Auslegung-24: Anwendung von Texten ... (Teil 4)

Auslegung der Bibel [4]

 

Einstieg: In der heutigen Zeit fragen Menschen: „Wie kann ich Gott anbeten?“ „Wie sieht die christliche Gemeinde im 21. Jahrhundert aus?“ „Ist es überhaupt möglich, in der heutigen Zeit als Christ zu leben?” Zuerst wollen wir die Bedeutung der Nachfolge nach dem Vorbild der Apostel und Gläubigen des ersten Jahrhunderts klären.

Während wir versuchen die biblischen Lehren in Bezug auf das, was wir glauben (theologisch) und auf das, wie wir leben (moralisch und ethisch) anzuwenden, ist es ebenso wichtig, dass wir unsere Gewohnheiten überprüfen. Vielleicht fragen wir uns verwundert, wie biblische Lehren in Bezug auf unsere heutigen Gewohnheiten angewandt werden können. Was hat die Glaubenslehre des ersten Jahrhunderts, wie sie uns durch das Neue Testament überliefert worden ist, mit unserem heutigen Gottesdienst zu tun oder mit unserem heutigen Gemeindeaufbau und dem Heil, das wir verkündigen?

Die behandelten Lektionen enthalten eine „Vorlage“ für den neutestamentlichen Gemeindebauplan bis Jesus wiederkommt. Dieser „Vorlage“ sind die Gemeinden Christi seit über hundert Jahren gefolgt. Deshalb fragen Sie vielleicht: Wer sind denn die Gemeinden Christi? Wir sind Gläubige, die dazu aufrufen, zurück zu gehen zum Neuen Testament, um herauszufinden, was die Bibel uns in Bezug auf die Gemeinde des ersten Jahrhunderts berichtet. Es ist unser aufrichtiges Bemühen, die Gemeinde des ersten Jahrhunderts nachzubilden und sie in unserer heutigen Zeit wiederherzustellen. Diese Bemühungen nennen wir: „Der Aufruf zur Restauration“ (Wiederherstellung).

Die Notwendigkeit, die neutestamentliche Gemeinde wiederherzustellen, wird von manchen in Frage gestellt. Bevor wir verstehen können, wie die Schriften in Bezug auf unsere Gewohnheiten angewandt werden, müssen wir den Wert der Wiederherstellung neutestamentlichen Christentums betrachten. Ist denn ein Aufruf zur Wiederherstellung notwendig? Diese Lektion befasst sich mit dem Konzept der Restauration, d. h. Wiederherstellung.

Das Prinzip der Wiederherstellung (Restauration)
Was ist der Grund des Wiederherstellungsprinzips?
Dazu wollen wir einige Tatsachen hinter dieser Bewegung betrachten.
Jesus besitzt die ganze Vollmacht und seine Apostel wurden damit betraut. Als Jesus den grossen Missionsbefehl gab, sagte er (Mt 28,18-20):

„Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf Erden. Geht nun hin und macht alle Nationen zu Jüngern, indem ihr diese tauft auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und sie lehrt alles zu bewahren, was ich euch geboten habe! Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung des Zeitalters.“

Was die Apostel lehrten, das taten sie in der Vollmacht Christi. Ihre Botschaft war Gottes Wort. Im 1. Thessalonicher 2,13 steht: „Und darum danken auch wir Gott unablässig, dass, als ihr von uns das Wort der Kunde von Gott empfingt, ihr es nicht als Menschenwort aufnahmt, sondern, wie es wahrhaftig ist, als Gottes Wort, das in euch, den Glaubenden, auch wirkt.“

Durch die Vollmacht Jesu gründeten die Apostel an verschiedenen Orten Gemeinden. Die inspirierten Apostel, die in der ganzen Wahrheit durch den Heiligen Geist geleitet wurden (Joh 16,13), folgten den Anweisungen des Herrn, denen er den grossen Missionsbefehl gab und verkündigten das Evangelium. Durch diese Verkündigung liessen sich Menschen taufen und zur Gemeinde hinzufügen (Apg 2,41; 1 Kor 12,13). Die Getauften bildeten die neuen Gemeinden.

