Gemeindebauplan-03: Wo versammelten sich die ersten Christen?

Gemeinde Bauplan

 

 

 I.   Wie viele Personen muss eine örtliche Gemeinde mindestens zählen?

Christus verspricht, dass er dort, wo sich 2 oder 3 in Seinem Namen versammeln, mitten unter ihnen sein wird: Matthäus 18,20. Um als Gemeinde bei Christus anerkannt zu sein, genügen 2 Personen. Die Wichtigkeit liegt viel mehr in der Vollmacht, als in der Zahl. Für Christus ist es wichtiger, dass jede Hauszelle sich an Seine Gebote und Anweisungen hält, damit in allem der Vater und der Sohn verherrlicht wird. In der Offenbarung lesen wir - von der Gemeinde in Sardes: Offenbarung 3,4 (wenige Personen), von der Gemeinde in Thyatira: Offenbarung 2,24-25 (Lehre).

Schon im AT sehen wir, dass Gottes Kriterium für die Erwählung seines Volkes nicht in der Anzahl lag (Dtn 7,6-8). Das kleinste Volk hat Gott anerkannt und für seine Pläne erwählt. Gott hat dieses kleine Volk dann auch gross und einflussreich werden lassen. Der Herr vermag aus jeder Zelle eine Vielzahl von Zellen zu machen, wenn Er will.

 

 II.   Wie werden die örtlichen Gemeinden in der Bibel bezeichnet?

- Leib Christi (Eph 4,12)

- Gemeinde Gottes (1Kor 1,2)

- Gemeinde des lebendigen Gottes (1Tim 3,15)

- Gemeinde (Apg 11,26)

- Gemeinde Christi (Röm 16,16)

- Gemeinde der Erstgeborenen (Hebr 12,23)

 

 III. Wo versammelten sich die ersten Christen?

Apostelgeschichte 2,44-46:
Die ersten Christen kamen täglich zusammen. Sie gingen in den Tempel und assen gemeinsam in den Häusern.

Apostelgeschichte 5,42:
Sie predigten das Evangelium im Tempel. Sie lehrten aber auch in den Häusern.

Apostelgeschichte 10,24-25:
Petrus wurde ins Haus des Cornelius berufen, um auch den Heiden das Evangelium zu verkündigen. Bestimmt war damals die heidnische Welt viel grösser als das Haus des Cornelius. Doch im Kleinen fängt alles an. Das heisst: In der Hauszelle beginnt die örtliche Gemeinde.

Apostelgeschichte 12,12:
Nachdem Petrus durch einen Engel aus seiner Gefangenschaft befreit wurde, ging er zum Haus der Maria. Dort waren viele Geschwister versammelt und beteten inständig für ihn.

Apostelgeschichte 16,32-34:
Paulus und Silas verkündigten im Hause eines Polizisten das Evangelium. Der Polizist und sein ganzes Haus bekehrten sich schliesslich zum Herrn.

Apostelgeschichte 20,20-21:
Paulus bestätigt, dass er von Haus zu Haus lehrte.

Apostelgeschichte 21,8:
Auch hier gingen die Brüder auf ihrer Reise nicht in ein öffentliches Gebäude, sondern direkt zum Haus des Evangelisten in jener Stadt. Man kannte die Orte, wo die Geschwister sich aufhielten und versammelten. Diese Orte waren meistens nicht öffentlich, sondern privat.

Römer 16,5.23:
Gajus beherbergte die ganze Gemeinde bei sich. Es war üblich, dass man sich in den Häusern versammelte und Gemeinschaft pflegte.

Kolosser 4,15:
Die Gemeinde Christi war an vielen Orten eine Hausgemeinde. Überall, wo das Evangelium seinen Anfang nahm, begann man privat in einer Hauszelle.

Philemon 2:
Auch hier wird eine Hausgemeinde gegrüsst.

Selbstverständlich gab es auch Orte, wo die Gemeinde zahlreich vertreten war, weil in einer Stadt mehrere Juden zum Glauben kamen. Wir lesen von Jerusalem und Antiochia, wo es wahrscheinlich je eine grössere Gemeinde gab (Apg 21,18-20). Wir lesen auch, dass Paulus zuerst in einer Synagoge, dann in einer Schule lehrte (Apg 19,8-9).

 

 IV. Wer versammelte sich auch in den Häusern?

Auch Irrlehrer schlichen sich in die Häuser ein (2Tim 3,5-7).

Irrlehrer verführten ganze Haushalte (Tit 1,10-11).

Deshalb wird ermahnt, Irrlehrer nicht ins Haus hineinzulassen (2Joh 10-11).

 

 V.  Was sind die Vorteile einer Hausgemeinde?

Engere Liebesgemeinschaft: Römer 12,9-13.
In einer kleineren Gruppe kann man sich besser umeinander kümmern. Eine kleinere Gruppe kann auch eine engere Gastfreundschaft pflegen.

Grösseres Verantwortungsbewusstsein und Hingabe des Einzelnen: 1Petr 4,8-11.
In einer kleinen Gruppe wird jeder gebraucht und gefordert! In einer kleinen Gruppe wird die Liebe besonders erprobt und auf ihre Echtheit hin geprüft.

Stärkerer Glaube und bessere Einheit: 1. Thessalonicher 5,4-22.
Es erfordert grössere Glaubensüberzeugung in einer Hausgemeinde als in einer grossen Gemeinde. Die Führung ist einfacher und daher ist auch die Einheit oft grösser.

 

 VI. Zusammenfassung

Die ersten Christen versammelten sich oft in den Häusern.

Durch die schweren Verfolgungen, die später einsetzten und bis ins 4. Jahrhundert n. Chr. andauerten, waren die Christen gezwungen, sich in Kellern und sogenannte Katakomben (Untergrund) zu versammeln.

Erst mit Konstantin im Jahr 274-337 n. Chr. ersetzten die ersten Kathedralen und öffentlichen Kirchengebäude die Hausgemeinden.

Hausgemeinden sind biblisch und haben auch in der heutigen Zeit ihre volle Berechtigung, ja sogar ihre Vorteile.