Gemeindebauplan-08: Was ist der Auftrag der Gemeinde?

Gemeinde Bauplan

 

 

 Der vierfache Auftrag der Gemeinde

Die Gemeinde ist keine irdische Organisation!
Es gibt keinen Papst oder Bischof, keine kirchlichen Synoden, Konzilien oder Kongresse, in denen beschlossen wird, was die örtlichen Gemeinden zu tun oder zu unterlassen haben. Die örtlichen Gemeinden sind autonom und Christus allein herrscht über sie (1Petr 3,22; Apg 17,7; 2,32-36). Wenn es um Glaubensangelegenheiten geht, dann ist die Gemeinde Jesu eine absolute Monarchie (Eph 1,22-23).

Lokal wird die Gemeinde von Jesus, dem Haupt der Gemeinde, geführt (Eph 1,22-23).
Eine örtliche Gemeinde besteht aus Gläubigen, die aus der Welt herausgerufen wurden, um sich dem Leib Christi hinzufügen zu lassen (1Kor 12,12-13) und diesem Leib mit unterschiedlichen Talenten zu dienen (Eph 4,11-16). Als örtliche Gemeinde bilden die Gläubigen den Leib Christi. Sie sind die königliche Priesterschaft, das heilige Volk Gottes des neuen Bundes (1Petr 2,9-10).

Gemeinsam führen sie den dreifachen Auftrag aus, der Christus seiner Gemeinde gegeben hat:

A. Am Evangelium Christi festhalten

B. Menschen zu Jüngern machen (Mt 28,19-20).

C. Bedürftigen helfen (Jak 1,26-27).

 

A. Am Evangelium Christi festhalten

2Tim 1,13-14: „Nimm dir die gesunden Worte, die du von mir gehört hast, zum Vorbild im Glauben und in der Liebe, die in Christus Jesus sind. Bewahre das kostbare, dir anvertraute Gut in der Kraft des heiligen Geistes, der in uns wohnt.”

Die ersten Christen hielten an der Lehre der Apostel fest (Apg 2,42). Die Gläubigen in Korinth werden gelobt, weil sie an den Überlieferungen festhielten (1Kor 11,2). Der Auftrag der örtlichen Gemeinde ist es, an den Überlieferungen des Evangeliums Christi festzuhalten (2Thess 2,15; 2Tim 1,13; 1Kor 15,1-2). Es gilt, auf das Gehörte zu achten und zu befolgen (Hebr 2,1-4). Es ist nicht die Aufgabe der Gemeinde, menschliche Lehren und Traditionen zu verbreiten (Mt 15,9; Gal 1,6-9).

Regelmässige Gottesdienste veranstalten (Hebr 10,24-25).
Anbetung in Geist und Wahrheit (Joh 4,23-24). Sorgfältige Planung des Gottesdienstes mit Einsetzung von ausgewählten, männlichen Geschwistern für die Dienste.

Liebesgemeinschaft pflegen (Eph 5,1).
Haltet an der Liebe zueinander fest (1Petr 4,9). Gastfreundschaft (Röm 12,13; Hebr 13,2; 1Petr 4,9).

Weiterbildung und Ausbildung.
Erkenntnis und Forscherdrang entwickeln (Apg 17,11). Taten (Jak 2,26) und Talente (Mt 25,14-30, Gleichnis von den Talenten) fördern! Die Gemeinde ist für den Glaubenswachstum zuständig.

 

B. Menschen zu Jüngern machen (Mt 28,19-20)

Mt 28,19-20: „Geht nun hin und macht alle Völker zu Jüngern: Tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes, und lehrt sie alles halten, was ich euch geboten habe. Und seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.”

Christsein ist keine Privatsache und deshalb ist jeder Gläubige aufgefordert, das Evangelium anderen Menschen weiterzuerzählen und die örtliche Gemeinde bekannt zu machen. Mund zu Mund Verkündigung war schon immer die erfolgreichste Evangelisationsmethode. Von Andreas heisst es, dass er zuerst seinem Bruder begegnete, ihm vom Messias erzählte und ihn zu ihm führte (Joh 1,40-42). Philippus brachte das Evangelium zu Nathanael und stellte ihn Jesus vor (Joh 1,43-51). Paulus nutzte jede Gelegenheit, um den Menschen das Evangelium Christi zu verkündigen (1Kor 9,19-23).