Diese Gemeinden entstanden durch die Apostel nach einer bestimmten „Vorlage“. Denn die inspirierten Apostel wiesen die örtlichen Gemeinden alle gleich an. Alle wurden mit derselben Lehre unterrichtet und beteten in gleicher Weise an (siehe 1 Kor 4,17). Die Tatsache, dass sie in verschiedenen Dingen alle gleich waren, zeugt von der Vorlage, die die inspirierten Männer lehrten. In gleicher Weise gaben diese inspirierten Männer den damaligen Gemeinden später weitere Anweisungen, lobten ihren Glauben oder ermahnten sie, wenn sie von der Lehre abwichen. Die Tatsache, dass die Briefe des ersten Jahrhunderts an die Gemeinden Lob und Tadel beinhalten, zeugt von einem Standard oder einer Vorlage nach dem sie beurteilt wurden.

Dieser Standard der neutestamentlichen Gemeinde hing nicht von einer einzigen lokalen Gemeinde ab, sondern war das Musterbeispiel, nach dem alle neugegründeten Gemeinden beurteilt wurden.

Dieser Standard war als Leitfaden für die Gemeinden der kommenden Jahrhunderte gedacht. Jesus beabsichtigte, dass Menschen sich seiner Vollmacht unterstellten „bis zur Vollendung des Zeitalters“ (Mt 28,18-20). Paulus war überzeugt, dass die verkündete Botschaft nie mehr geändert werden durfte. Er betonte, dass selbst ein Engel verflucht sein sollte, der ein anderes Evangelium predigte, als das, was verkündet worden war (Gal 1,8-9). Judas beschreibt die Lehre, die von den Aposteln und Evangelisten verkündet wurde und ruft alle Gläubigen auf, „für den ein für allemal den Heiligen überlieferten Glauben zu kämpfen“ (Jud 3).

Wie vorausgesagt verliessen die Menschen die neutestamentliche Vorlage. Die Apostel warnten vor dem Abfall (Apg 20,29-30; 1 Tim 4,1-3; 2 Tim 4,3-4; 2 Thess 2,3-4). Nachdem das apostolische Zeitalter zu Ende ging, erfüllten sich diese Vorhersagen. Die Gemeinden verliessen „den Glauben“ in vielerlei Hinsichten.

Das Ziel der Restauration ist es, die Gemeinde des ersten Jahrhunderts wiederherzustellen und wieder in unsere Zeit zurückzubringen. Denn die vielen religiösen Gruppen um uns herum sind oft abgefallen vom ursprünglichen Glauben. Es geht nicht darum, sie zu reformieren. Vielmehr geht es darum, die neutestamentliche Gemeinde des ersten Jahrhunderts als Vorbild nachzuahmen. Denn das war die Gemeinde, die Jesus baute (Mt 16,16-19). Diese Gemeinde wurde von den inspirierten Aposteln angeleitet und geführt! Die, welche sich retten liessen, wurden zu dieser Gemeinde hinzugefügt. Somit können wir erst dann sicher sein, dass wir Gottes Zustimmung erhalten, wenn wir diese ursprüngliche Gemeinde wiederhergestellt haben.

Die Methode der Wiederherstellung ist es, die Gemeinde des ersten Jahrhunderts als Vorbild neu zu entdecken und ihr nachzufolgen, wie es uns im Neuen Testament offenbart wurde. Das Neue Testament ist nicht das Vorbild für die Gemeinde; es beinhaltet das Vorbild für die Gemeinde. Da die Gemeinde des ersten Jahrhunderts überall nach demselben Vorbild aufgebaut wurde, ist es möglich, dieses Vorbild beim Studieren des Neuen Testaments zu entdecken und ihm nachzufolgen.

Nicht alles, was uns im Neuen Testament gezeigt wird, ist Teil eines zeitlosen Vorbilds für die Gemeinde. Die Kultur spielte eine wesentliche Rolle, wie zum Beispiel das Grüssen „mit heiligem Kuss“ (Röm 16,16). Andere Dinge zählten zur Anfangsphase der Gemeinde. Das erste Jahrhundert war eine besondere Zeit, in der Gott grosse Werke für die Gemeinde bewirkte:

• Er setzte Apostel ein, die die Gemeinde leiteten.

• Er inspirierte Männer, die die Gemeinde leiteten und erfüllte sie mit Visionen.

• Er übermittelte der Gemeinde schrittweise die schriftlich inspirierte Botschaft; d. h. das Neue Testament.

