Reich Gottes-11: Die Wiederkunft Christi

Wann kommt das Reich Gottes?

 

 

 I.   Wichtige Begriffe im NT, die alle dasselbe bedeuten

Erscheinung - epifaneia (6x im NT)
Jesus wird bei der Erscheinung seiner Wiederkunft den Gesetzesfeind vernichten (2. Thess. 2,8). Die Gläubigen warten auf die Erscheinung der Herrlichkeit Jesu (Tit. 2,13), gemeint ist die Wiederkunft.

Offenbarung, Enthüllung - apokaüpsis (18x im NT)
Die Offenbarung Jesu geschieht vom Himmel her mit seinen heiligen Engeln (2. Thess. 1,7). Das Offenbarwerden Christi (1. Pet. 1,7) bezieht sich auf die Wiederkunft und wird auch als die Offenbarung seiner Herrlichkeit bezeichnet (1. Pet. 4,13).

Ankunft, Wiederkunft - parusia (24x im NT)
Durch Ankunft oder Wiederkunft Christi wird der Gesetzlose beseitigt und unwirksam gemacht (2. Thess. 2,1.8). Der Herr verzögert nicht die Verheissung seiner Wiederkunft (2. Pet. 3,4.12).

Tag - hemera (389x im NT)
Der Tag des Herrn wird wie ein Dieb unerwartet kommen (2. Pet. 3,10; 1. Thess. 5,2). Es ist der Tag des Zorns (Offb. 6,17), der Tag des Gerichts (2. Pet. 2,9). Es ist auch der Tag Christi (Phil. 1,6; 2,16), der Tag des Menschensohns (Lk. 17,24). Es ist auch von jenem Tag (2. Tim. 4,8), vom letzten Tag (Joh. 6,30), vom jüngsten Tag (Joh. 12,48), und vom Tag schlechthin die Rede (1. Thess. 5,4).

All diese Begriffe (und noch mehr) beziehen sich auf die Wiederkunft Jesu Christi und sein zweites Kommen (Heb. 9,26-28).

 

 II.   Das bevorstehende einmalige Weltereignis

Ohne Vorwarnung, wie der Blitz am Himmel (Mt. 24,27) und wie ein Dieb in der Nacht (1. Thess. 5,1-2) bricht der grosse Tag der Wiederkunft Christi an. Die Sonne verfinstert sich (Mt. 24,29), ein grosses Erdbeben entsteht, der Mond färbt sich blutrot und die Sterne fallen vom Himmel und der Himmel legt sich wie eine Buchrolle zusammen (Offb. 6,12-14). Menschen fliehen und verbergen sich (Offb. 6,15-17).

Die Vernichtung Satans und seiner Heerscharen (Offb. 20,7-10).
Nachdem Satan mit einer grossen Kette für 1000 Jahre in der Unterwelt gefangen gehalten war, wird er aus dem Gefängnis losgelassen (Offb. 20,1-3.7). Ein letztes Mal rückt er mit seinem Heer heran, um Krieg zu führen gegen Gott und sein Reich (Offb. 20,8). Diesmal kann die ganze Menschheit Gut und Böse genau unterscheiden und zusehen, wie Satan und sein Heer endgültig unschädlich gemacht und schliesslich in den Feuersee geworfen wird (Offb. 20,9-10).

Unter gewaltigem Posaunenschall eines Erzengels erscheint Jesus am Himmel der ganzen Menschheit (Offb. 1,7; Mt. 24,30). Er erscheint in physischer Gestalt (1. Thess. 4,16; Apg. 1,11). Zuerst werden die Toten in Christus auferstehen (1. Thess. 4,16). Die Gläubigen werden verwandelt bei der letzten Posaune: 1. Kor. 15,51-53. Jesus sendet seine Engel aus, um alle noch lebenden Gläubigen in der Welt einzusammeln (Mt. 24,31). Sie werden zusammen mit den auferstandenen Gläubigen in das Reich der Himmel entrückt (1. Thess. 4,17).

Der König setzt sich auf den Thron der Herrlichkeit, umgeben von Legionen von Engeln, um das Endgericht abzuhalten (2. Thess. 1,7): Matthäus 25,31-34. Alle Völker versammeln sich vor seinem Thron, um nach ihren Werken mit Gerechtigkeit gerichtet zu werden (Röm. 14,10; 1. Kor. 3,11-13): Apg. 17,30-31. Die Zeit der Vergeltung ist angebrochen (2. Thess. 1,6-10). Die Lebendigen und die Toten werden gerichtet (2. Tim. 4,1; Apg. 10,42).

Das Gericht findet auf Grund dessen statt, was in den Büchern über die einzelnen Seelen geschrieben steht (Offb. 20,12-13). Die Gläubigen werden freigesprochen: Joh. 5,24-29 (Mt. 25,35-40). Die Ungehorsamen werden verurteilt: Judas 14-15 (Mt. 25,41-46). Schliesslich wird er das Reich Gott, dem Vater, übergeben (1. Kor. 15,23-25). Dann wird der Tod und der Hades in den Feuersee geworfen (Offb. 20,14-15; 1. Kor. 15,26).

