Gemeindebauplan-01: Was ist eine Gemeinde?

Gemeinde Bauplan

 

 

 I.   Die Gemeinde ist die Ekklesia!

Die griechische Vorsilbe: ek bedeutet „aus, heraus“. Gott ruft die Menschen aus der Welt der Finsternis, aus dem Herrschaftsbereich Satans, heraus, damit sie in sein wunderbares Reich des Lichtes übertreten. Der erste Gedanke, den das Wort ekklesia weckt, ist eher der der Trennung, als der der Vereinigung. Es geht um eine Trennung, die zur Rettung führt: Apg 2,40; 26,18 (2 Kor 6,17).

Der griechische Stamm: kaleo bedeutet „ich rufe“. Im Neuen Testament wird dieses Wort für Gott gebraucht, der den verlorenen Menschen zuruft und sie einlädt (Mt 20,8; 22,9). Es geht um unsere Berufung zum Heil (Röm 8,30; 2 Thess 2,14).

Etymologisch bedeutet ekklesia „die Herausgerufene“. Das Wort findet sich 114 Mal im Neuen Testament. Die ekklesia besteht aus eklektous (aus Herausgerufenen). Kein einziges Mal bezeichnet das Wort ekklesia ein Gebäude, sondern immer eine Gemeinschaft von Menschen. Wir bilden Gottes Gemeinde, Gottes Tempel: 1. Korinther 3,16-17. Gott wohnt nicht in Gebäuden, sondern in unseren Herzen (Apg 17,24-25).

Der Gebrauch des Wortes im Neuen Testament:

1. Als universale Gemeinde (Eph 1,22-23; 1 Kor 10,32; 12,28; Phil 3,6).

2. Als örtliche Gemeinde (Röm 16,1; Gal 1,2; Kol 4,16) (an einem Ort: 1 Kor 11,18; 14,19.23).

 

 II.   Die Gemeinde ist eine göttliche Einrichtung!

Die Grundfeste der Wahrheit: 1. Timotheus 3,14-15.
Nicht die Kirche ist es, die die Wahrheit erzeugt, sondern die Gemeinde ist um der Wahrheit Gottes Willen entstanden. Karl Barth (Theologe, 1886-1968) bekräftigte: „Es kann keine kirchliche Autorität geben ausser dem Worte Gottes in seinem biblischen Zeugnis“. Jede religiöse Gruppierung, die sich nicht in allem an die Autorität der Bibel hält, ist nicht die Gemeinde, die auf der Grundfeste der Wahrheit gegründet steht und hat somit auch keine Existenzberechtigung. „Verflucht seien Liebe und Einsicht, wenn dadurch Gottes Wort in Frage gestellt werden muss“ rief Luther aus.

Sie ist eine Minderheit: Lukas 12,32.
Es ist immer die kleine Zahl gewesen, die bereit war für die Wahrheit einzustehen. Es waren 8 Seelen zu Noahs Zeiten, die der Predigt glaubten (2 Petr 2,5). Nur 3 Seelen trennten sich vom ausschweifenden Lebenswandel in den Städten Sodom und Gomorrha (2 Petr 2,6-7). Schliesslich war es nur ein Rest von 7000 Israeliten, die ihre Knie vor dem Baal nicht gebeugt hatten (Röm 11,4). Auch im NT ist die Wahrheit auf der Seite einer kleinen Herde: 2 Tim 3,12-13. Die 12 Apostel und die 120 Jünger (Apg 1,13-15). Die 3000 Seelen, die sich zu Pfingsten bekehrten, gegenüber mehreren hunderttausend Juden in der Feststadt (Apg 2,41). F. Gadet sagte: „Die Gemeinde bildete in der Menschheit nur eine verschwindend kleine Minderheit, und dieses Verhältnis zwischen den wirklich Glaubenden und Nicht-Glaubenden wird gleich bleiben, zu allen Zeiten und an allen Orten.“ Nicolas Cop sagte vor mehr als 400 Jahren: „Die Welt pflegt diejenigen Ketzer, Verführer, Betrüger, Verleumder zu nennen, welche sich bemühen, das reine Evangelium unter den Seelen zu verbreiten, und die auf diese Weise Gott gehorchen wollen.“

Falsche Erwartungen an die Gemeinde:
Sie ist unvollkommen, weil sie aus unvollkommenen Menschen besteht. Sie ist keine soziale Institution. Sie ist kein Hobby - und Freizeitklub. Sie hat nicht die Aufgabe, alle unsere Bedürfnisse zu erfüllen!

Nicht Menschen entscheiden, wer zur Gemeinde gezählt wird oder nicht!
Gott fügt zu seiner Gemeinde hinzu (Apg 2,47). In der Gemeinde zählen allein die Gebote Gottes (Joh 17,20-21). Gott allein bestimmt, wer am grossen Hochzeitsfest dabei sein darf (Mt 22,11-14).

 

 III. Die Gemeinde ist mit den folgenden Beispielen zu vergleichen!

Die Braut und der Bräutigam: Epheser 5,25-27 (Offb 21,2).
Es geht um eine geistliche Liebesbeziehung, zwischen Christus und seiner Gemeinde. Die örtliche Gemeinde wird auf zwei Arten dargestellt: Als jungfräuliche Braut die sich schmückt und vorbereitet, weil sie noch in einem Verlobungsverhältnis steht (2 Kor 11,2), als verheiratete Frau, die bereits Kinder im Glauben zeugt (Eph 5,24; 1 Kor 4,15; Gal 4,19; 2 Petr 2,2). Viele Menschen wollen zwar Christus angehören, aber sie möchten sich nicht binden lassen und wollen keine Verpflichtung eingehen. Doch mit Christus gibt es kein Konkubinatsverhältnis. Christus braucht die Gemeinde und die Gemeinde braucht Christus.

Ein Leib mit vielen Gliedern: 1. Korinther 12,12-27.
Als örtliche Gemeinde bilden wir einen geistlichen Leib. Wie mit unserem physischen Körper, kann es uns nicht egal sein, was mit den einzelnen Teilen oder Gliedern geschieht. Wenn ein Glied leidet, dann leiden alle Glieder mit. Christus ist das Haupt seines Leibes. Ohne die verfügbaren Glieder kann der Kopf (das Haupt) nichts ausrichten. Umgekehrt kann die Gemeinde (der Leib) nur durch Christus leben und wirken.

Der Weinstock: Johannes 15,1-8.
Jede örtliche Gemeinde bildet eine Rebe aus Trauben, die die Glieder darstellen. Jede Traube, die von der Rebe entfernt wird, hat keine Überlebenschance. Ebenso verdorrt jedes Schoss, das nicht am Weinstock bleibt.

 

 IV. Zusammenfassung

Aus diesen Beispielen erkennen wir die Notwendigkeit einer Gemeinde anzugehören.

Weil die Gemeinde eine göttliche Einrichtung ist, kann es kein Christentum ohne Gemeinde geben!