Reich Gottes-06: Der Beginn der Herrschaft Christi

Wann kommt das Reich Gottes?

 

 

 I.   Jesus Christus tritt seine Herrschaft an

Bevor Jesus seine Herrschaft antreten konnte, musste Elia kommen: Maleachi 4,5.
Mit Elia ist Johannes der Täufer gemeint (Mt 17,10-14). Johannes der Täufer ging „in der Kraft des Elias“ vor dem Messias her (Lk 1,17). Er war das Zeichen der Zeit, in der das Reich Gottes zu den Menschen kam (Lk 7,27-28).

Zu Lebzeiten Jesu war das Reich Gottes noch nicht mit Macht gekommen: Mk. 9,1.
Jesus versprach, dass einige nicht sterben werden, bevor sie miterlebt haben, wie das Reich Gottes mit Macht auf Erden kommen werde. Jesus lehrte seine Jünger beten: „Dein Reich komme ...“ (Mt 6,10), woraus man schliessen kann, dass das Reich für die Menschen noch nicht zugänglich war. Auch nach dem Tod Jesu wartete die Welt auf das Reich Gottes (Lk 23,50-51).

Das Reich Gottes kam mit Macht und Jesus trat bereits seine Herrschaft an:

Kolosser 2,15
Durch den Tod am Kreuz entwaffnete Jesus den Teufel mit seiner Macht (Hebr 2,15). Durch die Auferstehung Christi triumphierte Gott über Satan.

Apg 1,6-8
Während der auferstandene Jesus seinen Jüngern erschien, fragten sie ihn neugierig, wann denn das Reich Gottes für Israel wieder hergestellt werde. Sie verstanden noch nicht, dass es Gottes Plan war, sein Reich für die ganze Welt zu öffnen und zugänglich zu machen. Jesus gebot ihnen geduldig zu sein und in Jerusalem zu warten, bis der Vater diesen Zeitpunkt bestimmen werde.

Apg 2,1-12
An Pfingsten (Pentecoste = der fünfzigste Tag nach der Auferstehung Christi) war es endlich so weit. Die Apostel wurden mit dem versprochenen heiligen Geist erfüllt, die der Vater ihnen durch seinen Sohn senden sollte (Joh 14,26; Lk 24,49). Die zwölf Apostel verkündigten in anderen Sprachen das Evangelium, so dass es allen in ganz Jerusalem bekannt wurde. In diesem Sinne erfüllte sich die Prophezeiung des Joels (Apg 2,17-21; Joel 2,28-32).

Apg 2,29-36
Mit seiner Predigt, benutzte Petrus die Schlüssel die Jesus ihm gab, um das Reich Gottes für die Menschen aufzuschliessen (Mt 16,19; Lk 11,52).

Petrus bezeugt:

- dass Jesus für die Menschheit gestorben und auferstanden ist (V. 29).

- dass Jesus der Thronfolger Davids ist (V. 30-32).

- dass Jesus den verheissenen Geist vom Vater in Empfang nahm und ihn über die Zwölf ausgoss (V. 33).

- dass Jesus entrückt wurde und sich auf den himmlischen Thron setzte, um sein Volk zu regieren (V. 34).

Christi Herrschaft begann also zu Pfingsten, inmitten seiner Feinde (Ps 110,1-7): Hebr 10,12-13. Seine Herrschaft hält an bis zur Wiederkunft, wo all seine Feinde ihm zu Füssen liegen werden (V. 34-35): 1. Korinther 15,23-28. Gott hat seinen Sohn zum gesalbten König gemacht (Christós: Joh 1,41), der von seinem eigenen Volk verworfen wurde (V. 36).

Die erste grosse Amtshandlung Jesu bestand in der Begnadigung von 3000 Feinden: Apg 2,41.47 (Kol 1,21). Im Unterschied zu den Machthabern der Welt benutzt Jesus seine grosse Macht nicht dazu, seine Feinde zu vernichten, sondern sie zu gewinnen und ihnen das ewige Leben zu schenken (Röm 5,10). Alle Menschen, die nun Jesus annehmen, unterwerfen sich freiwillig seiner Herrschaft (Gal 2,19-20; 1Kor 6,19-20):

- Sie wurden seine Knechte und Diener (Phil 1,1; Offb 22,3).

- Sie wurden ein Volk seines Eigentums (Tit 2,14).

- Sind wurden seine königliche Priesterschaft (1Petr 2,9-10).

