Deuteronomium-06: Gott lieben von ganzem Herzen

Wiederholung des Gesetzes

 

 

 Einleitung

Wie könnten wir unseren biblischen Glaubenswandel in Christus mit einem einzigen Satz zusammenfassen? Die Bibel enthält viele Gebote und Anweisungen. Sie enthält auch viele hilfreiche Lebensweisheiten. Wie könnte man alles in einem einzigen Satz zusammenfassen?

Jesus tat das in Matthäus 22,37: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Verstand.“

Diese Aussage hat Jesus aus den alttestamentlichen Schriften entnommen, die Gott seinem Volk gab, bevor er sie in das versprochene Land Kanaan führte (Dtn 6,1-9). Die Juden kannten diese Schriftstelle ganz genau! Sie wird das „Schema“ oder „Schma“ genannt: Schma ist die Befehlsform des hebr. Wortes für HÖREN. Schma bedeutet also „Höre ...“ (Israel). Mit diesem Schma sind drei Anwendungen verknüpft: Mit diesem Satz wurde und wird noch heute in einer Synagoge die Anbetung eingeleitet. Zum vollständigen Shma gehören die Stellen aus: Dtn 11,13-21; Num 15,37-41.

Das Shma bildet die Grundlage des jüdischen Monotheismus. Fromme Juden trugen Gebetsriemen an der Stirn oder am Handgelenk, auf dem diese drei alttestamentlichen Bibelstellen geschrieben waren. Es wurde auch in kleinen, zylinderähnlichen Kästen aufbewahrt und an die Türen der Häuser befestigt. Wenn sie beteten, erinnerten sie sich an das sogenannte Shema (Höre, Israel ...). Dieses Gebot gilt in den Augen Gottes auch im NT als wichtigste Instruktion für sein gläubiges Volk! Kein anderes Gebot kommt diesem einen Gebot näher. Wer den Herrn mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit ganzer Kraft liebt, wird alles tun was möglich ist, was der Wille des Herrn ist. Deshalb wollen wir uns heute mit diesen drei Aspekten beschäftigen.

 

 I.   Mit deinem ganzen Herzen

Leider musste Gott schon sehr früh in der Menschheitsgeschichte folgendes feststellen (Gen 6,5-8): „Der HERR aber sah, dass die Bosheit des Menschen gross war auf Erden und dass alles Sinnen und Trachten seines Herzens allezeit nur böse war. Da reute es den HERRN, dass er den Menschen gemacht hatte auf Erden, und es bekümmerte ihn in seinem Herzen. Und der HERR sprach: Ich will den Menschen, den ich geschaffen habe, vom Erdboden vertilgen, den Menschen samt dem Vieh, den Kriechtieren und den Vögeln des Himmels, denn es reut mich, dass ich sie gemacht habe. Noah aber hatte Gnade gefunden in den Augen des HERRN.“

Der Herr war sehr bekümmert über die Bosheit der Menschen. Die Menschheit brauchte einen klaren Heilsplan, der sie zur Umkehr aufforderte. So beschloss der Herr den Untergang der damaligen Menschheit, um Abraham zu berufen und ihm eine wichtige Verheissung zu geben.

Doch auch das Volk, das aus Abraham, Isaak und Jakob kam war trotz den Verheissungen und Segnungen nicht viel besser als die Menschen ohne Gott. Immer wieder musste der Herr ihnen sagen lassen:

(Dtn 10,12-16): „Und nun, Israel, was fordert der HERR, dein Gott, von dir, als dass du den HERRN, deinen Gott, fürchtest, auf allen seinen Wegen gehst, ihn liebst und dem HERRN, deinem Gott, dienst von ganzem Herzen und von ganzer Seele, dass du die Gebote und Satzungen des HERRN hältst, die ich dir heute gebe, zu deinem Besten. Sieh, dem HERRN, deinem Gott, gehören der Himmel und aller Himmel Himmel, die Erde und alles, was darauf ist. Doch nur deinen Vorfahren hat der HERR sich zugewandt, und sie hat er geliebt, und euch, ihre Nachkommen, hat er erwählt aus allen Völkern, wie es heute der Fall ist. So beschneidet eure Herzen, und seid fortan nicht mehr widerspenstig.“

Es ging dem Herrn um die Beschneidung des Herzens. Es ging darum, dass die Gläubigen den Herrn von ganzem Herzen lieben konnten.

