-27).

Die Sadduzäer konnten intellektuell nicht verstehen, dass es nach dem irdischen Leben ein geistiges Weiterleben gibt. Deshalb forderten sie Jesus mit listigen Fragen heraus. Sie konnten keine logischen Erklärungen für ein Leben nach dem Tod finden. Weil es ihr Intellekt überstieg, glaubten sie auch nicht an eine Auferstehung. Spätestens jetzt (wo sie mit den übrigen Verstorbenen im Hades auf die Wiederkunft warten) haben sie erkannt, dass Gott die Kraft hat, Seelen auferstehen zu lassen. Unglücklicherweise ist das viel zu spät! Sie hätten den Worten Jesu glauben sollen. Gott ist ein unsichtbarer, lebendiger Gott, der über Lebende als auch über Tote regiert. In der himmlischen Welt wird es keine männlichen oder weiblichen Seelen mehr geben, sondern wir werden wie Engel im Himmel sein (ohne Geschlecht). Gott ist weder nur weiblich noch nur männlich, sondern Er vereint beide Teile in seiner Person. Das kann man nicht verstehen oder vernünftig erklären; das gilt es zu glauben! Genauso wenig können wir einen ewigen Gott und die Ewigkeit rational erfassen! Weil wir aber durch die alt- und neutestamentliche Geschichte Gottes souveränes Wirken erkannt haben, vertrauen wir uns seiner Allmacht an!

Was für eine Armut des Glaubens, alles intellektuell verstehen und beweisen zu wollen!

Hebräer 11,1:
Der Glaube ist nicht völlig beweisbar! Der Glaube ist eine feste Überzeugung von Dingen, die wir jetzt noch nicht sehen, aber bald staunend sehen werden.

2. Korinther 5,5-10:
Wir wandeln im Glauben, nicht im Schauen. Glauben bedeutet, fest darauf vertrauen, dass Gott sein Wort wahr machen wird.

Jesus sagt in Matthäus 11,25-27:
Nicht viele Weise nach dem Fleisch werden in das Reich der Himmel kommen (1Kor 1,26). Somit hat keiner einen Vorzug bei Gott. Gott wird die Weisheit der Weisen vernichten, die die alles besser wissen wollen und meinen alles erklären zu können.

Wer ist weise vor Gott?

Jakobus 3,13-18:
Jeder, der sich demütigt und sich von Gottes Geist zu einem neuen Menschen verändern lässt, ist in den Augen des Herrn weise. Wer zu sehr auf Erkenntnis baut statt auf die erwähnten christlichen Tugenden, der wird im Glauben niemals zunehmen. Er wird sich mit seinen Glaubensgeschwistern um Lehrmeinungen streiten und Spaltungen verursachen. Statt der Welt ein Glaubensvorbild zu sein und andere zum Glauben zu führen, stehen solche Menschen dem Wachstum der Gemeinde im Wege.

 

 II.   Wenn unser Glaube mehr ist, als bloss eine Tradition!

Immer wieder habe ich es erlebt, dass es Gläubige gibt, die eine vorgetäuschte Frömmigkeit besitzen: 1. Timotheus 4,1-11.

Zur Zeit Jesu streuten sich die Juden Asche auf den Kopf, um allen Menschen zu zeigen, dass sie fasteten. Sie standen auch an den Ecken der Strassen und beteten, um von den vorbeigehenden Leuten gesehen zu werden. In der heutigen Zeit gehen solche Heuchler mit schwarzen Gewändern umher, um allen Menschen äusserlich zu zeigen, wie sehr sie ihr Leben Gott geweiht haben. Doch bei Gott ist ihr Lohn dahin. Sie meinen, heiliger zu sein, wenn sie z. B. nicht heiraten. Das allerschlimmste aber ist, dass es viele Irreführer gibt, die in ihrer falschen Gesetzlichkeit andern Menschen den Glauben aufzwingen, indem sie bestimmte Fastentage vorschreiben, indem sie an bestimmten Tagen verbieten Fleisch zu essen usw. Deshalb trägt das Christentum heute in der Welt das Bild von Zwang, Knechtschaft, Selbstquälerei, Sturheit und falscher Hingabe. Viele die sich Christen nennen, werden von inneren und äusseren Zwängen beherrscht und widerspiegeln ein falsches Christentum in der Gesellschaft.