Mit der Himmelfahrt, setzte sich Jesus im Reich zur Rechten Gottes: Eph 1,20-22.
Gott hat Seine Macht durch Christus wirksam werden lassen, indem er ihn von den Toten auferweckte. Gott hat Seinen Sohn zu seiner Rechten auf den Thron setzen lassen: 1. Petrus 3,22.

Gott hat Seinem Sohn Macht alle Macht im Himmel und auf Erden gegeben (Mt. 28,18). Jesus ist auch das Haupt Seiner Gemeinde, die er sich mit Seinem Blut teuer erkauft hat (Apg 20,28).

Christus Jesus ist der Höhepunkt des Planes Gottes, Sinn und Zweck der ganzen Schöpfung, und über alles Sichtbare und Unsichtbare erhaben: Kolosser 1,15-18.

 

 II.   Das Wesen des Reiches Gottes

Das Reich ist nicht von dieser Welt: Johannes 18,36.
Pilatus verstand weder etwas vom Wesen des Reiches Gottes, noch vom König des geistlichen Reiches. Auch die Juden erwarteten einen weltlichen König, der sie von der römischen Unterdrückung befreit (Joh 6,14-15.26-27). Das Reich Gottes ist nicht mit sich selbst entzweit (Mt 12,25-28). Weil die Juden Jesus als geistlichen König ablehnten, wurde ihnen gesagt, dass das Reich Gottes von ihnen genommen werde: Matthäus 21,43. Selbst die Jünger Jesu dachten, dass das Reich für sie sichtbar werde (Lk 19,11).

Das Reich Gottes besteht nicht aus irdischen Mitteln, sondern aus Römer 14,17:

- der Gerechtigkeit (2Petr 3,13; Eph 5,5).

- dem Friede (Jes 9,6).

- der Freude (Lk 14,15).

- der Kraft des heiligen Geistes (1Kor 4,20).

Das Reich Gottes besitzt seine eigene Verfassung; das Evangelium (Gal 6,2; Röm 10,4).
Das Evangelium ist der neue Bund (Mt 26,26-29). Der neue Bund (= NT) ist mit dem Tod Christi in Kraft getreten (Hebr 9,15-17). Es ist ein ewiger Bund, den Gott durch seinen Sohn mit uns Menschen ge-schlossen hat (Hebr 8,6-13). Himmel und Erde werden eher vergehen, als die Worte, die Jesus gesprochen hat (Mt 24,35).

 

 III. Wie man Bürger des Reiches wird

Durch die Wiedergeburt aus Wasser und Geist: Johannes 3,3-5.
Wer gläubig geworden und getauft worden ist (Mk 16,15-16). Wer sich in das Reich des Sohnes versetzen lässt (Kol 1,13). Fleisch und Blut kann das Reich nicht ererben (1Kor 15,44-50).

Durch Treue zum König und zu seinem Gesetz: 2. Petrus 1,10-11.
Die Gerechten werden leuchten (Mt 13,41-43). Die Gläubigen sind Bürger des himmlischen Reiches: Philipper 3,20-21.

Durch viel Trübsal und Leiden: Apg 14,22.
Die, welche vor der Welt arm sind (Jak 2,5). Die, welche von der Welt verfolgt sind (2Petr 4,18).

Kein Bürgerrecht für: Matthäus 7,21.
Wer das Evangelium von sich stösst (Apg 13,44-47). Wer uneinsichtig in der Sünde verharrt (Gal 5,19-21). Für die meisten Reichen wird es schwer sein (Mt 19,23; 1Tim 6,9-10).

 

 Zusammenfassung:

1. Zu Pfingsten kam das Reich Gottes mit Macht, indem der heilige Geist über die Apostel ausgegossen wurde, so dass sie in allen Sprachen den Menschen das Evangelium verkündigten.

2. Petrus benutzte die versprochenen Schlüssel Jesu, um das Reich Gottes allen Menschen zu eröffnen.

3. Christus herrscht nun inmitten seiner Feinde bis zur Wiederkunft.

4. Jesus Christus hat seine Herrschaft nach der Himmelfahrt angetreten, indem er sich in seinem Reich zur Rechten Gottes setzte.

5. Es geht also um den ewigen König im geistlichen Reich, das man mit Fleisch und Blut nicht ererben kann, sondern nur durch die geistliche Wiedergeburt.

6. Sind wir bereit, uns in dieses geistliche Reich hineingeboren zu werden und Christus in unseren Herzen regieren zu lassen?