• Er taufte die Apostel samt Kornelius und seinem Haus mit dem Heiligen Geist.

• Er befähigte einige Gläubige mit der Gabe, Wunder zu bewirken und in Zungen zu reden (das waren Sprachen, die sie nicht gelernt hatten).

Diese Werke, die zur Anfangsphase der Gemeinde gehörten, nahmen immer mehr ab (siehe 1 Kor 13,8-10).
Es wäre inkonsequent zu glauben, dass einige dieser Taten, wie Zungenreden und Heilungen, bestehen bleiben und andere, wie lebende Apostel, die die Gemeinde leiten, aufgehört haben. Die wunder-wirkenden Gaben des Neuen Testaments gehören zu einem „Gesamtpaket“ (siehe Mk 16,17-18; 1 Kor 12,8-19). Wenn es eine dieser Gaben heute noch gäbe, dann müssten es alle sein. Demzufolge, wenn Christen mit der Macht Gottes in Zungen reden und heilen könnten wie damals in neutestamentlicher Zeit, dann müssten sie auch Tote auferwecken können!

Nicht alles, was mit der neutestamentlichen Gemeinde verbunden werden kann, ist als „Vorbild“ für die Dauer des gesamten christlichen Zeitalters gedacht. Deshalb muss der Ausleger besondere Vorsicht walten lassen, wenn es um Wiederherstellungsprinzipien geht.

Das Prinzip der Wiederherstellung verteidigen
Ist der Aufruf, die neutestamentliche Gemeinde wiederherzustellen, überhaupt möglich? Es gibt fünf Gründe, die den unschätzbaren Wert einer Wiederherstellung rechtfertigen.

1. Der Aufruf zur Wiederherstellung ist biblisch. Es ist biblisch, wenn wir zurück zur ursprünglichen Vorlage für die Gemeinde gehen, die uns Gott gab. Denn Gottes Anliegen ist es, dass die Menschen sich an seine biblischen Anleitungen halten. Er befahl Mose (Hebr 8,5): „Siehe, dass du alles nach dem Muster machst, das dir auf dem Berge gezeigt worden ist!“ Nachdem das Volk Gottes seine Gebote verliessen, forderte er sie auf (Jer 6,16a): „Tretet auf die Wege, seht und fragt nach den Pfaden der Vorzeit, wo denn der Weg zum Guten sei, und geht ihn!“ Gottes Anliegen ist es heute noch, dass wir Menschen zurückkehren zu seinen Anleitungen, wenn wir sie verlassen haben.

Es ist biblisch zu mahnen, dass es notwendig ist, das Wort so zu predigen und danach zu Handeln, wie wir es aus dem apostolischen Zeitalter kennen. Paulus sagte, dass wer irgendetwas anderes predigt, mit dem Fluch rechnen muss (Gal 1,8-9). Es ist biblisch, zurück zur Bibel zu gehen, weil sie das vollkommene Gesetz der Freiheit beinhaltet (Jak 1,25). Die Bibel ist vollständig und befähigt uns zu guten Werken (2 Tim 3,16-17). Da sie von Gott kommt, sollten wir es nicht wagen, sie zu verändern (Offb 22,18-19).

Es ist mit Sicherheit biblisch Menschen zu mahnen, die Gemeinde wiederherzustellen, die uns im Neuen Testament gelehrt wird. Paulus schreibt, dass Christus die Gemeinde mit seinem eigenen Blut erwarb (Apg 20,28). Jesus starb für die Gemeinde. Er kaufte sie mit seinem eigenen Blut! Deshalb ist es natürlich und biblisch, dass wir uns bemühen die Gemeinde wiederherzustellen! Nichts ist mehr motivierend für den, der an die Bibel glaubt und sie liebt, als den Ruf zur Wiederherstellung der neutestamentlichen Gemeinde!

2. Wiederherstellung ist möglich. Selbst im einundzwanzigsten Jahrhundert ist es möglich, die Gemeinde des ersten Jahrhunderts wiederherzustellen. Warum? Im Neuen Testament werden wir gelehrt, dass das Wort Gottes der Same des Reiches ist (Lk 8,11). Weiter lesen wir, dass das Wort Gottes lebendig und wirksam ist (Hebr 4,12; siehe auch 1 Petr 1,23).