Das Weiterzählen fängt im Kleinen an, d. h. in der Familie, der Nachbarschaft und dem Ort, wo Gläubige wohnen. Die Mission Christi bestand darin, das Verlorene zu suchen und zu retten (Lk 19,10). Da die Gemeinde Christus gehört, führt sie auch seine Mission weiter fort. Gott will, „dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen” (1Tim 2,4).

 

C. Bedürftigen helfen (Jak 1,26-27)

Jak 1,26-28: „Wer meint, fromm zu sein, seine Zunge aber nicht im Zaum hält, sondern sein Herz betrügt, dessen Frömmigkeit ist leerer Wahn. Reine und unbefleckte Frömmigkeit vor Gott, unserem Vater, ist dies: sich kümmern um Witwen und Waisen in ihrer Not und sich vor der Beschmutzung durch die Welt bewahren.”

Jakobus weist auf drei Eigenschaften hin, die von wahrer Frömmigkeit oder vom wahren Gottesdienst zeugen:

1. Die Zunge im Zaum halten.
Wer Gott gefallen will, der setzt das Gehörte in die Praxis um, indem er seine Zunge zähmt und lernt, sie immer besser zu zügeln (Eph 5,4). Das Rezept für ein glückliches Leben und schöne Tage finden wir im Petrusbrief (1Petr 3,10-12).

2. Waisen und Witwen besuchen.
Schon im AT rief der Herr sein Volk immer wieder auf, die Schwächeren unter ihnen nicht zu vernachlässigen und zu unterdrücken: Schutz der Schwachen (Ex 22,20-26; 23,6; Ps 68,6; Sach 7,8-10); Das Volk Gottes hat sich durch falschen Gottesdienst bei Gott schuldig gemacht (Jer 7,1-11); Siehe auch das Gleichnis vom barmherzigen Samariter (Lk 10,25-37); Gott will auch im Neuen Bund, dass niemand in der Gemeinde zu kurz kommt (Apg 6,1-2; 1Tim 5,3-16)! Niemand soll sich ausgeschlossen, vernachlässigt oder weniger Wert fühlen (Gal 5,13). Gott erwartet von uns, dass wir sogar bereit sind füreinander das Leben hinzugeben (1Joh 3,15-17). Alles, was wir einem der „geringsten“ Geschwister Gutes tun, das tun wir für Jesus (Mt 25,34-46.40): „Was ihr einem dieser meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“

Kranke besuchen: Besonders geistliche Geschwister (Gal 6,10); Ohne Ansehen der Person (Jak 2,1-8); Mahnung an die Reichen (1Tim 6,17-19).

3. Schliesslich gilt es, sich von der Sünde der Welt abzusondern und sich nicht durch sie zu beflecken.
Wahrer Gottesdienst besteht nicht aus der Einhaltung von Gesetzlichkeiten und menschlicher Disziplin, sondern er ist das Resultat von dem Werk, das Gott in uns schuf (Eph 5,8-11). Der vernunftgemässe Gottesdienst (Röm 12,1-2). Wer sich den Massstäben der Welt nicht anpasst, sondern dem Massstab Gottes, der wird die Welt überwinden (1Joh 5,1-5).

Wichtig ist vor allem, dass wir nicht den Menschen gefallen wollen, sondern allein das Wohlgefallen Gottes suchen (Kol 1,10). Freundschaft mit dem unkeuschen Lebenswandel der Menschen in der Welt, ist Feindschaft mit Gott (Jak 4,4). Wer das gottlose und vergängliche Treiben dieser Welt liebt, der kann den lebendigen Gott nicht lieben (1Joh 2,15-17). Die Welt und ihre Lust werden vergehen. Nur Gottes Wille bleibt in Ewigkeit! Gott hat andere Massstäbe als die Menschen, was ein reines und unbeflecktes Leben ist.

 

Schlussfolgerungen

Das Ziel Jesu ist es, dass Gläubige in der Gemeinde auf allen Ebenen Frucht bringen (Joh 15,1-8; Röm 7,4).