Warum sollen Menschen den Herrn mit ganzem Herzen lieben?
Weil Gott unser Schöpfer ist, der Schöpfer des Himmels und der Erde. Er schenkt uns die Luft, die wir einatmen, die Nahrung, die wir ernten, der Regen, der das Land fruchtbar macht und uns am Leben erhält. Ihm gehört alles was wir sind und haben! Wer freiwillig Gottes Satzungen befolgt, dem wird es im Leben wohl ergehen!

Sprüche 7,1-3: Beachte die Gebote Gottes!
Nur wer Gott mit ganzem Herzen liebt, wird auch seine Gebote gerne befolgen und sein Fleisch und Eigenwille zügeln lassen: Römer 2,28-29. Die Beschneidung des Herzens geschieht dadurch, dass ein Mensch der Gestalt der Lehre Christi von Herzen gehorsam wird, mit allen Konsequenzen: Röm 6,17. Wir lassen uns taufen und vertrauen auf die weitere Führung Gottes durch sein Wort. Denn wer Gott gehorsam ist, der wird in das ewige Land geführt, das der Herr allen bereitet hat, die ihn lieben (1Kor 2,9). Wir sind also nun das gläubige Volk das auf der Wanderschaft ist und dem ewigen Ziel immer näher kommt.

Unsere Versammlungen sollen jedes Mal ein Freudenfest sein: Hebr 10,19-25. Wir wollen uns mit Freude und Dankbarkeit dem allmächtigen Gott zuwenden, ihn mit ganzem Herzen loben und preisen. Alle sollen miteinbezogen werden in diese herrliche Anbetung! Wir Männer wollen uns bemühen und lernen, wie wir diese Anbetung gemeinsam immer wieder neu und frisch gestalten können, damit alle mit ganzem Herzen dabei sein können und die Liebe zu Gott und untereinander jedes Mal spürbar ist: Römer 10,9-13 - mit dem Mund bekennen und mit dem Herzen glauben.

1. Petrus 1,22: Liebt einander aus reinem Herzen!
Der Herr kennt unsere Herzen und möchte unser Mittelpunkt sein! Wenn wir also Gott mit ganzem Herzen lieben wollen, dann meinen wir mit allen unseren Gefühlen und Empfindungen! Wir geben uns Gott ganz hin in der Liebe und im vollen Vertrauen!

 

 II.   Mit deiner ganzen Seele

Das griech. Wort für Seele ist: Psyche. Die Seele steht für das ganze Leben, für unser ganzes Handeln auch ausserhalb der besonderen Anbetungszeit.

Jakobus 1,19-26: Seid Täter des Wortes Gottes!

Psalm 63: David drückt seine Sehnsucht nach Gemeinschaft mit Gott aus. Er liebt den Herrn mit ganzer Seele.

 

 III. Mit deiner ganzen Kraft

Hier geht es um die Denkkraft, um den Verstand (Intelligenz), den Willen und unseren Geist. Konzentration im Gebet, bei der Anbetung, beim Nachsinnen über seine Gebote. Regelmässiges Schriftstudium gehört dazu.

Wir wollen Gott erkennen und verstehen lernen wie ER ist.

Epheser 1,15-18„Also: Da auch ich von eurem Glauben im Herrn Jesus und von eurer Liebe zu allen Heiligen gehört habe, höre ich nicht auf, für euch zu danken, wenn ich in meinen Gebeten an euch denke: Der Gott unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Herrlichkeit, gebe euch den Geist der Weisheit und der Offenbarung, damit ihr ihn erkennt. Er erleuchte die Augen eures Herzens, damit ihr wisst, zu welcher Hoffnung ihr durch ihn berufen seid, welch reiches und herrliches Erbe er für die Heiligen bereithält.“

Das ewige Leben bedeutet, Gott zu erkennen und seinen Sohn Jesus Christus (Joh 17,3): „Das aber ist das ewige Leben: dass sie dich, den einzig wahren Gott, erkennen und den, den du gesandt hast, Jesus Christus.“

 

 Schlussfolgerung

Die Liebe zu Gott kann nicht erzwungen werden, sondern sie kommt aus dem Glauben.

Wer Gott liebt, hat das Leben (1Joh 4,16-17): Und wir haben die Liebe, die Gott zu uns hat, erkannt und ihr geglaubt. Gott ist Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott und Gott bleibt in ihm. Darin ist die Liebe unter uns zur Vollendung gekommen: Dass wir dem Tag des Gerichts mit Zuversicht entgegensehen sollen, denn wie er, so sind auch wir in dieser Welt. Furcht ist nicht in der Liebe.“