Die Samen produzieren ihre Früchte „nach ihrer Art“ (Gen 11,-12), d. h. aus ihnen wachsen immer dieselben Früchte. Der Same einer Wassermelone erzeugt Wassermelonen, wo und wann er auch immer gepflanzt wird. Egal, ob er in Australien, Amerika, Afrika oder Asien gesetzt wurde; es wächst daraus eine Wassermelone. Genauso bringt derselbe Same, der im ersten Jahrhundert gesät wurde, auch im einundzwanzigsten Jahrhundert Wassermelonen hervor, falls er inzwischen nicht verdorrt ist.

Dasselbe gilt auch für das „Wort Gottes“, dem „Samen“ des Reiches. Er wird dieselbe Frucht hervor-bringen, wo und wann immer er gepflanzt wurde. Daraus entsteht das Reich Gottes, die Gemeinde des Neuen Testaments! Es wird immer dieselbe Gemeinde entstehen, von der wir im Neuen Testament lesen, wenn nichts anderes dazu gesät wird.

Es ist vernünftig zu glauben, dass der Same des Wortes Gottes tatsächlich heute noch dasselbe hervorwachsen lässt wie im ersten Jahrhundert. Letzten Endes ist es doch so: Wenn wir das tun, was die Menschen damals taten, um sich zu Christus zu bekehren, wenn wir leben und anbeten, wie die Christen damals, dann werden wir genauso sein, wie die Gläubigen damals! Wir werden ganz einfach Christen sein, Glieder von Christi Gemeinde – nichts mehr und nichts weniger.

3. Die Wiederherstellung der Gemeinde des ersten Jahrhunderts ist wünschenswert. Es ist wünschenswert, weil es primär biblisch ist. Zudem ist es wünschenswert, weil es die Einheit unter den Gläubigen fördert.

Gott will, dass alle Gläubigen vereint sind (Joh 17,20-21; 1 Kor 1,10). Viele, die an Christus glauben, bemühen sich auf verschiedene Weise, die Einheit zu fördern, indem sie interkonfessionelle Organisationen gründen, konfessionell zusammenarbeiten, Kirchen zusammenschliessen usw. Obschon das gut gemeint ist, kann es niemals die Art von Einheit erzielen, die Gott will; die Art von Einheit, für die Christus betete.

Wie kann die Gemeinde weltweit aufrichtig eins werden und Gott gefallen? Der einzige Weg, um das Ziel dieser Einheit zu erreichen ist, dass sich alle nur noch von der Bibel leiten lassen. Wenn es darum geht, den gemeinsamen Glauben zu definieren, dann zählen nicht unsere Meinungen, sondern einzig die Worte der Bibel. Es geht um die Lehre Gottes. Wenn wir willig sind und hören, was Gott uns sagt und seinem Wort folgen, dann muss sich niemand einem anderen beugen, sondern wir stimmen gemeinsam dem Herrn zu, der uns lehrt, wie er die Gemeinde aufbauen will. Nur auf diese Weise können alle in Christus vereint werden, nämlich durch den gemeinsamen Gehorsam unter Gottes Wort!

4. Die Wiederherstellung der neutestamentlichen Gemeinde ist notwendig. Diese Notwendigkeit kann positiv oder negativ verstanden werden.
Von der positiven Seite her betrachtet, lehrt das Neue Testament, dass wir an Jesus glauben müssen (Joh 8,24), unsere Sünden bekennen müssen (Lk 13,3), unseren Glauben an Christus bekennen müssen (Mt 10,32) und getauft werden müssen (oder im Wasser untergetaucht, gemäss Mk 16,16) zur Vergebung der Sünden (Apg 2,38), um gerettet zu werden. Jeder, der diesen Anleitungen gehorcht, ist gerettet. Auf diese Weise werden die Nachfolger Christi seiner Gemeinde hinzugefügt (Apg 2,47). Christus ist der Retter dieses einen Leibes, der Gemeinde (Eph 5,23; 4,4; 1,22-23). Um uns unserer Rettung gewiss sein zu können, ist es notwendig, dass wir in der Gemeinde sind, die durch Christus gerettet wird, das heisst in der Gemeinde, die dem Neuen Testament entspricht!