Christentum bedeutet nicht ein Leben in auferlegten Zwängen! Christsein heisst nicht bedrückende Knechtschaft, sondern glückliche Befreiung! Unser Glaube wird auf die Dauer nicht überleben, wenn wir am Sonntag zur Versammlung kommen, weil wir meinen, damit Gottes Gebote zu erfüllen, um einmal in den Himmel zu kommen! wenn wir der Gemeinde Geld geben, weil wir damit meinen unsere Sünden sühnen zu können. Solche Opfer sind falsch und zählen bei Gott nicht! Die regelmässigen Bibelstunden und Anbetungen sind dazu da, um Glauben zu tanken durch die Anbetung Gottes, um einander zu motivieren und zu stärken im Glauben, um die Gemeinschaft im Heiligen Geist zu geniessen, um uns auf die himmlische Seligkeit vorzubereiten und auszurüsten, um mit neuer Erkenntnis die täglichen Lebensprüfungen zu bestehen.

Christentum bedeutet auch, frei zu werden von der Knechtschaft des Hasses, des Streites und den Sünden in dieser Welt. Wir entwickeln uns also ständig weiter auf unserem Glaubensweg. Wir pflegen nicht bloss eine Tradition, sondern halten uns an den göttlichen Überlieferungen fest. Unser Glaube besteht nicht aus selbstauferlegten Zwängen, sondern aus der Freiwilligkeit und der Dankbarkeit zu unserem Heiland, Jesus Christus!

Gott freut sich über jeden, der gerne in seiner heiligen Gemeinde anbetet, über Menschen die Gott lieben von ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit ganzer Denkkraft!

Psalm 146 (das ist die Herzensgesinnung, die der Herr bei uns sucht und nicht bloss Tradition!).

 

 III. Wenn unser Glaube täglich in die Tat umgesetzt wird!

Überall dort, wo wir versuchen die biblische Theorie in die Praxis umzusetzen, wachsen wir im Glauben: Jakobus 1,22-27.

Wer sich die Worte Gottes nur anhört, betrügt sich selber. Er beansprucht den Segen nicht, der aus dem heiligen Geist Gottes kommt. Glücklich kann nur der Anwender werden! Warum? Wer Gottes Anweisungen ernst nimmt und sie befolgt, bleibt vor vielen Leiden, Streitigkeiten, Ärger und anderen Sünden verschont. Gott meint es gut mit uns. Er möchte uns störrischen Menschen helfen, die dazu neigen, immer alles verkehrt zu machen. Im Jakobus wird die Zunge als Beispiel erwähnt: Wie viel gutes zerstören wir allein schon mit unserer Zunge?! Wie viel Unheil richten wir täglich mit unserer Zunge an?! Wer seine Fehler nicht einsehen und sich nicht verändern lassen will, betrügt nicht nur sich selbst, sondern sein ganzer Gottesdienst wird damit unnütz. Statt, dass wir über so viele weltliche Dinge reden, lasst uns über unseren Glauben diskutieren (Kol 3,16)!

Im Jakobus werden weitere Beispiele der Tat angeführt: Waisen und Witwen in ihrer Trübsal und Einsamkeit zu besuchen, sie zu trösten und sie aufzumuntern. Sich von der Welt unbefleckt zu erhalten. Das ist Glaube, der in die Tat umgesetzt wird! (Siehe Tabelle.)

Nur wenn wir unseren Glauben täglich in die Tat umsetzen, können wir wachsen und uns immer mehr zum Guten verändern. Wenn wir das Gehörte bloss als logisch anerkennen aber nicht in die Tat umsetzen, bleibt unser Glaube leer. Wenn wir uns die Predigt am Sonntag anhören, um damit unsere Pflicht bei Gott erfüllt zu haben, so ist unser Glaube nichtig. Wenn wir das Gehörte nicht in die Tat umsetzen, so ist unser Glaube tot.

Jakobus sagt (2,26): „Denn wie der Leib ohne Geist tot ist, so ist auch der Glaube ohne Werke tot.“

 

 Schlussfolgerungen

Darum, lasst uns eifrig bemüht sein das Gute zu tun! Wir haben eine wunderbare und lebendige Hoffnung. Wir wollen nicht stehen bleiben, sondern im Glauben zunehmen und wachsen. Wir wollen uns üben in der göttlichen Weisheit, indem wir einander lieben, immer friedsamer und freundlicher werden und voll von guten Früchten.

Darum, lasst uns mit Ausdauer laufen und einander zu guten Werken anspornen, indem wir über unseren Glauben miteinander reden: Hebräer 10,24-25.