Himmel und Erde fallen krachend auseinander und die Elemente werden sich auflösen und im Feuer verglühen: 2. Petrus 3,10.

 

 III. Gleichnisse vom Reich Gottes und der Wiederkunft

Vom Unkraut unter dem Weizen (Mt. 13,24-30.26-43)
Das Gute wächst zusammen unter dem Bösen auf bis zur grossen Ernte. Am grossen Gerichtstag werden die Engel das Gute vom Bösen trennen.

Vom Fischnetz (Mt. 13,47-50)
Das Reich Gottes wird mit einem Fischnetz verglichen das auf die Erde herabgelassen wird. Am Endgericht werden die brauchbaren Seelen von den Unbrauchbaren aussortiert.

Vom königlichen Hochzeitsmahl (Mt. 22,1-14)
Nur die, welche die Einladung dankbar annehmen und sich entsprechend kleiden, dürfen am grossen Fest teilnehmen. Gott möchte die ganze Menschheit retten, doch nur wenige lassen es zu.

Vom guten und vom bösen Knecht (Mt. 24,45-51)
Es gibt Menschen, die werden im Reich Gottes ewige glücklich. Es gibt Menschen, die werden in der Hölle heulen und leiden.

Von den zehn Jungfrauen (Mt. 25,1-13)
Es ist ein längeres Warten auf den Bräutigam (V. 5). Wir werden ermahnt uns auf seine Ankunft genügend vorzubereiten.

Von den anvertrauten Talenten (Mt. 25,14-30)
Nach langer Zeit kommt der Herr und rechnet ab (V. 19)! Wir werden aufgerufen unsere Talente, die wir für das Reich einsetzen können nicht zu vergraben, sondern zum Dienst einzusetzen.

 

 IV. Die Zeit der Wiederkunft

Die Zeit der Wiederkunft Christi ist zwar gewiss, aber unbekannt: 2. Pet. 3,4-10. Wir wissen nur, dass Satan wenig Zeit hat (Offb. 12,12). Satan wird für eine kurze Zeit losgelassen (Offb. 20,3). Es ist von einer kurzen Zeit die Rede (Heb. 10,37) (Offb. 1,1.3; 22,6.7.12.20)

Die Zeichen der Zeit lassen uns aufhorchen wie damals, vor der Zerstörung des Tempels, 70 n.Chr. (Mt. 24,32-33). (Siehe Auslegung Matthäusevangelium 24!) Zuerst muss der Abfall vom Glauben an Gott kommen und der Gesetzesfeind sich offenbaren (2. Thess. 2,1-12; 1. Tim. 4,1-4; 2. Tim. 3,1-5; 4,1-4). Mit jeder Macht der Lüge tritt er auf, als wirksame Kraft der Verführung. Wie damals, zur Zeit des Antichrists (1. Joh. 2,18.22; 4,3; 2. Joh. 7). Wie in den Tagen Noahs wird es zugehen (Mt. 24,37-44). Der Mensch wiegt sich in Frieden und Sicherheit (1. Thess. 5,3).

Die Gewissheit der Wiederkunft Christi spornt uns an:

- einander zu ermahnen: 1. Thess. 5,4-11

- einander anzuspornen: 2. Kor. 5,9-10

- zur Wachsamkeit: Lukas 21,34-36

- zur Heiligung: Römer 13,11-14

 

 Zusammenfassung:

Obschon über 90% der biblischen Prophezeiungen in Erfüllung gingen, so ist bei Gott mindestens eine Verheissung noch ausstehend: Der grosse Tag der Wiederkunft Christi.

Das NT berichtet uns von einem einmaligen Weltereignis, an dem Christus und sein Reich sich endgültig allen Menschenseelen offenbaren werden. Nirgends in der Bibel ist von einer vorzeitigen Entrückung der Gläubigen, noch von einem tausendjährigen Friedensreich auf Erden die Rede. Es wird auch nirgends etwas von zwei Gerichtstagen gesagt, sondern nur, dass dem Menschen bevorsteht einmal zu sterben und darnach das Gericht (Heb. 9,27).

Die Wiederkunft Christi ist der grosse Tag des Endgerichts und gleichzeitig auch der endgültigen Erlösung aller Gläubigen.

Dieser letzte Tag, der das Ende der Welt und damit der Menschheitsgeschichte bedeutet, soll uns keine Angst einflössen und uns beunruhigen (Joh. 14,1-4), sondern vielmehr anspornen zur Wachsamkeit und zur Heiligung im Glauben, ohne die niemand den Herrn in seinem Reich schauen wird (Heb. 12,14b).