Von der negativen Seite her betrachtet, warnt uns das Neue Testament unmissverständlich vor dem Verlassen des geraden Weges, d. h. der Lehre des Neuen Testaments. Es verbietet auf Lehren zu hören, die Menschengebote sind (Mt 15,9). Es warnt auch davor, nicht über die „Lehre Christi“ hinauszugehen (2 Joh 9), andere Lehren zu predigen, die von den Aposteln so nicht gepredigt wurden (Gal 1,8), und vom Willen Gottes sich abzuwenden (Mt 7,21). Um eine Verurteilung zu vermeiden, ist es notwendig, dass wir uns Gewissheit darüber verschaffen, dass wir Gottes Wort gehorsam sind. Wer das tut, der beteiligt sich an der Wiederherstellung des neutestamentlichen Christentums.

Das Neue Testament erzählt uns von wunderbaren Segnungen, welche die Christen im ersten Jahrhundert erfuhren. Dazu zählen die Vergebung der Sünden, der innere Friede, die Hoffnung auf den Himmel. Trotzdem spricht das Neue Testament auch von einer Lebensweise und von den Geboten, denen wir gehorchen müssen. Das Problem besteht heute darin, dass viele von den geistlichen Segnungen der Gemeinde profitieren wollen, ohne Verantwortung zu übernehmen, ohne christlich zu leben und ohne den Geboten zu gehorchen! Das funktioniert so nicht! Die neutestamentlichen Segnungen sind untrennbar mit der Gemeinde, die im Neuen Testament beschrieben wird, verknüpft! Um diese Segnungen zu erfahren, müssen wir in der Gemeinde sein!

5. Der Aufruf zur Wiederherstellung ist möglich. Der beste Beweis dafür ist, dass die Wiederherstellung des neutestamentlichen Christentums schon in der Vergangenheit funktioniert hat! Eine Wiederher-stellung geschah oftmals und an vielen Orten.

Der spanische Prediger, Juan Monroy, erzählte wie er durch den Jahrmarkt New Yorks ging und entdeckte, dass es auch in Amerika einige Gemeinden gab, die dem neutestamentlichen Vorbild folgten, genauso wie die Gemeinden, die er in Spanien mithalf zu gründen. Er nahm an, dass die wenigen Christen in Spanien die einzigen auf der ganzen Welt waren, die sich bemühten, die neutestamentliche Gemeinde wiederherzustellen. Als er feststellte, dass es Millionen von Brüdern und Schwestern in den USA und auf der ganzen Welt gab, die dasselbe Ziel verfolgten, hatte er grosse Freude. Bis zu diesem Zeitpunkt kannten die Geschwister in den USA diese Bewegung in Spanien nicht und die Gläubigen in Spanien wussten auch nichts von den Wiederherstellungsbemühungen in den USA. Als sie sich gegenseitig entdeckten, stellten sie fest, dass ihre Ziele und Lehren sozusagen identisch waren!

Dasselbe passierte überall auf der Welt. Wiederherstellungsbewegungen entstanden in England, Scotland, Amerika, Kanada, Indien, Äthiopien und Polen – unabhängig voneinander. In all diesen Fällen gingen Menschen zurück zur Bibel, um die neutestamentliche Gemeinde wiederherzustellen und kamen zu denselben Endergebnissen bezüglich Anbetung, Aufbau und Lehren der Gemeinde!

Das Prinzip der Wiederherstellung funktioniert also; es ist praktisch möglich. Auf diese Weise entstanden immer wieder Gemeinden und es gibt keinen Grund, dass diese Neugründungen jemals aufhören sollten. Neutestamentliches Christentum entsteht überall dort, wo Menschen mit lernwilliger Haltung ins Wort gehen und nichts anderes, als den Willen Christi auslegen und umsetzen.

Schlussfolgerung

Richtig verstandene Anwendung biblischer Lehren führt zur Wiederherstellung der neutestamentlichen Gemeinde. Es erfordert eine sorgfältige Auslegung, um zu entscheiden, welche Praktiken in einer Gemeinde wiederhergestellt werden sollten. In der nächsten Lektion erfahren wir mehr darüber. Wenn Menschen sich dem Prinzip der Wiederherstellung verschreiben und mit biblischen Belegen arbeiten, kommen sie generell gesehen, zu denselben Schlussfolgerungen, wie die Gemeinde in der heutigen Zeit aussehen sollte.