Gemeindebauplan-05: Wie soll angebetet werden?

Gemeinde Bauplan

 

 

 I.   Die Gemeinschaft der Gläubigen

Die ersten Christen versammelten sich regelmässig,

- um den Namen des Herrn anzurufen (Apg 2,21),

- um in der Lehre der Apostel weiter unterrichtet zu werden (Apg 2,42),

- um die Gemeinschaft miteinander zu pflegen (Apg 2,46),

- um einander zur Liebe und zu guten Werken anzuspornen (Apg 4,32; Hebr 10,24-25).

Die ersten Christen pflegten eine ungezwungene Liebesgemeinschaft: Apg 2,47; Joh 13,35.

Die ersten Christen versammelten sich am „Tag des Herrn“ (Offb 1,10). Wörtlich: am ersten Tag nach dem Sabbat: Apg 20,7 (unser heutige Sonntag). Das ist der Tag der Auferstehung Jesu Christi (Joh 20,19.26). Das ist der Tag der Ausgiessung des Heiligen Geistes (Apg 2,1).

 

 II.   Der Lobgesang

Die ersten Christen versammelten sich, um gemeinsam Gott mit Lobgesang anzubeten (1Kor 14,15), wie das Jesus schon mit seinen Jüngern tat (Mt 26,30). Durch den Lobgesang ermahnten sich die ersten Christen mit Psalmen, Hymnen und geistlichen Liedern: Eph 5,19; Kol 3,16.

- Durch den Lobgesang bekennen Christen ihren Glauben zum Herrn, indem sie IHM Lob und Dank opfern (Hebr 13,15).

- Durch den Lobgesang wird die Einheit der Gemeinschaft gefördert (Röm 15,6).

- Durch den Lobgesang kommen die tiefen Glaubensgefühle zum Herrn zum Ausdruck (Jak 5,13).

Der Lobgesang zu Ehren Gottes wird im Himmel von den Geretteten weiter gepflegt.

- Sie singen ein neues Lied vor dem Thron (Offb 5,9; 14,3)

- Sie singen als Zeichen des Sieges (Offb 15,3)

Das Instrument, das bei der Anbetung Gottes eingesetzt werden soll, ist allein das menschliche Herz (Eph 5,19; Mt 22,37).

 

 III. Die gemeinsamen Gebete

Das Gebet eines Gläubigen zum Herrn soll zwar allezeit gepflegt werden (Röm 12,12; 1Thess 5,17).

Daneben ist das Gebet in der Anbetung der neutestamentlichen Gemeinde ein wichtiges Element (Apg 2,42): Gemeinsames Gebet in der Zusammenkunft der Gläubigen (Apg 4,23-31; 12,12). Paulus ordnet an, dass bei Zusammenkünften wo Frauen und Männer anwesend sind, die Männer vorbeten sollen: 1. Timotheus 2,1-12.

Folgende Zurufe finden wir während oder nach einem Gebet:

- Halleluja = lobt den Herrn (Offb 19,1-6),

- Hosianna = rette doch (Mt 21,9.15),

- Amen = so sei es (Offb 1,6-7; 7,12).

 

 IV. Das Herrnmahl

Der Mittelpunkt der neutestamentlichen Anbetung ist das Herrnmahl: Lukas 22,14-20; 1. Korinther 11,20-21.
Paulus überlieferte alles, was Christus anordnete (V. 23). Alle Gläubigen sollen gemeinsam das Herrnmahl zum Gedächtnis an den Tod und die Auferstehung Jesu Christi feiern, wie die Juden das Passalamm (V. 24; Ex 12). Es schenkt den Gläubigen neue Gewissheit, dass sie in der Taufe mit Christus begraben und auferstanden und aus der Knechtschaft der Sünde befreit wurden (Röm 6,4-7). Die Gläubigen verkündigen damit den Tod des Herrn, bis er wiederkommt (V. 26).

Brot brechen (Apg 2,42; 20,7):
Das ungesäuerte Brot symbolisiert den makellosen Leib Jesu, der sich am Kreuz für die Menschheit hingab (1Kor 5,7-8; 11,24). Der Opfertod Jesu schenkt allen Gläubigen ewiges Leben (Joh 6,32-35).

Kelch trinken:
Der von der Frucht des Weinstocks genommene Kelch symbolisiert das Blut Jesu, das vergossen wurde zur Vergebung unserer Sünden (Mt 26,27-28). Es stellt zugleich auch den neuen Bund dar, der mit Christi Tod in Kraft trat (Hebr 9,16-20).

Was das Herrnmahl nicht ist:

- Es ist nicht mit einer gewöhnlichen Mahlzeit gleichzusetzen (1Kor 11,27-34).

- Es ist nicht mit einem Passafest gleichzusetzen (Lk 22,7-20).

- Es ist kein Sakrament und darf grundsätzlich von jedem Gläubigen serviert und eingenommen werden (Mt 18,20; 28,20)!

- Es dient nicht zur Vergebung der Sünden, sondern es ist ein reines Gedächtnismahl an Christus (1Joh 1,9 - 2,2; 1Kor 11,24).

- Es ist nicht die unblutige Wiederholung des Opfertods Jesu, noch wird dabei Jesu Leib und Blut gegessen (Hebr 9,28; Joh 6,63).

 

 V.  Die Wortverkündigung

Der Glaube kommt aus der Predigt: Römer 10,17.
Eine Predigt, die auf dem Geist der Heiligen Schrift aufgebaut ist, dient zur Anbetung Gottes und zur Auferbauung der Gläubigen (Röm 1,16; Hebr 4,12). Wer mit Sanftmut das Wort Gottes hört und tut, wird leben (Jak 1,21-25).

Es ist von grösster Wichtigkeit, dass das ganze Evangelium verkündigt wird (Apg 20,7.27; ), ohne Zusatz und Abstriche (Gal 1,6-10): Der Inhalt der Verkündigung ist Ermahnung zur Ausdauer im Glauben (Kol 1,28; Hebr 10,35-36). Das Ziel der Verkündigung ist Liebe aus reinem Herzen: 1. Timotheus 1,5.

 VI. Die Gaben

Das ganze Leben eines Gläubigen ist dem Herrn als Opferdienst geweiht (Röm 12,1-2).
Christen werden aufgefordert die Gastfreundschaft zu pflegen und sich den Bedürfnissen der Heiligen, auch ausserhalb der Gemeinde, anzunehmen (Röm 12,13). Christen sind nicht habsüchtig, noch geldgierig, sondern genügsam (1Tim 6,6-11; 17-19)

Schon die ersten Christen wurden angeordnet, regelmässige Geldsammlungen in den Gemeinden zu veranstalten: 1. Korinther 16,1-2. Die vorbildliche Haltung der Christen in Mazedonien (2Kor 8). Gott will, dass jede Gabe freiwillig und mit fröhlichem Herzen gespendet wird (2Kor 9,7-8).

 

 VII. Zusammenfassung

Schon ganz am Anfang der Bibel geht klar hervor, dass Gott will, dass die Menschen ihn allein anbeten (Gen 4,1-5; Ex 20,3; Mt 4,10; 22,37; Hebr 1,6).

Es muss zwischen Anbetung und Gottesdienst unterschieden werden:
Anbetung geschieht in der Gemeinde mit Gläubigen (Apg 2,42). Gottesdienst findet 24 Stunden, 7 Tage in der Woche statt (Jak 1,26; Röm 12,1-2).

Die ersten Christen kamen jeweils am ersten Tag der Woche zusammen, um gemeinsam Gott anzubeten und Gemeinschaft miteinander zu pflegen.

Somit beinhaltet die neutestamentliche Anbetung folgende Elemente:

1. der Lobgesang,

2. das gemeinsame Gebet,

3. das Mahl des Herrn,

4. die Verkündigung des Wortes Gottes,

5. die Sammlung der Kollekte.